Holzbalken Decke reparieren oder von unten tauschen

HansGuck

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Hallo, folgendes Problem.

Haben unsere Decke entfernt. Dabei ist ein angeknackster Balken aufgetaucht. Dieser hängt auch ein wenig durch. Kann man den Balken von unten reparieren lassen? Zur Not auch von unten austauschen? Über der Decke ist ein von uns bewohnt es Zimmer.

1000008195.jpg 1000008224.jpg
 

Fichtenelch

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Wie viel cm vom Balken sind sichtbar?

Was hast du an Werkzeug vor Ort?
Wie in etwa sind deine Fähigkeiten?

Du brauchst in jedem Fall Drehstützen um das ganze hoch zu drücken.

Dann könnte man überlegen Links und Rechts mit Laschen zu arbeiten.

Welche Deckenhöhe hast du im Raum?

Diese Infos bräuchten wir damit es weiter gehen kann.
 

HansGuck

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Hallo, danke für die schnelle Antwort.
Ich würde das nicht selbst sondern einen Handwerker machen lassen.

Der Balken schaut nur 4 cm heraus. An diese 4 cm ist aber die Lattung für den Blindboden genagelt.

Deckenhöhe sind ca. 2,30 m.

Könnte man das auch mit einem von unten angebrachten langen U-Profil aus Stahl reparieren oder gibt es da Nachteile zu Holz?

Grüße
 

IngoS

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Vielen Dank für die vielen Antworten.

Kann noch jemand was zu dem U Profil aus Stahl sagen?

Skizze kann ich heute Abend versuchen. Ich weiß aber nicht wie es hinter dem Blindboden aussieht außer, dass dort Schlacke liegt.

Hallo,

Die einfache leichte Lösung gibt es nicht.
@Fichtenelch als Fachmann hat den gangbaren Weg aufgezeigt.
Der Balken ist ja nicht "angeknackst", sondern durchgebrochen, hält nur noch an den Dielenbrettern.
Gerade wo über der Decke ein bewohnter Raum ist, sollte man keine Experimente machen.

Gruß Ingo
 

MarcBerlin

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ann noch jemand was zu dem U Profil aus Stahl sagen
Klar geht nebst der seitlichen Ertüchtigung auch eine von unten. Sieht halt kacke aus. Soll da nicht vielleicht wieder eine Decke drunter? Die kommt dann gern mal 20cm tiefer, als die vorige. Kann auf so viel Raumhöhe verzichtet werden?

Edit: Ich sehe gerade, dass zumindest der Rollladen Kasten in der Decke verschwinden würde. Und die Lage des Fensters zeugt nicht von üppiger Deckenhöhe. Ich fürchte Verstärkung von unten ist keine echte Option. Wenngleich es den Charme hätte, sich das Entfernen von Stakung und Schüttung zu ersparen.
 

HansGuck

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Klar geht nebst der seitlichen Ertüchtigung auch eine von unten. Sieht halt kacke aus. Soll da nicht vielleicht wieder eine Decke drunter? Die kommt dann gern mal 20cm tiefer, als die vorige. Kann auf so viel Raumhöhe verzichtet werden?

Edit: Ich sehe gerade, dass zumindest der Rollladen Kasten in der Decke verschwinden würde. Und die Lage des Fensters zeugt nicht von üppiger Deckenhöhe. Ich fürchte Verstärkung von unten ist keine echte Option. Wenngleich es den Charme hätte, sich das Entfernen von Stakung und Schüttung zu ersparen.

Ja, es soll nochmal eine Decke rein.

Die Idee des Handwerkers wäre diese hier gewesen.
1000008232.jpg
 

Claus P.

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Kann noch jemand was zu dem U Profil aus Stahl sagen?
... da kann dir vielleicht helfen. Ich würde versuchen einen U- Träger zu besorgen, der so breit ist, dass die Schenkel den Tragbalken umfassen. Dann U- Träger (rot) unter den Tragbalken hängen und den Balken samt Träger mit Schraubstützen nach oben drehen. So könntest du den Balken wieder einigermaßen gerade richten.

1738659304154.png

Am besten wäre, wenn du den Träger über die gesamte Balkenlänge laufen läßt und im Mauerwerk verankerst. Wenn das nicht funktioniert, am Ende mehrere lange Holzschrauben durch den Träger ins Holz schrauben und dazwischen alle 20 cm schrauben. Das sollte halten.
 
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sowas

ww-birke
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Da hast man jetzt ein schönes Dilemma. Die traditionellen Profis wollen natürlich mit Holz arbeiten da Sie das kennen und einschätzen können, ist halt mit der entsprechenden Aufwand verbunden.

Wie ist der Handwerker der das U-Profil vorgeschlagen hat einzuschätzen?

Vielleicht zu der kategorischen Ablehnung mal einen Statiker befragen so richtig mit Auftrag. Inzwischen gibt ja auch alle möglichen Beschläge und Balkenschuhe
 

Time_to_wonder

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Sorry, das geht so nicht! Aus diversen Gründen, die zu erläutern mir gerade die Zeit fehlt - das wäre schon ein mittlere Vortrag in Statik. Vielleicht erbarmt sich ein anderer Zimmermann hier...
Solche Posts finde ich irgendwie schräg. Entweder man hilft indem man was schreibt und begründet oder man macht das, was Dieter Nuhr empfiehlt.

Woher soll denn „ein anderer Zimmermann“ Deine Argumentation kennen?
 

XXL-DD

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Zum U Profil

Das steht so wie der Vorschlag lautet statisch auf dem Kopf, die Zugseite wird mit Druck belastet - wird also viel weniger Festigkeit bieten wie man erwartet.

Die Seiten können nach Außen knicken und so dem Druck ausweichen.

Statisch und dynamisch (ist ja eine schwingende Decke) bleibt also nur das Metallband übrig, das unten anliegt und den Zug aufnehmen soll. Dafür fehlt aber die entsprechende Verbindung mit dem Balken, der Zug kann gar nicht eingeleitet werden, da die Seitenwände das nicht leisten können - die falten sich ja durch den Druck seitlich weg.

Im Ergebnis biegt sich das Profil genauso wie der Balken und hält nix, hängt sogar noch als zusätzliches Gewicht mit dran.
 

DasM

ww-kiefer
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Ich habe im Zuge meiner Haussanierung einen relativ ähnlichen Fall dadurch gelöst, dass ich einen entsprechenden Balken parallel zum vorhandenen eingebaut habe.

Ich würde den beschädigten Balken von unten mittels Baustützen abfangen und "ins Wasser" bringen. Auf einer Seite den Fehlboden entfernen und entsprechend dem Balken die Auflager im Mauerwerk herstellen bzw. vergrößern. Den neuen Balken einbauen und mittels Schrauben die beiden Balken miteinander verbinden. Fehlboden entsprechend verkürzt wieder einsetzen.

Bei den Baustützen bitte auf entsprechende Lastverteilung im Boden achten.
 

SchweißerSchnitzer

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Das steht so wie der Vorschlag lautet statisch auf dem Kopf, die Zugseite wird mit Druck belastet - wird also viel weniger Festigkeit bieten wie man erwartet.
Du scheinst vom Fach zu sein. Kannst du mir Statiklaien kurz erklären, warum es bzgl Biegesteifigkeit von U-Profilen bei Last senkrecht zum "Boden" des U einen Unterschied machen soll, ob die Schenkel des U in die Richtung zeigen aus der die Last kommt oder umgekehrt. Bei den mir bekannten "Balkenrechnern" macht das hinsichtlich Biegespannung und Durchbiegung 0 Unterschied.
 
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MarcBerlin

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Wie ist der Handwerker der das U-Profil vorgeschlagen hat einzuschätzen?
Es geht überhaupt nicht um Holz oder Stahl. Eine seitliche Verstärkung ist genauso wie eine von unten in Holz sowie in Metall ausführbar. Dass doch meistens in Holz gearbeitet wird, hat 2 Gründe
  • Die Variante in Holz ist in der Regel günstiger bei gleichen statischen Werten
  • an hölzerne Konstruktionen kann leichter angebaut werden
Stahlträger kommen zum Einsatz, wenn
  • Der Raum sehr begrenzt ist
  • Die Anbindung an Mauerwerk erforderlich ist, die bei Stahl oft einfacher ist
Dennoch ist die Konstruktion wie in den beiden Zeichnungen oben statisch falsch. Ihr braucht auch keine durchgerechnete Statik sondern einen Statistiker oder auch einfach einen guten Zimmermann, denn das Problem lässt sich ohne Weiteres mit Erfahrung und Tabellen lösen. Beides hat der genannte "Handwerker" (welches Gewerk?) bezüglich der Aufgabe offenbar nicht.
 

XXL-DD

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Du scheinst vom Fach zu sein. Kannst du mir Statiklaien kurz erklären, warum es bzgl Biegesteifigkeit von U-Profilen bei Last senkrecht zum "Boden" des U einen Unterschied machen soll, ob die Schenkel des U in die Richtung zeigen aus der die Last kommt oder umgekehrt. Bei den mir bekannten "Balkenrechnern" macht das hinsichtlich Biegespannung und Durchbiegung 0 Unterschied.
Ungesundes Halbwissen, mehr habe ich nicht.

Stahl kann sehr gut Zugkräfte aufnehmen, Stein und Holz sind eher für Druck geeignet.

Die Unterseite eines Tragwerkes wird immer gedehnt - also auf Zug belastet.

Die Oberseite wird zusammengestaucht, also auf Druck beleastet.

Deckenbalken wurden auch nicht wahllos einfach so eingebaut, das Holz hat eine Seite die mehr Zugkräfte abkann, die wurde nach Unten gedreht. Deshalb alte durchgebogene Deckenbalken nicht einfach drehen, das hält nicht so lange...

Die Flanken des U können also viel Zug aufnehmen und dabei ergibt sich kein Bedarf für eibe Fixierung gegen Ausweichen nach Recht oder Links, wie bei einem Seil - unter Spannung ist es gerade.

Aber ein Seil auf Druck belasten funktioniert nicht und so verhalten sich die Flanken des U bei Druck, sie werden nach Außen ausweichen.
 

odul

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Solche Posts finde ich irgendwie schräg. Entweder man hilft indem man was schreibt und begründet oder man macht das, was Dieter Nuhr empfiehlt.

Woher soll denn „ein anderer Zimmermann“ Deine Argumentation kennen?

Dieter Nuhr kannte ich nicht. Super Kommentare. Danke für den Tipp.

Dass man etwas für grottenfalsch hält, halt aber gerade auf dem Sprung ist, soll vorkommen. Da finde ich so einen kurzen Kommentar als in Ordnung.
 
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