Hochebene - Tipps gesucht

JayHey

ww-pappel
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Liebe Leute hier im Forum,

ich bin ziemlich beeindruckt, was hier so gepostet wird und habe mir schon einige Tipps und Ideen hier gezogen. Dafür schon mal vielen Dank!

Ich planen für meinen Sohn (13 Jahre, (meistens) kein Kleinkind mehr) eine Hochebene zum Schlafen und würde mich über ein paar Anregungen und kritische Fragen zu meinem Plan freuen. Ich versuche mal das ganze möglichst detailliert zu beschreiben.

Ich bin nicht völlig unbedarft, habe aber noch keine Möbel selbst gebaut. Von daher möchte ich den Fokus auf eine einfache und unkomplizierte Konstruktion legen, auch wenn es vielleicht schönere Lösungen gibt.


Grundsätzliche möchte ich die Konstruktion auf 4 Eckpfosten auflegen. Da die Ebene über die gesamte Zimmerbreite reicht stören die Pfosten nicht, außerdem traue ich den Altbauwänden nicht ausreichend um mit Hängeschuhen oder ähnlichem zu hantieren. Für die Kipp-Stabilität plane ich trotzdem eine Verankerung in der Wand (siehe Beschreibung).
Ein paar Varianten hatte ich auch mal durchgespielt, aber verworfen. Siehe auch Anhang.


Ziel:
Hochebene über der Tür, Wohnung Altbau (Deckenhöhe ca. 3,7 m, Oberkante Türrahmen ca. 2,4 m). Grundriss im Anhang, in den gelben Ausschnitt soll das Bett.
Maße Hochebene 298 cm x 130 cm
Matratze 200 x 120 cm soll dann direkt darauf gelegt werden
Balken sollen aus Konstruktionsvollholz Fichte (gehobelt) gebaut werden

Grundriss und Skizze anbei


Vorgehen Aufbau:
  1. Eckpfosten
    • 80 x 80 mm, L 2,32 m (mit den Querträgern reichen dann die Längsträger über den Türrahmen)
    • unten jeweils ausfräsen (Dremel) für Aussparung Fußleiste
    • zuerst die türseitigen mit Wasserwaage senkrecht ausrichten und an Wand verschrauben
    • danach die im Raum stehenden vom Abstand her ausrichten und ebenfalls an Wand verschrauben
  2. Querträger
    • 80 x 80 mm, L 1,3 m
    • auf Eckpfosten auflegen
    • an Wand verschrauben
  3. Längsträger
    • 80 x 160 mm, L 3 m (Zuschnitt), vor Ort Länge anpassen (Dremel)
    • äußeren Längsträger für Geländer vorbohren
    • 4 Stück, auf Querträger auflegen
    • mit Winkel an Querträger verbinden (gegen Kippen sichern)
  4. Boden
    • Bretter Fichte gehobelt
    • 18 x 195 mm, zugeschnitten auf L 1,3 m
    • Bretter vorbohren, in Längsträger verschrauben
  5. Geländer
    • 6 Stützen
    • 18 x 195 mm, L 60 cm
    • jede Stütze unten 2x vorgebohrt, vertikal übereinander (passend zu Längsträger)
    • Zylinderschrauben durchstecken, M5
    • Geländerstange vorbohren und durchschrauben in Stützen
  6. Leiter
    • vorgefertigte Leiter oder Treppe über Hängebeschlag oder Winkel befestigen

Insbesondere folgende Fragen kommen mir im Augenblick:
  • was muss ich bei Toleranzen noch berücksichtigen, bzw. seht ihr bei meiner Konstruktion kritische Punkte? Erfahrungsgemäß sind hier alle Wände mehr oder weniger schief und gebogen...
    Ich hoffe dass ich durch die (vom Baumarkt) exakt gelängten Querträger eine gute Ebene bekomme für Querträger und die Dielen darauf
  • Längsträger 80 x 160 ausreichend für 3 m freie (Biege-) Länge?
  • Eckpfosten fräsen für Fußleisten: geht das mit einem Dremel? Leisten sind ca. 8 cm hoch, 1 cm tief
  • Befestigung Eckpfosten und Querträger in der Wand. Varianten:
    1. mit Winkel (vmtl. die einfachere Variante)
    2. vorher durchbohren. Dafür würde ich mir dann einen Ständer für meine Handbohrmaschine besorgen. Meint ihr das wird so ausreichend senkrecht?
  • Boden
    • würde evtl im Bereich der Matratze die Dielen mit 20 cm Abstand legen für Hinterlüftung - bin aber noch unsicher ob das notwendig ist, oder ob die Matratze nach oben hin (tagsüber) ausreichend auslüften kann
  • Geländer
    • haltet ihr die Konstruktion für sicher? Alternativ sehe ich noch die Möglichkeit die Querstange an einem Ende über einen Winkel an der Wand zu befestigen
    • Bohrungen Längsträger mit Handbohrmaschine im Ständer machbar? (wie oben, ausreichend senkrecht)
    • Schwächung Längsträgerprofil durch Durchstecklöcher für das Geländer kritisch?

Würde mich über Rückmeldungen sehr freuen! Vielen Dank schon mal vorab an alle.
 

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Mitglied 24010 keks

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Variante 2!
Deine geplanten Querschnitte passen gut.
Ob ein Dremel sowas kann, kann ich leider nicht sagen da ich keine hab. Ich würde dafür eine Japansäge oder Stichsäge nehmen...

Gruß Daniel
 
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80 x 160 mm, L 3 m (Zuschnitt), vor Ort Länge anpassen (Dremel)
Eckpfosten
  • 80 x 80 mm,[...] unten jeweils ausfräsen (Dremel) für Aussparung Fußleiste
Eckpfosten fräsen für Fußleisten: geht das mit einem Dremel? Leisten sind ca. 8 cm hoch, 1 cm tief

Hallo,
hast du schon einmal mit einem Dremel gearbeitet? Und du willst diese Dimensionen wirklich mit einem Dremel bearbeiten? *)
Mal ehrlich: Wenn deine Hochebene fertig werden soll, bevor dein Sohn volljährig ist, kauf dir eine Japansäge für Längs- und Querschnitte.
Damit schaffst du in wenigen Minuten, wofür du mit dem Dremel Stunden brauchst. Vom Ergebnis ganz zu schweigen.
Zu deinen statischen Fragen kann ich außer meinem positiven Bauchgefühl leider nichts Konkretes beitragen.
Gruß

*) Oder habe ich dich falsch verstanden?
 
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Nachtrag:
Japansägen arbeiten im Gegensatz zu den hier üblichen westlichen Sägen nicht auf Druck, sondern auf Zug.
Aber diese Arbeitsweise kannst du dir an Abfallstücken schnell aneignen.
Gruß
 

yoghurt

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Hallo,
der Plan ist völlig in Ordnung. Ich würde keinen Bohrständer dafür kaufen, das geht auch freihand zu bohren. Was den Dremel betrifft, schließe ich mich den Vorrednern an - und ich habe neuerdings sogar einen Dremel!

Was das Geländer betrifft, würde ich auch nur normale Spax nehmen und auf die Durchsteck-metrischen-Schrauben verzichten. Und den Riegel oben schon an der Wand befestigen.
 

SchweißerSchnitzer

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Bin auch für Variante 2.

Matratze: 20 cm Lattenabstand zum Lüften finde ich zu viel. Da spürst du ja die Latten beim Liegen. 10 cm reicht völlig.

Anmerkung zum Geländer: Die senkrechten Latten sollen 195mm breit werden? Ist zwar stabil, sieht aber evtl etwas wuchtig aus.
 

happyc

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Die Matratze würde ich nicht direkt auf die Ebene auflegen, sondern immer auf eine; Lattenrost (oder was vergleichbarem), damit der über Nacht eingebrachte Körperschweiß wieder ausdünsten kann. Ansonsten Schimmelgefahr!
 

Mitglied 24010 keks

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Ich hatte die Variante 2 so interpretiert, dass die Luft im Bereich der Matratze gegeben ist...

Achso unbedingt Variante 2 mit 3 Längstragern.
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
hm, ja, doof ausgedrückt: bei VAR. 2 steht’s drunter, aber falls aus konstruktiven Gründen eine andere Variante ausgeführt wird, wollte ich das nochmal erwähnen. Hätte ich gleich so schreiben sollen, sorry..
 

Eilon

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Als Kind habe ich auch immer von einer Hochebene geträumt! Eine tolle Idee :emoji_thumbsup: Allerdings sollte man darüber nachdenken, ob es nicht doch lieber 140cm Matratzengrößen werden soll. Die Zeit verfliegt und aus 13 wird ganz schnell 15/16 und ein 90er Bett ist schnell zu klein.
 

andama

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Zum Ablängen einen ordentlichen scharfen Fuchsschwanz und vorher mit einem gescheiten Anschlagwinkel umlaufend anreißen und los gehts. Brauchst halt etwas geschick die Säge zu führen.
Eins weiß ich mit Sicherheit, mit einem Dremel kannst du dir die Füußnägel polieren, aber keinen Balken ablängen.
 

JayHey

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Klasse, vielen Dank für die Tipps!

Dazu meine Kommentare:
  • Dremel ungeeignet:
    ich habe tatsächlich keinen und noch nicht damit gearbeitet... und ja, ich dachte mit dem geht einfach ALLES - bin vermutlich etwas gehirngewaschen von dieser Fernsehwerbung in den 90ern :emoji_nerd:. Von daher danke für die Bodenhaftung!
  • Säge
    eine hochwertige Japansäge habe ich mir bestellt - bin gespannt
  • Bohren mit oder ohne Ständer
    Werde das einfach wie vorgeschlagen an Reststücken ausprobieren und dann entscheiden was für mein "Skillset" die beste Alternative ist. (Sägen genauso)
  • Matratzenbreite:
    die Matratze soll 120 cm werden (nicht 90 cm). Breiter will ich nicht werden, da sonst im Zimmer ein Vorsprung kommt. Ist natürlich lösbar, möchte mich aber nicht überfordern...
  • Lattenrost
    werde den integrieren, aber 20 cm Abstand sind vermutlich echt zu viel. Werde mir schmalere Dielen besorgen (eher 10 cm) und dann im Bereich der Matratze immer eine Dielenbreite frei lassen zur Lüftung. Falls die Ebene mal umgenutzt werden soll, kann ich die Leerstellen immer noch belegen mit Dielen
  • Trägerdimensionen
    nach etwas rechnen scheinen mir die Längsträger doch sehr überdimensioniert, vor allem bei 4 Stück auf 130 cm Breite. (siehe "Skizze Aufbau"). Da werde ich kleiner werden.
    Mit KVH 120x60 Querschnitt sollten immer noch über 300 kg/m² drin sein (bei gleichmäßig verteilter Last). Das halte ich auch in einem ungünstigen Belastungsfall für immer noch mehr als ausreichend.
  • Geländer
    Danke für den Hinweis. Da denk ich nochmal drüber nach bzw. lass mich im Internet etwas inspirieren was schön und (für mich) machbar ist.
  • Leiter
    die fertigen Leitern sind ja doch teurer als ich dachte. Ich denke ich werde erstmal mit der Ebene starten. Wenn das gut läuft und ich noch Nerven habe, wage ich mich dann noch an die Leiter. Wenn nicht, dann wird es halt eine fertige aus dem Baumarkt

Vielen Dank nochmal an alle für die guten Tipps und Hinweise!

Ich werde das Projekt vermutlich in den Osterferien angehen - Bilder werden gepostet, versprochen! ...und vielleicht auch noch Fragen, die sich erst beim Bauen ergeben :emoji_wink:



Schönes Wochenende noch an alle!
 

yoghurt

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Hallo,
29,7 Grad ist der Anstellwinkel der fertigen Leitern bei Possling. Die sind nicht billig, aber sicher und bequem auch barfuß zu begehen. Rauscherfahrungen mögen hoffentlich noch Jahre auf sich warten lassen, aber irgendwann muss der Nachwuchs auch mit vollem Kopf da rauf….
 
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