Holzlatten selbst karbonisieren

+villa

ww-nussbaum
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Hallo,

ich möchte gerne Rhombusleisten aus sibirischer Lärche für einen Sichtschutz karbonisieren. Das generelle Vorgehen ist mir soweit weitestgehend bekannt.

1. Hat das schon mal jemand hier selbst ausprobiert und mag seine Erfahrungen teilen?
2. Ich wollte es mit dem Gas-Brenner machen. Gibt es da bestimmte Empfehlungen für den Aufsatz vorne? Oder nimmt man den, mit dem der Nachbar man auch das Unkraut abflämmt.
3. Und wie schaut es mit Versiegelung aus? Ich hatte vor es ganz natürlich so zu lassen. Macht eine Versiegelung im Außenbereich überhaupt Sinn? Zum einen wollte ich keine Chemie einsetzen, zum anderen dürfte auch die tollste Versiegelung niemals für ewig sein.

Bei meinen Recherchen sprachen die Gesprächspartner immer wieder von nicht näher definierten "Emulsionen" bzw. machen einen riesiges Trara aus. Klang für mich -wie sehr vieles in dem Thema - nach viel Marketing, damit am Ende der Kunde einen exorbitanten Preis für ein "ganz exklusives Produkt" zahlt. Fehlte eigentlich nur noch die persönliche Auslese durch einen Japaner bei Mondschein. Der Handel ist mit dem Thema leider komplett überfordert. Die konnten regelmäßig leider immer nur das Prospekt vorlesen. Fragt man dann den einzigen bekannten deutschen Anbieter, erfährt man das es (welch Überraschung) natürlich "nur so geht, wie sie es machen", und alles "total schwierig sei" und "man lange geforscht habe" usw. ... kurzum: Es ist Raketentechnik, die wie hier verkaufen! :emoji_wink: Zweifelsfrei muss man testen wie welches Holz reagiert und wie lange man das durch eine entsprechende Anlage fährt. Das leuchtet mir ein. Erst recht wenn man etwas industriell produziert. Aber das heißt ja nicht, dass es für ein kleines Projekt nicht auch oldschool geht. Nicht ganz oldschool wie bei den Japanern mit Yakisugi (drei Bretter als Schornstein und fertig), aber eben mit hinlegen und Gas-Brenner abfackeln. Es ist auch nur ein Zaun. Auf YouTube gibt es einige Videos wo Leute das recht überzeugend selbst machen (wovon der industrielle Anbieter natürlich aus zweifelsohne eigenen Interessen abrät).

Vielen Dank für Euren Rat.
 

Jaquiria

ww-buche
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Oder nimmt man den, mit dem der Nachbar man auch das Unkraut abflämmt.
Genau den. Vollgas und schön gleichmäßig die ganze Leiste mehrmals abfahren, so lange draufhalten bis es knistert und auch mal brennt. Gießkanne bereit halten. Einfach ausprobieren, das wird schon nach der zweiten besser :emoji_wink:

Ich hatte vor es ganz natürlich so zu lassen

Ist am besten. Auf der bröseligen Oberfläche hält sowieso nix mehr richtig, allerdings gibt es auch ne schwarze Jacke, wenn man sich anlehnt.



Am besten sind die Leisten schon vorgebohrt und waren schon einmal montiert, dann musst du nur noch mit einer Hand an die Leiste und nichts mehr ausrichten. Finger und Werkzeug sind nämlich auch schwarz hinterher.
Wenn alles montiert ist, noch einmal mit dem Brenner drüber, um Bearbeitungsspuren zu verdecken.
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

so'n bisschen drüberflämmeln reicht nicht als Oberflächenschutz,
die Hitze muss schon ein Stück weit eindringen.
Es geht ja um die chemische Veränderung der leicht fressbaren Inhaltsstoffe.
 

+villa

ww-nussbaum
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Als Basis mal das WWW mit "Holz karbonisieren DIY" befragen,
und dann hier weitermachen.

Insofern ich das nicht im Vorfeld gemacht hätte und meine Fragen damit beantwortet wären, hätte ich mich hier nicht an Euch gewandt. :emoji_wink:

Vielen lieben Dank erst mal für die Antworten, insbesondere an Jaquiria.

Kann mir noch jemand sagen, ob sich das Maß der Bauteile durch den Prozess ggfs. noch leicht verändert? Insofern ich vorher zusäge und vorbohre, sollte es ja im Anschluss möglichst nicht zu 5-10mm Schwindung längsseits kommen.
 
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