Holzpferd

WolfgangL

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Hallo Allerseits,

nachdem ich nun schon ein paar Jahre hier immer wieder mal Leser war, und mit der Suchfunktion ausgekommen bin steh ich grad etwas auf dem Schlauch.

Wie alles begann:
Meine Holde macht mir klar, dass unsere Kleine in 3 Monaten Geburtstag hat (weiß ich natürlich auch so). Ein Holzpferd wäre schön.

Ja gut, kaufen wir eben im Mai einen Holzgaul (warum sagt sie mir das jetzt schon?:confused:)

Sie:... hat für seine Tochter eines selbst gemacht. Und ... hat auch eines von ihrem Opa bekommen. Die können ihren Kopf schwenken und man kann ihnen die Hufe auskratzen.

Gibts bestimmt zum Anhaken bei der Sonderausstattung :emoji_slight_smile:

Sie: Aber selbstgemacht wäre schon schöner, und es muß auch gar nicht groß werden.

:eek: Das hat sie beim Puppenhaus vor einem Jahr auch gesagt, an dem habe ich eben erst noch den Aufzug montiert. Ich hab mir noch kurz Gedanken über den Kantinenspeißeplan von nächster Woche gemacht, mich aber dann doch recht schnell damit abgefunden, dass ich demnächst einen Holzgaul machen werde (nicht dass mir ein paar Kilo weniger nicht gut tun würden).

Das war letzte Woche, und was ich eigentlich damit sagen wollte: ich stehe etwas unter Zugzwang.

Nun ja, die "Sonderausstattung" schreckt mich nach ein paar Überlegungen nicht mehr so, eher die Grundlagen. Ich habe schon das ein oder andere Möbelstück zusammengezimmert, aber noch keines für den voll bewitterten Aussenbereich, und schon gar nicht in Kombination mit Kindertauglichkeit.

Bzgl. Holz tendiere ich momentan zu einfacher Fichte, da es braun sein muss (Lärche -> irgendwann grau?)

Wie ist das mit Wetterfestem Leim (D4 / PU), ist das OK für Kinderspielzeug?

Welche Oberflächenbehandlung würdet ihr in Kombination mit dem Leim empfehlen?

Ursprünglich wollte ich die Leisten für den Pferderücken längs verleimen und verschleifen. In einem Thread über Schatzkisten wurde davon abgeraten, weils reissen würde. Ich nehm an, hier gilt selbiges, oder?

In die Beine wollte ich Edelstahlrohre einlassen, auf denen das Pferd wirklich steht. Drumherunm ein paar Bretter oder ein ausgeschnittener Balken, den man ab der Hälfte abknicken kann -> Hufe auskratzen. PU-Leim?


Soweit die Fragen fürs erste. Entschuldigt den langen Post.

Gruß
Woife
 

GertG

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Vielleicht wäre ein Steckenpferd eine Alternative für Deine Kleine (falls Sie jetzt nicht schon 17 wird).

Das ist zum Spielen wesentlich interessanter, weil man damit herumtollen statt nur drauf rumsitzen kann.
Man kann es mit zu Freunden nehmen und bei Nichtgebrauch leicht hinter dem Schrank verstauen.

Und, noch netter für Dich:
Du bist an zwei Abenden damit fertig, auch wenn Du Dir viel Arbeit machst.
 

WolfgangL

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Hallo Gert,

danke für den Tip, aber das Steckenpferd hatten wir als Mini-Bastelaktion für die Kinder beim letzten Geburtstag. Da hab ich nur 6 x den Pferdekopf auf der CNC ausgefräst. Die Kinder hatten ihren Spaß beim Schleifen, Ohren und Stock ankleben.
Steckenpferd ist diesmal also eher ... nicht ideal.

Sie wird übrigens 7 (hätte ich besser gleich dazusagen sollen).

Gruß
Woife
 

mbach

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Fichte ist mein fluch.... Billig aber fasserig und weich.
Ich habe neulich ne schildkroete als nachziehtier gemacht und mich ueber fichte geaergert. Bekommt schnell macken und verarbeitet sich muehsam.

Nimm buche... es sei denn du lackierst es ohnehin.
 

WolfgangL

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Hallo

zu Buche und Lack im Aussenbereich hab ich bis jetzt nichts positives gelesen. Sicher damit?

Rainer: Welche Oberflächenbehandlung hast du verwendet?
Mein erster Gedanke war eine Lasur, aber ich hab bis jetzt nichts speichelechtes für den Aussenbereich gefunden.

Hat schonmal jemand versucht Stahl und Holz (längs zur Maserung) zu verkleben? Hält das oder wird das Holz reißen?

Gruß
Wolfgang
 

seschmi

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Soll das Pferd nur zum "Hoppereiterspielen" oder auch zum Voltigier-Üben benutzt werden? Davon hängt nämlich Größe, Stabilität und Lebensdauer ab. Voltigieren macht vielleicht auch noch eine 14-jährige, "Hoppereiterspielen" eher nicht mehr.

Ein reines Spielpferd wird wohl nicht länger maximal als 4-5 Jahre benutzt werden, eher kürzer. Erfahrungsgemäß haben die Kinder dann ganz andere Interessen. Das stellt dann nur geringe Anforderungen an die Lebensdauer des Holzes.

Buche im Außernbereich gilt als wenig geeignet. Das würde nur funktionieren, wenn Du es lackierst (Dickschichtlasur oder Bootslack), dann musst Du aber den Lack auch pflegen, was abschleifen und Neulackieren bedeutet. Wobei eine einmalige Lackierung mit Bootslack vielleicht die nötigen 3-4 Jahre schafft. Mir wäre Buche aber auch zu teuer.

Als Holz würde ich Douglasie empfehlen, das ist nicht teuer, gut erhältlich, hält Nässe besser aus als Fichte oder Buche und verzieht sich nicht so stark wie Lärche. Ersatzweise Lärche. Wenn Du darauf achtest, möglichst wenig Splint (den hellen Teil) zu verwenden, kriegst Du auch keine Probleme mit Bläue. Fichte wird durch die Bläue recht schnell unansehnlich werden.

Für die Oberflächenbehandlung würde ich ein Öl nehmen, aber ohne Biozide. Speichelechtheit fände ich nicht so wichtig, da ja der Regen das Pferd ständig abspült. Sorgen würde ich mir eher über Biozide (Bläueschutz) machen, deshalb auch keine Fichte. Die Naturfarbenhersteller haben meist eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe, da kann man sehen, was drin ist. Bei den konventionellen Ölen ist manchmal nicht klar, ob die mit oder ohne Biozide sind. Meiner Erfahrung nach hält der Bläuschutz sowieso nur ein Jahr, egal wieviel Gift da drin ist. Das Öl sollte pigmentiert sein, dann wird das Holz nicht so grau.

Ein weiterer Vorteil von Öl ist, dass die Oberfläche griffig bleibt (wie rohes Holz). Bei einem Lack wird es schwierig, auf den Gaul zu klettern. Außerdem kannst Du Öl einfach einmal pro Jahr nachstreichen und musst nicht abschleifen und hast trotzdem eine schöne Oberfläche.

Eine Verklebung von Holz und Stahl würde ich im Außenbereich nicht machen. Die alten Römer haben Granit abgebaut, indem sie Löcher in den Fels gebohrt und Rundstäbe hineingesteckt haben, anschließend wurden diese gewässert. Das sprengt dann den Fels. Das zeigt, welche Kräfte quellendes Holz entwickelt - dass killt jeden Kleber. Entweder Stahlbeine, die verschraubt werden, so dass das Holz noch etwas arbeiten kann, oder Holzbeine.
 

WolfgangL

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Das Holzpferd ist nicht für ernsthafte Voltigierübungen gedacht, eher zum spielen aber ein bischen rumturnen wird es schon herhalten müssen. Ich denke auch, dass das gute Stück nach 5 Jahren ausgedient hat (und an die Hoppehoppereiterspiele die dann kommen will ich nicht denken).

Bzgl. Öl hab ich mich etwas umgeschaut. Es wird wohl ein Terrassendielenöl werden. Danke für den Hinweis.
Passt PU-Leim zum Ölen oder sollte ich mir eher die D4-Mischerei antun? Das meiste werde ich wohl verschrauben, aber an ein paar Stellen wäre etwas Leim schon nicht schlecht.

Holz: ich werd sehen, was ich bekommen kann. Wenn Douglasie verfügbar ist, werd ich zugreifen, an sonsten wirds wohl doch Fichte. An ein paar Multiplex Platten werd ich auch nicht vorbeikommen.

Werd jetzt erstmal das CAD etwas quälen, und sehen was rauskommt.

Gruß
Wolfgang
 

seschmi

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PU-Leim passt schon, nehme ich auch immer. Er schäumt halt und quillt leicht aus den Fugen, ich warte dann, bis er anfängt hart zu werden und nehme das Herausgequollene mit einem scharfen Beitel oder Messer ab.

Wenn Du Fichte nimmst, bekommst Du halt Bläue oder andere Pilze. Das Pferd wird zwar in den 5 Jahren nicht verrotten, aber sehr fleckig werden. Dann empfiehlt sich ein dunkel pigmentiertes Öl, da sieht man die Flecken dann nicht so. Überhaupt halten die dunklen Öle und Lasuren besser, weil die Pigmente mehr UV-Licht abhalten.
 

WinfriedM

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Für sowas bietet sich auch die Lasur Auro 160 an. Ist für diesen Anwendungsfall haltbarer, als die meisten Terrassenöle.
 

WolfgangL

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Danke Winfried, werd ich mir auch mal genauer anschauen.
Welchen Querschnitt würdet ihr für die Beine mindestens verwenden, bei einer Rückenhöhe von ca 115cm?

Gruß
Wolfgang
 

WolfgangL

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Kritik?

Das hier hat das CAD bisher ausgespuckt.
Stockmaß ca. 115cm. Was haltet ihr davon? Verbesserungsvorschläge?

Holz: es wird Eiche, und evtl. etwas wasserfest verleimtes MPX.

Gruß
Wolfgang
 

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WolfgangL

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Falls es jemanden interessiert, das ist draus geworden. Wurde inzwischen auch schon reichlich bespielt.

Holz, Eiche. Oberflächenbehandlung mit einer Lasur von Natural-Farben. Bei Eiche kann / sollte man den Überstand nach einer Stunde mit einem Lappen abwischen, ansonsten bleibt die Oberfläche klebrig.

Die Gasdruckfeder habe ich eingebaut, als der Kopf noch keine Mähne hatte. Den Hebel hatte ich so ausgelegt, dass er gerade so oben bleibt. Mit Mähne (200m Sisal) hängt er jetzt dummerweise nach unten. Mal sehen, was ich da noch machen kann, damit der Gaul seinen Kopf nicht immer hängen läßt.

Gruß
Woife
 

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WinfriedM

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Danke fürs Bild, immer schön zu sehen, was draus geworden ist. Hab hier auch einiges im Außenbereich mit Natural Lasur gemacht und bin zufrieden.
 
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