Holzfussboden auf Betondecke

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Moin Leute,
Ich habe folgendes Problem. Undzwar habe ich ein altes Bauernhaus (Baujahr 1863) gekauft welches von innen schon teilsaniert ist. Die obere Etage wurde vom Vorbesitzer soweit in einen Zustand versetzt der vom Standard her einem heutigen Neubau gleichkommt. Die untere Etage befindet sich noch im Originalzustand benötigt also noch einiges an Liebe. Das Problem befindet sich aber tatsächlich in der oberen Etage. Es wurde über der alten Scheune vom Vorbesitzer eine neue Betondecke gegossen. Diese befindet sich circa 140 mm unter dem Niveau des jetzigen Fußboden. Ich will aber alles auf einem Niveau haben um Stufen zu vermeiden. Die Betondecke wurde vor circa 4 Jahren gegossen. Der Bodenbelag soll nachher aus Parkett und Fliesen im Bad bestehen. Außerdem will ich keinen Estrich Gießen um Feuchtigkeitseinbringung zu vermeiden... Meine Frage wäre also wie ich den Fußboden (mit Balkenlage?) Aufbauen muss um mein Leben lang Spaß dran zu haben. Ich bin Möbelschreiner und muss gestehen das ich von sowas leider überhaupt keinen Plan habe. Maschinen sind soweit denke ich alle Vorhanden :emoji_wink: Vielleicht kann mir hier ja jemand helfen auch wenn das kein Bauforum ist.
Gruß

Kreischsäge aus der Eifel
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Ich bin in meinem Neubau, der an einen Altbau stößt so vorgegangen, dass ich auf den Rohboden PE-Folie gelegt habe, darauf erste KVH-Lattung mit 70 cm Abstand, da drauf die zweite KVH-Konterlattung mit 30 cm Abstand. Dazwischen Mineralwolle. Oben drauf Esche-Dielen 27 mm fallende Längen. Mein Höhenunterschied waren 14 - 16 cm. Unter die untere Lattung Kokosstreifen. Zwischen erste und zweite Lattung Höhenausgleich mit Furnier, Hartfaserplatte usw. Dielen durch die Feder verschraubt, insgesamt etw 60 qm, die ganze Etage ohne Fugen. Liegt jetzt 10 Jahre, ich würde es wieder so machen.

Bad habe ich da nicht, da würde ich aber Zementestrich nehmen.
 

Mitglied 24010 keks

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Lattung mit Dämmung oder Schüttung und dann Trockenestrich (z.B. Fermacell oder Knauf Brio). Kannst dann auch gleich überlegen ob du eine Fußbodenheizung mit reinpackst. Auf dem Trockenestrich kannst du dann alles machen, was auf einem normalen Estrich auch geht. Also Parkett kleben, Parkett schwimmend und auch Fliesen sind kein Problem.

Gruß Daniel
 

Heener

ww-robinie
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Lattung mit Dämmung oder Schüttung und dann Trockenestrich (z.B. Fermacell oder Knauf Brio). Kannst dann auch gleich überlegen ob du eine Fußbodenheizung mit reinpackst. Auf dem Trockenestrich kannst du dann alles machen, was auf einem normalen Estrich auch geht. Also Parkett kleben, Parkett schwimmend und auch Fliesen sind kein Problem.

Gruß Daniel
Trockenestrichplatten wie Gipsfaser sind meist für vollflächige Auflage vorgesehen, da müsste auf die Lattung also eine Trägerplatte wie z.B OSB (je nach Dicke OSB Abstand der Traglatten = Herstellervorgabe beachten).
Aufbauvorschlag (von oben):
- 10mm Fliesen oder Belag mit Spachtel
- 25mm Gipsfaserestrichelement
- 15mm Holzweichfaserplatte (Trittschall)
- 22mm OSB - Platten
- 40x60mm Dachlatte hochkant (OK auf Waage ausgerichtet, Laser vorhanden?) verdübelt/ Achsabstand 40/50cm? Schau mal nach der Tragweite bei der OSB (Verlegung rechtwinklig zu den Traghölzern)
- Zwischen den Latten Faserdämmung 60mm
- 5mm Bitumenschweißbahn auf Betondecke (optional je nach Feuchte)
- - -
Falls noch Trennwände zu stellen sind, eventuell erst auf Rohdecke bauen.
Was ist dem Raum darunter?
Möchtest Du Fußbodenheizung?
 

Heener

ww-robinie
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Estrich auf Dämmung würde auch gehen, wenn die Decke dafür ausgelegt ist. M.M.n. billiger.....
Trockenbau hat halt den Vorteil des Selbstmachens und dass man abschnittsweise je nach Material, Geld und Zeit arbeiten kann.
 

Mitglied 24010 keks

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Trockenestrichplatten wie Gipsfaser sind meist für vollflächige Auflage vorgesehen, da müsste auf die Lattung also eine Trägerplatte
Da hast du nicht ganz Unrecht. Auf Schüttung geht aber auch. Also erst harte Dämmung und dann Schüttung. Im Falle der FBH wäre das auch die Variante die ich nehmen würde.
Sonst wahrscheinlich aber auch. Zusätzlich noch eine Tragplatte wäre mir zu viel Aufwand.

Gruß Daniel
 

marcop

ww-kirsche
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In die mit Bitumen abgedichtete Decke zu dübeln macht m.E nicht soviel Sinn.
Ohne Festdübeln funktioniert der Aufbau auch sehr gut.
 

ClintNorthwood

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Hab ja schon einiges gemacht in dieser Hinsicht.
Lose Schüttung, dann Fermacell drauf. Gebundene Schüttung Fermacell oder die neue Leichtschüttung von Ardex mit Fermacell drauf. Mit oder ohne Wediplatten oder Fermacellplatten oben drauf.
Dachlatten lose auf Kokosstreifen aufgelegt mit Korkgranulat als Füllung. Oben drauf dann Rauspund.
Mit oder ohne FBH, mit Fliesen oder Parkett...

Fachgerecht verarbeitet hat alles seine Berechtigung.

Mein Favorit allerdings ist von der einfachen Machbarkeit her eine Kreuzlattung aus S10-Dachlatten. Wüßte keinen Grund für KVH.
Untere Lage mit Schlagdübeln, ober Lage mit Distanzschrauben justiert. Darauf dann Rauspund.

Ist für mich die allereinfachste Methode. Und es ist wirklich leicht, mit Laser eine Genauigkeit im mm Bereich zu bekommen,. Leicht ohne Helfer machbar, dem man eventuell erst jeden Handgriff erklären muss, das anstrenger sein kann als jedes Brett einzeln reinzutragen.

Dank eines übergenauen studierten Baubiologen weiß ich auch das man das nicht so macht. Aus Gründen die die meisten Handwerker und auch Bauingeniere noch nie gehört haben.
Doch es ist wirklich super einfach und fast so stabil wie schwimmender Estrich.

Bei jeder Variante steht bei mir ein Laser und ich springe daneben einmal hoch und lande neben dem. Und habe dann immer beobachtet, wie die Laserlinie mitspringt.

Und mir fällt kein einziger wirklicher Grund ein, keine FBH einzuplanen. Außer vielleicht bei Leuten, denen eine Wandheizung lieber ist.

VG
 
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Heener

ww-robinie
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Da hast du nicht ganz Unrecht. Auf Schüttung geht aber auch. Also erst harte Dämmung und dann Schüttung. Im Falle der FBH wäre das auch die Variante die ich nehmen würde.
Sonst wahrscheinlich aber auch. Zusätzlich noch eine Tragplatte wäre mir zu viel Aufwand.

Gruß Daniel
Ok.
Aber wenn, wird zuerst die Schüttung aufgebracht und ausgeglichen und dann Dämmplatten aufgelegt.
Anders stelle ich mir die Ausführung schwierig vor....drüberlaufen, Platten kippeln, Schüttung verläuft oder verändert sich....
 

Mitglied 24010 keks

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Dämmung ist aber blöd wenn du FBH machen willst.
Hab das schon öfter direkt auf Schüttung verlegt. Das geht ganz gut. Rechts und links im Raum eine Lattung zum abziehen und dann immer nur eine Reihe oder irgendwann vom bestehenden aus legen.
 

Heener

ww-robinie
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Dämmung ist aber blöd wenn du FBH machen willst.
Hab das schon öfter direkt auf Schüttung verlegt. Das geht ganz gut. Rechts und links im Raum eine Lattung zum abziehen und dann immer nur eine Reihe oder irgendwann vom bestehenden aus legen.
Ja, man kann sicher verschieden vorgehen.

Wir haben den Rohboden im Massiv- oder Altbau zunächst mit Schüttung ausgeglichen. Darauf kamen die Dämmplatten und Trockenestrichplatten.
Bei Heizestrich im Massivbau wurden ganz oben die Clipsplatten für die Heizschleifen aufgelegt.
 

Heener

ww-robinie
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Na, im Trockenbau in der Firma hatten wir nur selten FBH. Dann war sie elektrisch mit Blechen abgedeckt. Das waren dann spezielle Estrichelemente.

Bei meinem privaten Umbau habe ich im Altbau NORIT-Elemente als Trockenestrich verwendet, darin waren Fräsungen für die Warmwasserleitungen eingelassen. Ja....des war nicht billig. Wir wollten wegen der begrenzten Raumhöhe einen möglichst flachen Aufbau und die Heizkörper waren überall im Weg.

Hier beim TE ist ja ausreichend Höhe zur Verfügung, wodurch man mehrere Möglichkeiten hat.

Günstig ist da auch Dämmung in 2 Lagen und Heizestrich als Fliesestrich oder Zementestrich.
Allerdings habe ich alle Preise für Dämmung oder Holzplatten nicht mehr so drauf. Da hat sich ja auch viel bewegt, billiger wurd es wohl nicht mehr....

Viele Wege führen nach Rom, jeder muss da nach seinen Bedingungen schauen.
Ich hatte nur Möglichkeiten aufzeigen wollen.
Schöne Woche!
 
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