Holzhobel: Messer arbeitet sich zurück...?

Holzweg

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Hallo zusammen,

ich arbeite gern mit einem alten Putzhobel von Lachappelle. Plötzlich, nach einigen Monaten Gebrauch, ändert der Hobel sein Verhalten: Das Messer arbeitet sich nach 1-2 Hobelzügen in den Hobelkörper zurück, sodass der Hobelkörper nur noch sanft über das Werkstück gleitet. Zu sanft; ohne zu hobeln.
Ja, ich schlage den Keil bombenfest... Dann stelle ich das Messer schön parallel zum Hobelkörper, justiere mittels Schlägen auf den Schlagknopf oder direkt aufs Messer (natürlich von hinten) so lange, bis es eben passt. Das geht ja eigentlich ruckzuck.
Jetzt arbeitet sich wie beschrieben ständig das Messer zurück... Was mache ich falsch?

Zum Glück kann ich noch auf den Putzhobel von Ulmia, einen alten mit Feineinstellung, zurückgreifen. Trotzdem will ich den Lachappelle weiter benutzen :mad:

Vielen Dank und Gruß

David
 

rafikus

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Beim Putzhobel wirst Du ein Doppeleisen haben.
Ist der Spanbrecher noch fest mit dem Eisen verschraubt?

Bombenfest muss man den Keil normalerweise nicht reinschlagen. Allerdings sollte er vor den letzten Einstellschlägen noch mal einen kurzen Klaps bekommen. Wenn Du sehr viel einstellen musst, und vor Allem einige Male auf den Schlagknopf setzen musst, dann lockert sich auch der Keil.

Die Belastung bei Einstellung für sehr feinen Span ist eigentlich sehr gering. Kannst Du den Hobel noch so einstellen, dass er einen sehr feinen Span nimmt?
Ist die Hobelsohle noch plan?

Rafikus
 

Holzweg

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Das Eisen ist rasiermesserscharf, ja. Der Spanbrecher ist sehr fest mit dem Eisen verschraubt, hat sich aber, oh Wunder, schon mehrmals selber nach hinten verstellt, sodass der Abstand zur Messerkante zu groß wurde. Das merkt man dann aber sofort an den katastrophalen Spänen.
Kurzer Klaps, ja, den gebe ich stets.
Ich werde gleich mal die Hobelsohle auf Planheit überprüfen.

Gruß David

Edit: Ich habe jetzt noch ein Bild hinzugefügt. Sieht Plan aus, obwohl gegen das Licht nicht perfekt. Denke aber, das sollte reichen.
 

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rafikus

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Ist das Widerlager durchgehend als starrer Stab ausgeführt, so wie es auf dem Bild aussieht? Dann hat vielleicht der Keil die falsche Form.
Kannst Du ein Foto von oben "in den Hobel rein" machen und den Keil auch daneben legen?

Rafikus
 

Holzweg

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Ja, das Widerlager ist bei diesen Lachappelles immer starr ausgeführt. Ich habe ein Foto von oben rein, für den Keil muss ich dann nochmal ein Bild machen.
Aber bis jetzt hatte der Keil die richtige Form, das kann sich doch nicht einfach so ändern? Eigentlich bleibt der Keil beim Hobeln fest, nur das Messer wandert zurück. Vor einigen Wochen konnte ich noch einen feinen Span hobeln, jetzt finde ich das gerade ziemlich schwierig (1 Stoß = Hobelmesser verstellt).

Bin gerade etwas ratlos.
Gruß David

Edit: meinst du, das hat etwas mit dem Span im Gehäuse zu tun? Liegt etwa das Hobelmesser nicht schön auf?? Säubere ich noch, versprochen.
 

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Sägenbremser

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Hallo David
das Problem dürfte deine Hobelklappe sein. Die darf sich natürlich nicht
zurück bewegen, da ist danach auch das Eisen lose unter dem Keillager.

Schauen ob ein Grat daran ist, die Schraube evtl. nicht richtig anziehen
könnte, Spiegelseite wirklich plan geschliffen wurde.

Liebe Grüsse, Harald
 

rafikus

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Eisen auf der Fasenseite leicht konkav sein soll. Damit soll sichergestellt werden, dass es mit sicherheit ganz weit unten am Hobelkörper aufliegt. Tut es das, nicht können zwei Sachen passieren:
- das Eisen fängt an einen Span zu schneiden, biegt sich ganz leicht nach hinten und federt dann wieder nach vorne. In der Summe vibriert das Eisen und das kann man auch am Span und Werkstück sehen.
- das Eisen greift, biegt sich nach hinten, die Schneide wandert nach unten, der Span wird dicker, der Widerstand beim Hobeln wird größer. Entweder Stopft dann der Hobel oder man verzweifelt über die notwendige Kraft.

Eigentlich wird bei einem Doppeleisen die konkave Form immer erreicht, wenn man den Spanbrecher festschraubt.

Was mir bei dem Widerlager auf dem Bild auffällt ist, dass es oben und unten eine recht scharfe kante besitzt. Unten soll es wohl verhindern, dass sich die Späne dort verfangen, aber oben kann es eine Kerbe in den Keil schneiden wodurch dieser nicht weiter eingetrieben werden kann.

Den kleinen Span, welcher auf dem Bild zu sehen ist, solltest Du entfernen. Eventuell reicht er auch schon, dass das Eisen nicht gleichmäßig gegen den Hobelkörper gedrückt werden kann.

Rafikus
 

Holzweg

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Hallo Rafikus, Harald und Mark

Vielen Dank für eure Hilfe. Ich habe gerade

- die Spiegelseite es Hobeleisens plan geschliffen
- den Spanbrecher rechtwinklig und optimal aufliegend gefeilt sowie geschliffen
- den Hobelkasten mit einem scharfen Beitel gesäubert
- überprüft, dass das Hobelmesser mit montiertem Spanbrecher eine konkave Form aufweist
- das Hobelmesser nochmals frisch abgezogen

Und, was soll ich sagen... Der Hobel funktioniert wieder so, wie ich es mag.

Vielen Dank und liebe Grüße,
David

...und jetzt gönne ich mir ein Feierabendbier, ist ja reichlich spät geworden heute.
 

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Fiamingu

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Schön das es noch leute gibt die noch gerne mit Handwerkszeug arbeiten.:emoji_slight_smile:
Ich denke beim Hobeleinstellen und Schärfen fast nicht mehr nach, geht quasi automatisch.:emoji_wink:
Erklären ist da so eine Sache.:emoji_grin:
Anbei mein letzter Erwerb, war mal de Rostlaube. Ein Stanley 110 fur 10 € in der Französischen Bucht.
 

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Sägenbremser

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Guten Tag Mark

und mußt du auf die Palme gehen:emoji_slight_smile:
Bei uns regnet es dauerhaft und meine Kumpanen haben die kleine
Motorradtour nach Luxemburg abgesagt. Alleine treibt es mich aber
auch nicht so auf die nasse Strasse raus. Mein Fuss sagt danke:emoji_frowning2:

Habe auch noch solch kleinen Stanleyhobel. Die Nummer steht da
aber nirgens drauf. Die Eisenklappe ist vernickelt und wird mit einem
Klappgelenk verspannt. Das Maul kann verstellt werden. Auf dem
Eisen und der Klappe steht Stanley Rule & Level Co. Den Hobel nehme
ich sehr gerne zur Hand. Ein richtiger Flachwinkler mit sehr leichter
Spanabnahme. Wäre schön wenn jemand die Nummer davon kennt.
Auf einem Flohmarkt in Leiden/NL unterm Tisch gefunden( 10 Euro)

Du machst deine alten Sachen immer so schön zurecht, ich bade das
Zeugs nur in Petroleum und bringe es in ordnungsgemässe Form.

Deine Popcornidea ist richtig gut, Dankeschön.:emoji_slight_smile:

Gruss Harald
 

Keilzink

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... das kann eigentlich nur die Nummer 65 sein - soweit ich das weiss.
Selber nachsehen kannst du HIER.

Schönes WE - trotz Wetter!

Andreas
 

Sägenbremser

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Guten Abend Keilzink

wie geht es mit deinem Projekt voran, lange nichts mehr von dir gehört,
aber dann hast du mir doch die richtige Seite empfohlen. Dankeschön:emoji_slight_smile:

Es ist eine No. 18, Blockhobel mit "knockle joint lever cap" der
späteren Ausführung weiss ich jetzt. Nicht nur wir in Deutschland haben
rechte Wortungetüme zu bieten. Ist, entgegen der Beschreibung, aber
voll intakt, nicht ausgerissenes Gewinde und wohl zuvor wenig benützt.

Mein Lieblingshobel zum Kantenbrechen und Hirnholzbestossen:emoji_slight_smile:

Liebe Grüsse, Harald
 

Keilzink

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Guten Abend Keilzink

wie geht es mit deinem Projekt voran, lange nichts mehr von dir gehört,
aber dann hast du mir doch die richtige Seite empfohlen. Dankeschön:emoji_slight_smile:

Es ist eine No. 18, Blockhobel mit "knockle joint lever cap" der
späteren Ausführung weiss ich jetzt. Nicht nur wir in Deutschland haben
rechte Wortungetüme zu bieten. Ist, entgegen der Beschreibung, aber
voll intakt, nicht ausgerissenes Gewinde und wohl zuvor wenig benützt.

Mein Lieblingshobel zum Kantenbrechen und Hirnholzbestossen:emoji_slight_smile:

Liebe Grüsse, Harald


Moin Harald!
Der Stahlkorpus ist beim Fräsen. Das macht ein Fachmann nach Feierabend - also muss ich jetzt einfach abwarten.

Wenn dein Hobel ein 18er / 2. Version ist und intakt (und für 10 Euro!) - dann beglückwünsche (und beneide) ich dich. Klar, dass du den in Holland gefunden hast - bei uns kannst du danach wahrscheinlich lange suchen.

Aber: Wenn es ein 18er ist, dann ist es eigentlich kein Flachwinkler. Die Hobel dieser Klasse haben einen Keilwinkel von 25 Grad. Da die Fase liegt nach oben liegt, wird der Keilwinkel zur Messerneigung addiert, die beträgt 20 Grad. Heraus kommt ein "Wirksamer Keilwinkel" von 45 Grad - als genau wie bei einem normalen Bankhobel. Die Aufgabe des Spanbrechers übernimmt dabei das verstellbare Hobelmaul.
Ich habe quasi denselben Hobel, von der Stanley-Konkurenz: Einen SARGENT 5306. Von daher kann ich aber bestätigen, dass sich der Hobel sehr gut zum Hirnholz-Bestossen eignet - obwohl er genau genommen kein Flachwinkler ist. Ich nehm ihn gerne zum fasen - mit und quer zur Faser.

Schönen Sonntag.

LG, Andreas
 

Sägenbremser

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Hallo Andreas

ja das mit dem Flachwinkler ist nachvollziehbar, danke für den Hinweis.

Habe mich heute Morgen einmal durch den New Britain Beitrag gelesen.
Frischt doch die Englichkenntnisse sehr gut auf, habe aber schon oftmals
mein altes Wörterbuch benützen müssen. Erfolgreicher Sonntagmorgen.

Den No. 18 habe ich in verrosteten Einzelteilen aus einer Kiste zusammen
gesucht, die jungen Leute konnten damit nichts anfangen und wollten mir
das Zeugs schon schenken, weil ich so selig rumgekrammt hatte. War aber
auch erstaunt, daß noch alles zu finden war. Einen verstellbaren Winkel gab
es für weitere 10 Euro auch noch, bei dem ist sogar noch die Wasserwaage
gut gefüllt. Bin aber nicht so der Fan von Universalwinkeln, da vertraue ich
meinen alten Ulmias einfach mehr. Schaut aber sehr eindrucksvoll aus. Das
ist aber auch schon fast 10 Jahre her, denke heute sind auch in Holland die
Preise ganz anders geworden. Jeder der ein altes Werkzeug im Schuppen
des verstorbenen Grossvaters findet, glaubt wohl er hätte ein Nugget in der
Hand. Welche Mengen von dem Werkzeug hergestellt worden sind, scheint
da etwas vergessen zu werden.

Habe auch das Shootingboard von Stanley in der Abhandlung gefunden.
Tolles Teil, für was wird so etwas den heute gehandelt? Damals 22 Bucks,
war aber damals bestimmt ein halber Monatslohn denke ich.

Liebe Grüsse, Harald
 

Keilzink

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... das board mit dem Hobel zusammen in gutem Zustand zwischen 800 und 1600 US$. Das board alleine hab ich noch nie angeboten gesehen - den Hobel schon, der kommt dann auf 400 bis 1000 - je nach Zustand. Die Preise für den Hobel verfallen zZ etwas, seit Lie-Nielsen den neuen "chute-plane" rausgebracht hat. Die Preise für das board dürften steigen - denn der neue Hobel von LN passt auf das alte board und LN spricht zwar davon, ein neues board ebenfalls aufzulegen - aber Termin hat er bisher noch keinen genannt.

Ansonsten: ich glaube, ich muss mal nach Holland ... :emoji_grin:

Andreas
 
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