Holzreparatur-Masse?

Unregistriert

Gäste
Hallo,

wenn man erst mal anfängt, im Haus etwas zu tun, nimmt's kein Ende mehr und die Probleme auch nicht....... Habe bitte noch eine Frage an Euch:

Bei einer Holzkommode ist eine Ecke abgebrochen. D.H. die Tür hat oben eine Griffkante (Mulde) und von dieser Kante fehlt nun eine Ecke.

Ich bräuchte also ein Reparaturmaterial, mit dem ich diese fehlende Ecke aufbauen / modellieren und anschließend passend schleifen kann. Eigentlich eine andere Anforderung als sonst an die übliche Holzspachtelmasse, die man in Vertiefungen, Löcher, Risse spachtelt. Die fehlende, nachgebildete Ecke müsste schon sehr fest sein und nicht gleich wieder abfallen, wenn man mal etwas fester dran kommt.

Welches Material wäre da wohl am besten? Ich weiß nicht, ob dieser normale Holzspachtel da geeignet ist, vielleicht gibt es etwas viel besseres. Im Baumarkt stand ich allerdings eher ratlos vor den Regalen und wusste nicht so recht, was nun kaufen.

Da das Modellieren der fehlenden Ecke schon eine zeitaufwendigere Sache ist, möchte ich mir ungern mit dem falschen Material die Mühe machen.

Habt Ihr da Erfahrung bzw. einen Tipp für mich? Was soll ich kaufen?

Bin für Hilfe sehr dankbar!

Schöne Grüße
Robert
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.836
Ort
Eppelborn
Hallo,

probiers mal mit Rex Lith von der Fa. König. Ist ein 2 - K Spachtel mit Holzfarbe. Passend dazu gibts noch Farben zum Beimischen. Wird knüppelhart und fällt - falls farblich richtig gemischt- kaum auf.

http://www.heinrich-koenig.de/

Gruss


Michael
 

raftinthomas

ww-robinie
Registriert
16. Oktober 2004
Beiträge
3.810
Ort
Aachen/NRW
hallo,

für mich hört sich das eher an, als wenn ausflicken mit massivholz die bessere, schönere und stabilere variante wäre.
da müsste man aber mal mindestens ein foto haben.
 

Unregistriert

Gäste
raftinthomas schrieb:
da müsste man aber mal mindestens ein foto haben.
Hallo,

würde gerne ein Foto einstellen, habe aber gerade gelesen, dass der Admin das erlauben muss.

Wie kommt man an diese Erlaubnis?

Schöne Grüße
Robert
 

Unregistriert

Gäste
Hallo Michael,

habe mir gerade mal die Beschreibung zu Rex Lith angeschaut. Das hört sich gut an! Ist vielleicht für mich Laien doch einfacher als ausflicken mit Massivholz.

Eurippon schrieb:
......und fällt - falls farblich richtig gemischt- kaum auf.
Auf deren Internetseite steht "Überlackierbar mit allen bekannten Systemen."
Dann müsste ich es doch am Schluß auch mit dem Original-Lack überstreichen können, mit dem die Kommode gestrichen ist. Wäre für mich evtl. leichter als durch Beimischen den richtigen Farbton zu treffen.

Was meinst Du?

Auf jeden Fall danke ich Dir sehr für den Tipp!

Schöne Grüße
Robert
 

Unregistriert

Gäste
Hallo,

Rex Lith ist leider in Hamburg im örtlichen Fachhandel nicht zu bekommen. Die Fa. König konnte mir telefonisch auch mal gerade 2 Firmen nennen und diese führen es trotzdem nicht. Direktbestellung bei König: 25.- EUR Mindestbestellmenge zzgl. Versand. Ich brauche nur die Menge einer Daumennagelgröße!!

Gibt es eine Alternative für Rex Lith???

Vielen Dank und schöne Grüße
Robert
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Kantenreparatur

Hallo Robert,

Ich helfe mir selbst bei solchen Vorkommnissen, indem ich mittels Tesakrepp einen kleinen Wall um die Schadstelle errichte. Nun fuelle ich die Schadstelle mit Epoxydharz 2k Kleber. Ich ueberfuelle die Schadstelle ca min 6 mm, beim Anmischen vom Epoxykleber werden unvermeidlich Luftblaeschen mit eingemischt. Durch das Ueberfuellen sind dann die Luftblaeschen im Abfallteil. Auf Epoxy haelt so ziemlich jedes Finish.

Entferne allen Lack etwas groessere als die Schadstelle so dass der Kleber eine griffige Oberflaeche erhaelt.

Viel Glueck beim Restaurieren!

mfg

Ottmar

PS: Ist die Schadstelle (Volumen) kleiner= 1 ml fuelle ich die Schadstelle mit Loctide(Henkelgruppe) "Quicktide Super Glue Gel" dauert ca 24 Stunden zum Aushaerten. Mit einer feinen Metallfeile nehme ich den getrockneten ueberschuessigen Kleber ab. Der kleber ist sehr hart und gut bearbeitbar.
 

Robert_S

ww-pappel
Registriert
14. Juli 2005
Beiträge
2
Hallo,

hier nun mal ein Foto vom Schaden. (Habe zum ersten Mal ein Foto hochgeladen, hoffe es ist zu erkennen.)

Der Schaden ist zwar klein, aber so kann's eben nicht bleiben und da es die Griffkante ist, sollte das Material sehr stabil sein.

Vielen Dank schon mal an Ottmar!

Schöne Grüße
Robert
 

Anhänge

  • Kante.JPG
    Kante.JPG
    880,2 KB · Aufrufe: 144

raftinthomas

ww-robinie
Registriert
16. Oktober 2004
Beiträge
3.810
Ort
Aachen/NRW
das ist ja gar kein holz, sondern ein lackierter holzwerkstoff (spanplatte oä), oder ?
das lässt die sache in ganz anderem licht erscheinen.
polyesterspachtel wäre wohl das mittel der wahl. du kannst den "normalen" benutzen, den es im baumarkt in der autoabteilung gibt. der wird allerdings rosa, da der härter rosa ist. im farbenfachhandel gibts auch welchen, der weissen härter hat, evtl brauchst du gar nicht mehr nachlackieren.
zur haftung: reinige die stelle von staub, am besten auch ncoh mit aceton kurz enfetten. wenn die bruchstelle sehr glatt ist, mach mit nem nagel oä ein paar riefen rein, um besseren halt zu gewährleisten. beispachteln, evtl in mehreren arbeitsgängen, und schleifen.
 

Erik

ww-buche
Registriert
7. Februar 2005
Beiträge
250
Ort
Aachen
Bin jetz auch erstmal von Naturwerkstoff ausgegangen.
Aber so hat Thomas den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ergänzend möchte ich Dir den Tip geben, den glasfaserverstärkten Spachtel zu nehmen. Der ist grau-grün-gelblich-transparent.
Der haftet besser und ist in sich stabiler.
Heißt, er bröckelt nicht.

Noch einfacher machens die Flieger bei leichten Reparaturen an Holzpropellern (wenn es sich um kleine Dellen oder Kratzer ohne Auswirkung auf die Statik handelt) auf dem Platz:
Schadstelle mit Sekundenkleber naß machen.
Dann handelsübliches Backpulver aufstreuen.
Nicht getränkte Reste wegpusten.

Den Vorgang so oft wiederholen, bis eine ausreichende Schichtstärke erreicht ist.
(pro Gang erreicht man etwa 1mm)

Durch die Feuchtigkeit in der Atemluft beim Wegpusten härtet der Sekundenkleber (Methylacrylat) sofort aus.
Die Schadstelle kann ohne Wartezeit gleich gefeilt oder geschliffen werden.
Hält auch bei 3.000 U/min dauerhaft (und kostet fast nix)

Ach ja, Hefe statt Backpulver funzt hier natürlich nicht :emoji_grin:
Erik
 

Robert_S

ww-pappel
Registriert
14. Juli 2005
Beiträge
2
Hallo an Thomas und Erik,

zur Frage des Materials:

raftinthomas schrieb:
das ist ja gar kein holz, sondern ein lackierter holzwerkstoff (spanplatte oä), oder ?
Doch es ist schon Holz - unter dem Lack. Es ist massive Kiefer - also keine Spanplatte. Kiefer und naturweiß lackiert.

Jetzt fällt mir natürlich die Wahl schwer zwischen Polyesterspachtel und der Backpulver-Methode! :emoji_slight_smile:
(Den Hefekuchen gibt's dann als Belohnung hinterher!)

Wie dem auch sei, ich wünschte ich hätte es schon fertig. Meine erste Reparaturarbeit......

Ihr habt mir sehr weitergeholfen, denn was die Wahl des Materials anging war ich völlig ahnungslos.
Also herzlichen Dank an Eure für die nette Hilfe!

Wünsche schon mal ein schönes Wochenende.
Grüße - Robert
 

Tam_Dure

ww-pappel
Registriert
2. August 2007
Beiträge
1
Ort
85622 Feldkirchen
Holzreparatur

Hallo

Ich hab mirdas alles durchgelesen, ich finde das ganz toll, was da an gutem Wissen dargelegt ist.

Ich hab mit einem Fensterrahmen eines Dachflächenfensters Probleme, der in einer Dusche ist. Es handelt sich um ein Holzdachfenster (28 Grd) in einer Dusche.

Beim Duschen kommt das Wasser an das Fenster und hat das Holz (Holzleiste)unten aufgeweicht. Das könnte ich auch, wie angegeben reparieren oder die Leiste wegnehmen und eine aus wasserfestem Holz dor anbringen.

Gibt es sonst noch eine Möglichkeit?

Tam Dure
 

elcoso

ww-eiche
Registriert
18. Juli 2007
Beiträge
378
Ort
albstadt
hallo tam dure,
dieses system von repair care international scheint mir eher etwas für den profi(auf produkt geschulte personal)
versuch´s doch mal mit ponal duo. der ist leicht zu verarbeiten wasserfest, ausgehärtet gut mit schleifpapier zu bearbeiten und fast überall zu bekommen.
mfg
elcoso
 

Unregistriert

Gäste
Schadstellen ausbessern

Hallo Robert,

Ich helfe mir selbst bei solchen Vorkommnissen, indem ich mittels Tesakrepp einen kleinen Wall um die Schadstelle errichte. Nun fuelle ich die Schadstelle mit Epoxydharz 2k Kleber. Ich ueberfuelle die Schadstelle ca min 6 mm, beim Anmischen vom Epoxykleber werden unvermeidlich Luftblaeschen mit eingemischt. Durch das Ueberfuellen sind dann die Luftblaeschen im Abfallteil. Auf Epoxy haelt so ziemlich jedes Finish.

Entferne allen Lack etwas groessere als die Schadstelle so dass der Kleber eine griffige Oberflaeche erhaelt.

Viel Glueck beim Restaurieren!

mfg

Ottmar

PS: Ist die Schadstelle (Volumen) kleiner= 1 ml fuelle ich die Schadstelle mit Loctide(Henkelgruppe) "Quicktide Super Glue Gel" dauert ca 24 Stunden zum Aushaerten. Mit einer feinen Metallfeile nehme ich den getrockneten ueberschuessigen Kleber ab. Der kleber ist sehr hart und gut bearbeitbar.



na super, und wie bekommst du die Holzbeitze auf dem Epoxydharz 2k Kleber zum halten??
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.920
Ort
Dortmund
Nimm eine Lasur, oder färbe das Epoxy ein. Aber selbst Beize hält durchaus auf aufgerautem Epoxy, wenn man etwas geschickt ist.
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Lasurtechnik

Hallo Gast & Forumsfreunde

ich faerbe das Epoxydharz (oder Loctide) auf die hellsten Stellen der Holzfarbe. Ich benutze Farbpigmente und mache Probemischungen um den gewuenschten hellen Farbton zu erreichen.

Ich versuche mit einer feinen Stahlnadel die Holzstruktur der Umgebung zu Kopieren. In die so geschaffenen feinen Kratzer reibe ich die Farben der dunkleren Maserung oder Poren ein.

Die Farbeinblendung zur Umgebung erreiche ich mit einer feinen Airbrush.
Ich verwende bei meinen Arbeiten Schellack oder Nitrolack, diese faerbe ich mit Clou Alkoholbeizen, Mixol oder Testors Modellfarben. In Transparenttechnik spruehe ich den gefarbten Lack auf die Reparaturflaeche und blende so die Stelle zur Umgebung ein.

Die verwendeten Lackmengen bewegen sich in ml die Farbbeizen in Tropfen.

Z. B. mit einem 4/0 Aquarellpinsel male ich vor dem aufbringen des Lackes den Verlauf der Holzfasern nach, so dass die Reparaturstelle nicht durch die Unterbrechnung der Struktur auffaellt.

Ich verwende eine Zeiss Kopflupe oder ein Stereomikroskop zur Kontrolle.
Hier ist so wenig wie moeglich der Weg zum Erfolg.

Da die Unterlage aus Epoxy oder Cyanoacryll besteht kann ich wenn es nicht zufriedenstellend aufaellt, den Lack wieder entfernen und von vorne anfangen.

Eine so ausgefuehrte Reparatur in der Flaeche blendet ein und eine Anderung des Lichteinfalles aendert oder zeigt nicht die Reparatur.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Ich verwende seit ca 20 Jahren eine Iwata Airbrush Typ HP-B damit bin ich vertraut und die Praezision der Airbrushmechanik erlaubt mir kleinste Mengen aufzubringen und zur Umgebung Ein- und Auszublenden.

Selbst mit dem feinsten Aquarellpinsel ist es mir nicht gelungen ansatzfrei Lack/Farben aufzutragen.

Dies ist keine Reklame fuer Iwata, ich kenne keine andere Marke. Nach jeder Unterbrechung und seien es Minuten zerlege und reinige ich das kleine Werkzeug. Auch nach den langen Jahren arbeitet die Aibrush wie am ersten Tag.

Am Anfang konnte ich es nicht Glauben oder mir vorstellen, dass ein kleiner Tropfen eine so grosse Wirkung erzeugt.
 
Oben Unten