Hochbett bauen

[Galleg]

Hallo leute,
bin jetzt in mein kleines beschauliches WG Zimmer gezogen und wollte mir jetzt ein Hochbett reinbauen. Das Zimmer ist wirklich sehr schmal (170cm) von daher habe ich mir folgende überlegt. Bett soll 1.70mx2.00m werden (bin 1.90 groß, sollte also von der länge her langen oder lieber noch 10 cm mehr) ? Da das Zimmer so schmal ist wollte ich 4 Balken mittels Balkenschuhe an der Wand befestigen und darauf dann zwei Presspannplatten verschrauben. Da ich hier in einen sanierten Altbau wohne sollten die Wände schon relativ stabil sein und das ganze Tragen.

Jetzt die frage, ist diese freischwebende so machbar oder muss ich doch Stützbalken nach unten bauen ? Wie dick sollten die Balken bzw. die Schrauben in der wand sein. Werde mich auch nochmal bei lokalen Händler informieren aber wenn man schonma grobe Richtwerte hat kann das nicht schaden.

 

[miezekater]

Hallo,
zunächst die Tragfähigkeit der Wände: der sanierte Altbau ist nicht unbedingt ein Garant für einen "stabilen" Wandaufbau. Bei der Sanierung werden oft Rigips-Platten zur Wandverkleidung verwendet. Die Art und Größe der Dübel werden natürlich durch die Beschaffenheit der Wand bestimmt.
Sicherer wäre wenn du die Konstruktion so gestaltest dass die Last von den 4 Stützen getragen wird. Diese Stützen kannst du ja dann an der Wand mit Dübeln fixieren. Die Dübel tragen dann nicht die Last sondern sind nur zur Stabilität damit dein Bauwerk nicht zusammenklappt.
Das mit der Pressspanplatte gefällt mir auch nicht ganz. Die ist nicht unbedingt so tragfähig. Ich würde da eher eine Dreischichtplatte verwenden. Die sieht dann auch - von unten betrachtet- schöner aus. Ausserdem würde ich noch ein paar Sparren in den Rahmen bauen damit die Platte nicht so durchhängt. Und etwas Luft zwischen Rahmen und Wand lassen damit das Holz auch noch arbeiten kann.
Mach doch mal eine Zeichnung von Zimmer und Bett. Hast du nach oben dann noch genug Platz? Gehen Tür und Fenster dann noch auf?

Gruß, Klaus

 

[Galleg]

Hallo Klaus,
danke ersteinmal für die Antwort. Zuerst hier einmal meine Skizze (Sicht von oben) Directupload.net - 8al5gzco.jpg . Wie gesagt Zimmer ist 1.70m breit und ziemlich lang. Von daher kein Konflikt mit Fenstern und Türen. Das Zimmer ist zudem 3.80m hoch. Würde Bett so auf 2.10m anbringen (also die Liegefläche bei 2.10m) so das genug Luft nach oben ist. Wie zu sehen würde ich 4 Balken an der Wand anbringen so das jeder Balken ungefähr 0.85 m² Liegefläche tragen muss. Dicke der Balken bzw. der Holzplatten für die Liegefläche weiß ich ja jetzt noch nicht (will ich ja hier erfragen). Zwecks der Wände gehe ich davon aus das diese stabil sind da in der Nachtbarwohnung auch ein Hochbett (in einem anderen Zimmer) steht wo zumindest eine Seite des Hochbettes komplett an der Wand hängt.

Eine Konstruktion mit Stützbalken wäre sicherlich stabiler jedoch wesentlich aufwändiger weil ich ja quasi für alle 4 Querbalken Stützbalken nach unten bauen müsste.

 

[piefke]

dann frag doch mal den Nachbarn, was er in der Wand vorgefunden hat oder nimm eine Bohrmaschine und finde es selbst heraus. Ohne zu wissen was das für Wände sind erübrigt sich jede weitere Überlegung.

 

[McBride]

Stimmt, prüf erstmal genau die Beschaffenheit der Wand!
Wenn du festes Ziegelmauerwerk hast sehe ich für dein Vorhaben kein Problem.
ich würde rechts und links 2 Pfosten, keine Balken, andübeln.
Bei Balken hast du eine größere Hebelwirkung auf die Dübelverbindung, die Pfoste lässt sich einfacher befestigen, ist höher, dadurch kannst du paarweise dübeln.
Pfoste mindestens 5/16....bis....6/20, pro Pfoste 8 Dübel 14mm+10er Wiener Schraube mit U-Scheibe, hält sicher bombenfest.
Dübel etwa 8-10cm ins Mauerwerk.

Bei 3,8m Raumhöhe gibts keine Platzprobleme, maximale Matratzenhöhe wäre halt,
wenn du im Bett sitzt und hast noch 20cm Kopffreiheit.
Oder baust so hoch, dass du bequem drunter durchlaufen kannst. Musst selbst entscheiden.

Komplizierter wirds dann eher bei der Liegefläche, aber schau erstmal nach der Wand.....

mfg

 

[yoghurt]

Hallo,
- Testbohrungen sind das Einzige, dass Klarheit schafft. Altbauwände sind manchmal alle paar cm unterschiedlich porös.
- Deswegen würde ich keine Balkenschuhe verwenden, sondern waagrechte Kanthölzer an die Wand dübeln und die Querhölzer darauf legen (gegen verrutschen sichern!) Dieses Vorgehen hat zugleich den Vorteil, dass Du in der waagrechten Linie der Kanthölzer so lange bohren kannst, bis Du vertrauenswürdig Halt gefunden hast.
- Sollten die waagrechten Kanthölzer nicht mit Dübeln zu befestigen sein, steht es Dir frei noch senkrechte Stile darunter zu stellen - das geht auch im Nachhinein.
- Spanplatte ist hässlich und stinkt. Aber wenn Du eine 19mm Verlege-Spanplatte verwendest und quer vier Kanthölzer liegen hast, also einen Balkenabstand von <50cm, dann hält das! Besser wäre eine dickere Platte oder ein weiteres Kantholz.
Die Kanthölzer brauchst Du nicht überdimensionieren 6/8 hochkant verbaut sollte halten. Achte darauf, dass die Kanthölzer keine riesigen Äste = Sollbruchstellen haben.
Du brauchst auch eine Leiter. verwende Sprossen mit liegendem Querschnitt.

Gruß

Heiko

Tante Edit sagt, dass ich mich mit McBride überschnitten habe...

 

[miezekater]

kannst als Boden für das Hochbett anstatt einer Platte auch Dielenbretter mit Nut und Feder verbauen. Das wäre einfacher als eine Riesenplatte hochzuwuchten.

Gruß Klaus

 

[Nordbaden]

Also mit Hochbett wäre ich vorsichtig...

Habe schon einige Freunde mit Hochbett erlebt, so richtig den Hit fand ich es nie (und sie im Nachhinein auch nicht...)

Würde mir vorher gründlich die Funktion überlegen: Was kommt unters Bett?

Ansonsten, die Nachteile eines Hochbetts:
-der Raum wirkt ziemlich vollgestellt/erschlagen
-Normales Bett ist auch ne gute Sitzgelegenheit/Sofaersatz für Besuch, mehrere Freunde/Vorglühen an Partyabenden
-Ich habe auch oft auf dem Bett gelernt; das ist dann einfach nervig, immer hoch/runter, wenn was fehlt, man was nachschauen will
-Wenn man ne Beziehung hat, ist man mit nem normalen Bett viel flexibler

 

[yoghurt]

Hallo,
ich empfand es immer als nervig nachts Leitern steigen zu müssen...

Andererseits: Ein 1,7 meter breites Zimmer mit 3,8 meter Höhe schreit förmlich nach einem Hochbett...

Gruß

Heiko

 

[Nordbaden]

Wie lang ist denn der Raum? Das ist auch sehr wichtig.

Bis dahin meine Meinung: Hochbett nein, dafür Regale/Stauraum in die Höhe bauen.

Ansonsten: was braucht man als Studi im WG-Zimmer?

Bei mir wars:
großer Schreibtisch (war ein Türblatt vom Sperrmüll auf zwei Böcken)
bequemer Schreibtischsessel (hat damals ein "kleines Vermögen" gekostet, habe ich aber immer noch)
Regal mit Wasserkocher, TV, Bücher, Ordner
Schrank mit 1,0m für Klamotten

Heutzutage braucht man eh kein TV mehr (dafür gibts Laptop, Ipad), Anlage ist auch vorbei (Iphone). Und tagsüber ist man sowieso meist außer Hause.

 

[Galleg]

Der Raum ist ca. 4m lang und hat insgesamt ca 9m². Zurzeit passt zwar auch alles rein (Tisch, Matratze, 2 Regale + meine beiden Mountainbikes) aber zurzeit muss ich immer über meine Matratzelaufen wenn ich zum tisch will. Ganz zu schweigen das ich zurzeit nur allein in meinen Zimmer pennen kann . Von daher muss ein Hochbett rein ! Unter das Hochbett kommt dann ein Regal und eine Halterung für eines der Räder.

Wand habe ich jetzt abgecheckt. Beides mal feste Ziegelwand. Die Nachtbarin unter uns hat auch ein Hochbett das auch komplett frei hängt und sogar wesentlich größer als mein geplantes ist. Von daher Mauerwerk hält. Würde dann halt mein geplantes Konzept nehmen wollen. Unten wurden auch Balkenschuhe verwendet von daher würde ich auch darauf zurückgreifen. Welche Nagel bzw. Dübellänge/dicke würdet ihr empfehlen. Wie dick die querbalken ?

Das mit den Kanthölzern ist natürlich auch eine idee aber ungleich aufwändiger (zusägen usw.)

 

[Gast aus Belgien]

Das Sägen der Kanthölzer ist zu aufwendig?

Zwei 6x8 Kanthölzer in 2 Meter Länge aus dem Baumarkt?
Was muss da noch gesägt werden?

Wenn das Bett von "unten" so perfekt ist, warum stellst Du dann hier noch Fragen? Bau dieses doch einfach nach, frag die Nachbarin welche Nägel/Schrauben sie verwendet hat .................

Warum sollte Dir hier noch jemand einen guten Rat geben wollen wenn Du diese Ratschläge doch nicht in Betracht ziehen willst?

Balkenträger sind gut für statische Lasten, ein Hochbett (wo auch Besuch empfangen werden soll) ist alles, aber sicher keine statische Last.

Kanthölzer als Auflage an der Wand verteilen die Last gleichmässig auf verschieden Befestigungspunkte, Balkenträger halt nicht.

Pressspanplatten sind das denkbar ungeschicktste Material für eine Matratzenauflage, ohne mich jetzt über das Ausdünsten des Klebemittels auszulassen, musst Du diese Platte "löchern" um die Matratze von unten belüften zu können.
Dies wird die niedrige Festigkeit dieser Platten noch verschlechteren, Pressspanplatten sind von Natur aus schon nicht unbedingt formstabiel.

 

[sven.achstetter]

Hochbett

Hi,

wenn die Wände stabil sind klappt das super mit den waagrechten Balken!
Hatte früher ein Hochbett (2m x 1,4m), da lag der Rost auf einer 2m Wandpfette auf, der andere Querbalken überspannte freischwebend das Zimmer. Dübeldimensionierung weiß ich nicht mehr.
Darunter war Platz für eine Computerecke.

Einem Rost sollte man aus gesundheitlichen Gründen und Schlafkomfort immer den Vorzug geben gegenüber einer dichten Platte...

Gruß,

Sven

 

[McBride]

Kantholz/Pfoste an die Wand dübeln ist auf jeden Fall die fachlich bessere Lösung.
Einzelne Balkenschuhe musst du erstmal gerade angedübelt bekommen und sie sehen zudem noch sch**** aus.
Quer drüber die Balken, bei 50er Abstand sind das dann aber 5 Stück.
Bei Spannweite 1,70 würde ich schon 8/8 nehmen.
Die Spanplatten sind wahrlich keine gute Idee, besser wären Latten oder schmale Bretter 2m lang, quer über die 5 Balken, dann hast du eine Art Lattenrost.
Die Latten liegen dann zwar konstruktionsbedingt nicht quer zur Matratze, aber ich denk das ist nicht schlimm.

Ich mach mir meist ne kleine Zeichnung per Sketchup, da kann ich mit den Holzquerschnitten ein wenig experimentieren, die Proportionen müssen ja auch passen,
und dann wird das Hochbett auf jeden Fall besser wie beim Nachbar unten.