Holz + Epox?? ( Bootsbau )

Sancho

ww-pappel
Registriert
20. Februar 2007
Beiträge
3
Ort
Dresden
Hallo in die ehrenwerte Runde!

ich bin Neuling, habe einige Erfahrungen im Umgamg mit Holz und habe mir, mit dem wirklichsten Minimum an Werzeugen, 2003 ein Boot ( Canadier ) selbst gebaut. Eine Bauweise, die auf einer Plattenform durch Verleimen von Leisten eine Bootsform entstehnen lässt, die innen und aussen noch mit einer Lage Glasseide und Epoxydharz verbunden wird. Man nennt diese Bauweise WOODCORE, und ich bin sehr überzeugt davon.
Soweit so gut.

- dem Epox wird nachgesagt, daß es auf Grund seiner chemischen Vorsehung mit dem Holz auch eine CHEMISCHE Verbindung eingeht. Das wird salopp als Holzschweißen bezeichnet. Ich glaube daran, aber wie funktioniert das??

- Ist das Epoxydharz (ausgehärtet) dann in der Lage das anstehende Wasser auch DAUERHAFT vom Holz abzuhalten??
selbst bei modernsten Lackbeschichtungen geht man von einer geringfügigen Diffusion von Wassermolekülen in Richtung Bootshaut aus ( bis zur Osmose )?
Verhindert also die " Verschweißung " des Epox mit dem Holz eine Diffusion von Wasser in den Holzlkern??

Fragt der sancho in die ehrenwerte Runde.
 

raftinthomas

ww-robinie
Registriert
16. Oktober 2004
Beiträge
3.810
Ort
Aachen/NRW
von der verschweissung hab ich noch nie gehört. ich halte das auch für unsinn, denn beim schweissen werden üblicherweise durch wärme molekülstrukturen miteinander verzahnt, und zwar (fast) immer von zwei GLEICHEN werkstoffen. sonderverfahren wie das reibschweissen zu verbindung von zb stahl und kupfer lassen wir hier mal aussen vor. also wird immer stahl mit stahl, alu mit alu und PE mit PE verschweisst und miteinander verzahnt. das ist imho auch keine chemische reaktion, sondern eine physikalische, denn es sollte ja keine materialveränderung stattfinden, lediglich ein fügen.

epoxyd hält ganz sicher dicht genug, als das kein wasser eindringt. solange es wirklich unbeschädigt ist. ob es wirklich 100% diffusionsdicht ist, ist imho eher theoretischer natur.
da ich selbst (noch) keinen holzleistencanadier gebaut habe, kann ich abert auch nicht aus eigener erfahrung in dem bereich berichten, ich habe epoxy immer nur im surfbrettbau verwendet.
vielleicht hilft dir hier einer weiter, da gibts den ein oder anderen mit selbstgebautem holzboot :http://www.canadierforum.de/

paddlergrüsse!
 

Mister G

ww-robinie
Registriert
12. Januar 2007
Beiträge
1.002
Unter "Verschweißung" verstehe ich etwas anderes. Und was heißt schon "dauerhaft"? Wie lang ist eine Ewigkeit?

Dennoch: diese Bauweise ist schon längere Zeit recht bewährt und dürfte durchaus dauerhaft sein. Ich kenne mehrere Boote, die in dieser Bauweise entstanden sind. Mein Freund hat seins seit knapp 10 Jahren und würde es um nichts in der Welt wieder hergeben. Er behandelt es pfleglich und bis auf ein paar nachgeklebter/lackierter Stellen ist es wie neu. Am Holz selbst ist kein Vergang. In einer Berufsschule hier sind zwei Boote in der gleichen Bauweise von BG-Schülern gebaut worden. Sie werden alljährlich auf Klassenfahrten eingesetzt. So weit ich weiß, ohne größere Schäden.

Allerdings wird es sich nie ganz vermeiden lassen, dass im Laufe der Zeit Risse und Schürfstellen entstehen. Da liegt dann das Holz wieder frei und zieht Feuchtigkeit. Du solltest also Dein Kanu ebenfalls gut pflegen und Schadstellen baldmöglichst mit Epoxid wieder versiegeln.

Zum Glück ist Holz aber keine Pappe. Daher wird Dein Boot sich nicht durch ein paar Tropfen Feuchtigkeit in Luft auflösen. Durchs Wildwasser wirst Du mit Deinem Schätzchen ja nicht gerade reiten wollen, daher denke ich, dass Du lange Freude an Deinem Boot haben kannst.
 

Unregistriert

Gäste
Dass Wasser ins Holz eindringen soll, wenn die Epoxischicht unbeschädigt ist, habe ich auch noch nicht gehört. Zu beachten ist allerdings, dass Epoxi nicht UV-beständig ist und deshalb noch mit einer Lackschicht geschützt werden muss. Das empfiehlt sich auch schon deshalb, weil kleinere Schäden am Lack viel einfacher zu beheben sind
 

Unregistriert

Gäste
schweißen von Holz

Das verschweißen von Holz ist ein Verfahren bei dem zwei Holzoberflächen in einer so hohen Frequenz aneinander gerieben werden, dass das Lignin im Holz (Bestandteil des Holzes der die einzelnen Holzzellen miteinader verbindet) erweicht und die beiden Holzteile so verbunden werden. Die Technologie ist allerdings noch nicht 100%ig ausgereift!

Epoxidharzkleber ist von allen Klebern die zur Verleimung von Holz verwendet werden der fugenunempfindichste. Deswegen wird er ja auch zum Verleimen von Snowboards und eben auch im Bootsbau verwendet.

Sie können also auch in Zukunft beruhigt Epoxy verwenden , für den Bootsbau wird es schwierig sein einen Kleber mit besseren Eigenschaften zu finden!

fg
 

Unregistriert

Gäste
schweißen von holz

@ GAST:


W O W !!!

das is ne sache !!

lg sancho
 

Unregistriert

Gäste
Hallo Sancho ,
ich habe vor ca. 25 Jahren auch einen Kanadier auf die Art gebaut - ich hatte mir damals einen Bauplan gekauft und losgelegt . Epoxy löst sich sicher nicht vom Holz - man kann ja auch mit Epoxy Holz kleben , da reißt eher das Holz neben der Leimfuge .Ich würde solch eine Konstruktion aber sicher auch nicht wochenlang im Wasser schwimmen lassen , mein Kanadier macht nur Tagesausflüge mit , danach wird er wieder in der Scheune aufgehängt.... Ich habe beim Bau zum Schluß - gemäß des Bauplans - der Geschichte einen DD - Zweikomponenten - Lackanstrich verpasst . Schwierig war das "wegmassieren" der Luftbläschen bei dem Beschichten mit Epoxy-Glasfaser . Außerdem sind diese Boote nicht sehr praxistauglich , wenn man mal die Epoxyschicht beim paddeln verletzt ( Steine usw. ) muß mann sofort zur Reparatur schreiten......
Grüsse
Andreas
 

Unregistriert

Gäste
Wasser geht durch Epoxid-Harz…

… allerdings um etwa 1 bis 2 Größenordnungen langsamer, als durch Boots-Lack o.ä.. Gutes Bootsbausperrholz ist nicht so wasserempfindlich, dass sofort große Schäden auftreten, wenn mal ein paar Tropfen durch einen Riss eintreten. Fachmännisch gebaute Sperrholz/Epoxy Boote sind langlebiger (weniger Materialermüdung, weniger Osmose) und leichter als GFK-Boote.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.911
Ort
Dortmund

BootSpecht

ww-pappel
Registriert
11. Dezember 2010
Beiträge
3
Ort
SüdEngland
EpoxyResin/ Epoxyd Harz verbindet sich dauerhaft mit allen Arten Holz, im Gegensatz zu Polyester-REsin /-Harz.

Die Eindringtiefe kannst Du durch höhere Verdünnung bei der ersten Lage verbessern. Man hat praktisch kein Holz mehr, sondern Plastik. Allerdings auch keine Feuchtigkeits-Verformung mehr an der Stelle, somit mehr belastung woanders...
 
Oben Unten