Holzdeck: Unterkonstruktion wie?

Hoosier

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Hallo zusammen,

ich plane für eine Ecke unseres Garten ein kleines Holzdeck. Es handelt sich also nicht um die Hauptterrasse, sondern um eine kleine Ergänzung, um einen anderen Blickwinkel zu bekommen. Maße ca. 3 x 3 m, eher kleiner auf einer Seite. Eine Überdachung ist nicht geplant. Beplankung soll mit einheimischen Hölzern gemacht werden, ich denke da z.B. an Lärche-Dielen. Holzschutz soll ebenfalls keiner gemacht werden (konstruktiver Schutz natürlich schon).

Ich bin mir unschlüssig wie ich das Ganze angehen soll. Die Betonarbeiten würde ich gerne auf ein Minimum reduzieren, wir haben hier in D schon genug zubetonierte Flächen. Also kein Betonfundament, sondern Punktfundamente.

Ich bin bei dem Thema Laie und habe auch in der Suche nichts Wesentliches gefunden.

Ich stelle mir das so vor:

Macht das ungefähr Sinn so?

Ich würde gerne die Stufe Rasenoberkante - Deck so gering wie möglich halten.

Habt ihr eine Empfehlung für spezielle Schrauben?

Danke euch für ein paar Hilfestellungen.

LG
Richard
 

MTrp

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Den Abstand der Unterkonstruktion musst Du passend zu den Dielen (Breite, Dicke, Material) wählen, ev. wäre eine Konterlattung sinnvoll. Die Punktfundamente sollten mindestens 70cm tief betoniert sein, damit Frosthebungen nicht das Deck ruinieren.

Bedenke, dass eine Holzunterkonstruktion eine entsprechende Belüftung braucht, um einigermaßen lange zu halten - das ist mit Deinem Wunsch nach einem möglichst geringen Höhenunterschied zum Rasen vereinbar. Dass frei bewitterte Lärche in der Regel nicht besonders lange hält, ist Dir vermutlich eh klar. Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll, das Material für die Unterkonstruktion so zu wählen, dass diese nicht bereits getauscht werden muss, wenn die Eindeckung ersetzt werden muss.
 

Hoosier

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Danke Dir!

Was würdest Du denn für die Unterkonstruktion nehmen? Bei meiner Vorstellung von oben wären das ja nur 5 Vierkanthölzer.
 

IngoS

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Hallo,

wenn du als Unterkonstruktion 6 x 12cm Balken nimmst, brauchst du nur drei Fundamentpunkte je Balken.
Fundamentlöcher graben, die Anker an die Balken schrauben, Balken ausrichten und dann den Beton einfüllen. Ist einfacher und exakter, als zu versuchen, die Anker einzeln zu setzen.
Erst die beiden äußeren Balken einbetonieren. Am nächsten Tag die Restlichen.
Die Balken auch in Lärche, oder Douglasie.

Gruß Ingo
 

RaRoKa

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Warum nich eine einfache schwimmende Konstruktion?
Z.B. Kies, Unkrautvlies, Pflastersteine, Stelzlager, Unterkonstruktion, Belag

VG und gutes Gelingen!
 

Fiamingu

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Hallo, würde das auch wie erwähnt "schwimmend" machen.
Genügend Eigengewicht bringt die Fläche mit und das Ganze
ist reversibel. Also Geotextil, Kies, Gehwegplatten, Gummipads,
Unterkonstruktion und dann das Deck mit Umrandung. Vielleicht
noch eingegrabene Randsteine um den Kies damit der nicht das
Weite sucht und das Mähen leichter fällt.
 

raziausdud

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Warum nich eine einfache schwimmende Konstruktion?
Wollte ich auch schreiben. Weil … ich das bei uns bei einem ähnlich kleinen Holzdeck auch so gemacht habe. Ich hatte - weil das erste Mal - auch ein wenig Bammel wegen der Nivellierung, es war aber dann ganz einfach. Bei Bedarf kann ichs näher beschreiben.

Unterkonstruktion - nur dass auch die Möglichkeit mal genannt wird - verzinkte Stahlprofile. Erstens: weil beschatter Nordhang, Holz als Unterkonstruktion war mir dafür zu vergänglich. Es kann natürlich auch Alu sein. Zweitens: ich wollte geschwungene Linien.

Rainer
 
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Fiamingu

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Jetzt könnt ihr mich erschlagen aber ich würde immer wieder KDI nehmen
und zwar auch für das Deck. Kunststoffstellfüsse und direkt die UK drauf.
Da kannst du deine Aufbauhöhe anpassen. Abstände der UK nach der Stärke
der Dielen anpassen. Schraubenlänge 2.5 mal Dielenstärke und das schwarze
band zwischen den Dielen und der UK nicht vergessen. (mir fällt gerade der
richtige Name nicht ein.)
 

Hoosier

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Hallo zusammen,

danke euch für eure Tips hier!

Ich denke fast, dass der Erdbewegungsaufwand zwischen schwimmend und Punktfundamenten fast gleich ist - @IngoS danke das ist ein guter Tip mit dem vorher verschrauben und dann einbetonieren - macht wirklich Sinn!

Die Nivellierung bei schwimmend verlegten Platten kann man mit Beton-gefüllten Tütchen machen, z.B. siehe hier https://www.diy-academy.eu/holzdeck-bauen/

Ich schau mir das nochmal in Ruhe an wenn das Wetter wieder besser ist.

Danke euch erstmal!

LG
Richard
 

methylase

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bei der schwimmenden Verlegung hast du die Betonarbeiten definitiv auf ein Minimum reduziert: nämlich null. Damit hättest du dein selbst gestecktes Ziel erreicht. Ich habe selbst so zwei ähnlich große Terrassen wie du sie planst, gebaut.

Gruß
Matthias
 

Hoosier

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ich hab irgendie Bedenken, dass schwimmend verlegt nicht richtig stabil ist :emoji_wink: Sicher ein Denkfehler meinerseits....
 

raziausdud

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Die Nivellierung bei schwimmend verlegten Platten
…habe ich ohne Beton* gemacht. Jede 30er Betonplatte (vielleicht sind es auch nur 20er) auf einen kleinen etwas zu hohen Kieshügel gelegt. UK auflegen, dazu quer 2-3 Latten, solange Klopfen bis alles auf Niveau und in Waage ist, dann das „Sandmeer“ bis etwa halbe Plattenstärke auffüllen. Liegt seit 8 Jahren fest und unverschoben.

Bei allem was abbindet, gerate ich leicht in Zeitnot und Hektik. Deshalb ist Ingos Tipp mit dem vorher verschrauben „Gold wert“ … falls Du doch betonieren willst.

Rainer
 

raziausdud

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irgendie Bedenken, dass schwimmend verlegt nicht richtig stabil ist
Vielleicht kann ich Dich beruhigen. denn Bedenken hatte ich auch erst. Aber zuletzt wurde mir klar:

Einerseits sind UK und Planken ja am Ende zusammengeschraubt eine stabile Einheit, fast eine Platte. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meine ich hätte die UK auch auf die Betonplatten geschraubt (s.u.).

Andererseits ist das ja wenn ich das richtig verstanden habe das Prinzip des „Schwimmens“: sollte sich irgendwo mal eine kleine Senkung ergeben, rieselt Kies nach oder die Umgebung sinkt leicht mit. Das funktioniert am besten, wenn die Gehwegplatten mit der UK verbunden sind (s.o.: deshalb meine ich auch , das so gemacht zu haben…). Und wie gesagt, bei mir liegt es so seit 8 Jahren.

Rainer
 

MarcBerlin

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Zusammenfassung:

  • Schwimmend bitte nur, wenn UK mit den Platten verbunden ist. Das ist insofern gar nicht so trivial, als dass man z.B. billige 20er Platten beim Durchbohren gern mal spaltet. 30er sind unkritisch.
  • Die Verbindung lässt sich übrigens gut mit Fensterbauschrauben machen. Erspart lästige Dübeltechnik und hat als Vollgewinde Schraube den Charme, dass sie an einer vorigen Ausrichtung nichts mehr ändert, da sie Holz und Platte nicht aneinander zieht. Die Dinger sind zwar nur verzinkt, werden irgendwann gammeln und sind schon bald garantiert nicht mehr lösbar. Aber ein zerstörungsfreier Rückbau wird wohl nie nötig sein. In Edelstahl gibt es die leider nicht.
  • Schwimmend auch nur, wenn man einigermaßen sicher ist, dass über die Fläche der Untergrund leidlich ähnlich verdichtet ist. Also z.B. schon ein paar Jahre nicht bewegt wurde.
  • Je stärker die Schicht Mutterboden ist, desto eher neigt sie zum absinken, da das enthaltene, organische Material sich mit der Zeit zersetzt.
  • Wenn Betonbeutel verwendet werden, bitte so anwenden, dass sie nicht um das Lagerholz herum greifen. Dann werden sie nämlich beim ersten Quellen gesprengt. Die Beutel-Methode ist insgesamt nicht zu empfehlen.
  • Eine dritte, sehr elegante Alternative zu schwimmend und betoniert stellen die Krinner Schraubfundamente dar, die wir seit ein paar Jahren stets und sehr erfolgreich für Decks verwenden.
 

Hoosier

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Hallo,

@MarcBerlin danke für die guten Tipps hier!

Zu den Krinner-Schraubfundamenten: sicher top, aber das lotrechte Einschrauben mit der Stange stelle ich mir eher schwierig vor, v.a. im Münchner Kiesboden...

Es gibt da noch ein anderes Produkt, siehe https://groundplug.de/product/groundplug-twister-schraubfundament-m12-600mm/ wo das Einschrauben mit einem 1000 Nm Schlagschrauber gehen soll - das ist dann natürlich was ganz anderes:emoji_slight_smile:
Nachteil hier ist natürlich, dass der Boden sehr eben sein muss, Höhenunterschiede können mit den Groundplugs weniger gut ausgeglichen werden, was bei uns aber keine Rolle spielt weil topfeben. Kennt die Plugs jemand?

Danke und viele Grüße
Richard
 

MarcBerlin

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Bei Krinner gibt es pfiffige Teile, die den Ausgleich für nicht exakt senkrecht eingeschraubte (ist nie der Fall) Fundamente herstellen. Im übrigen gibt es die mit sehr unterschiedlichen Köpfen, je nach Anwendungsfall bzw. Konstruktion - muss man sich bissl rein fummeln.

Das Eindrehen machen wir mit einem speziellen Werkzeug, was Krinner zu einem fairen Kurs vermietet. Es stützt das extreme Drehmoment mit einer sehr langen Teleskopstange ab, deren Ende man irgendo verankern bzw anschlagen lassen muss. Klappt super. Ich bohre immer mit einem 1m langen 20mm Steinbohrer vor, was der "Erdschraube" schon etwas Führung gibt, in erster Linie aber dazu dient, eventuelle Steine oder andere Hindernisse zu erkennen. Manchmal kann man sie damit verdrängen oder spalten. Es kann aber auch sein, dass man auf ein Hindernis stößt, was das Setzen des Fundaments an dieser Stelle unmöglich macht. Dann muss man daneben testen und ggfs. die UK etwas ändern. Nervt, aber geht letztendlich auch.

Für die Dimensionierung gibt es bei Krinner eine einfache Tabelle, nach der man sich für solch kleine Bauten richten kann. (bei statisch relevanten Konstruktionen wird gerechnet)

Ich muss sagen, dass das Eindrehen der Krinners sogar richtig Spaß macht. Der Moment, wo es aufhört zu Bohren und anfängt sich ins Erdreich zu schrauben und dann plötzlich volles Drehmoment auf den Ausleger gibt, ist immer wieder beeindruckend.

PS: Die Groudplugs kenne ich nicht
 
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