Holzterrasse mit aufgelagerten Sparren auf Wand- und Fußpfette

Woody NJ

ww-pappel
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Hallo Woodworker,
ich hoffe auf eure Erfahrung und Fachkompetenz! :emoji_slight_smile: Ich plane gerade den Bau einer 40m² Holzterrasse aus KVH als Unterkonstruktion ca. 1m über dem Boden (Skizze siehe Anhang) und möchte dabei folgendermaßen vorgehen von unten nach oben:
- Wandpfette auf 10m Länge in 36cm starker Kalksandsteinwand mit Injektionsmörtel und M16 Gewindestangen 5.8 alle 50cm mit Geka-Dübeln befestigen
- Fußpfette auf 10m langem Streifenfundament alle 100cm mit Balkenschuhen befestigen
- Sparren im Abstand von 50cm (Mitte Sparren bis Mitte Sparren) auf die Pfetten auflagern
- 25mm OSB-Platten NF verschrauben und verleimen und an den freiliegenden Stößen unterfüttern
- EPDM-Folie verkleben
- Feinsteinzeug auf Plattenlagern verlegen

Ich habe die Konstruktion bei Eurocode Statik online berechnet und komme mit 8cm x 20cm (BxH) Sparren bei 4m Spannweite gut hin.

Mein Problem:
Bei den Pfetten verstehe ich allerdings das Ergebnis der Berechnung nicht. Laut Berechnung eines Holzträgers müsste die Wand- und Fußpfette jeweils min. 24cm x 28cm (BxH) haben und alle 50cm aufliegen, um auch in der Schubspannung auf die geforderten Werte zu kommen. Gleichzeitig schlägt mir das Tool beim möglichen Querschnitt 9,7cm x19,3cm (BxH) vor. 24cm erscheinen mir vor allem bei der Wandpfette enorm breit, um sie noch mit Gewindestangen in der Wand befestigen zu können.

Werden die Lasten an der Wandpfette nicht vor allem durch die Höhe des Balkens abgefangen?
Ist die Schubspannung bei einer an der Wand befestigten Pfette genauso zu bewerten wie bei der Fußpfette? Hier unterscheidet das kostenlose Web-Tool nämlich nicht.

Ich hoffe das Vorhaben ist nachvollziehbar erklärt und ich danke euch vielmals für hilfreiche Kommentare!:emoji_slight_smile:

Beste Grüße,
Woody
 

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wildsau11

ww-ahorn
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Hallo Woody,

stell mal ein Bild ein, wo die Terrasse hin soll.

ich würde an der Wand ebenfalls ein Streifenfundament erstellen und eine Holzständerwand drauf stellen. Du sparst Dir das einkleben der Gewindestangen, sowie das Einlassen der Geka Dübel. Ohne Einlassen bekommst Du die nicht bündig montiert, und ohne Hydraulikpresse wird das ebenfalls kein Spaß.

Als Fußpfette würde ich ne 8/10 Schwelle setzen. Beim Betonieren alle 1,00m eine Schraube oder Gewindestange setzen, dann die Lage der Bolzen auf die Schwelle übertragen, Bohren und montieren.

Bei nem Balkenabstand von 50cm muss eine 25mm OSB Nut und Feder an den Stößen nicht unterfüttert werden, die Plattenstöße von 2 Reihen dürfen halt nicht im gleichen Feld sein. Mach die Terrasse nur 9,98m lang, dann hast beim OSB kaum Verschnitt, da die Baulänge der Platten 250cm ist. Die gibt es auch in Breite 67,5cm, dann kommst auch gut mit 6 Reihen auf die 4m. Verleimen kannst Dir auch sparen, verschrauben reicht in der Regel
 

Woody NJ

ww-pappel
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Vielen Dank für deine Antwort und die super Tipps! Eine Hydraulikpresse habe ich tatsächlich nicht zur Verfügung...
Würdest du Streifenfundament und Holzständerwand direkt vor die bestehende Kellerwand setzen und dort "anlehnen"? Oder mit Abstand davor setzen?

Ich habe mal ein Bild angehängt, wo die Holzkonstruktion hin soll. Der rote Rahmen soll dann die neue Terrasse werden.Hier habe ich die alte Terrasse (aus Beton und Stahlträgern) abgerissen Der ganze Schutt ist mittlerweile weg, Elektrikinstallation und die Treppe rechts im Bild ebenfalls. Die Wände der vorherigen Terrasse (rechts) werden noch passend eingekürzt. Links auf der langen Kellerwand sollte die Wandpfette angebracht werden. Nachteil des Streifenfundaments vor der Wand wäre, dass ich unter der zukünftigen Terrasse weniger Abstellfläche für Gartengeräte habe.
 

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wildsau11

ww-ahorn
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Wenn die alte Bodenplatte bleibt, setz doch einfach da die Wand drauf. Damit Sie nicht im Wasser steht kannst vorher auch ne kleine Aufkantung mit 10cm und ein paar Steckeisen betonieren.

Da Du aber ne Wand als vollflächiges Auflager hast, dann benötigst du 2-3 Schrauben zur Lagesicherung Richtung Wand, und 3-4 nach unten. wenn die Wand gemauert ist, solltest Du halt vorher einen Gurt betonieren. Da reicht dann ne Pfette 8/12 oder ähnliches, die wird ja nicht auf Durchbiegung belastet.
 

Woody NJ

ww-pappel
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Die Bodenplatte habe ich schon entfernt, sonst wäre es ohne die Terrasse darüber bei Regen schnell ein Pool geworden. War auch eher ein dünner Estrich auf Bauschuttreste gegossen, als eine Bodenplstte. Die Mauer an der Treppe rechts im Bild will ich eigentlich nicht als Auflager nutzen, weil sie auf einem sehr dünnen Fundament steht und ich der Standfestigkeit nicht traue. Gibt auch einige bedenkliche Risse. Der Zustand dieser Mauer war mit ein Grund dafür, dass ich die Terrasse abgerissen habe. Die soll nur eingekürzt werden und unter der neuen Terrasse verschwinden.

Kann ich denn direkt ans Fundament vom Haus ein Streifenfundament für eine Schwelle anbetonieren?
 
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