Holz Akustikdecke im Wohnraum?

Bau und Fragen

ww-pappel
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Hallo zusammen,

mein Name ist Chris und ich bin eher ein „stiller“ Forumsnutzer. :emoji_wink:
Ab und an lese ich hier mit, als ambitionierter Hobbyhandwerker interessiert mich die ein oder andere Diskussion hier im Forum.

Nun habe ich aber auch mal ein konkretes Problem/Projekt, wo ich gerne eure geballte Kompetenz nutzen mag!
Wie schon im Titel genannt, es geht um eine sog. Akustikdecke aus Holz für unseren zentralen Wohnraum in unserem Haus.

Vorab ein paar Hinweise zu dem Raum, um den es geht.
Wir haben vor ca. 10 Jahren neu gebaut, die Architektur des Hauses und die Raumgestaltung ist eher modern und schlicht gehalten.
Der zentrale Wohnraum ist ca. 10m lang und knapp 4m breit, darin angrenzend noch die Küche mit zwei Durchgängen ohne Tür.
Der Raum hat viele große Fenster nach Süden ohne Vorhänge, und u.a. auch eine 3m breite Hebeschiebetür.
Die Wände sind glatt verputzt, die Decke ist aus Fertigbetonelementen auch mit Glattputz.
Am Boden haben wir nur Parkett und keinen Teppich o.ä.!

Das Ganze sieht alles großartig aus, aber „akustisch“ ist eine Katastrophe, wie wir leider feststellen mussten…:emoji_open_mouth:)
Insbesondere wenn wir Gäste haben oder die Kinder „laut“ spielen, wird es unangenehm im Raum, was denn Hall betrifft!

Nun sind wir am Überlegen, wie wir das etwas verbessern können.
Klar Teppiche wären wohl eine Möglichkeit, aber a) meine Frau will wegen einer Hausstauballergie keine und b) wir wollen das schöne Parkett schon weiterhin sehen…!

Jetzt waren wir neulich in einer Schulturnhalle, die auch als Veranstaltungsraum genutzt wird, da war es akustisch ein Traum.
An den Wänden und Decken hingen so geschlitzte Holzelemente.
Meine Recherche dazu hat ergeben, ich will jetzt echt keine Werbung machen..., dass die Dinger von einer Fa. sind, die mit Ligno…. beginnt!

Jetzt will ich aber aus meinem Wohnraum keine Turnhalle oder Veranstaltungsraum machen und alles damit zupflastern.
Die Idee ist jetzt, diese Holz Akustikelemente nicht komplett an die Decke zu hängen, sondern nur partiell über dem Essbereich und über der Sofaecke im Wohnbereich beim TV. Diese Holz-Deckenelemente hätten dann so eine Größe von ca. 2,5m x 3m und 2,5m x 3,5m, nur so jetzt mal als ersten Ansatz.

Ich habe das mal als Skizze vorbereitet, hoffe man(n) kann erkennen, was ich meine!

Meine Fragen dazu, hat das von euch Holzfachmänner schon mal gemacht, habt ihr Erfahrung mit sowas?
Bringt das akustisch was, oder kann man sich solche partiellen Elemente sparen?

Ich wäre euch echt dankbar, wenn ihr dazu mal eine Einschätzung abgeben könnt!

Grüße Chris
 

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civil engineer

ww-robinie
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Meine Fragen dazu, hat das von euch Holzfachmänner schon mal gemacht, habt ihr Erfahrung mit sowas?
Bringt das akustisch was, oder kann man sich solche partiellen Elemente sparen?
Nicht im Wohnbereich, aber in Räumen für Versammlungen, die sonst außer der Bestuhlung und Tischen keine weiteren "Schallschlucker" hatten (Boden Hochkantlamellenparkett). Ein Deckensegel mit umlaufenden ca. 75 cm breiten Fries (aus normaler Betondecke) brachte enorme Verbesserung gegenüber vor dem Einbau. Nicht rechnerisch geplant und nachgewiesen, war schon als "Hingucker" geplant.
 

happyc

ww-robinie
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Du hast ringsum schallharte Oberflächen, also Oberflächen die den Schall reflektieren, und ihn nicht brechen oder absorbieren. Abhilfe kannst du mit den von dir vorgeschlagenen Akustikdecke schaffen, oder mit einigen anderen Möglichkeiten:
- Vorhänge vor oder neben die Fenster
- Wandbespannungen oder entsprechende Bilder
- Wandreliefs mit kleinteiligen, kreuz und quer gerichteten Oberflächen (auch ne nette Hobbyholzhandwerkerarbeit)
- abgehängte, mit Stoff bespannte Deckensegel. Ich hatte sowas mal gemacht, einen simplen Holzrahmen abgehängt, und diesen mit Stoff bespannt - war recht wirksam

Generell könnte man im Zusammenhang mit den abgehängten Decken (egal ob Akustikdecke oder sonstwie) noch schön mit Licht spielen…
 

der_vik

ww-ulme
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Hi,

ich würde noch die Basotect Absorber als Option einbringen. Die gibts in verschiedrnen Formen und Farben und sind deutlich günstiger als Akustikschaumstoff mit mdf Leisten vor :emoji_wink:

Zu viel sollte man davon auch nicht verbauen. Wenn es gar keinen Hall mehr gibt gibts schnell auch keine Gäste.

Lieben Gruss,
Vik.
 

SebastianThiel

ww-eiche
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Du brauchst eine Menge an m² Fläche, sonst bringt es nichts.
Basotect ist gut aber teuer.
Es gibt von Rockwool was ähnliches.
Du brauchst aber mind. 5cm stärke und 10 cm Abstand zur Decke / Wände. Dann wirkt es so, als ob du die doppelte Dicke direkt anliegend hättest. Spart eine Menge Geld. Der Schall geht durch, wird gedämpft, trifft Wand/Decke wird reflektiert und geht nochmals durch.
Akustikbilder sind in der Regel nur gut für das Gewissen. Viel zu Dünn!!
 

dsdommi

ww-robinie
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Alles was du an die Wand hängst oder unter die Decke schraubst wird helfen solange die Oberfläche nicht Glatt ist.
Ich würde dir tatsächlich empfehlen einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Raumakustik ist ein sehr weites Feld. Eventuell gibt es was günstigeres oder auch teurer was viel effektiver ist. Zu bedenken wäre ob sich an den Holzteilen und der Dämmung darunter nicht auch Staub sammelt den man dann schlecht weg bekommt.
Du musst nämlich nicht Schall absorbieren sondern wie hier schon erwähnt brechen. Das geht am besten mit unebenen Oberflächen.
Ich habe für einen Hörraum mal zwei 50cm x150cm Platten gebaut. Da haben wir lauter Klötze in unterschiedlichen Höhen und mit unterschiedlichen Winkeln aufgeklebt.
Direkt neben die Lautsprecher an der Wand befestigt hat die Nachhallzeit enorm auch Messtechnisch verbessert.
An die den Lautsprechern gegenüber liegende Wand ist ein "Setzkasten" mit 220cm x 100cm angebracht worden. Unglaublich wie sich die Akustik verändert hat. Raum war glaube ich ca 6m lang.
Was ich damit sagen will ist dass es viele Möglichkeiten gibt was zu machen.
Was am effektivsten ist wird dir nur ein Profi sagen können.
 

Seanathair

ww-esche
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Es ist zwar schon 10 Jahre her, aber hast Du Deinen Architekten mal darauf angesprochen?
Es ist ja ev. auch für ihn hilfreich solche Rückmeldungen zu bekommen. Ich habe es leider auch erlebt, das diese Zunft alzuoft ihren Kunden unbewohnbare Kunstobjekte hinstellt und nicht auf die damit verbundenen Nachteile (Schall, Ergonimie, Stellräume....) hinweist.
 

happyc

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Ich habe es leider auch erlebt, das diese Zunft alzuoft ihren Kunden unbewohnbare Kunstobjekte hinstellt und nicht auf die damit verbundenen Nachteile (Schall, Ergonimie, Stellräume....) hinweist.

Der Architekt plant und setzt das um, was die Kunden / Bauherren und -Damen ihm an Wünschen und Vorstellungen rantragen. Natürlich ist das ein idealisiertes Bild, und natürlich ist dem Kunden der ein oder andere Nachteil seiner Wünsche nicht zwingend bewusst, bzw die Bedenken des Planers werden als „nicht so relevant“ beiseite gewischt..

Ich gehe davon aus, dass dem Architekt die Situation sehr wohl bewusst ist, Akustik ist ein Teil seiner Ausbildung / seines Studiums. Im übrigen entspricht quasi jeder Raum jeder Wohnung diesem negativen Bild der Raumakustik, kein Bauherr möchte konkav gewölbte / nicht Parallele Decken und Böden, an denen der Schall nicht hin- und hergeworfen wird, oder sehr grob (!!) verputze Wände, die den Schall brechen. Spezielle Akustikputze sind in der Regel auch weit von dem entfernt, was ein Bauherr für den qm Wand bereit ist auszugeben.

Im Normalfall gehen die Planer davon aus, dass durch Möbel und Wohnaccessoirs (warum macht die Rechtschreibkorrektur „Dessous“ da draus? ) ausreichend Flächen geschaffen werden, die den Schall schlucken bzw. brechen. Teppiche, Gardinen / Stores / Plissees an den Fenstern, stoffbespannte Couch und große Kissen, …
sehr reduzierte Wohnstile (durch Mode, Geschmack, oder wie hier, Hausstauballergie) können die Akustik in den Räumen dann wohl vor Probleme stellen. Aber das ist in modernen Häusern wie auch in 70er-Jahre-Bungalows so.
 

pinguin1966

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Hallo Chris, ich habe ein ähnliches Problem, nicht so extrem wie Du aber grundsätzlich gleich. Ich habe eine wirklich sehr, sehr gute Stereoanlage und aufgrund des weitgehend unbedämpften Raumes klingt es einfach nur gruselig - jedenfalls seitdem wir als Familie zusammengezogen sind. Meine Frau lehnt aus Gründen der optischen Klarheit jede weitere Bedämpfung des Raumes ab. Gespräche gehen doch noch ganz gut ...

Ich habe Zweifel, dass Dir eine vollständige Bedämpfung der Decke allein viel bringt, außer, dass die optische Klarheit erhalten bleibt. Damit der Hallanteil im Raum abnimmt, ist es wichtig, vor allem die Erstreflexion zu bedämpfen. Das wird bei großen Menschengruppen natürlich niemals vollkommen gelingen - soll es ja auch gar nicht, sonst klingt es in dem Raum einfach nur überdämpft, sprich - dumpf. Aber es dürfte helfen, wenn Du die Hotspots bedämpfst. Das geht typischerweise so:

Du suchst Dir zwei Helfer und platzierst sie da, wo üblicherweise Gesprächspartner sitzen. Dann nimmst Du Dir einen Spiegel und gehst die Wände entlang. An den Stellen, wo sich beide Personen gegenseitig sehen können, gibt es eine Erstreflexion. Hier sollte ein Dämpfungselement hin. Da ist das angesprochene Basotect wirklich gut. Hier kannst Du einen Rahmen herum bauen und mit schalldurchlässigem Stoff bespannen, z.B. Lautsprecherbespannstoff. Das ganze auch an den kritischen Sellen an der Decke. Wenn Du so an den kritischen Stellen Dämpfungselemente platzierst, hast Du viel gewonnen, ohne den Raum zu überdämpfen.

Technisch ist das gar nicht so schwer; der WAF kann das größere Hindernis sein ...
 

Bau und Fragen

ww-pappel
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Hallo Leute, boah ... vielen Dank mal für die vielfältigen Hinweise und Kommentare, in der kurzen Zeit, zu meinem Anliegen.
Ich kann jetzt nicht auf jeden Kommentar einzeln eingehen, aber ein paar weitere Bemerkungen will ich machen.

Natürlich haben wir die letzten Jahre schon öfters mal geschaut, was es so alles an Möglichkeiten gibt, die Akustik im Raum zu verbessern.
Diese ganzen Sachen wie Akustikbilder oder abgehängte Deckensegel aus Basotect Absorber usw. sind uns natürlich bekannt, gefallen aber vor allem meiner Frau optisch gar nicht. Denke das passt eher in Büroräume usw.

Außerdem haben alle abgehängten Deckelsegelstrukturen natürlich denn großen Nachteil, dass sich Staub und Dreck oben sammelt, und das ist im Hinblick auf Hausstaub eher schlecht, da ich oben ja nicht so einfach saugen oder kehren kann.

Unser Planer hat uns im Hinblick auf Akustik und Schall schon den Hinweis gegeben, dass unser Raum, mit den vielen Fenstern usw. schalltechnisch ein Problem geben kann. Er meinte aber, mit Einrichtung, Möbel, Vorhängen usw. kann sich das deutlich bessern...

Die genannte Holz-Akustikdecke, im Stihl von Ligno, hätte den Charme, dass wir sie optisch an unseren Einrichtungsstil anpassen könnten. Wir haben ja Eichenparkett weiß geölt. Die Decke könnten wir dann auch in Eiche machen lassen und mit dem gleichen weiß pigmentierten Öl behandeln.

Bevor ich die bei einem Anbieter kaufe in Standardformat, würde ich die bei einem befreundeten Schreiner anfragen, ob er die mir auch in dieser Optik und Funktion machen kann. Die Ligno Platte ist im Prinzip ja "nur" ein geschlitzte Trägerplatte mit Filz auf der Rückseite und furnierter Oberfläche. Denke das sollte für einen Schreinerfachbetrieb auch umsetzbar sein. Werde da mal nachfragen, was sowas kostet und dann sehen wir mal weiter. Außerdem bleibt dann die "Wertschöpfung" auch in der Region....

In diesem Sinne, viele Grüße
 

wirdelprumpft

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Die Ligno Platte ist im Prinzip ja "nur" ein geschlitzte Trägerplatte mit Filz auf der Rückseite und furnierter Oberfläche. Denke das sollte für einen Schreinerfachbetrieb auch umsetzbar sein. Werde da mal nachfragen, was sowas kostet und dann sehen wir mal weiter. Außerdem bleibt dann die "Wertschöpfung" auch in der Region....
wenn das mal so einfach wäre - dachte ich auch kann ja nicht so schwer sein ein paar Schlitze und Bohrungen
in eine furnierte MDF-Platte zu machen (mit CNC) danach wusste ich warum der Orginalhersteller soviel Geld dafür möchte......
Die Ligno haben vorne Längs- und hinten Querschlitze da werden CNC mit Vakuumspannsystem schnell zickig.....
der Mehrschichtaufbau usw.
 

U.Tho

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Im Wohnbereich sind Akustikdecken / -segel oder Baffeln eher weniger verbreitet.
Akustisch wirksame Flächen erzielt man regulär mit allem was weiche Flächen hat mit großer Oberfläche wie Teppiche, Gardinen, Poltermöbel, Grünpflanzen etc.
 

Dirm

ww-birnbaum
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Teppiche, sollen den Staub reduzieren, da sie Feinstaub einfangen. Wenn man sie regelmäßig saugt.
Haben wir mal uf einer Teppichherstellerseite gelesen. KA ob s stimmt.
 

kberg10

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Als Erstmaßnahme würde ich zu Vorhängen raten. In Anbetracht der Situation könnte eine Decken - Wandtäfelung auch eine Verbesserung bringen.
Böse Zungen behaupten aber, hier wird Geld an die Wand geklebt.
Andererseits ist vergleichsweise die Wohnqualität in einem Getreidesilo schon sehr bescheiden.
 

SebastianThiel

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Welche Wandvertäfelung soll bei dem Problem helfen?

Vorhänge können in der Tat dämpfen, wenn man nur den Hochton verringern möchte.
Die haben keine Wirkung im relevanten Bereich, wie hier zb. Kindergeschrei.
Aber auch selbst im Hochtonbereich wirken diese nur, wenn es keine klassischen dünnen Wohnraumstoffe sind.
Da braucht man Molton, möglichst viel Gramm pro m².

Warum wirkt eine Couch? Da ist halt dicker Schaumstoff drin. Der hat eine gewissen Stärke UND Gewicht - das dämpft Schall auch im Mittelton.

Leider lässt sich die Physik nicht überlisten und wirksame Schalldämpfung in Wohnräumen lässt sich nachträglich nur durch großflächige Anbringung von Absorbern an der Decke realisieren.
Jeder kennt den Effekt von einem Raum mit und ohne Couch.
Sehr gut hörbar? Ja!
Dann bring mindestens die selbe Menge an m³ Schaumstoff an der Decke an.

Das ein paar Akustikbilder nichts bringen, sollte spätestens jetzt einleuchten.
 

fried.chycken

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Für spürbare Dämpfung braucht man als Daumenregel ca. 10m². Dann noch spürbar besser zu werden, braucht leider gleich nochmal viel mehr.
Wenn man die 10m² unterkriegt, ist erstmal egal wie, sei es als Bilder, Wandpanel oder ähnliches.

Ein Kumpel, der in der Veranstaltungstechnik arbeitet hat sich für sein Heimarbeitszimmer Absorber gebaut, die aus Leisten 30x30 bestehen. Davon Stücke zwischen 2
1 und 3 cm in einseitig in unterschiedlichen Winkeln und einseitig gerade abgesägt und mit den jeweils geraden Stirnseiten auf eine Sperrholzplatte geleimt. Die krummen Seiten zeigen in den Raum und zerstreuen den Schall.
Das halte ich für eine gute unter Hobbybedingungen umsetzbare Aufgabe, auch wenn es natürlich ein Geduldsspiel ist.
 

dsdommi

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Alles was du an die Wand hängst oder unter die Decke schraubst wird helfen solange die Oberfläche nicht Glatt ist.
Ich würde dir tatsächlich empfehlen einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Raumakustik ist ein sehr weites Feld. Eventuell gibt es was günstigeres oder auch teurer was viel effektiver ist. Zu bedenken wäre ob sich an den Holzteilen und der Dämmung darunter nicht auch Staub sammelt den man dann schlecht weg bekommt.
Du musst nämlich nicht Schall absorbieren sondern wie hier schon erwähnt brechen. Das geht am besten mit unebenen Oberflächen.
Ich habe für einen Hörraum mal zwei 50cm x150cm Platten gebaut. Da haben wir lauter Klötze in unterschiedlichen Höhen und mit unterschiedlichen Winkeln aufgeklebt.
Direkt neben die Lautsprecher an der Wand befestigt hat die Nachhallzeit enorm auch Messtechnisch verbessert.
An die den Lautsprechern gegenüber liegende Wand ist ein "Setzkasten" mit 220cm x 100cm angebracht worden. Unglaublich wie sich die Akustik verändert hat. Raum war glaube ich ca 6m lang.
Was ich damit sagen will ist dass es viele Möglichkeiten gibt was zu machen.
Was am effektivsten ist wird dir nur ein Profi sagen können.
Wusste gar nicht dass wir Kumpels sind und ich in der Veranstaltungsbranche arbeite :emoji_joy: :emoji_scream::emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

Lico

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Ich hab grad die Gelegenheit, ein allerdings sehr viel kleineres Zimmer from scratch neu einzurichten. Dabei hab ich erfahren , wie sich die Akustik mit jedem eingebrachten Einrichtungsgegenstand inkrementell verändert. Ich würde deshalb als erstes über Vorhänge nachdenken. Deren Wirkung ist selbst dann verblüffend, wenn sie nicht zugezogen sind. Ein Teppich unter den Tischen im Essbereich und unter des Sitzgruppe wirkt auch Wunder und verbessert auch ansonsten die Raumatmosphäre. Wenn der regelmäßig gesaugt wird, ist der mMn auch für Allergiker kein Problem. Aber davon versteh ich eigentlich nichts.
Die Wirkung von großformatigen Bildern auf Leinwand auch ohne rückseitige Akustik Platten wird hier mMn unterschätzt. Wie gesagt, ich würde erstmal mit Vorhängen anfangen und dann weiter sehen.

Lico
 

fried.chycken

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Gute Frage. Ich hab das von besagtem Bekannten aufgeschnappt, ging um ähnliche große Räume wie beim TE.
(Sein Arbeitszimmer und seine Absorber waren kleiner).
 

dsdommi

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Nun ja. ..
Man baut wie ich denke solch ein Haus , Wohnzimmer etc ja nicht so wenn einem volle Räume Gardinen etc gut gefallen.
Ich würde dir , wenn du keinen Profi fragen magst , einfach mal raten ein paar Rahmen in 12cm tiefe zu bauen. Da machst du 2 cm Schaumstoff hinten drauf. Denke 3 bis 4 Rahmen dürften zunächst genügen.
Dann vin Helfern diese Rahmen mal über und hinter dem Esstisch anhalten lassen und in die Hände klatschen während du durch den Raum gehst. Jetzt wirst du sehr schnell merken ob es was bringt und wo solche Rahmen hin müssen. Wenn es passt besorgst du dir entsprechende Bilder die euch gefallen und hängst die an die Wand. 2. Schritt dann die Rahmen an der Decke ausprobieren. Dort dann die Holzelemente dran.
Vielleicht entspricht das dann eher den Designvorstellungen statt Teppich und Gardinen.
 

Lico

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So spektakulär groß ist der Raum mit 37m² nicht. Der ist nur ungewöhnlich lang. Das hat auch Auswirkungen darauf, wo man was machen muss. Das mit günstigen Materialien auszuprobieren ist sicher hilfreich. Meine Vermutung dabei ist, dass man da gar nicht so viel machen muss. Man muss dann nur wissen wo.

Lico
 
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