Holzauswahl Tischzarge

Dr.db

ww-birnbaum
Registriert
12. Dezember 2008
Beiträge
243
Hallo,


wenn man eine klassische Tischzarge mit Nutzapfen-Verbindungen herstellt; wie wichtig ist es hierbei auf die Anordnung der einzelnen Hölzer zu achten ?

Also sagen wir mal die Zargenbretter sind alle tangential aufgeschitten worden, dann würde bei einem Tischbein ein Zargenbrett das gleiche Quell-/Schwindmaß wie das Tischbein aufweisen und das andere Zargenbrett ein anderes....
Denn beide Zargenbretter weisen die gleiche Jahresring-Lage auf, jedoch treffen sie in einem um 90° versetzten Winkel auf das Tischbein.
Daher trifft das eine tangentiale Zargenbrett auf die tangentiale Tischbeinseite, und das andere tangentiale Zargenbrett trifft auf die radiale Tischbeinseite.

Theoretisch müsste hier bei starkem Arbeiten des Holzes eine Lücke oder Spannung in der Verbindung entstehen.




Allerdings gehe ich davon aus das zu 99% hierdrauf keine Rücksicht genommen wird, da die Zargenbretter aus den gleichen Bohlen gesägt werden.... aufgrund von Wirtschaftlichkeit etc...
Und in den meisten Fällen passiert wohl auch nichts.....!?


Schöne Grüße,
Olaf
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
Registriert
13. Mai 2010
Beiträge
1.563
Ort
Remscheid
Olaf,

wenn ich Dich richtig verstehe, unterliegst Du einem Denkfehler:
Das Tischbein ist Langholz und die Zarge Querholz.
Die bewegen sich nicht in der gleichen Richtung.

Deshalb dürfen Zapfen nicht unendlich breit sein. U.a. aus diesem Grund, auch aus Stabilitätsgründen werden tiefe Zapfen zu einem Nutzapfen abgesetzt, der nicht mit verleimt wird.

Gruß Fritz
 

Dr.db

ww-birnbaum
Registriert
12. Dezember 2008
Beiträge
243
Hallo Fritz,


ein Denkfehler ist es nicht, allerdings ist es schwer zu verstehen was ich meine, das gebe ich zu.
Was zu schreibst ist absolut korrekt und mir soweit auch geläufig.

Ich meine jetzt nicht das Arbeiten in der Breite des Zapfens(z.B. 50mm) und der Länge des Tischbeines.....
....sondern in der Dicke (z.B. 20mm) des Zapfens und der Breite des Tischbeines.

Weisst du wie ich das meine ?
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
Registriert
13. Mai 2010
Beiträge
1.563
Ort
Remscheid
Wenn die Zarge aus einem Seitenbrett stammt, wird sie sich in der Dicke praktisch nicht verändern, nur in der Breite.
Als Kernbrett wäre das umgekehrt.
20mm-Zapfen sind eher ungewöhnlich.
Über 16mm mache ich keinen Zapfen, meist weniger.
Wenn aufgrund der gesamten Materialdicke ein dickerer Zapfen angezeigt ist, macht man einen Doppelzapfen.
Im Zimmereibereich sieht das anders aus; aber da wird ja auch nur sehr selten verleimt.

Gruß Fritz
 

Dr.db

ww-birnbaum
Registriert
12. Dezember 2008
Beiträge
243
Meine Zapfen sollen 12mm dick werden, die Tischbeine sind 800mm stark.

Aber das ändert nichts daran das es bei der Verbindung zwei unterschiedlich stark arbeitende Elemente gibt.



An einer Seite wird das Tischbein prozentual stärker schwinden als das Zargenbrett.
Hier müsste sich also ein Spalt/Lücke bilden.


Da sehe ich das Problem! :emoji_wink:
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
Registriert
13. Mai 2010
Beiträge
1.563
Ort
Remscheid
Bei einem 800 mm-Tischbein sicher!!!

Wenn es nur 80 mm ist, kannst Du das auf jeden Fall vernachlässigen, es sei denn, daß Dein Holz noch frisch/naß ist.

Gruß Fritz
 
Oben Unten