Holzart Holzbeschaffenheit für Fensterbau

Ray Volver

ww-fichte
Registriert
10. August 2023
Beiträge
23
Ort
Spreewald
Möcht in naher Zukunft ein paar neue Fenster anfertigen für unser 120 Jahre altes Wirtschaftsgebäude.

Welches Holz ist dafür geeignet und natürlich erschwinglich?
Auf was muß ich beim Kauf achten?
Bei der Lagerung?
Gibt es eine bestimmte Jahreszeit wann ich diese einbaue?
Möchte mich vor dem Kauf gern schlau machen um nicht in Fettnäpfchen zu treten.

Fragen über Fragen. Ich weiß.
Bilder .. momentan.. und das andere ist Photoshop das die Frau ne Vorstellung hat in etwa wo die Reise hingeht. Ist nur ein Ansatz...
Ihr wisst ja... :emoji_grin:

Dankeschön
LG Ray
 

Anhänge

  • IMG-20230510-WA0049.jpg
    IMG-20230510-WA0049.jpg
    64,2 KB · Aufrufe: 96
  • IMG-20230510-WA0050.jpg
    IMG-20230510-WA0050.jpg
    68,2 KB · Aufrufe: 96

happyc

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2022
Beiträge
709
Ort
Einen a.d. Waffel
Nettes Wirtschaftsgebäude..

welchen Anspruch hast du denn an die Fenster? Wärmeschutz, evtl Schallschutz, Einbruchsschutz?
Auf den Homepages der Fensterhersteller siehst du einen Querschnitt der Fensterprofile und deren Dimensionen - das sind natürlich Ausführungen für bewohnte & beheizte Räume mit den entsprechenden Anforderungen. Diese Fenster sind aus Kanteln hergestellt, außen (auf den sichtbaren Seiten) ausgewählte Hölzer mit schlichter Maserung, innen eine Art Resteverwertung, oft keilgezinkte, kurze Holzstücke.
Dadurch wird eine Effizienz in der Materialverwertung reingebracht, und durch den Schichtaufbau auch dem Werfen von Holz entgegen gewirkt. Du kannst also entweder fertig verleimte Fensterkanteln kaufen, oder aus nem Bohlen die Stücke selbst anfertigen.
 

happyc

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2022
Beiträge
709
Ort
Einen a.d. Waffel
So, wieder da, ich musste gerade die Fenster zumachen, hier legt gerade ein ziemliches Gewitter los… Holzfenster, Kiefer, übrigens. :emoji_slight_smile: gekauft, nicht selbst gemacht.

in solchen Wirtschaftsgebäuden wurden die Fenster in der Bauzeit wohl recht einfach gehalten, Nadelholz als Rahmen, sehr wahrscheinlich Kiefer, davon gibt es in Brandenburg ja einige Wäldchen. Wenn du dich auch an dem historischen Kontext orientieren möchtest..
Kiefernholz ist gut geeignet, Kern & Splint ist verwendbar (farblich unterschiedlich, aber beides gleich mit stabil und dauerhaft). Fichte oder Tanne ist möglich, sind beide etwas weicher und weniger resistent als Kiefer. Lärche ist gut geeignet, ist dauerhafter als Kiefer, bei Lärche hast du aber das Problem der Harzeinschlüsse, die auch nach einiger Zeit noch „auslaufen“ können.
Eiche wird als Fensterholz auch oft verwendet, ist sehr hart und dauerhaft, natürlich etwas teurer.

Aktuell werden Fenster aus Plantagenholz Akazie angeboten, dafür werden bestehende Wälder gerodet um entsprechende Plantagen anzulegen - kann man selbst entscheiden, was man davon hält.
Früher gab es oft Fenster aus Meranti, einem Tropenholz. Dauerhaft, widerstandsfähig und hart, aber durch seine Herkunft und das Drumrum des Einschlags und Raubbau und Transport vielleicht nicht erste Wahl..


wenn du das Holz kaufst, würde ich die selben Ansprüche ansetzen wie bei Möbelholz: weitestgehend astfrei, langsamer, gerader Wuchs, idealerweise stehende Jahrringe, Holzfeuchte beachten.
Lagerung wie man Bohlen eben lagert, auf Lagerhölzer, luftumspült, unter einer Abdeckung / Dach, nicht von einer Plane umschlossen.
Einbau wann das Fenster eben fertig ist. Wenn du das diesen Sommer noch machen möchtest, musst du dich ranhalten. :emoji_wink:
 
Zuletzt bearbeitet:

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.064
Ort
vom Lande
Kiefernholz ist gut geeignet, Kern & Splint ist verwendbar (farblich unterschiedlich, aber beides gleich mit stabil und dauerhaft).
Nein, Kiefernsplint sollte möglichst nicht im Fensterbau verwendet werden, zumindest nicht in den Außenseiten.
Das Kernholz ist aber dauerhaft.
Ich habe neulich mal sehr alte Flügel zerlegt, etwa 100 Jahre alt und das Kiefernkernholz war noch top, etwas Splint sieht man innen am Überschlag und da ist es ok.
 

Anhänge

  • IMG_20240530_195218.jpg
    IMG_20240530_195218.jpg
    193,9 KB · Aufrufe: 50

happyc

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2022
Beiträge
709
Ort
Einen a.d. Waffel
Danke für die Richtigstellung, ich werde es oben korrigieren.
bei unseren Fenstern wurde Kern & Splint verwendet - da dachte ich, dass sei fachlich richtig.
 

Andreas W.

ww-robinie
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
660
Ort
Mittelfranken
Hallo Ray Volver,

Ansprüche an Fenszerhölzer:

- eingermaßen witterungsbeständig;

- gut zu verarbeiten (z.B. Holz das leicht splittert oder ausbricht, taugt nicht gut, z.B. Douglasie);

- leicht und ohne Probleme zu verleimen;

- guter Anstrichträger (nicht zu harzreich, bei Kiefer, das an sich sehr gut zum Fensterbau geeignet ist, aufpassen);

Wie schon geschrieben worden ist, gerader Wuchs (reduzierter Verzug), und möglichst keine Äste (Probleme mit der Oberfläche, auch wenn die ausgebohrt werden) sind zu beachten.

Kiefernholz ist ein super Fensterholz, wenn es nicht zu harzig ist (Holzauswahl).

Gruß, Andreas
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.064
Ort
vom Lande
bei unseren Fenstern wurde Kern & Splint verwendet - da dachte ich, dass sei fachlich richtig.
Ja, in den Fensterkanteln wird heutzutage ziemlich viel Splintholz mit verwendet. https://images.carlgoetz.de/1920x1920x75/o1855352v7_Kantel_Kiefer_84_115.jpg
Und dann hat man nach wenigen Jahren oftmals sowas hier. Google Bilder
Bei den Altvorderen wurde nur Kernholz ( Kiefer ) für Fenster verwendet, das Splintholz dann irgendwo im Innenbereich, da es anfällig für Pilz und Insektenbefall ist.
LG
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.886
Möcht in naher Zukunft ein paar neue Fenster anfertigen für unser 120 Jahre altes Wirtschaftsgebäude.
Was genau sollen das für Fenster werden, und wie wird das Gebäude genutzt?
Falls amtliche IV68 oder IV78 Fenster würde ich von einem Selbstbau abraten, das können spezialisierte Betriebe besser.
 

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
6.457
Alter
66
Ort
Darmstadt/Dieburg
Hallo,
ich war vor ein paar Wochen bei einem Fensterbauer, der verarbeitet Kanteln aus spanischem/portugisischem Plantagen-Eukalyptus. Das soll ähnlich haltbare Eigenschaften wie Eiche haben, kostet aber nur knapp die Hälfte.

Es grüßt Johannes
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.635
Ort
Ebstorf
Hallo,

ich habe bei mir festgestellt, dass durch Endverbraucher gekauftes Holz, Beschläge, Scheiben, Dichtungen... insgesamt etwa soviel kosten wie günstige fertige Holzfenster. Da solltest du erstmal genau kalkulieren, inwieweit sich ein Selbstbau lohnt.

Ich habe teilweise Fenster selbst gebaut, auch mit Stichbogen und echten Sprossen. Habe dabei viel gelernt und es war auch eine Herausforderung, aber wirklich lohnen....

Wenn du die Bekleidungen, Türen und Läden selbst baust und die Fenster selbst montierst, ist das auch schon eine ganze Menge Arbeit.

Gruß

Ingo
 

Micha83

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2014
Beiträge
1.463
Ort
01561
Hallo
Ich halte das für keine gute Idee.
Bei den Beschlägen muß man als Laie auch erstmal durchblicken.
Ohne Vorkenntnisse und entsprechende Werkzeuge, ist das Projekt schon sehr ambitioniert. Bisher gab es keinen Hinweis auf den Background des Themenerstellers. Wenn schon die Frage nach der Holzauswahl gestellt wird, Zweifel ich am Gelingen.
Klar lernt der Te was dabei, ob dabei aber ein Fenster rauskommt was wieder 25 Jahre und mehr hält, ist fraglich.
Angebote für fertige Fenster einholen wäre sicherlich der gescheitere Weg.
Mit der gesparten Zeit kann man was anderes schönes machen.
Selbst beim einbauen der gekauften Fenster kann noch genug schief gehen.
Grüße Micha
 
Zuletzt bearbeitet:

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.064
Ort
vom Lande
Bei den Beschlägen muß man als Laie auch erstmal durchblicken.
Ohne Vorkenntnisse und entsprechende Werkzeuge, ist das Projekt schon sehr ambitioniert.
Die beiden Stichbogentore mit dem aufgedoppelten Fischgrätenmuster halte ich für einen Laien auch nur schwer umsetzbar. Werde den Thread aber aufmerksam weiter verfolgen ....
Insofern er denn weitergeht.
LG
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.173
Ort
29549 Bad Bevensen
In den ersten Tischlerjahren haben eigentlich alle Fenster für denkenden Anstrich aus Kiefer gebaut. Erst 56er und dann 68er. Immer aus Blockware, keine Kanteln. Da war immer Splint mit drin. Wurde beim Fälzen so gedreht, daß das meiste wegfiel aber eben nicht komplett. Der Verschnitt wäre sonst ja viel zu groß gewesen. An 2 Häusern in die wir vor 45 Jahren Fenster eingebaut haben, fahre ich manchmal vorbei und freue mich, das die Fenster immer noch da sind. Was zum Bauen von Fenstern alles dazugehört wird oft unterschätzt, sind ja nur Fenster höre ich da oft. Ehe keinen weiteren Infos kommen, kann man eigentlich gar nichts sagen. Was ist an Maschinen da? Welche Art Fenster soll es werden? EV oder IV, nach außen schlagen oder nach innen? Schon mal Fenster gebaut? Deckend gestrichen oder Natur lasiert? Also, wie schon in Beitrag 1 bemerkt, Fragen über Fragen die geklärt werden sollten, bevor hier Tips kommen.
 

Ray Volver

ww-fichte
Registriert
10. August 2023
Beiträge
23
Ort
Spreewald
Das Bild oben sind nur Bilder aus dem Netz die da per Photoshop eingefügt habe.
Es werden letztendlich schlichte Spreewald-Stil Fenster. Die Garagentore ebenfalls.

Es wird wohl Kiefer werden da habe ich einiges trocken liegen. Oder ich kaufe wie geplant nen Schwung.

Standards müssen die Fenster keine erfüllen nur ihren Zweck. Vllt werden 3 davon zum öffnen sein. Der Rest ist nur zur Zierde.
Der Weg ist das Ziel. Schick aussehen sollen sie. Über den Spätherbst, Winter wede ich das in Angriff nehmen.
Vorher auf den Spreewalddörfern Recherche zum Look & Feel.

Dann die Rahmen Sprossen, dann Mauern & Stürze.

Und natürlich zwischendurch werde ich euch mit Fragen löchern

Ich halte euch auf dem Laufenden natürlich.
 
Oben Unten