Holzbehandlung für den Außenbereich

Jimmie

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Hallo,

Wie behandele ich am besten Holz für den Außenbereich? Also welcher Lack (Klarlack) ist der beste oder doch Epoxydharz?

Hintergrund: Ich habe ein Grabdenkmal aus Holz. Es wird ständigen Witterungsverhältnisses ausgesetzt sein und soll nach Möglichkeit nicht jede 1-2 Jahre neu lackiert werden müssen, die Beschichtung soll nach Möglichkeit schon einige Jahre halten.
Ich werde das Holz erstmal imprägnieren. Welcher Klarlack eignet sich aber am besten für meinen Fall?
 

wasmachen

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MMn gar keiner....
Alle Beschichtungen, die AUF dem Holz liegen, werden mit der Zeit unterwandert und platzen ab.....
 

Jimmie

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Es gibt aber z.B. die Grabkreuze aus Holz, die man fertig kaufen kann. Sie sind irgendwie beschichtet/behandelt und halten so einige Jahre problemlos.
 

SteffenH

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Wie behandele ich am besten Holz für den Außenbereich? Also welcher Lack (Klarlack) ist der beste oder doch Epoxydharz?

Komische Frage in der Profi-Abteilung.
Es bietet sich eine Beschichtung mit einem hochwertigen Fensterlack/Dickschichtlasur an. Holzfenster-Beschichtungen halten heutzutage auch in exponierten Lagen locker 5-10 Jahre bevor ein Renovierungsanstrich fällig wird.
 

Micha83

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Hallo

Bevor du über einen Anstrich nachdenkst, solltest du dir Gedanken über ein möglichst dauerhaftes Holz machen.
Eiche, Robinie, Eucalyptus und diverse andere Tropenhölzer eignen sich da sehr gut.
Auch ohne Oberfächenschutz halten die lange durch.
Dazu noch stehendes Wasser vermeiden, Stichwort Konstruktiver Holzschutz und du bist einen großen Schritt weiter.
Entspricht das Kreuz den Kriterien?

mfg Micha
 

Jimmie

ww-pappel
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Ich habe Nussbaum.

Das Kreuz, was ich genannt habe, war nur als Beispiel. Ich habe z.B. auch mit Bootslack im Innenbereich schlechte Erfahrungen gemacht, dass ein neuen Anstrich nach 1,5-2 Jahren wieder fällig war, da der Lack geplatz ist usw.
 

wasmachen

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Naja... Nuss im Freien? Würd ich mir gut überlegen...
Alleine wg dem Ausbleichen und der doch nur mäßigen Beständigkeit!

Ist zudem genaugenommen Frevel :-/
 

schrauber-at-work

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Mahlzeit,

bin zwar kein Profi aber die Erfahrung zeigt: Dauerhaft hält da nichts!

Alleine schon die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffiziente von Lack...und Holz führen zu Spannungen, lassen den Lack reißen und abblättern. Dazu kommt dann das "quellen und schwinden" des Holzes durch Feuchtigkeit.

Wie von Micha83 geschrieben für außen Hölzer verwenden die das auch dauerhaft ohne weitere Behandlung abkönnen und gut!

Gruß SAW
 

WinfriedM

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Wenn ein Holz im Außenbereich transparent behandelt werden soll, dann geht das nur, wenn es 100% dicht in Lack verpackt wird (ein wenig Diffusion mal außen vor). Es vergraut ja sofort, sobald irgendwo eine Fehlstelle vorhanden ist, wo Wasser eindringen kann.

Insofern spielt die Dauerhaftigkeit des Holzes keine Rolle, denn jedes Holz hält hunderte Jahre im Außenbereich, wenn es nicht feucht wird. Erst wenn die Oberfläche defekt ist und Wasser eintritt, kommt die Dauerhaftigkeit des Holzes zum Tragen.

Die völlige Dichtheit des Anstriches ist eine riesengroße Herausforderung. Dauerhaft gibts da nichts, aber mit einem guten System und guter handwerklicher Umsetzung schafft man es durchaus 5-8 Jahre.

Eine Möglichkeit ist in der Tat, zuerst mit dünnem Epoxidharz zu behandeln und nachfolgend noch ein paar Schichten guten Bootslack zu verwenden. Genügend Schichtdicke ist sehr wichtig.

Wichtig ist auch, alle Kanten gut zu brechen, weil an scharfen Kanten der Lack zu dünn wäre.

Neben echt transparenten Systemen kannst du auch leicht pigmentierte Lacke oder Lasuren verwenden. Die haben einen besseren UV-Schutz. Ein System, was ganz vielversprechend aussieht, ist Yotun Visir + Yotun Benar (mit UV-Schutz). Hab da aber auch erst 1,5 Jahre Testerfahrungen.

Auf Friedhöfen sieht man übrigens bei uns regelmäßig, wie die lackierten Holzkreuze nach 1-2 Jahren schon deutlich geschädigt sind.
 

Micha83

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Habe eine Grundplatte für ein Aussenthermometer aus Wenge gebaut.
Das hängt jetzt seit 6 Jahren ohne Oberflächenbehandlung an der Südostseite unseres Hauses.
Es ist ein bischen verblichen, mehr aber auch nicht.
Man kann noch die charakteristische Maserung erkennen und auch an der Struktur gibt es keine Veränderungen.
Ist allerdings nicht gerade das preiswerteste Holz für Aussenanwendung. :emoji_wink:

mfg Micha
 

uli2003

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Ich habe selber ein Grabkreuz (Eiche) auf dem Grab meiner Großeltern stehen. Das steht da nun seit 1980, also schon eine Weile. Bisher war es zweimal in der Werkstatt bei mir zur Nachbehandlung, jetzt wird es mal wieder Zeit.

Behandelt habe ich es mit Remmers HK Lasur, dann 3 Lagen Dickschichtlasur.
Nicht naturfarben oder zu helle Farbtöne, das hält nicht lange. Nussbaumfarbtöne sind schon OK.

Epoxy oder Bootslacke sind erfahrungsgemäß absolut ungeeignet.

Grüße
Uli
 

Jimmie

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Vielen Dank für die zahlreichen Meinungen und Rückmeldungen. Ich bin noch etwas unentschlossen. So wie es aussieht, soll ich einen leicht pigmentierten Lack wegen UV-Schutz nehmen, was die schöne Farbe des Nussbaums verändern wird. Ich werde es mir noch etwas genauer überlegen müssen.
Ich habe mich heute gefragt, womit wohl die Velux-Dachfenster lackiert sind. Von diesen gibt es auch welche mit Klarlack. Sie sind ständig Sonne und Regen/Feuchtigkeit ausgesetzt, halten aber so einige Jahre ohne Nachbehandlung.
 

Micha83

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Hallo

Außen ist an den Velux Fenster aber kein Holz.
Zumindest bei meinen Velux Fenstern ist aussen komplett Blech.
Das würde der Kieferrahmen auch nicht lange mitmachen.
Innen sind sie klar lackiert.

mfg Micha
 

Mitglied 30872

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Aber wehe, wenn da mal Feuchtigkeit kondensiert. Bei uns auf Arbeit haben wir auch diese Velux-Fenster in der Dachschräge. Das Kondenswasser ist schön unter den Lack gekrochen und der verabscheidet sich nun stückweise.
 

blueball

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Dann kauft man sich das sündhaft teure Reparaturset von Velux incl dem beinhaltetem Schleifpapier :emoji_grin:
 

WinfriedM

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Ich kenne keine Velux-Dachfenster, die außen farblos beschichtet sind. Die, die ich kenne, sind außen mit Blech verkleidet.
 

wurm111

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Öl

Hi, der konstruktive Holzschutz ist einzuhalten und danach 2-3 mal mit einem pigmentierten Dünnschicht ÖL einpinseln und einmassieren.
( zB.Adler Pullex Holzöl im Farbton Nuss)
Vorsicht mit Baumwolllappen - Selbstentzündung mit Leinölprodukten.
Damit hält es einige Jahre und kann immer wieder ohne Aufwand nachbehandelt werden.
 

Holzwurm1952

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mit bootslack habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht wenn mindestens 3 schichten gemacht wurden und die Oberfläche nicht beschädigt wird. beim ersten anstrich unbedingt verdünnen damit der bootslack ins holz einziehen kann.
andere farben und lacke öle wachse haben sich nicht bewährt welche probiert wurden.
wichtig ist das überall die Oberfläche überall gemacht wird, also komplett zerlegen auch in den Innenseiten müssen genau so behandelt werden oder so versiegelt werden das kein wasser eindringen kann. sollten risse oder Beschädigungen reinkommen was nicht zu vermeiden ist, dann zeitnah ausbessern.
 

Sägenbremser

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Habe ja auch im stark strapazierten Aussenbereich
bis vor einigen Jahren Epifanes eingesetzt. Mit den
3- Schichten ist es auf dem Boot nichts dauerhaftes.
So ab 7-8 Schichten hält das in nördlichen Gebieten
2-3 Jahre auf dem Holz. Im sonnigen Mittelmeerraum
ist aber leider schon nach einem Jahr das Ende erreicht.

Nach einigem Nachfragen habe ich mich zu einem Lack
von International für die Holzbeschichtung entschieden.
Ist ein 2-Komponenter, nennt sich Perfection Plus und
der ist bei 3 Auftragsschichten schon deutlich standhafter.
Die Hirnholzflächen tränke ich bei trockenem Wetter sehr
üppig vor, der Lackauftrag danach ist eher der Temperatur
geschuldet. Im Frühjahr braucht es schon über einen Tag,
im Sommer aber geht das in 12 Stunden bis zur nächsten
Auftragsschicht. Blasenbildung gibt es anscheinend bei dem
Gemisch nicht, nur wenn das angemischte Gebinde stark in
der Wärme ansteigt verarbeite ich es nicht mehr weiter.

Gruss Harald
 

Holzwurm1952

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habe geschrieben mindestens 3 schichten ob 3 oder 10 schichten ist jeden selbst überlassen und sollte zur Anwendung passen. 3 schichten nur wenn gelegendlich mal etwas Spritzwasser hinkommt.
holz mit großen poren ist nicht geeignet müßte zuerst die poren aufgefüllt werden. aber ein restrisiko bleibt.
 

WinfriedM

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Bootslack ist auch nicht gleich Bootslack. Da gibts alles von großer Mist bis supergut. Wie Harald schreibt, würden bei mir auch die Hersteller Epifanes und International oben auf der Liste stehen.

Ein Lack der in dem Bereich auch recht interessant ist: Jotun Benar mit entsprechender Grundierung (Jotun Visier).
 
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