Kindsbaum
Der Brauch zur Hochzeit, einen so genannten Kindsbaum aufzustellen, ist vor allem im südlichen Bereich von Bayern sehr bekannt.
Der Kindsbaum selber ist ein ca. 5 bis 10 Meter hoher Stamm, der blau / weiß (typische Landesfarben von Bayern) angemalt wird. An die Querstreben bzw. Äste werden anschließend diverse Babysachen aufgehängt, wie z. B. Babykleidung, Fläschchen, Schnuller, Lätzchen, etc.
An der höchsten Spitze des Baumes wird traditionell ein Storch montiert. Außerdem kann man auf Kopfhöhe des Stammes eine Tafel befestigen, auf der sich ein passendes Gedicht befindet. Dieses Gedicht soll das frisch vermählte Brautpaar daran erinnern, innerhalb eines Jahres für Nachwuchs zu sorgen.
Nach Ablauf eines Jahres ist eine Brotzeit fällig, egal ob Nachwuchs in Sicht ist oder auch nicht.
Wenn ein Kind geboren wurde, wird die Brotzeit von den Baum-Aufstellern ausgerichtet und der Baum gehört dem Brautpaar, den diese dann fällen und evtl. verkaufen können.
Ist das Brautpaar immer noch kinderlos und wird auch kein Kind erwartet, muss das Brautpaar eine Brotzeit inkl. Bierfass oder eine Feier im ähnlichen Rahmen veranstalten. Der Baum geht an die Aufsteller, die ihn dann verkaufen können oder ähnliches.
In der Regel bleibt der Kindsbaum so lange stehen, bis ein Kind geboren wurde. In Sonderfällen kann der Baum natürlich auch schon vorher entfernt werden.
Quelle: Hochzeitsbrauch "Kindsbaum" - alle üblichen Hochzeitsbräuche und Hochzeitstraditionen ausführlich erklärt