Holzbalkon

tiefbohrer

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Hallo,

ich bin gerade dabei, meinen Holzbalkon zu bauen (siehe Querschnitt). Ich muss ca. 21 m davon aufbauen.

Für den konstruktiven Holzschutz möchte ich die Holzbretter nicht direkt auf die vertikalen Balken schrauben, sondern 2-3 mm Luft lassen. Zur Zeit verwende ich hier 2 M5 Edelstahl Beilagscheiben übereinander als Abstandshalter auf den Schrauben. Leider fallen mir die Beilagscheiben ständig herunter, so dass der Aufbau sehr mühsam ist.

Wie machen denn dies die Profis? Ist der Abstand überflüssig?

Eine weiter Frage zum Lärchenholz: leider hat das gelieferte Holz sehr viele Risse. Ich habe zwar extra Holz ohne Risse bestellt und trocknen lassen, aber jetzt ist es mal hier und muss verarbeitet werden.

Die Risse stören vor allem in den vertikalen Balken. Ich habe versucht alles was absplitter zu kleben (D4 PU-Kleber oder Epoxidharz). Ist dies so richtig oder was wäre hier das richtige Vorgehen?

Vielen Dank für die Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen

Markus
 

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Heiner

ww-birnbaum
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Hallo Markus,

du hättest das Holz kerngetrennt oder noch besser kernfrei kaufen sollen. Mehr als die Risse ist das Splintholz ein Problem. Lärchensplint ist weniger haltbar als Fichte. Die künstliche Trocknung hättest Du dir sparen können, denn jetzt nimmt das Holz wieder Feuchtigkeit auf. Abstand zu halten ist gut, aber bei 3 mm zieht das Wasser kapillar in die Fuge. Bei so wenig Abstand wird sich die Fuge in kürzester Zeit zusetzen.

Holzbalkone hat man früher nur an der Ost- oder Südseite gebaut. Unter Dach! Damit fängt der konstruktive Holzschutz an. Risse ausflicken, egal wie, ist nicht zu empfehlen.

Den waagerechten Tragbalken hat man früher ein Dachprofil gegeben und mit Blech abgedeckt Seitlich muss man eine Tropfkante vorsehen! Wird der Boden schadhaft, so kann man ihn als Verschleißteil ohne größere Probleme ersetzen. Steht der Balkon auf Holzstützen, so würde ich (was ich sonst nicht mache) das Hirnholz mit einem Holzschutzmittel einlassen. 30 cm Abstand zum Boden sollte die Stütze haben. Das sieht bescheuert aus und deshalb setze ich die Stützen auf ein kleines Betonfertigteil im gleichen Querschnitt. Kann man selber machen! Schalung aus Betoplan immer wieder verwenden. Obi Estrichbeton ist ausreichend.

Ziemliches Problem was Du da hast. Mein Vorschlag: im nächstgelegenen Freilichtmuseum historische Vorbilder studieren!

Viel Erfolg wünscht
Heiner
 

tiefbohrer

ww-nussbaum
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Hallo Heiner,

vielen Dank für Deine Infos und Anregungen.

Bestellt habe ich kernfreies, nicht verzogenes, splintfreies Lärchen-Winterholz. Dieser Wunsch wurde dann in "kerngetrennt" umbenannt. Dieses Angebot liegt mir schriftlich vor und war die Basis für die Bestellung.

Mein bisher bevorzugtes Sägewerk hat den Auftrag extra als Unterauftragnehmer durchgeführt, um von einem spezialisierten Sägewerk im Allgäu verarbeitetes Holz zu bekommen, das nicht reißt (daher auch die Trocknung). Das Ergebnis ist in meinem vorherigen Beitrag dargestellt. Mit dem Splint und den Rissen werde ich jetzt wohl leben müssen. Auftragswert ca. 1600 Euro für scheinbar nicht sehr hochwertiges Holz oder täuscht mich das?

Mein Problem ist, dass ich meinem Vater einen Wunsch erfüllen möchte, der diese Balkone vor 30 Jahren durch einen Schreiner an seinen Neubau bekam (geplant durch seinen Architekten). Der bisherige Balkon (Ost, West und Südseite, ohne Überdachung, aber mit Betondecke) in Fichte hat 30 Jahre gehalten. Das Holz ist zwar teilweise verfault, aber von Rissen und Abspitterung weit und breit nichts.

Auf Grund der Vorkonstruktion habe ich wenig Konstruktionsfreiräume. Allerdings versuche ich die Schwachstellen der letzten Konstruktion abzustellen
- Einsatz von Lärche anstelle von Fichte
- extra Abdeckung für Stirnholz
- Einbau von Gefälle
- Vermeidung von direktem Holz-Holz-Kontakt (Beilagscheiben), aber sehr zeitaufwändig!
- Rundungen für direkt bewitterte Kanten
- Einfräsen von Rinne als Wasserstop an den Unterseiten
- ...


Die Risse und Absplitterung habe ich jetzt durch D4-Kleber und Sägmehl fixiert (Tipp eines Holzkünstlers, der viel Holz für den Aussenbereich verarbeitet).

Meine nächste Idee ist, dass ich den Abstand durch vorher eingeschraubte, sehr kurze VA2-Schrauben sicherstelle. Dies ist nicht so zeitraubend und vor allem kann ich den Abstand sehr gut einstellen.

Gibt es sonst noch Tipps, die ich sonst noch im Rahmen meiner Freiheiten bedenken kann?

Vielen Dank,

Markus
 

Raumteil

ww-birnbaum
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Meine nächste Idee ist, dass ich den Abstand durch vorher eingeschraubte, sehr kurze VA2-Schrauben sicherstelle. Dies ist nicht so zeitraubend und vor allem kann ich den Abstand sehr gut einstellen.

Meinst Du das als Unterlage/Abstandshalter unter den Dielen? Da hast Du ja was zu schrauben und ob das dann ebenmäßig wird?

Als Alternative könntest Du Alu-U-Profile unterlegen. Verschrauben der Dielen dann knapp dran vorbei. Die Profile kriegt man auch bei ebay.

Als Abstand würde ich mindestens 5 mm nehmen, eher mehr.


Grüße,
Markus
 

Heiner

ww-birnbaum
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Hallo Markus

auskragende Betonbalkone sind wie Kühlrippen! Wenn du das Haus zukunftsfähig machen willst, musst du den Betonbalkon abschneiden. Kosten geschätzt 3000 Euro incl. Abtransport der Betontrümmer. Hört sich schlimmer an, als es ist. Ein Foto mit einer Wärmebildkamera würde dir zeigen, wo die Heizkosten hingehen.

Sonst finde ich das, was du machst schon richtig, bis auf das Risse ausflicken. Im Inneren mag das manchmal gehen, aber außen ist das nicht haltbar.

Gruß Heiner
 

tiefbohrer

ww-nussbaum
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Hallo Heiner,

danke für die Infos. Ich habe den Balkon aktuell von oben, unten und von vorne isoliert, um genau diesen Effekt nicht zu bekommen und ohne die Balkone abzutrennen.

Wenn es Dich interessiert, schicke ich ein Foto, wenn die Balkone fertig sind.

Viele Grüße

Markus
 
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