Holz bricht

Werner1

ww-pappel
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Hallo zusammen!
Hab ein neues Projekt das mich ganz schön fuchst. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen!
Ich hab 50 mm Kiefernbohlen aus denen ich ein Rahmengestell in 35 mm Breite für einen Liegesonnenstuhl gesägt habe. Zur Beschreibung: Die Rückenlehne geht fast gerade ca. 75 cm nach unten und dort in eine 20 cm Kurve. Nach Ausgang des Bogens wollte ich noch 15 - 20 cm lassen um die nächste Gerade daran zu leimen. Leider bricht das Holz etwa 5 cm nach Ausgang des Bogens bei leichtester Belastung seitlich weg. Ist das normal oder mach ich was falsch?
Und zweite Frage: Gibts eine bessere Möglichkeit als die Stichsäge um eine Form wie die oben genannte zu sägen?
Vielen Dank für eure Antworten!
Werner
 

civil engineer

ww-robinie
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Hallo,

nochmal zum Verständnis. Aus einer Bohle sägst Du eine Gerade an die sich ein Bogen anschließt, so etwa die Form eines Hockeyschlägers?

Falls ich das richtig verstanden habe mit der Form, ist es klar, dass es bricht. Du belastest quer zur Faser. Es ist in etwa so, wie wenn Du von einer 25cm breiten Bohle ein 5 cm langes Stück absägst. Dieses Stück bricht auch relativ leicht, wenn Du es auf Biegung belastest.

Gruß
Jochen
 

Georg L.

ww-robinie
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Zu deiner ersten Frage wäre ein Foto oder eine Zeichnung hilfreich. Möglicherweise liegt es am Faserverlauf des Holzes.
Zu deiner zweiten Frage:
Wenn nan mehrere gleiche Teile zu fertigen hat, ist es oft sinnvoll eine Schablone zu bauen. In deinem Falle würde das bedeuten, aus 6 oder 8mm Sperrholz oder Multiplex die gewunschte form aus zu sägen und die Schnittkanten verschleifen. Diese Schablone dann auf dein Werkstück auflegen und den Umriss anzeichnen. Diesen dann mit der Stichsäge mit ca 2mm Überstand aussägen. Nun die Schablone wieder genau am aufgezeichneten Umriss ausrichten und auf dem Werkstück befestigen. (dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: Am einfachste wäre Aufschrauben idealerweise an Stellen die man später nicht mehr sieht. Es geht auch mit Schraubzwingen, man muß dabei aber je nach Form mehmals umspannen. Vorteil ist aber, das Werkstück bleibt unversehrt.)
Die Schablone wird dann mit der Oberfräse und einem Bündigfräser mit obenligendem Anlaufring abgefahren. Ergebnis: Absolut gleiche Werkstücke in belibiger Anzahl.
Alternativ kannst du auch eine Tischfräse mit Falzkopf und Anlaufring verwenden.
Ich hoff ich habe mich verständlich ausgedrückt, es gibt aber in Büchern, Zeitschriften oder im Internet gute bebilderte Anleitungen die das Ganze verständlich zeigen.
 

Werner1

ww-pappel
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Vielen Dank für die Antworten!
Ja, die Form sollte der eines Hockeyschlägers ähneln. Die Stabilität ergäbe sich später durch zwei Querstangen die den Stuhl stabilisieren sollen.
zu der 2.ten Antwort: Bei 35 mm Hozdicke ist es schwierig mit einem Bündigfräser zu arbeiten, oder seh ich das falsch?
 

Wale

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Hallo Werner,

ja, das siehst Du falsch:cool:

Es gibt mindestens 2 Möglickeiten:

1. Obenliegendes Kugellager 1. Durchgang an Schablone, Schablone weg, zweiter Durchgang an der schon gefrästen Fläche entlang.

2. Obenliegendes Kugellager 1. Durchhang an Schablone, Schablone weg, Stück drehen, mit untenliegendem Kugellager an der schon gefrästen Fläche entlang.

Herzliche Grüsse
Wale
 

civil engineer

ww-robinie
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Hallo,

an Deiner Stelle würde ich die Verbindung so gestalten, daß der Rahmen nicht quer zur Faser belastet wird. Z. B. indem Du den Kreisbogen nicht an eine Gerade anfügst sondern an je eine Gerade ein Stück des Kreisbogens. In dem angehängten Bild habe ich es skizziert. Etwas unscharf, ich hoffe man kann erkennen, was ich meine. Die blaue Schraffur soll den Faserverlauf darstellen. Wenn Du an beide Schenkel etwa nur ein Achttelkreis anhängst und einen Stoß, z. B. mit einer eingeleimten Feder ausführst, hast Du die Belastung quer zur Faser vermieden. Der Stoß mit der eingeleimten Feder ist auf jeden Fall belastbarer.

Gruß
Jochen
 

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