Holzbalken aufdoppeln für Unterzug

lambu0815

ww-pappel
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Hallo,
wir planen einen Unterzug (Wand raus) aus Holzbalken, ist vom Statiker bereits gerechnet.
Nun haben wir allerdings keinen Balken im richtigen Querschnitt (min 12x22) sondern zwei sehr schöne alte Fichtenbalken á 14x14, die wir übereinander legen wollen. Länge mit Auflager 3m. Frage1: wie verbindet man diese, wenn man auf Metall verzichten möchte? (Last von oben ist eine nicht-tragende Ziegelwand, 12 cm), den Einbau nimmt ein erfahrener Maurer vor. Frage2: welches Material empfiehlt sich als Feuchtigkeitssperre zwischen Balken und Mauerwerk? Dachpappe? Folie?
Vielen Dank. Gruß.
André
 

Tom009

ww-ahorn
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Hallo Andre,

bezüglich der Verwendung der beiden Fichtenbalken und der entsprechenden konstruktiven Verbindung solltest Du in jedem Fall mit dem Statiker Rücksprache halten. Ggf. kann auf die Verbindung verzichtet werden. Für eine bessere optische Verbindung der beiden Räume würden für eine Anordnung der beiden Hölzer nicht übereinander sondern nebeneinander sprechen.
Auf jeden Fall ist für den Einbau des Unterzuges eine temporäre Abfangung herzustellen. Die entsprechenden Vorgaben hierzu sollten auch vom Statiker kommen, beziehungsweise der Mauerer kann das machen.
Eine Feuchtigkeitsperre ist m. E. nicht erforderlich weil du den Balken nicht in einer Außenwand einbaust und weil die Luft an des Holz von mindesten 3 Seiten ran kann. Wenn du das Wandauflager in einer Außenwand erstellst, dann ist eine Unterlage aus Bitumenpappe erforderlich.
VG
Christoph
 

lambu0815

ww-pappel
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Hallo Christoph,
danke für deine Antwort. Deine angesprochenen Punkte sind soweit schon geklärt. Die Balken kommen definitiv übereinander, allerdings verschwindet der Großteil (min 75%) in der Decke und ist damit gar nicht sichtbar. Das Abfangen der oberen Wand während der Bauphase ist auch schon geklärt und der Statiker ist definitiv für einen Verbund der beiden Balken (selber dachte ich ja, das geht auch so... die Statiker halt). Ich frage hier im Forum, weil mich die konstruktiven Möglichkeiten unter Verzicht auf Metallverbinder interessieren.
Gruß. Andre
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Andre

denke dein Statiker stellt sich das
mit ein paar kräftigen Gewindestangen,
Gewindeschrauben vor. Würde ich jetzt
auch so machen.

Möglich wäre auch ein Durchbohren der
Balken, konisches Aufweiten der Bohrlöcher,
eine dicke Holzstange eintreiben und die auf
beiden Seiten fest zu verkeilen. Ob er das so
akzeptiert?

Was liegen da den auf dem Sturz noch für
Lasten auf, das ein solch mächtiges Teil ein-
gebaut werden muss, du schreibst doch von
einer nichttragenden Innenwand.

LG Harald
 

lambu0815

ww-pappel
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Hallo Harald,
danke auch an dich. Also, bezüglich der Lasten ist es tatsächlich nur die darüber liegende Innenwand. Nach meinem Wissen über Statiker kann man die vorgegebenen 22cm vermutlich getrost durch 1,5 teilen und unsere 2*14=28cm ergeben sich halt aus dem vorhandenen Material. Sollte aber nicht das Problem sein, da wie gesagt ein Großteil in der Decke verschwinden kann.

Bezüglich der Verbindung der aufeinanderliegenden Holzbalken lese ich jetzt zumindest raus, dass einfach nur ein paar kräftige Holzdübel, jeweils 4-5 cm in die Balken gesteckt, anscheinend nicht ausreichen. Hatte ich mir so vorgestellt, da ja eigentlich nur ein Verschieben gegeneinander verhindert werden soll. Ich hätte halt gerne eine unversehrte sichtbare Unterseite (unterer Balken).
 

Alterholzwurm

ww-esche
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In alten Holzhaeusern sieht man oefters mal diese Verbindung,
balken..jpg
mehrere Hartholzkloetze in Doppel-Schwalbenschwanzform eingestemmt.
Wahrscheinlich auch etwas konisch gehalten.
Weiss aber nicht wie tief das Ganze ist, und wie das statisch anerkannt ist.

LG Helmut
 

lambu0815

ww-pappel
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Ah, das geht in die Richtung, wie ich mir das vorgestellt habe. Vermutlich geht der Doppelschwalbenschwanz über die gesamte Balkenbreite, wird also von der Seite eingetrieben? In ein Loch bekäme man das ja nicht rein.
Merci. André
 

skicu

ww-birnbaum
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Spricht denn etwas dagegen, von oben, also nicht sichtbar, einige starke 240er Vollgewindespax einzuschrauben? Das sollte m.E. (Achtung, ohne Gewähr) mehr als ausreichend stabil sein.
Wäre es meine Baustelle würde ich das jedenfalls ohne schlechtes Gewissen so machen.

Gruß
Hannes
 

rodriguez

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Ich würde die Balken in jedem Fall verleimen. Die Tragfähigkeit wird dadurch signifikant erhöht. Stichwort Flächenträgheitsmoment.

Ob eine Verschraubung den gleichen Effekt erzielt, kann ich nicht mit Gewissheit sagen.

Wo findet der Balken seinen Platz ? Je nach Einsatz und Einwirkung kannst du auf eine Feuchtigkeitssperre verzichten.
 

tomkaes

ww-robinie
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Hallo Harald,
danke auch an dich. Also, bezüglich der Lasten ist es tatsächlich nur die darüber liegende Innenwand. Nach meinem Wissen über Statiker kann man die vorgegebenen 22cm vermutlich getrost durch 1,5 teilen und unsere 2*14=28cm ergeben sich halt aus dem vorhandenen Material. Sollte aber nicht das Problem sein, da wie gesagt ein Großteil in der Decke verschwinden kann.

Bezüglich der Verbindung der aufeinanderliegenden Holzbalken lese ich jetzt zumindest raus, dass einfach nur ein paar kräftige Holzdübel, jeweils 4-5 cm in die Balken gesteckt, anscheinend nicht ausreichen. Hatte ich mir so vorgestellt, da ja eigentlich nur ein Verschieben gegeneinander verhindert werden soll. Ich hätte halt gerne eine unversehrte sichtbare Unterseite (unterer Balken).

Du hast eine sehr hohe Meinung zu meinem Berufsstand stelle ich fest....

Zur schubfesten Verbindung von 2 aufeinanderliegenden Balken sind auch z.B. Sechskant-Holzschrauben 12 mm nach DIN 571 in Verbindung mit grossen Unterlegscheiben DIN 440 für M12 und Einpressdübel System BULLDOG 48 mm zweiseitig Holzverbinder-Dübel zugelassen.
Wenn du die Schrauben 2 cm kürzer wählst, wie die zu verbindenen Balken, siehst du von der Unterseite nichts.
Abstand e ~ 50 cm, im Auflagerbereich ~ e= 25 cm, Schrauben vorbohren (oberes Holz Schaftdurchmesser, unteres Holz knapp max. Kerndurchmesser!
Und beim Zusammensetzen die Dübel einseitig mit 2 Nägeln anheften, und mit kräftigen Zwingen das einpressen unterstützen.

Wenn dich die Schraubenköpfe an der Oberseite stören, kannst du die Scheiben und Köpfe auch mit einem grossen Forstnerbohrer (vor dem vorbohren!) versenken.

Die Methode / Verbindungsmittel kannst du deinem Statiker zur Absegnung ja mal vorlegen.
 

yoghurt

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Hallo,
- Natürlich müssen die Balken übereinander liegen, denn die Höhe des Trägers geht in der dritten Potenz in das Flächenträgheitsmoment ein.
- Die Balken müssen zu einer gemeinsamen Verformung gezwungen werden, sie dürfen sich unter Belastung nicht gegeneinander verschieben.
- Die Schubbelastung könnte man mit einer geleimten Verbindung aufnehmen. Über die bauseitige Herstellung von Leimbindern ist mir nichts bekannt, ich gehe aber davon aus, dass das ein unzulässiges Vorhaben ist. Schon zur werkseitigen Herstellung von Leimbindern bedarf es in D einer entsprechenden Genehmigung. Bitte nicht vergessen, wir reden hier von einer Gebäudestatik.
- Herkömmlicherweise verbindet man die Balken in diesem Fall mit Dübeln besonderer Bauart. Dabei handelt es sich prinzipiell um nichts anderes als Stahlringe, die zwischen den Balken eingebracht werde. Zur Lagesicherung verbolzt man das Ganze dann mit Gewindestangen.
- Ob man anstelle der unerwünschten Gewindestangen auch Holzschrauben verwenden kann weiß ich nicht, aber ich bezweifele es.
- Vielleicht wäre ein Ansatz die Gewindestangen, Scheiben und Muttern in einer Topfbohrung zu versenken und dann mit Querholzplättchen zu verstöpseln?

So oder so, wenn ein Ingenieur dafür gerdestehen muss wird man sich an dessen Vorgaben halten müssen. Und die Vorgaben des Ings. werden der gültigen DIN 1052 entsprechen.

just my 2 cents

Nachtrag: mit dem Vorredner überschnitten...
 

lambu0815

ww-pappel
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Danke Thomas und Yo!
meine Bemerkung über die lieben Statiker war etwas flapsig und zielte auf die Frage nach dem "mächtigen Teil" (Sägenbremser). Unterschreiten würde ich die Vorgaben dennoch nicht.

Mein eigenes nicht DIN-gerechtes Verständnis von Statik hätte in diesem Lastfall eine "Verschiebesperre" für ausreichend gehalten, eben z.B. durch Holzdübel oder auch BULLDOGs. Dass man das doch lieber noch fest verschraubt, nehme ich zur Kenntnis, von der reinen Holzverbindung verabschiede ich mich geistig so langsam, seufz.

Grüße. André
 
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