Holzschnitt im Außenbereich / Kreuzholz oder Kernholz / was denn nun?

netsupervisor

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Hi,

bekanntermaßen hat jeder Sägerer seine Philosophie wie er einen Stamm auftrennt.
Aber: Drei verschiedene Holzhändler, drei Meinungen.

Es geht generell um die richtigen Einschnittarten bei Holz im Außenbereich . Der eine sagt, Kernholz ist das Beste, weil dauerhafter. Der andere sagt, Kreuzholz ist besser, weil weniger Rissgefahr besteht. Der letzte sagt, ist doch egal, reißt eh alles.

Ob das alles so einfach für Latten, Pfosten, Riegel und Kantholz gilt, da wollte einem keiner was genaues sagen.

Was ist nun richtig bzw. was sagt die Lehrbuchmeinung?
 

Mister G

ww-robinie
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Der eine sagt, Kernholz ist das Beste, weil dauerhafter. Der andere sagt, Kreuzholz ist besser, weil weniger Rissgefahr besteht.
(…)
Was ist nun richtig bzw. was sagt die Lehrbuchmeinung?
Eine wesentliche Quelle von Missverständnissen ist, dass die Begriffe "Kern" und "Markröhre" (leider auch in Fachquellen) ständig durcheinandergeworfen werden. Wenn es heißt, der "Kern" müsse herausgeschnitten werden, so ist damit die Markröhre gemeint, nicht das Kernholz.
Kernholz ist das witterungsbeständigste Holz des Baumes – das gilt ebenso für Reifholzbäume (hier ist das Kernholz farblich kaum vom Splint zu unterscheiden und wird deshalb eben nicht "Kernholz" sondern "Reifholz" genannt). Splintholz ist grundsätzlich wenig beständig.

Kreuzholz ist in der Markröhre (aka: "Kern") aufgetrennt und damit deutlich weniger rissanfällig als Ganzholz. Trockenrisse können immer noch entstehen, aber die sind deutlich schmaler und weniger tief als "Kern-"Risse.
 
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Mitglied 59145

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Noch was lustiges, beim Einschnitt spricht man von Voll-, Halb- und Viertelholz(Kreuzholz).
Einfach um die Verwirrung komplett zu machen.
Schwierig ist es, wenn man Anfragen von Laien hat und diese dann diverse Begrifflichkeiten durcheinander würfeln. Da hilft nur telefonieren......

Gruss
Ben
 

kberg10

ww-robinie
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Zu diesem Rissproblem: Endweder komm ich damit klar oder nicht. Bei Querschnitten von 180/220 wirds wahrscheinlich mit
Kreuzholz schwierig, da würd ich eine Konstruktion aus Leimbindern vorschlagen. Notfalls Furnieren.
 

netsupervisor

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Da kommt man ja völlig durcheinander, vor allem wenn man fachlich was anderes meint, als man ausspricht.
Also nun, Kreuzholz aus dem Kern muss ich ihm entgegenwerfen.

Das erinnert mich an den Holzhändler, der zur Borke/Waldkante "Splint" sagte, ich hab ihn verdutzt korrigiert, er wollte es mir nicht glauben.
Ich will ja dauerhaftes Holz für den Außenbereich, kein feines Möbelstück, sondern in diesem Fall einfache Pfosten.
 

Friederich

ww-robinie
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Mitglied 59145

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Ganzholz habe ich noch nicht gehört, aber das muss nichts heißen.....

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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Da wird es wohl nichts, mit Viertelholz. Das kommt nur bei rel. schwachen Dimensionen in Frage. Beim Fensterbau z.B.

Also Ich hatte hier mal ein 50 auf 60cm Stück Eiche, 5m lang. Das war ein fast Kern freies Viertelholz......

Nie wieder gesehen sowas!!!

Pfosten sagen die im Süden auch zu Bohlen.

Gruss
Ben
 

teluke

ww-robinie
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Also Ich hatte hier mal ein 50 auf 60cm Stück Eiche, 5m lang. Das war ein fast Kern freies Viertelholz......

Ich war mal, kurz vor der Wertholzversteigerung, in Johanniskreuz.
Da lag ein Riese neben dem anderen.
Wenn ichs recht bedenke waren da möglicherweise ein oder zwei Stämme dabei welche die für dieses Viertelholz nötigen Dimensionen hatte.
Es wurden daraus aber ganz sicher keine Viertelhölzer geschnitten.

Ich denke Du kannst das Holz zum Wiederaufbau von Notre Dame spenden, dann bekommst Du dafür einen himmlischen Bonus :emoji_innocent: .
 
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