Holzsparren nach 4 Jahren verrottet

Jörg L.

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Hallo,

ich frage mich, wie innerhalb von nur 4 Jahren die imprägnierten Holzsparren (Fichte/Tanne) derart verrotten können. Die Schalung, die Sparren sind eingebrochen (vgl. anliegendes Foto, hier der bereits aufgeschnittene Dachbereich).

Das Dach stößt gegen die Giebelwand und überdeckt ein älteres Dach mit geringer Dachneigung. Die teilweise auf der rechten Seite sichtbaren Sparren sind noch intakt.

Dieser Teilbereich des Daches besitzt eine Breite von etwa 5 Meter, die Dachsparren besitzen eine Länge von etwa 4,3 Meter.

Was könnte hier die Ursache sein?
 

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Fiamingu

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Siehe die Risse im Putz, die das Regenwasser hinter der
Aluleiste unter der Bitumenbahn zum Holz weiterleiten.
Da ist der Gammel vorprogrammiert. Wenn dann die
Sparren mit Bitumenbahnen umschlossen wurden
kann das Holz nicht abtrocknen und bleibt feucht.
Gammelt somit weg. Der rissige Putz ist der Grund.
 

tiepel

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Hi,
Die Abdichtung zur Gibelwand war/ist nicht dicht. Aluleiste, abgedichtet mit Silikon (ein befreundeter Dachdecker sagt immer "das hält doch nur, solange Du auf der Baustelle bist), dazu noch Risse in der Wand, wo das Wasser reinlaufen kann.
Aber das allerschlimmste: bis auf die "Rinnsaale" wo das Wasser in die Konstruktion reinlaufen kann, ist diese nach oben und nach unten dicht. Die Feuchtigkeit (Nässe?) In der Konstruktion hatte nie die Möglichkeit, wieder abzutrocknen.
Gruß Reimund
Edit: Marc war schneller
 

falco

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Und das eingedrungene Wasser kann dann auch immer wieder wunderbar an der tagsüber aufgeheizten Bitumenbahn während der Nacht kondensieren und das Holz "beregnen". Reimunds Einwand mit dem Silikon ist ebenso richtig: Silikon gehört ins Badezimmer, und in die Küche wenn man es unbedingt haben muss, als Baustoff in jeglicher Hinsicht sonst vollkommen ungeeignet. Da gibt es extra Dichtbänder für, manchmal sogar mit der Kappleiste mitgeliefert.
 

Jörg L.

ww-pappel
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Hi,
Die Abdichtung zur Gibelwand war/ist nicht dicht. Aluleiste, abgedichtet mit Silikon (ein befreundeter Dachdecker sagt immer "das hält doch nur, solange Du auf der Baustelle bist), dazu noch Risse in der Wand, wo das Wasser reinlaufen kann.
Aber das allerschlimmste: bis auf die "Rinnsaale" wo das Wasser in die Konstruktion reinlaufen kann, ist diese nach oben und nach unten dicht. Die Feuchtigkeit (Nässe?) In der Konstruktion hatte nie die Möglichkeit, wieder abzutrocknen.
Gruß Reimund
Edit: Marc war schneller
Hi,

gibt es bei einer so dichten Konstruktion nicht immer Probleme? Ringsum Schweißbahn.
Feuchtigkeit die eindringt, kann nicht abtrocknen. Dies bleibt auch ohne die Risse im Putz nicht aus?
Gleiches gilt vermutlich für die Holzrestfeuchte bei Montage? Die kann doch auch nicht abtrocknen?!
 

Tom009

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Hallo,

die Ursache ist vermutlich Kondenswasser in der Konstruktion. Wenn der Kamin nicht im unteren Dach abgedichtet wurde ist hierdurch die warme Luft reingekommen.

VG
Tom
 

Holz-Fritze

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Ich meine mich zu erinnern dass mir mal ein Schorni gesagt hat das alte Schornsteine wenn abgetragen immer verschlossen werden müssen.
So konnte da wirklich die Luft aus dem Haus. (Keller?) nach oben ziehen und im Winter dort kondensieren.
 

WinfriedM

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Jedenfalls ein sehr schönes Beispiel, wie hinterhältig die Bauphysik so ist. :emoji_wink:

Fakt ist: Sowas klappt nur durch regelmäßige Feuchtigkeit. Wenn die fehlt, hält das Holz dort 100 Jahre und länger.
 

tiepel

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Hi,
den Kamin habe ich bei der ersten Betrachtung auch übersehen.
Auf jeden Fall prüfen, ob da noch Luft durchziehen kann und ggf. sorgfältig abdichten.
Die anderen Hinweise aber auf alle Fälle auch beachten.
Gruß Reimund
 

Berti_2

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Hallo Jörg,
so ist das bei mir gelöst. (Mit Folie ist das sicher auch ähnlich zu lösen)

Unter der Dachrinne ist zwischen den Sparren die untere Belüftung (mit lochblech)
Oben ist das Dach aufgestellt und "offen" Für die Aufstellung wurde mit Dachlatten im Sparrenabstand auf 6cm Abstand eine OSB Platte an die Wand angeschraubt. Diese wurde mit dem Dach mit verkleidet. Oben drüber noch Lochblech und dann die Abdeckung auf Abstand an die Wand gedübelt. Damit das Blech fest aufliegt wurden auch dort im Sparrenabstand Dachlatten eingeschraubt. Wichtig ist auch, daß oben in das Blech Putzanschlußschienen gesteckt werden und mit eingeputzt werden.

Sicher hat der offene Kamin keinen Vorteil für die Konstruktion und die Risse in der Wand tun auch helfen. Aber mein Zimmermann hat mal gesagt: Ein ordentlich belüftetes Dach verträgt jeden Tag ein Glas Wasser. :rolleyes:

Bei meinen Eltern haben wir ein Flachdach auf 6,5% aufgestellt (mit Kupfer verkleidet), da ist auch eine untere und obere Be/Entlüftung. Problemlos seit nun 20 Jahren.

Hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.

Gruß Volker
 

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Jörg L.

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Holzsparren bereits nach 4 Jahren verrottet

Hi,
besten Dank für die vielen guten Beiträge.
Mein Versuch der Zusammenfassung:

Ursache:
Feuchtigkeit, die aus der Konstruktion nicht entweichen kann

Woher:
- eindringendes Niederschlagswasser über Wandschiene/Silikon
- eindringendes Niederschlagswasser über Außenputz mit Rissbildung
- Restholzfeuchte
- Raumluft über den Kamin

Versuch der Eingrenzung
Eindringendes Niederschlagswasser über Wandschiene/Silikon und Außenputz mit Rissbildung. Hier in NRW/Duisburg herrscht zu etwa 80% Westwind, die Giebelwand steht allerdings auf der Ostseite. Es handelt sich in der Innenstadt um eine Straßen-/Reihenbebauung entlang der Straße. Es kommt also relativ selten Niederschlagwasser in den Bereich dieser Giebelwand.

Restholzfeuchte ist vernachlässigbar.

Raumluft über den Kamin. Warme Luft, insbesondere in der kälteren Jahreszeit und häufig auch Nachts kondensiert an der Unterseite der Schalung und berieselt die Sparren. Die Sparren links vom Kamin und rechts vom Kamin sind verrottet. Weiter rechts liegende Sparren sind intakt. Im Bereich des Kamins und insbesondere auf der linken Seite vom Kamin befinden sich keine Risse im Außenputz der Giebelwand.


Resümee:
Fehlerhafte Dachkonstruktion (keine Entlüftung) und fehlende Abdichtung des Kamins führen zur Verrottung der Dachsparren innerhalb von nur 4 Jahren.


Zustimmung?

Was passiert, wenn imprägniert Dachsparren (Fichte/Tanne) sporadisch feucht werden?
 

falco

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Was passiert, wenn imprägniert Dachsparren (Fichte/Tanne) sporadisch feucht werden?

Zustimmung insofern dass der Dachaufbau sicherlich, aus den zuvor genannten Gründen, äußerst mangelhaft ist (sieht auch ein wenig zusammengebastelt aus).

Wenn Sparren sporadisch nass werden und wieder trocknen passiert erstmal gar nichts. Nur: Mir ist keine Dachform, Bauweise oder Art bekannt in der das zulässig wäre oder gar zur Planung gehört.

Imprägniertes Holz gehört nicht mehr in ein Dach, auch wenn viele, vor allem ältere, Profis das anders sehen. Die heutigen Bauweisen machen einen chemischen Holzschutz überflüssig und wenn man die betreffende Normung korrekt anwendet könnte man sogar von einem Verbot sprechen. Zumal Studien deutlich zeigen, dass nicht fachgerecht verbautes Holz von 12 bis Mittag taugt, ob imprägniert oder nicht.

Mein Tipp: Rückbau des "Neuen" und vor allem des alten Daches. Abtragen des Schornsteins, soweit wie möglich. Aufbau eines neuen Daches nach den technischen Standards, alles andere wird immer Ärger verursachen.
 

WinfriedM

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Dein Beispiel zeigt doch auch sehr schön: Sind bauphysikalischen Fehler gemacht worden, hält imprägniertes Holz 4 Jahre und nicht imprägniertes Holz vermutlich 3,5 Jahre, vielleicht auch 4 Jahre.

Es gibt einfach keine Chemie, die bei dauerhaften Durchfeuchtung eine sonderliche Wirkung entfalten kann. Und schonmal gar nicht in unserer heutigen Zeit, wo fast alles an Chemie verboten wurde. Nicht ohne Grund.
 

Jörg L.

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Hi,
den Kamin habe ich bei der ersten Betrachtung auch übersehen.
Auf jeden Fall prüfen, ob da noch Luft durchziehen kann und ggf. sorgfältig abdichten.
Die anderen Hinweise aber auf alle Fälle auch beachten.
Gruß Reimund
Hallo Reimund,

der Kamin ist oben und unten offen, musste der Nachbar eingestehen (siehe Foto im ersten Beitrag).

Jedenfalls ein sehr schönes Beispiel, wie hinterhältig die Bauphysik so ist. :emoji_wink:

Fakt ist: Sowas klappt nur durch regelmäßige Feuchtigkeit. Wenn die fehlt, hält das Holz dort 100 Jahre und länger.

Das mit der regelmäßigen Feuchtigkeit kann ich nun gut nachvollziehen.
 
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