Holz Wintergarten (wie Fenster) renovieren und neu Dickschichtlasur

ritsche ratsche

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Hallo Woodworker,

Ich packe mal alles in einen langen Beitrag anstatt es kleckerweise zu schreiben (sorry, ich hoffe es schreckt nicht alle ab). Ich hoffe so bleibt es im nachhinein übersichtlicher.

Ich habe mich in den letzten Tagen mit der Planung der Renovierung unseres Wintergarten aus Holz beschäftigt und mich hier schon ins Thema eingelesen. Dabei habe ich mich an den Beträgen zu Holzfenstern orientiert. (Danke für eure ganzen hilfreichen Beiträge).

Den 20m² Wintergarten haben wir mit dem Kauf eines Altbaus übernommen. Ich habe herausgefunden das der Wintergarten von 1990 (28 Jahre alt) und das Holz laut Rechnung Dark Red Meranti sein soll.

Ich möchte den Wintergarten nun von außen renovieren da die Lasur vor allem auf der Wetterseite defekt ist und es, vermutlich durch nicht versiegelte oder nicht abgedichtete V-Fugen (oder nennt man die Brüstungsfugen?) zu 2 fauligen / morschen Stellen gekommen ist, die ich bereits verfüllt habe.

Was für eine Lasur bisher außen drauf ist weiß ich nicht genau. Im Keller habe ich eine alte Dose Sadolin Extra Dickschicht-Holz-Lasur (Alkyd) in Mahagoni gefunden. Ich würde von der Farbe her Tippen das die für Innen verwendet wurde. Außen geht der Farbton ehr in Richtung Palisander (oder vielleicht viele Schichten Mahagoni?). Es kann also sein das für außen auch was auf Alkyd Basis drauf ist.



Ich überlege das volle Programm zu machen mit den Arbeitsschritten:

1. Silikon an den Fenstern entfernen (da ist alte Lasur drauf)

2. Alte Lasur bis aufs rohe Holz mit einem Spachtel oder Ziehklinge abschaben und mit 80er und anschließend 120er abschleifen (das wird viel Arbeit, da es viele Fugen von Bauteilanschlüssen / Bauteilübergängen gibt)

3. Neue Dickschicht Lasur (dunkel, wegen höherem UV Schutz) drauf (was ich mir da so vorstelle: siehe bitte weiter unten) wobei zwischen den einzelnen Anstrichen mit 180 angeschliffen wird und nach der ersten Schicht die V-Fugen abdichten werden sollen.

4. Nach dem letzten Lasur Anstrich neues Silikon um die Glasscheiben ziehen.

5. Spalte zwischen Holzbauelementen abdichten. Hier fehlen in Übergangsfugen zwischen Bauteilen zum Teil Dichtungen oder mittlerweile hat das Holz so viel gearbeitet.



Zu Punkt 3 (Dickschicht Lasur) habe ich mir überlegt

Lasur Alternative1:

1 mal (Erster Anstrich) mit Sikkens Cetol HLS extra

Dann die V-Fugen mit Sikkens Kodrin Seal oder Kodrin WV 457 füllen um im Herstellersystem zu bleiben

2 mal (Zweiter und Dritter Anstrich) mit Sikkens Cetol Filter 7 Plus



Lasur Alternative2:

1 mal (Erster Anstrich) mit GORI 17 Imprägniergrund

Dann die V-Fugen mit GORI FLEX – FUGENSCHUTZ füllen um im Herstellersystem zu bleiben

2-3 mal (Zweiter, Dritter und eventuell Vierter Anstrich) mit GORI 83 FENSTER -LASUR



Frage 1: In Lasur Alternative1; Was ist für die V-Fugen das richtige Produkt Sikkens Kodrin Seal oder Kodrin WV 457? Allgemein sollten die V-Fugen doch abgedichtet werden oder?

Frage 2: Ist es bei der V-Fugen Abdichtung so wichtig im Herstellersystem zu bleiben oder kann man auch Kartuschen günstiger als 30€ für 350ml verwenden?

Frage 3: Wenn ich bis zum Holz runter schleife, ist es dann für den neuen Anstrich egal was für eine Art Lasur (Alkyd oder eventuell doch Acryl) der Altanstrich war?

Frage4: Wäre eine der beiden Lasur Alternativen besser?

In Lasur Alternative2 würde ich für den Wintergarten zu GORI 83 anstatt zu GORI 88 tendieren, da bei uns viele Kinder um den Wintergarten rumschwirren und spielen. GORI 83 soll gesundheitsunbedenklich und für Spielzeug geeignet sein. Bei GORI 83 ist nach TM auf Meranti Splintholz (ich weiß nicht ob meins Splintholz ist) zuerst eine Schicht GORI 17 Imprägniergrund aufzutragen. Dies ist nicht Spielzeug geeignet und enthält Biozide. Daher die...

...Frage 6: Ist meine Lasur Alternative2 mit dem Ersten Anstrich mit GORI 17 Imprägniergrund dann am ende noch spielzeug geeignet? Ist der erste Anstrich GORI 17 also von Anstrich Zwei bis Drei oder Vier mit GORI 83 überdeckt? Oder kann ich dann doch Gori 88 nehmen (nicht Spielzeug geeignet), wenn Lasur Alternative2 am Ende nicht mehr Spielzeug geeignet ist?

Frage 7: Wäre Gori 88 besser geeignet als Gori 83 und hätte eine längere Lebensdauer bis zur nächsten Renovierung?

Frage 8: Womit schließe ich die Luftspalte in Arbeitsschritt 5? Mit Silikon oder mit einem Dichtungsgummi (geht wahrscheinlich schlecht in kleine Schlitze)?


Vielen Dank für eute Geduld das ihr bis hierhin gelesen habt. Ich hoffe ihr könnt mir bei einigen Fragen weiterhelfen (gerne auch kurz gehalten in Form „Zur Frage X:….“) oder mir eine Rückmeldung geben, wenn ihr zu manchen Sachen eine andere Meinung habt oder ich bei meiner Vorbereitung was falsch verstanden habe. Damit auch der nächste Leser hier nicht möglicherweise meine Fehler hier wiederholt.
 
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elmgi

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Hallo,

zu Frage 3: Das ist dann ja ein kompletter Neuaufbau der Beschichtung, d.h. Du hast freie Wahl.

Anregung: Nach eigener (leidvoller) Erfahrung mit diversen Lasuren und den damit verbundenen zeitaufwändigen Arbeiten/Renovierungen etc. würde ich, wäre ich in Deiner Situation, nicht mehr lasierend arbeiten.
Meine Wahl ginge heute klar in Richtung Osmo Landhausfarbe (deckend). Anhand Bild 1 kann ich mir einen deckenden, helleren Grauton
gut vorstellen. Ist aber Geschmacksache.

Ich arbeite seit ein paar Jahren mit Gori 88 (Aussenbereich), z.T. voll bewittert (Fichte/Tanne). Die waagrechten Holzteile ("Wetterschenkel") pflege ich inzwischen jährlich nach, um mir evtl. aufwändige Reparaturen/Renovierungsarbeiten zu sparen.
Aktuell entschärfe ich diese Schwachstellen durch Überdeckung der "Wetterschenkel" mit eloxierten Z-Profilen und hoffe, dass ich die
Pflegeintervalle damit deutlich strecken kann.
 

uli2003

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Zu Frage 1 - weder noch. Wie ich das sehe, meinst du die Teilung im unteren Querriegel. Die ist dazu da, um dem breiten Holz die Möglichkeit zum Arbeiten zu lassen damit es keine Risse gibt.
Die beiden von dir genannten Mittel sind Hirnholzschutz, und für Brüstungsfugen innerhalb der Rahmenverbindungen gedacht.

2. Erübrigt sich. Du könntest auch andere Systeme verwenden. Das Seal ist übrigens fü Renovierungszwecke i.V. mit anderen Systemen entwickelt.

3. Wurde ja schon beantwortet

4. Ich habe - wenn mal Gori - die 88 als beständigere Lasur kennengelernt.
Und mal ehrlich - was soll denn passieren, wenn die Kinder ums Haus laufen? Verbeißen die sich im Wintergarten?
Ich glaube da bist du jetzt etwas übersensibel.

5. gibt's wohl nicht.

6. + 7. Siehe 4.

8. Ich würde eine MS-Polymer Dichtmasse verwenden. Eigentlich sollten die Elemente überfälzt und verschraubt sein, die Fuge wundert mich etwas.
Aber die Rahmen in Rahmen in Rahmen -Konstruktion scheint eh etwas merkwürdig.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Würde auch MS-Polymer verwenden, aber niemals transparent, weil nicht hinreichend UV-beständig.

Die Idee mit Osmo Landhausfarbe kann ich unterstreichen. Deckend macht weniger Arbeit und die Landhausfarbe ist eine wirklich gute Farbe, die lange hält. Lässt sich auch super verarbeiten. Enthält übrigens auch keine Biozide.
 

ritsche ratsche

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Schon mal danke…

Zu Frage 4: Gori 88 war sogar meine erste Überlegung bevor ich auf die Gori 83 gekommen bin.

Die OSMO Landhausfarbe hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm. Ich hatte gedacht das beste wäre eine Dickschichtlasur. Ich werde mich mal damit beschäftigen….

Für die OSMO Landhausfarbe müßte ich aber auch erstmal alles bis aufs Holz runterschleifen oder?
Empfehlt ihr mir vor der Landhausfarbe ein Anstrich mit OSMO Holz-Imprägnierung WR (Biozidprodukt)?
Da es mit der Landhausfarbe eine deckende Schicht wird, gilt hier auch wie bei Lack das helle Farben besser geeignet als dunkle sind da sie sich weniger aufheizen?


Zu Frage 1: Die von mir bezeichneten V-Fugen (Teilung im unteren Querriegel) wird einfach ohne füllen oder dichten mit überstrichen? Zieht die dann nicht über den Kapillareffekt Wasser? Auch kein MS-Polymer in die V-Fugen?

In alle anderen Fugen und Spalte der Bauteilanschlüsse mache ich dann MS-Polymer. Bin ich bei der Suche nach einem MS-Polymer mit Soudal Fix All Flexi auf dem richtigen Weg? Kann ich das MS-Polymer vor dem Anstrich auftragen und dann überstreichen? Sonst wird es bestimmt schwierig ein zum Farbton des Anstrichs passend eingefärbtes MS-Polymer zu finden. Oder blättert die Farbe dann zu schnell vom MS-Polymer ab?

Grüße
 

WinfriedM

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Soudal Fix-All Flexi würde ich auch dafür nehmen. Unter der Landhausfarbe Imprägniergrund: Persönlich würde ich es nicht machen. Warum? Sind die Bedingungen gut und das Holz wird nicht dauerfeucht, bringt es gar nichts. Sind die Bedingungen schlecht und das Holz ist längere Zeit feucht, geht dir das Holz zügig kaputt. Ob mit oder ohne Imprägniergrund. Bei heute zugelassenen Imprägnierungen ist die Wirkung wirklich fragwürdig. Ich konnte bisher, trotz guter Langzeit-Beobachtung, keine Vorteile feststellen. Vielleicht kommt lesen wir irgendwann mal "Die große Biozid-Lüge." Ich bin gespannt...

Farbe: Dunkle Farben heizen mehr auf, das ist richtig. Verstecken aber auch gut Fehlstellen. Bei wenig maßhaltigen Bauteilen (Gartenzäune, Gartentore) hab ich mit dunklen Farben bisher die besten Erfahrungen gemacht. Weiß sieht da recht schnell gammelig aus, weil du jeden Schmutz siehst. Vielleicht nimmst du nicht die dunkelste Farbe, die noch gut Schmutz versteckt.

Zur Einordnung: Dickschichtlasuren sind viel anfälliger als deckende Wetterschutzfarben. Schon deshalb, weil sie halbtransparent sind und so viel UV-Licht in die komplette Schicht gelangt. Und UV-Licht hat eine stark zerstörende Wirkung.
 

uli2003

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Ich werfe mal noch Remmers Induline DW601 ins Rennen.
Damit habe ich sehr gute Erfahrungen in Sachen Dauerhaftigkeit. Ist auch 73.1 zertifiziert.

Grüße
Uli
 

elmgi

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Hallo,

auf dem ersten Bild ist (unten an der Tür) wohl nachträglich ein ziemlich rustikaler Wetterschenkel angebracht worden. Hat dieser eine
funktionale Tropfkante? Auf dem Bild ist auch nicht zu erkennen ob der Wetterschenkel ein entsprechendes/ausreichendes Gefälle hat.

Die angesprochenen V-Fugen müssen nicht gefüllt werden, sofern das Holz keine Beschädigungen (Risse etc.) aufweist, in das Wasser
eindringen könnte.
 

WinfriedM

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Sehe jetzt irgendwie erst die Bilder, warum auch immer. So schlimm sieht die alte Lasur finde ich nicht aus. Ich würde da nicht alles runterschleifen, sondern nur die Problemstellen gut vorbereiten, den Rest nur anschleifen und dann mit einer farblich ähnlichen Lasur drübergehen, z.B. Gori 88

Man darf nicht den irren Aufwand eines kompletten Neuaufbaus unterschätzen.
 

elmgi

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Man darf nicht den irren Aufwand eines kompletten Neuaufbaus unterschätzen.

Davon kann ich wahrlich ein Lied singen. Da hast Du eindeutig Recht!
Ich hatte diesen Weg einst gewählt, weil ich wusste, dass alles andere mich nicht zufrieden stellen
würde. Im Nachhinein war ich für diese Entscheidung froh, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die OSMO Landhausfarbe hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm. Ich hatte gedacht das beste wäre eine Dickschichtlasur. Ich werde mich mal damit beschäftigen….

Für die OSMO Landhausfarbe müßte ich aber auch erstmal alles bis aufs Holz runterschleifen oder?

Ja.
 

ritsche ratsche

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Das Überstreichen ist im Vergleich zu einem kompletten Neuaufbau natürlich sehr verlockend.

Vielleicht versuche ich es mal auf der Nordseite mit Gori 88 in Nussbaum oder Palisander. Das dürfe zum jetzigen Farbton etwa passen.

Zum Wetterschenkel: gutes Auge Elmar. Den habe ich mir grade mal genauer angeschaut. Er hat unten eine Nut als Tropfkante. Diese hat links ganz knapp einen Überstand zur Türschwelle (siehe Foto). Rechts ist sie jedoch knapp auf höher der Türschwelle, da die gesamte Tür etwas schief steht. Da muss ich mir mal was einfallen lassen. Es schadet vermutlich auch nicht oberhalb des Wetterschenkels ebenfalls Soudal Fix All Flexi drauf zu machen, da es so aussieht als ob der Regen hinter den Wetterschenkel läuft.

Die V-Fugen (Teilung im unteren Querriegel) überstreiche ich nach eurem Rat nur. In allen anderen Fugen und Spalten der „Rahmen in Rahmen in Rahmen –Konstruktion“ kommt Soudal Fix All Flexi. Da es das auch in braun gibt werde ich dies erst nach dem streichen auftragen und hoffe das die Fugen dann nicht zu auffällig werden.

Auf dem neuen Foto sieht man unten links noch eine dünne Stoßkante (Bauteilanschluss). „Wie dichte ich das ab?“ Dies ist eine Problemfuge die Wasser zieht und an einer Stelle schon zu morschem Holz geführt hat.

Ist das Problem behoben wenn sie einfach neu überstrichen wird oder quetsche ich da auch Soudal Fix All Flexi sehr sehr fein rein?

Nochmals danke
 

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WinfriedM

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oder quetsche ich da auch Soudal Fix All Flexi sehr sehr fein rein?

Irgendwo in schmalste Ritzen Dichtstoff reinquetschen bringt nichts. Das wird dir ganz schnell reißen, weil es keine Bewegungsfreiheit gibt. Wenn sich ein Dichtstoff vielleicht 20% bewegen darf, dann sind es bei einer 5mm Fugenbreite 1mm. Hast du hingegen nur eine 1mm Fugenbreite, sind es 0,2mm. Mitunter bekommt man sowas in den Griff, in dem man einen genügend breiten Spalt fräst, in dem dann ein Dichtstoff eingebracht werden kann. Alternativ kannst du die Kante vielleicht irgendwie mit einem Blech abdecken, welches an der Auflagefläche abgedichtet montiert ist.
 

elmgi

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Aktuell führe ich Pflegearbeiten an meinem Wintergarten durch. Die waagrechten Holzteile (Wetterschenkel) sind dabei
die besonders pflegeintensiven Stellen.
Um die Intervalle deutlich strecken zu können, überdecke ich diese Holzteile mit sogen. Z-Profilen. Der Wetterschenkel
der Tür wird auch abgedeckt.
Das wäre auch bei Dir eine Überlegung wert.
Zum besseren Vorstellen hänge ich einmal zwei Bilder an. Das eine zeigt das Z-Profil im Querschnitt (gibt es bis 45 mm Breite),
auf dem anderen kannst Du den abgedeckten Tür-Wetterschenkel sehen.

DSCN3466.JPG DSCN3463.JPG
 

elmgi

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Auf dem neuen Foto sieht man unten links noch eine dünne Stoßkante (Bauteilanschluss). „Wie dichte ich das ab?“ Dies ist eine Problemfuge die Wasser zieht und an einer Stelle schon zu morschem Holz geführt hat.

Ist das Problem behoben wenn sie einfach neu überstrichen wird oder quetsche ich da auch Soudal Fix All Flexi sehr sehr fein rein?

Ich würde an dieser kritischen Stelle, wie schon zuvor beschrieben, ebenfalls ein Z-Profil montieren, dann hast Du definitiv Ruhe.
Die Profile gibt es auch dunkel eloxiert, so dass das Ganze auch optisch einen wertigen Eindruck machen wird.
 

Mr.Ditschy

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Mir wollte ein Fensterbauer auch mal so Profile aufschwatzen und hab die dankend abgeleht. Hab schon Fenster gehabt, die darunter vergammelt sind, da die re/li anliegenden Stellen nicht dauerhaft dicht bleiben.
Wichtig ist einfach, den Mut zu schiefen und sehr abgerundeten Kanten zu bekommen, dann bleibt auch kaum Wasser darauf stehen und die Lasur hällt länger stand (wobei ich nur noch Dünnschicht verwende) ... meine Renovierungsintervalle haben sich dadurch zumindest von anfänglichen 2-3 Jahre auf 6-8 Jahre verzögert.

Ach ja, ein mittlerer Lasurfarbton wäre ideal, zu hell hat zu wenig UV-Schutz und zu dunkel heizt zu sehr auf.
 

elmgi

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@ Ditschy,

Mir wollte ein Fensterbauer auch mal so Profile aufschwatzen und hab die dankend abgeleht. Hab schon Fenster gehabt, die darunter vergammelt sind, da die re/li anliegenden Stellen nicht dauerhaft dicht bleiben.

Du verwechselst hier Flügelabdeckprofile mit integrierten Dichtungen mit den von mir verwendeten Alu-Z-Profilen (ohne jegliche Dichtungen).

Die Alu-Z-Profile werden mit Hinterlüftung eingebaut und abschließend mit Silikonfugen zum Baukörper hin abgedichtet.

PS: Es gibt übrigens auch Flügelabdeckprofile, die für eine Silikonabdichtung vorgesehen sind.
 

ritsche ratsche

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Hallo zusammen,

ich möchte mich hier mit meinem Ergebnis zurückmelden, falls ein weiterer Neuling mal auf dieses Thema stößt.

Erst einmal vielen dank für die konstruktiven Antworten, Unterstützung und Diskussion. Auch in separaten Unterhaltungen. Sehr dankbar bin ich für den Rat nicht wie von mir zu Beginn angedacht alles bis aufs Holz abzuschleifen, um dann einen kompletten Neuaufbau der Schichten zu machen.

Stattdessen habe ich die alte Lasur zum Teil gründlich, aufgrund des schlechteren Zustandes, angeschliffen und anschließend mit GORI 88 nussbraun neu gestrichen. Schon allein diese Überholung war zeitlich aufwendiger als ich es vorher eingeschätzt habe. Das Silikon an den Fenstern habe ich nicht erneuert und so belassen wie es war.

Hier ein paar Punkte dazu:

- Ich habe mich mit Nussbraun für eine leicht dunklere Farbe als die des Altanstriches entschieden. Ich wollte auf keinen einen helleren Farbton als die des Altanstriches erwischen, damit man die nicht sehr gelungene Stellen nicht so deutlich sieht.

- Teilweise habe ich an einigen Stellen doch etwas zu viel angeschliffen, was beim streichen später dazu führt das aufgrund der unterschiedlichen Schichtdicke nicht mehr überall der gleiche Farbton erreicht wird. Dies sieht man an helleren Stellen auf den Bildern. Vor allem an Kanten.

- Die vielen Spalte zwischen den Holzbauelementen habe ich mit der MS-Polymer Dichtmasse Soudal Fix All Flexi braun abgedichtet. Auch wenn das Braun heller ist als die Lasur in Nussbraun, war dies der dunkelste Braunton von MS-Polymer Dichtmassen, den ich gefunden habe. Kenn jemand eine dunklere die besser zur Lasur passt? Aufgrund der geringen Tiefe der Spalten konnte ich eine Dreiflankenhaftung nicht vermeiden. Ich hoffe das die MS-Polymer Dichtmasse in den Fugen dauerhaft hält.

- Bei dem Verfüllen der Fugen mit der MS-Polymer Dichtmasse habe ich gute Erfahrungen gemacht die Spalte seitlich mit Goldband abzukleben. Persönlich finde ich Goldband wesentlich besser als Kreppband. Da lohnt es sich die paar Cent mehr auszugeben. Beim freihändigen Fugen abziehen ohne Abkleben habe ich einfach zu viel rumgeschmiert.

- Die V-Fugen (Teilung im unteren Querriegel) habe ich nicht abgedichtet.

- Den rustikalen Wetterschenkel von Bild 9 und Bild 10 (siehe oben) habe ich mit einem Z-Profil in Bronze dunkel abgedeckt. Angeklebt habe ich ihn ebenfalls mit der MS-Polymer Dichtmasse Soudal Fix All Flexi braun da ich sie grade da hatte. Ich hoffe es hat keine Nachteile gegenüber Silikon, das ich eigentlich dafür verwenden wollte. Aufgrund der Größe des Wetterschenkels habe ich ein 45mm breites Z-Profil benötigt. Allerdings habe ich unten den nach innen stehenden Steg (Abtropfnase?) mit einem Winkelschleifer und einer 80er-Schruppscheibe abgeschliffen, da er zu lang war und sonst am Wetterschenkel angelegt hätte. Gekürzt hat er mindestens 2mm Abstand sodass sich da jetzt hoffentlich kein Wasser sammeln kann.

- Die Stoßkante von Bild „8. Stoßkante.jpg“ (siehe oben) sieht nach dem Anstrich mit der Dickschichtlasur recht geschlossen aus. Ich werde sie in Zukunft mal beobachten. Ansonsten werde ich wie hier empfohlen ein Blechstreifen draufkleben. Idealerweise in Bronze dunkel wie das Z-Profil.



Auch wenn es nicht perfekt aussieht, bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden (siehe „nachher“ Bilder). Natürlich sind weitere Anmerkungen von euch erwünscht, da noch die anderen Seiten des Wintergartens auf sich warten. Hier ist der Zustand allerdings besser, sodass ich etwas vorsichtiger anschleifen werde.
 

ritsche ratsche

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ritsche ratsche

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Und hier noch mal die ersten "vorher" Bilder die ursprünglich in den Beiträgen #1 und #11 waren.
 

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Auch wenn es nicht perfekt aussieht, bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden (siehe „nachher“ Bilder). Natürlich sind weitere Anmerkungen von euch erwünscht, da noch die anderen Seiten des Wintergartens auf sich warten. Hier ist der Zustand allerdings besser, sodass ich etwas vorsichtiger anschleifen werde.

- In meinen Augen ist es eigentlich nur entscheidend, dass das bewitterte Holz geschützt und Du mit Deiner Arbeit zufrieden bist.

- Noch eine Idee zu der Frage "Wie dichte ich das ab ?" ( Bild "vorher 8" ). Eine Holzleiste (im Sinne eines Wetterschenkels) über der Fuge anbringen und mit einem Z-Profil abdecken.

- Zu Bild "nachher 8" : Ich gehe davon aus, dass die V-Fuge (am rechten Rand) darauf hin überprüft wurde, dass der erkennbare kleinen Spalt am Grund der V-Fuge nur oberflächlich ist und keine Feuchtigkeit in das Holz einziehen kann.

- Den rustikalen Wetterschenkel von Bild 9 und Bild 10 (siehe oben) habe ich mit einem Z-Profil in Bronze dunkel abgedeckt. Angeklebt habe ich ihn ebenfalls mit der MS-Polymer Dichtmasse Soudal Fix All Flexi braun da ich sie grade da hatte. Ich hoffe es hat keine Nachteile gegenüber Silikon, das ich eigentlich dafür verwenden wollte. Aufgrund der Größe des Wetterschenkels habe ich ein 45mm breites Z-Profil benötigt. Allerdings habe ich unten den nach innen stehenden Steg (Abtropfnase?) mit einem Winkelschleifer und einer 80er-Schruppscheibe abgeschliffen, da er zu lang war und sonst am Wetterschenkel angelegt hätte. Gekürzt hat er mindestens 2mm Abstand sodass sich da jetzt hoffentlich kein Wasser sammeln kann.

Das Z-Profil sollte - so wie zu sehen - ohne jeglichen Kontakt zum Holz montiert werden und so seinen vorgesehenen Zweck erfüllen.
 

WinfriedM

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Ich würd jetzt einfach nach Regen mal schauen, ob es irgendwelche Problemstellen gibt, wo Wasser stehen bleibt oder einzieht. Und dann alle 6 Monate mal inspizieren.

Wenn du an beim Schleifen Stellen hast, wo du komplett durchgeschliffen hast und die dann deutlich heller sind: Die kann man auch einmal mit dunkler lösemittelhaltiger Dünnschichtlasur vorbehandeln, um sie farblich etwas anzupassen. Gori 40 wäre da das Mittel der Wahl. Zur Not hätte es wohl auch vedünnt deine Gori 88 getan.
 
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