Holzboden auf Fliesen (Konstruktion und Kosten)

AndyT

ww-nussbaum
Registriert
28. April 2011
Beiträge
88
Ort
Nürnberg
Hallo zusammen,

wir stehen gerade vor der Aufgabe den Boden in einem Saal zu erneuern, bzw. neu aufzubauen.

Kurze Hintergrundinfo: Der Saal gehört zu einem Selbstversorgerhaus, das von (Jugend-)Gruppen für Wochenend- oder Ferienfreizeiten gemietet werden kann.
Im Moment liegen in dem Saal alte Fliesen, die 1. nicht mehr die besten und 2. sehr kalt sind.

Die Idee ist nun eine Verlattung mit Dämmplatten dazwischen und oben drauf Dielen zu verlegen.
Die Verlattung würde ich ca. 6 cm stark machen (jenachdem, wie stark die Dämmplatten sind) und im Abstand von 60 cm. Ist schwimmend OK, oder lieber festschrauben?
Die Dielen ca. 2,5 cm stark aus Fichte / Kiefer, verdeckt in der Nut verschraubt.
Oberfläche evtl. bürsten und anschließend wachsne oder ölen.

Was sagt ihr dazu, kann man das so angehen oder hab ich irgendwo einen Denkfehler? Noch ist nichts entschieden und ich bin für Vorschläge offen. :emoji_wink:

Kann jemand grob abschätzen, was das Material/ m² in etwa kosten würde?
Fläche sind ca. 55 m².

Danke schonmal für eure Antworten!
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
Registriert
13. Mai 2010
Beiträge
1.563
Ort
Remscheid
Das ist ein guter Vorschlag.
Bei Kanthölzern ohne Befestigung müßtest Du damit rechnen, daß sie sich verziehen, bei Belastung klappen und die zwischengelgte Dämmung unterarbeiten.

Ist sichergestellt, daß keine Feuchtigkeit durch die Fliesen diffundiert, die jetzt noch evtl. einfach abdünstet?
Dann wäre noch eine Abdeckung/Abdichtung zu empfehlen.

Gruß Fritz
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.796
Alter
63
Ort
Eifel
Hallo zusammen,

Kurze Hintergrundinfo: Der Saal gehört zu einem Selbstversorgerhaus, das von (Jugend-)Gruppen für Wochenend- oder Ferienfreizeiten gemietet werden kann.
Im Moment liegen in dem Saal alte Fliesen, die 1. nicht mehr die besten und 2. sehr kalt sind.

Die Dielen ca. 2,5 cm stark aus Fichte / Kiefer, verdeckt in der Nut verschraubt.
Oberfläche evtl. bürsten und anschließend wachsne oder ölen.

Ich habe früher jahrelang Jugendarbeit gemacht und war in vielen Selbstversorgerhäusern.
Eine höhere Beanspruchung von Fussböden ist nur noch mit Kettenfahrzeugen möglich ;-(
Der vorgeschlagene Unterbau vom Wandergesellen (Pavatex) ist sehr gut.
Bei den Dielen würde ich a.) stärkere wählen (ab 28 mm) und b.) eine härte Holzsorte, sonst sieht der Boden nach dem ersten Jahr nach Totalschaden aus.
Die Oberfläche sollte sich schnell und preiswert überarbeiten und auffrischen lassen.

Gruss
Thomas
 

AndyT

ww-nussbaum
Registriert
28. April 2011
Beiträge
88
Ort
Nürnberg
Hallo,

danke für eure Antworten.
Dass der Boden stärker beansprucht wird, als in meinem Wohnzimmer ist mir schon klar.
Im zweiten Haus des Vereins liegt seit einigen Jahren ein Nadelholz-Dielenboden, der das ganze bisher ganz gut weg gesteckt hat. Tische und Stühle sind mit Filzgleitern nachgerüstet worden, das hilft enorm. Natülich bleiben ein paar Kratzer nicht aus, aber die fallen für mich unter normalen Verschleiß.

Der Tipp eines Bekannten (Schreiner) war die Bretter vor dem Verlgen zu bürsten. Dadurch sollen die weicheren Bestandteile des Holzes teilweise entfernt und der Boden dadurch strapazierfähiger werden.

Das vorgeschlagenen Produkt für die Dämmung klingt interessant. Wird es als kompletter Unterbau für die Dielen verwendet, oder auch als Füllung zwischen die Kanthölzer gesteckt?
Leider habe ich im Netz keine Preise oder Bezugsquellen gefunden. Kann mir da jemand einen groben Anhaltspunkt geben?

Da in der Jugendarbeit das Geld chronisch knapp ist, wäre mal interessant, mit welchem Kosten man rechnen muss. Ich habe im Netz Preise gesucht und verglichen, dabei bin ich zu einer grobe Schätzung von 3 - 4.000 € für den Raum gekommen. Ist das realistisch?
Wäre eine Dämmschüttung aus Cellulose auch denkbar? Die wäre nämlich um einiges günstiger als Dämmplatten aus z.B. Styrodur.
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.796
Alter
63
Ort
Eifel
Tag AndyT,

ich habe damit sagen wollen, das es auch bei bezahlbaren Nadelhölzern eine Bandbreite zwischen weich und hart gibt, Fichte / Tanne ist billig aber sehr weich.
Schrauben dur die Feder ist schon genannt worden. Und leiht euch vernüftiges Werkzeug für die Aktion, falls nicht vorhanden.

Mit einer losen Schüttung gehts, Wärmedämmung schlechter; das Pavatexsystem sollte jede Zimmerei beschaffen können, oder Lieferant benennen. Besteht aus Lagerhölzern und Weichfaserdämmplatten (http://www.pavatex.de/produkte_detail.aspx?PROID=13&ProductName=PAVATHERM-PROFIL) und lässt sich sehr gut verarbeiten und nach Verlegung vollflächig begehen.

Das teuerste am Boden mit Unterbau ist die Verlegung / Schleifen / Oberfläche, durch eure Eigenleistung spart ihr sowieso eine Menge. Und nicht am falschen Ende, dem Material sparen, das rächt sich langfristig. Lieber noch ein paar Spenden / Nachlässe "für den guten Zweck" erbitten.

Gruss
Thomas
 

AndyT

ww-nussbaum
Registriert
28. April 2011
Beiträge
88
Ort
Nürnberg
Hallo Thomas,

danke für deine Antwort. Welches Holz würdest du denn empfehlen?

Werkzeug ist (zum Glück) kein Thema, da steht bei mir einiges mit hellgrünem Logo rum :emoji_wink:.

Wegen dem Pavatherm werde ich morgen mal bei dem Holzhändler anfragen, bei dem wir sonst Material für solche Projekte beziehen.
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Guten Tag Andy
erst einmal Lob und Anerkennung für deine Arbeit im Sozialen Bereich.
Der Tip von deinem Tischlerkollegen das Rohholz zu bürsten ist gut. Die Oberfläche wird durch die
freigelegten, härteren Holzzonen strapazierfähiger und es sieht gut aus. Ist mit einer Bürstmaschine
wie Makite,Braun oder Festo aber bei der Fläche echte Knochenarbeit, hab das bei mir Zuhause gerade
mit 60 qm Eichenboden hinter mir, der Rücken ist jetzt wieder gut trainiert. Habe aber erst nach dem
Verlegen gebürstet, unbedingt Staubabsaugung verwenden und du bist ja nicht alleine.

Als Holz würde mir noch Lärche einfallen, nur ist die Lärche bei uns im Handel meist sogenannte
Siebirische Lärche und die ist eigentlich auch nicht viel härter als Fichte.

Evtl. würde es beim kräftigen Ausbürsten auch mit gespundeter Schalung gehen, da ein Schleifen
nicht unbedingt nötig ist, weis aber nicht ob das wirklich preiswerter als Hobeldiele ist.

Viel Erfolg wünsche ich Dir und deinen Mitstreitern,Harald
 
Oben Unten