Holzschmuck - Behandlung mit Wachs, Öl etc.

[Dalamar]

Hallo,

ich bin neu hier im Forum.

Seit Kurzem erstelle ich Anhänger aus verschiedenen Edelhölzern für meine Frau.

Immer wieder frage ich mich noch, wie ich die Schmuckstücke behandeln soll. Die bisherigen Beiträge habe ich mir angesehen. Diese waren auch hilfreich. Dennoch möchte ich hier noch einmal ein paar Fragen stellen und freue mich auf Eure Tipps.

1. Welche Mittel bieten sich für die Behandlung an, auch unter gesundheitlichen Aspekten? Ziel soll eine glänzende Oberfläche und ein Schutz des Holzes sein.

2. Welche Mittel können bei harten Hölzern genutzt werden? (Bei Cocobolo führte das Verwenden von OSMO Dekorwachs zum Abfärben des Holzes.); Welche bei weicheren Hölzern?

3. Welche Holzarten sollten garnicht behandelt werden? (z.B. Ebenholz?)

Vielen Dank im voraus.

Marcel

 

[WinfriedM]

1. Grundsätzlich Öl oder Lack. Öl bleibt offenporig und schafft maximal seidenglanz, der aber bei Feuchtigkeit auch wieder verschwinden kann. Als Produktempfehlung z.B. Steinert Drechsleröl oder auch diverse Osmo Produkte (z.B. Hartwachsöl).

Lack baut eine dichte Schicht auf dem Holz auf, die dann auch dauerhaft glänzend bleibt. Ein guter Lack für sowas wäre Adler Legnopur (lösemittelhaltiger 2K PUR-Lack), damit werden auch Holzbrillen beschichtet. 1K Lacke dürften nicht die Beständigkeit für dauerhaften Hautkontakt haben.

http://www.adler-lacke.com/at/press...ft-schauen-design-aus-tirol-blickt-durch-227/

 

[pedder]

Hallo,

ich bin neu hier im Forum.

Seit Kurzem erstelle ich Anhänger aus verschiedenen Edelhölzern für meine Frau.

Immer wieder frage ich mich noch, wie ich die Schmuckstücke behandeln soll. Die bisherigen Beiträge habe ich mir angesehen. Diese waren auch hilfreich. Dennoch möchte ich hier noch einmal ein paar Fragen stellen und freue mich auf Eure Tipps.

1. Welche Mittel bieten sich für die Behandlung an, auch unter gesundheitlichen Aspekten? Ziel soll eine glänzende Oberfläche und ein Schutz des Holzes sein.

2. Welche Mittel können bei harten Hölzern genutzt werden? (Bei Cocobolo führte das Verwenden von OSMO Dekorwachs zum Abfärben des Holzes.); Welche bei weicheren Hölzern?

3. Welche Holzarten sollten garnicht behandelt werden? (z.B. Ebenholz?)

Vielen Dank im voraus.

Marcel

Ich trage Carnaubawachs mit der Heißluftpistole auf. C. schmilzt erst bei 90°C und wird als Trennmittel für Gummibären eingesetzt....

Liebe Grüße
Pedder

 

[acr_wood]

Hallo Marcel,

ich habe bisher Schmuck aus Olive und aus Maserbirke gemacht. Für die Oberfläche habe ich CLOU Holzwachs verwendet. Gibt allerdings eher einen seidigen Glanz und muss alle paar Monate "aufgehübscht" werden.

Grüße,

Achim

 

[Dalamar]

Hallo,

danke für Eure bisherigen Antworten.

Ich würde gerne u.a. das Drechsleröl ausprobieren. Bei Steinert bekommt man allerdings nur etwas bei einem Mindestbestellwert von 25 Euro. Da ich nichts anderes derzeit brauche, wüßte ich gerne, ob es dies noch woanders gibt.

Viele Grüße.

Marcel

 

[pedder]

Hallo,

danke für Eure bisherigen Antworten.

Ich würde gerne u.a. das Drechsleröl ausprobieren. Bei Steinert bekommt man allerdings nur etwas bei einem Mindestbestellwert von 25 Euro. Da ich nichts anderes derzeit brauche, wüßte ich gerne, ob es dies noch woanders gibt.

Viele Grüße.

Marcel

hier mal Carnauba auf Cocobolo

Glänzend und Öl? Das ist TruOil auf Elsbeere

Liebe Grüße
Pedder

 

[WinfriedM]

Steinert gibts glaube ich nur direkt Online. Livos Naturöl-Siegel ist nahezu identisch (Livos produziert ja für Steinert, ich benutze beide Öle und ein wirklicher Unterschied ist mir noch nicht aufgefallen). Livos hat jedenfalls bundesweit Geschäfte. Auch einen eigenen Online-Shop haben die.

@Pedder: Wie klappt das eigentlich mit reinem Carnaubawachs? Greift sich das schnell ab oder ist das recht beständig? Und das TruOil hat sich bewährt?

 

[pedder]

Hallo Winfried, das Problem beim Carnaubawax pur ist der Auftrag. Empfohlen wird eine Mischung aus Paraffin oder Bienenwachs und einem Lösungsmittel. Aber nur pur verändert C. nicht die Farbe. Und wenn man es einmal drauf hat, bleibt es da auch sehr gut. Es ist irre hart und greift sich nach meinem Eindruck nicht leicht ab. Der Hohe Schmelzpunkt mag helfen. Aber: das ist auch von Person zu Person unterschiedlich. Manche Menschen haben so aggressiven Handschweiß, dass man ihnen eigentlich nur regelmäßiges Nachbearbeite empfehlen kann. Oder Botox.


TruOil ist ganz anders: Schneller leichter Auftrag, für ein Öl extrem schichtbildend, Sparsam. Das greift (bei Handgriffen!) sich ab, kann aber in Sekunden erneuert werden. Ich habe neulich unser Fensterbrett damit geölt, das ging super.


Liebe Grüße
Pedder

 

[WinfriedM]

Danke, wenn Zeit ist, werd ich mal ein paar Experimente machen...

 

[Oldie]

Bei Steinert bekommt man allerdings nur etwas bei einem Mindestbestellwert von 25 Euro. Da ich nichts anderes derzeit brauche, wüßte ich gerne, ob es dies noch woanders gibt.

Versuchs mal hier: http://www.drechselholzversand.de

Werner

 

[Dalamar]

Vielen Dank für Eure Hilfe und die schönen Bilder.

Ich habe es nun mit dem Drechsleröl ausprobiert und bin recht zufrieden.

Nun möchte ich in ein Stück Rinde Bernstein einarbeiten und frage mich, wie ich die Rinde behandeln kann bzw. ob ich es überhaupt machen sollte.

Mein Eindruck ist, dass eine Behandlung die Rinde widerstandsfähiger machen könnte.

Welche Meinung habt Ihr hierzu?

Marcel

 

[Oldie]

Hallo Marcel

Das kommt auch auf die Rinde an. In den allermeisten Fällen habe ich nur das Drechsleröl verwendet, da das ja aushärtet. Ein paar mal damit behandeln sollte in der Regel reichen. Für Extremfälle gibt es noch die Möglichkeit, die Rinde mit dem Kleber von Starbond zu tränken, dann aber selber aushärten lassen. Damit kannst du dann auch gleich den Bernstein einkleben. Rinde am Holz kann problematischer werden, je nach Holzart. Weichhölzer schrumpfen relativ stark und dabei löst sich dann oft die Rinde. Hartholz wie Buche ist da einfacher, siehe auch das Bild. Geklebt wurde hier nur der Opal.

Werner

 

[schreiner02]

Eine einfache Variante ist einfach Klarlack; wenn der ausgehärtet ist, ist er völlig allergenfrei (acke, mit Zeugnis für speichelfest)

Ich verstehe gar nicht, warum alle glauben, Öl sei gesünder: Das härtet nie 100% ig aus, ist temperauturempindlich und ist z.b. nicht alkoholfest (Parfum, Deo). Außerdem verbindet sich das Körperfett mit der Oberffläche, was irgendwann erst unschön aussieht, und später auch unhygienisch wird; Man kann es dann leider nicht unter heißem Wasser reinigen.

Ich bin kein Feind vom Ölen, aber einige Randbedingungen schließen Ölen einfach aus.

mfg,

stefan

 

[schreiner02]

acke = Lacke, "L" klemmt in meiner Tastatur....

 

[WinfriedM]

Die Tests auf Speichel- und Schweißecht sowie "Für Kinderspielzeug geeignet" testen lediglich, ob ein paar wenige definierte Stoffe nicht über einen Grenzwert aus dem Lack herausgelöst werden. Es geht vor allem um Schwermetalle und die Grenzwerte sind inzwischen sogar fragwürdig. Viele tausende Stoffe, auf die man allergisch reagieren kann, werden dabei überhaupt nicht untersucht. Von daher sind so Aussagen irreführend. Ein Kind kann allergische Reaktionen auf einen Lack bekommen, der "Für Kinderspielzeug geeignet" getestet und freigegeben wurde.

Bei einem Produkt wie Leinöl kommt der Körper nur mit etwas in Kontakt, was wir als Menschen schon seit Jahrtausenden kennen. Auch weiß man hier recht abgesichert, welche Wirkung zu erwarten ist.

Die chemische Industrie produziert jede Menge neuer Stoffe, deren Wirkung wir noch gar nicht abschätzen können. Sie sind völlig neu für Mensch und Umwelt und keiner weiß, was das alles für Nebenwirkungen hat. Das ist für mich ein Grund, mit High-Tech-Lacken im Dauerkontakt auf Haut sehr vorsichtig zu sein.

Vor einigen Jahren hat noch niemand über PAK oder Bisphenol A gesprochen, heute weiß man mehr und es gibt Grenzwerte und Verbote. So wird sich das fortsetzen, wir wissen immer erst später, was heute schädigt.

Man soll es sicherlich nicht übertreiben, aber auch nicht blind vertrauen, nur weil ein Produkt als Speichel- und Schweißecht betitelt wird.

Leinölbasierte Produkte haben sich im Hautkontakt seit mehr als 100 Jahren bewährt, z.B. für Gewehrschäfte. Aber genauso gibt es hier auch lackierte Ausführungen. Beides sind gangbare Wege, beide haben Vor- und Nachteile.

 

[Oldie]

Ich trage meinen geölten Schmuck rund um die Uhr und er sieht immer noch schön aus. Ab und zu mal kurz überpolieren und fertig. Und von meinen Abnehmern hat sich auch noch nie einer beklagt.

Werner

 

[Dalamar]

Vielen Dank für Eure Tipps.

Marcel