Hochbett an nur einer Wand

[oremus]

Hallo Zusammen,

gern würde ich in unserer Mietwohnung das "optimale" aus dem 11qm2 "großen" Zimmer rausholen und spiele daher seit ein paar Tagen mit den Gedanken, ein Hochbett zu bauen. Die aktuelle Planung sieht folgende Konstruktion vor:

• 4 Pfosten (KVH 10x10x180cm)
• 2 Längsbalken (KVH 10x10x205cm)
• 2 Querbalken (KVH 10x10x155cm)
  • am Ende soll eine 140x200cm Matratze darauf Platz finden
• 6 Stützbalken (KVH 6x8x135cm) um der Konstruktion mehr Stabilität zu geben
• die Abdeckung bzw das "Lattenrost" plane ich aus Leimholtzplatten (Kiefer 18x200x1500mm) mit jeweils ein wenig Abstand zwecks Belüftung und Co

Meine größten Bedenken habe ich auf Grund des Aufstellortes - ich habe zur Befestigung der Konstruktion nur 1 Wand (massiv) zu Verfügung, sodass 2 der 4 Pfosten freistehend wären - ich habe mal versucht, mein geplantes Setup einmal zu skizzieren, siehe Bilder im Anhang.

Meine Frage daher an der Stelle: macht dieses Vorhaben so überhaupt Sinn, oder ist auf Grund der Position von einem derartigen Vorhaben abzuraten?

Viele liebe Grüße und danke schon mal vorab für wertvolle Tipps/Hinweise/Verbesserungsvorschläge
Oliver

 

[flüsterholz]

Hallo Oliver
Da keiner zu anrworten scheint, probier ich es mal.
Zunächst mal vorweg, ich bin kein Fachmann für so etwas, habe nur einige Erfahrungswerte durch den Bau einiger Hochbetten für die Kinder und Enkel, Gartenhäuser, Pergola, etc.
Als erstes, für die Längs- und Querbalken solltest Du keinen quadratischen Querschnitt nehmen. Statt 10×10 also besser 10×16, oder was Du sonst bekommen kannst.
Als zweites zur Konstruktion, umfallen wird es nicht, wenn du es gut in einer Wand verankern kannst. Aber es wird noch wackelig sein, was dann auf Dauer auch zum Lösen der Schrauben in den Wänden führen kann. Zwei Möglichkeiten fallen mir ein, wie man der Konstruktion mehr Stabilität verleihen könnte.
Ich habe es bei den Hochbetten für die Kinder immer so gelöst, dass ich die Betten dekorativ (Baumhaus, Ritterburg, etc) mit Brettern verkleidet habe. Bei deinem Hochbett könnte ich mir z.B. gut am Aufgang vorstellen, dort noch eine Wand einzufügen. Falls noch mehr geht, um so besser.
Falls das noch nicht reicht, könnte man dem letzten freistehenden Balken noch mit Kopfbändern ( https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kopfband) etwas Stabilität verleihen.
Und natürlich nicht bei den Winkeln sparen.
Gruß Michael

 

[Dale_B_Cooper]

Ganz richtig @oremus. Kopfbänder oder mit Platten aussteifen, sonst wird das Ding wackelig.

Und wenn du das nicht willst, weil du v.a. auf die Wand setzt, musst Du unbedingt das Bettgestell (in deiner Ansicht von oben) mit diagonalen Elementen aussteifen. Sonst bringt das mit der Wand auch nicht allzuviel.

Beste Grüße,
Dale.

 

[teluke]

Warum nicht ohne Stützen?
Ich würde das als Kragarmregal bauen mit zusätzlichen Kopfbändern.
Da stünde nichts im Weg.

 

[Dale_B_Cooper]

ich hatte früher ein Hochbett mit Schreibtisch darunter, da haben die Stützen echt wenig gestört.
Kragarm-Bett klingt wild, keine Ahnung, ob man da ruhig schlafen kann..

 

[Lorenzo]

Ich glaub das is vor allem problematisch wenn man nicht ruhig schläft...

Schläft in dem Bett eine Person oder zwei? Wie schwer? Welche Aktivitäten sind zu erwarten?

Michael hatte schon gesagt, für den Rahmen um die Beine besser nicht quadratische Querschnitte sondern hochkant. Aber 10 auf 16cm is bisschen übertrieben, vom Gefühl her wird ich sagen: 4 auf 20cm ist richtig viel.
Das eine Bein zur Treppe vielleicht wirklich mit ner Art Wandaufbau, oder Auflage für ne Tischplatte versteifen. Für das ganz freie Kopfbänder.

Das Bett an einer Wand zu fixieren halt ich für völlig okay. Du könntest dein Bett wandseitig auch ohne Beine an die Wand schrauben.
Unterhalb vom Lattenrost horizontale Diagonalen einsetzen zur Versteifung

https://www.woodworker.de/forum/thr...0cm-aus-esche-ahorn-birne-und-kirsche.128334/
Hier hab ich ein recht filigranes Bett gebaut. Is auch stabil genug für 2 Erwachsene.

Mir würde das so wie es ist zu wichtig werden, und die dicken Querschnitte bringen in bestimmten Belastungsrichtungen nichts.

 

[Seanathair]

Abhängen von der Decke wär auch eine Option.

 

[IngoS]

Hallo,

alles viel zu massig. Schau dir mal Hochbetten im Möbelhaus an, damit du einen Eindruck von den Dimensionen bekommst.
Pfosten 6 x 6cm. Die oberen Rahmenteile wie Andere auch schon geschrieben haben, keine Kanthölzer, sondern Bretter 3, oder 4 x 16cm. So ist die Konstruktion steifer und die Matratze hat Führung. Absturzsicherung nicht vergessen. Darum die Pfosten durchlaufen lassen, damit man da was entsprechendes anschrauben kann. Verbindung von Pfosten zu den langen Seiten mit Bettverbindern. Die kurzen Seiten Dübeln, oder Zapfen.

Gruß Ingo

 

[oremus]

Vielen Dank euch allen schon mal für das schnelle und hilfreiche Feedback - ich werde mich heute Abend noch mal ran setzen und die Vorschläge in den Plan einarbeiten - melde mich dann mit dem neuen Plan

 

[inselino]

Ich finde die Dimensionen auch übertrieben. Mein Bett war so wie Ingo beschreibt. Die Bretter waren auch keine 4cm dick eher 2,5 aber dafür 30 hoch und waren damit schon ein Teil der Absturzsicherung. Ein Geländer kam noch zusätzlich dran. Bei der Zimmergröße finde ich auch die Treppe komplett üebrdimensioniert. Lieber eine zum "hochklettern" als Sproßenleiter. Ist nicht so komfortabel aber spart viel platz.
Außerdem hilf es wenn man morgens schwer rauskommt den Wecker unten abzulegen, wenn man schon die Leiter runter ist steht man auch auf

Bei der Zimmergröße möchte ich nochmal was anderes in den Raum werfen. Warum ein 1,40x2,20m Bett als Hochbett? Aus meiner Sicht gibt es 2 sinnvollere Lösungen:
1. 2m x 0,9m Hochbett, dann eher für eine Person einfach nur zum Schlafen
2. Eine Hochebene die dann gleich von Seite zu Seite geht. Da passt dann eine große Matratze drauf und vielleicht gleich noch ein wenig Stauraum oder Spielfläche je nach Alter. Da hat man dann auch keinen Stress mit den Pfosten.

 

[Dale_B_Cooper]

Sowas brauchst du, sonst bringt dir die steife Verschraubung an der Wand nichts (gegen die Kräfte in rot).
Ja, das haben viele Hochbetten nicht, aber wenn du das Teil an der Wand festschraubst, bekommst Du sonst die Kräfte nicht in die Wand eingeleitet, weil vorher schon alles biegt, bzw. die Verbindungen in die Richtung halt nicht besonders steif sind.
Kopfbänder täten es auch, finde ich das aber echt unpraktisch..

 

[Friederich]

Ein Kreuz aus Leisten untergeschraubt. Wie "Windrispen" im Dachstuhl.

Oder als Abdeckung eine Platte, die fest mit den Balken verschraubt wird.

 

[inselino]

Bei mir waren die Steher am Boden befestigt in dem wir 2 Schrauben in den alten Dielenboden gebohrt haben und dann ein entsprechendes Loch in den Steher gemacht haben. Ich vermute, in einer Mietswohnung wird das schwierig, wollte es aber nicht unerwähnt lassen, denn selbst ein Wutausbruch und tritte gegen die Pfosten haben in der frühen Jugend da nichts zum wackeln gebracht...

 

[oremus]

Sowas brauchst du, sonst bringt dir die steife Verschraubung an der Wand nichts (gegen die Kräfte in rot).
Ja, das haben viele Hochbetten nicht, aber wenn du das Teil an der Wand festschraubst, bekommst Du sonst die Kräfte nicht in die Wand eingeleitet, weil vorher schon alles biegt, bzw. die Verbindungen in die Richtung halt nicht besonders steif sind.
Kopfbänder täten es auch, finde ich das aber echt unpraktisch..
Anhang anzeigen 171270

danke für die wertvollen Hinweise - da ich grad noch auf arbeit bin, konnte ich nur grob eine Änderung in den Plan aufnehmen - würde das so in etwa auch die gewünschte Steifigkeit bringen? evtl zusätzlich noch mit Kopfbändern...

 

[oremus]

Bei mir waren die Steher am Boden befestigt in dem wir 2 Schrauben in den alten Dielenboden gebohrt haben und dann ein entsprechendes Loch in den Steher gemacht haben. Ich vermute, in einer Mietswohnung wird das schwierig, wollte es aber nicht unerwähnt lassen, denn selbst ein Wutausbruch und tritte gegen die Pfosten haben in der frühen Jugend da nichts zum wackeln gebracht...

ja, das traue ich mir auf Grund des Mietverhältnisses nicht....

 

[inselino]

Aber warum das Bett nicht drehen, sodass die 2,20m in Richtung der kurzen Zimmerseite ist. Bei 11 qm kann das Zimmer ja quasi nur 3x4m oder schmaler sein und dann wären mit 2,20 Matratze + ABlagefläche für handy, Steckdose und Nachtischlampe die 3m schon fast überspannt und du hast viel weniger Stress mit der ganzen Konstruktion, weil sie auf beiden Seiten fest ist.

 

[Dale_B_Cooper]

Die Treppe wird auf jeden Fall zu so ner Art Ablage..

Und als Treppengitter kannst Du dann ein Kopfband auf der "unteren" Seite im Bild anbringen - das wird garantiert nicht schaden.

Die großen Diagonalen sind natürlich super @oremus

 

[oremus]

Aber warum das Bett nicht drehen, sodass die 2,20m in Richtung der kurzen Zimmerseite ist. Bei 11 qm kann das Zimmer ja quasi nur 3x4m oder schmaler sein und dann wären mit 2,20 Matratze + ABlagefläche für handy, Steckdose und Nachtischlampe die 3m schon fast überspannt und du hast viel weniger Stress mit der ganzen Konstruktion, weil sie auf beiden Seiten fest ist.

war auch mein erster Plan, aber zum einen ist die kurze Wand nicht wirklich stabil genug, dann kommt auch noch ein Vorsprung auf der kurzen Wandseite hinzu und ich müsste dann auch höhentechnisch über Türzargen-Höhe gehen ...

 

[Johannes]

Hallo,
die Balken die frei im Raum die Hochebene begrenzen würde ich weglassen. Statt dessen Bretter nehmen z.B.: Baudielen (280 x 45mm) mit der Schmalseite nach oben, dann hat die Ebene gleich einen Rand und die Stabilität ist gegeben.

Es grüßt Johannes

 

[oremus]

nochmals vielen Dank für euer ganzes Feedback!
ich versuche nun, das Feedback gesammelt in den Plan zu übertragen, dauert aber doch ein wenig länger als gedacht...
abweichend von der initialen Konstruktion plane ich dank eurer Unterstützung jetzt "nur" noch mit:

• 2 Pfosten 8x8 (die an der Wand fallen weg), wobei der beim "Eingang" mittels Kopfband gesichert wird
• werde für den Rahmen keinen quadratischen Querschnitt verwenden, sondern 6x16er Balken ecküberplattet mit 2 durchgehenden Diagonalverstrebungen (kreuzüberplattet, ebenfalls 6x16), sowie 2 Längsverstrebungen (4x6)
• Latten für das Lattenrost werden mit dübeln befestigt

Hoffe, das ist auch ohne Plan halbwegs verständlich - sobald der Plan fertig ist, stelle ich ihn noch mal mit rein

 

[oremus]

Hallo,

alles viel zu massig. Schau dir mal Hochbetten im Möbelhaus an, damit du einen Eindruck von den Dimensionen bekommst.
Pfosten 6 x 6cm. Die oberen Rahmenteile wie Andere auch schon geschrieben haben, keine Kanthölzer, sondern Bretter 3, oder 4 x 16cm. So ist die Konstruktion steifer und die Matratze hat Führung. Absturzsicherung nicht vergessen. Darum die Pfosten durchlaufen lassen, damit man da was entsprechendes anschrauben kann. Verbindung von Pfosten zu den langen Seiten mit Bettverbindern. Die kurzen Seiten Dübeln, oder Zapfen.

Gruß Ingo

Danke Ingo für dein Input - grad als Anfänger denkt man natürlich, viel Masse bringt viel...
die durchlaufenden Pfosten zur Befestigung des Absturzsicherung sind absolut logisch, werde ich entsprechend mit einplanen.
bzgl der von dir angesprochenen Bettverbinder zur Verbindung von den beiden Pfosten zur langen Rahmenseite: wäre das ausreichend? https://www.hafele.com.de/de/produc...ition=2&OrigPos=3&ProductListSize=98&PDP=true
Oder gibt es andere "gute" Empfehlungen deinerseits?

BG
Oliver

 

[IngoS]

Danke Ingo für dein Input - grad als Anfänger denkt man natürlich, viel Masse bringt viel...
die durchlaufenden Pfosten zur Befestigung des Absturzsicherung sind absolut logisch, werde ich entsprechend mit einplanen.
bzgl der von dir angesprochenen Bettverbinder zur Verbindung von den beiden Pfosten zur langen Rahmenseite: wäre das ausreichend? https://www.hafele.com.de/de/produc...ition=2&OrigPos=3&ProductListSize=98&PDP=true
Oder gibt es andere "gute" Empfehlungen deinerseits?

BG
Oliver

Hallo,

Such dir Betthaken aus, die man aufschrauben kann, ohne Schlitze, oder ähnliches fräsen zu müssen.
Ja, die Verbinder halten das Bett problemlos.

Gruß Ingo

 

[oremus]

Hallo,

Such dir Betthaken aus, die man aufschrauben kann, ohne Schlitze, oder ähnliches fräsen zu müssen.
Ja, die Verbinder halten das Bett problemlos.

Gruß Ingo

alles klar, vielen Dank!
spricht aus deiner Sicht etwas dagegen, alle 3 Rahmenbalken mit solchen Verbindern zu verbinden?
Sprich die beiden kurzen zum einen mit den Betthaken an dem an der Wand festverschraubten Balken verbinden sowie an den freistehenden vorderen Pfosten + 2 Betthaken für den vorderen Rahmenbalken zwischen den Pfosten?

 

[IngoS]

Hallo,

wird grundsätzlich auch funktionieren. Ich würde es für mich so machen, wie oben beschrieben.

Gruß Ingo