Hochgeschwindigkeitspindel: wofür ist das?

drmacchius

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Die Firma Hammer und Felder haben im Program für Ihre Fräsetisch diesen Produkt. Was ist genau, ein Weg einen teuerere Kombimaschine wie ein günstigeren Fräsetisch oder hat ein weiteres professionellen Zweck? was für Vorteil hat, normalen Fräse für die Handfräse am Fräsetisch zu nutzen? Wenn man ein Kreis-fräsestation hat braucht man nicht mehr in Incra Schiebungen und Teueren schwenkbarer Fräse Öifter zu Investieren, oder diese Produkte (teure Fräsetische und Tischfräse mit HochgeschwindigkeitsSpindel) sind komplementär?
 

Holzrad09

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günstigeren Fräsetisch oder hat ein weiteres professionellen Zweck?
Nun ja ..., man hat auf der Tischfräse viel mehr Möglichkeiten.
Da aber die kleinen Durchmesser der Fräser eine viel höhere Geschwindigkeit ( Stichwort Schnittgeschwindigkeit bei Holz ) benötigen, hat man die Hochgeschwindigkeitsspindel erfunden. :emoji_slight_smile:
Hier kannst Du Dir sowas mal im Einsatz anschauen. https://youtu.be/7id5GXMaQSQ?t=860
LG
 

carsten

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Hallo

ja die Oberfräsen brauchen hohe bzw sehr hohe Drehzahlen (im Vergleich zu Tischfräsen)
Tischfräsen ca 6000 U/ min
Oberfräsen 20000 U/ min und mehr

Felder ist glaube der einzige Hersteller der sowas anbietet. Selbst noch nie mit gearbeitet und kenne auch niemanden der eine hat bzw sie regelmäßig nutzt.
 

Martin45

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Entscheidend ist ja die Schnittgeschwindigkeit.Formel v=Pi×d*n. Bei kleinen Fräserdurchmessern muss also bei konst. v die Geschwindigkeit der Spindel hoch. Grosse Tischfräsen haben ja meist auch gr. Fräserdurchmesser wie z.B. 60mm, Oberfräsen ja eher 8mm o.ä. Daraus ergibt sich eine höhere Drehzahl bei der Oberfräse.
Ansonsten gibt es verschiedene Konzepte zur Zerspanung. Du kannst viel wegfräsen, dafür langsam im Vorschub oder mit kl. Zustellung und dafür sehr schnell (gr. Vorschub). Je nach Variante ergibt sich z.B. ein anderer Wärmeeintrag ins Material. Bei Holz nicht so das Problem, aber z.B. bei Kunststoff kann das schon anders aussehen. Alles hat seine Berechtigung je nach Werkstoff und Aufgabe.
Google mal z.B. HSC Fräsen (HighSpeedCutting), wird z.B. im Metallbereich gemacht. Alternativ mal zum googeln HPV (HighPerformanceCutting, hohes Zeitspanvolumen) oder z.B. MTC (MultiTaskCutting, geringe Schnittkräfte).
 

ChrisOL

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Wobei diese Hochgeschwindigkeitsspindeln noch mal deutlich weniger Umdrehungen haben wie eine Oberfräse. Das ist dann nur ein Kompromiss.
 

Holzrad09

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Paulisch

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Demmin
Naja ...., ein 10mm Nutfräser würde bei 50m/s über 95000 U/min benötigen, da ist jede mir bekannte Oberfräse nur eine Notlösung. :emoji_wink:
Hier wurde das Thema schon mal diskutiert. https://www.woodworker.de/forum/threads/schaftfräser-mit-max-10000-u-min-in-der-tischfräse.106281/
LG
Schon klar, aber 9000 zu 15000 merkt man bestimmt :emoji_wink:. Und wenn du mir zeigst wie du ne Fräse mit 50m/s bewegst, Stifte ich einen Orden für dich :emoji_grin:.
Anderenfalls kann man sich für jede Drehzahl die passende VC bestimmen. Ich denke aber das dass mit Handvorschub schwierig wird zu halten Formel wäre n = vc / (d x pi).

Ansonsten halt ich das wie n Dachdecker, das Ohr isst mit
 
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HobbyHolzwurmNRW

ww-birke
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15.000 U/Min hat aber nur Felder. Dann wird ein anderer Riemen mitgeliefert um das zu erreichen.
Bei der Hammer sind es „nur“ 10.000 U/Min. bei der Schaftfräserspindel.
 

hhirte

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Ich hab's mal nachgemessen und es sind tatsächlich 15k.
Mit FU bin ich aber auch schneller. Hab auch schon mit 60Hz gefräst.
Aber ganz ehrlich ist da kaum ein Unterschied zu merken. Man muß halt schneller schieben, damit es keine Brandspuren gibt.
 

Mitglied 84747

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Entscheidend ist ja die Schnittgeschwindigkeit.Formel v=Pi×d*n. Bei kleinen Fräserdurchmessern muss also bei konst. v die Geschwindigkeit der Spindel hoch. Grosse Tischfräsen haben ja meist auch gr. Fräserdurchmesser wie z.B. 60mm, Oberfräsen ja eher 8mm o.ä. Daraus ergibt sich eine höhere Drehzahl bei der Oberfräse.

Die theoretische Rechnung stimmt. Nur warum soll die Drehzahl erhöht werden das die mögliche Schnittgeschwindigkeit erreicht wird? Ich kenn das so, aus dem Metallbereich, bid zu der angegebenen Schnittgeschwindigkeitn kann gearbeitet werden wenn man darunter bleibt sinkt die Zerspanungsleistung oder die Oberfläche wird schlechter.
 

seschmi

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Holz spaltet halt gerne und mit hoher Geschwindigkeit. Das ist vor allem ein Problem, wenn gegen die Faser geschnitten wird.

Deshalb versucht man, mit sehr hohen Schnittgeschwindigkeiten quasi schneller zu schneiden, als sich die Fasern spalten. Deshalb drehen ja Holzbearbeitungsmaschinen recht hoch, im Vergleich zu Metallbearbeitung. Dafür ist Holz einfacher zu zerspanen, so dass die thermische Belastung geringer ist.

Beim Handhobeln schneidet man ja mit der Faser oder senkrecht dazu - wer es mal anders probiert, erkennt sofort das Problem. Bei einer Fräse geht es schlecht, immer mit der Faser zu schneiden - meist wäre das ja im Gleichlauf, man kann auch nicht „rückwärts“ fräsen, wenn die Faserrichtung wechselt.

Niedrige Schnittgeschwindigkeiten bei Holz führen meist zu sehr schlechten Oberflächen.
 

teluke

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Ich habe die 15000er Spindel von Felder und das Teil funktioniert ganz gut.
Ich nutze das allerdings nur wenn mir kein vergleichbares Vorgehen einfällt.
Macht einfach wenig Spass die Spindel zu tauschen.
 

hhirte

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Naja, der Tausch der leeren Spindeln selbst ist relativ einfach. Wenn man allerdings die Standardspindel mit Scheibenfräser und Fräsanschlag gerade frisch eingestellt hat, dann nervt das schon. Bei Kombimaschinen ist man aber immer am umbauen.
Ein weiterer Nachteil ist, daß die großen Lager eigentlich nicht für diese Geschwindigkeiten vorgesehen sind. Die werden sehr schnell heiß und zum Fetten nimmt mal am besten ein ganz hochwertiges Fett (NBU-15 z.B.).

Dafür hat man ein ER25 Spannzangensystem aus dem Metallbereich mit dem man alle Durchmesser (auch krumme Indianer-durchmesser) spannen kann. Hab mal für einen Zehner ein Sortiment (30 Stck) 1/2 Zoll Fräser geschossen, die kriegt man nicht so einfach in die Oberfräse. Vor allem nicht in die kleineren...
 
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