Holzfeuchtemessung 2.0

Mitglied 24010 keks

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Servus zusammen,

ich habe vergangene Woche auf dem Holzbauforum in Garmisch Partenkirchen einen jungen Entwickler kennenlernen dürfen, der die Holzfeuchtemessung mal in das aktuelle Zeitalter gebracht hat. Das Messgerät wird per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden - das bietet den besonderen Vorteil, dass Messprotokolle direkt und simpel erstellt werden können. Ich denke, dass das Produkt insbesondere für Gutachter etc. sehr interessant ist. Die Arbeit wird doch schon sehr erleichtert.
Vielleicht ist das ja für den einen oder anderen von euch interessant - bzw. vielleicht denkt ja gerade jemand über den Neukauf eines Messgerätes nach... Das wäre meiner Meinung nach eine sehr interessante Alternative. Aber schaut selbst: Feuchtemessgert fr iPhone, iPad & Android


Gruß Daniel
 

WinfriedM

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Wer häufig Holzfeuchten misst, kann damit sicher seine Arbeit erleichtern. Viel hängt daran, wie gut die App ist und wie gut man z.B. auch Infos exportieren kann, um sie z.B. in Excel-Tabellen weiter zu verwenden.

Ein Problem sehe ich bei aller Elektronik, die mit Apps verbundelt ist: Apps und Smartphones sind extrem kurzlebig und so oft auch die Elektronik, die sich nach 3-5 Jahren nicht mehr bedienen lässt, weil der Hersteller seine Apps nicht mehr aktiv pflegt. Das ist ähnlich tückisch, wie bei Akkugeräten.

Man ist also sehr darauf angewiesen, dass der Hersteller alles weiter pflegen wird. Habe ich ein konventionelles Messgerät, kann ich selbst nach Konkurs des Herstellers noch 30 Jahre Spaß dran haben. In meiner Werkstatt steht ein Radio, was 40 Jahre alt ist, den Hersteller gibts schon lange nicht mehr...
 

Mathis

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Auch für mich kommt so etwas nicht in Frage, Winfrieds Einwände halte ich für absolut berechtigt.

Wenn ich schon deutlich über 1000 Euro für diese ganze Ausrüstung hinlegen muss, warum ist dann nicht auch noch ein kleiner Bildschirm im Gerät verbaut, damit ich die Messungen direkt ablesen und per Schnittstelle exportieren kann? Die Technik dazu würde unter 50 Euro Kosten verursachen.

Diese ganze Appverliebtheit der Generation Smartphone ist einfach nur kurzsichtig und -fristig und hat sich in ein paar Jahren erledigt. Wer solch ein Teil kauft, ist in der Opferrolle.

Der Hersteller wirbt auch noch mit seiner Ahnungslosigkeit und der Beschränktheit auf wenige Holzarten:
Wir haben in unseren Laboren Kennlinien zu über 40 verschiedenen Bauhölzern und einigen weiteren Baumaterialien erstellt.

Uiuiui, über 40 Holzsorten, das ist ja toll! Und die anderen ca. 1000 Arten?

Meine alte Gann Hydromette ist ein Gerät, in dem alles drin ist, das nennt sich dann wohl neudeutsch Plug-and-play, und es ist auch eine Standalone-Solution. Und ein echtes Old-school-Paperback-Büchlein mit hunderten Holzarten zur Korrektur der Ableswerte ist da auch noch dabei.
Die tuts auch ohne Bluetooth, Smartphone, App und anderen Schnickschnack, und das sicher auch noch in 20 Jahren.
 

WinfriedM

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Wenn ich schon deutlich über 1000 Euro für diese ganze Ausrüstung hinlegen muss, warum ist dann nicht auch noch ein kleiner Bildschirm im Gerät verbaut, damit ich die Messungen direkt ablesen und per Schnittstelle exportieren kann? Die Technik dazu würde unter 50 Euro Kosten verursachen.

Bei kleinen Stückzahlen ist das sehr schwierig. Da zahlst du nur für das Display 300 Euro. Wenn man dann noch den Rechner rundherum bastelt, bist du bei einer Kleinserie von 1000 Stück für das Gesamtgerät bei vielleicht 1000-2000 Euro. Sowas verkauft man dann typisch für 5000 Euro, um überhaupt die Entwicklungskosten wieder reinzubekommen.

Das macht es grundsätzlich schon attraktiv, ein Smartphone als "billiges Endgerät" zu nutzen. Das kauft man aber eben immer damit ein, dass man als Hersteller ständig an der App-Entwicklung dranbleiben muss. Ich hab schon zahlreiche Geräte erlebt, die nach wenigen Jahren in der Entwicklung eingestellt wurden.

Displaypreise siehe z.B. hier:
https://shop.lcd-module.de/tft/5-0/5-multifunction-tft.html
 

Mathis

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Hallo Winfried,
sicher gibts tolle 5"-Displays für 300 Euro, aber es gibt die auch im Einzelstpückpreis um 20 Euro: Das ist das, was in den meisten einfachen Smartpones verbaut ist ind dürfte für den Zweck genau passen...
 

Mitglied 24010 keks

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Hey alles gut - ich fand das Ding interessant! Mal was zu euren Anmerkungen:
- Datenexport geht als Excel und als pdf - im Prinzip lässt sich gleich ein kompletter Bericht damit erstellen. Foto der Messung - Notiz und Ergebnis werden automatisch in Berichtsform erstellt. Für Gutachter / Bauwerksprüfer stellt das eine enorme Arbeitserleichterung dar.
- damit kommen wir auch gleich zu den Kosten: Ein Gutachter bekommt weit über 100€/Stunde - die Zeitersparnis zur herkömmlichen Berichterstelltung ist jedoch enorm - min. 1Std. / Gutachten. --> kann sich jeder selber ausrechnen wie schnell sich so eine Investition für die richtigen Leute rechnet.
- also ich habe auch ein Gann Messgerät und was soll ich sagen, mehr als 10 - max. 20 Holzarten habe ich noch nie gebraucht - und wenn Halaopalama nicht dabei ist... nunja das wird dann zum Problem wenn ich das Holz mal umbedingt verwenden will. Kann bei Gann aber auch passieren da die auch nicht umbedingt sehr schnell auf tropische Neu- und Modeerscheinungen reagieren. Das heißt, dass 20 Jahre alte Gann hat mit Sicherheit auch noch kein Halaopalama drin. :emoji_slight_smile:
- Das mit der App - Entwicklung sehe ich auch nicht so dramatisch. Im absoluten Schlimmstfall kann man ja ein altes Smartphone wo die App vernünftig drauf läuft auch mal behalten und nicht weiter updaten... Würde ja zur Not auch gehen.
- Ein herkömmliches Messgerät muss auch kalibriert werden - wenn der Hersteller mal pleite ist wird das u.U. auch schwierig...

Ich finde die Möglichkeit interessant, besonders für diejenigen die beruflich viele Messungen mit anschließendem Bericht erstellen müssen. Das der kleine Schreiner da nicht der richtige Kunde ist - ist mir klar. Der wird weiterhin sein altes analoges Gann verwenden, wie ich als Hobbyschreiner auch.

Gruß Daniel
 
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