Holzverschalung

richyrich

ww-pappel
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Hallo,

Für unser Haus möchten wir gerne eine Holzverschalung im Aussenbereich der Giebel(West und Ostseite) vornehmen. Die Holzverkleidung sollte wie teils bei den Häusern der Fa. Schörer aussehen, also mit breiten senkrechten Latten. Die Farbe soll etwa graublau sein.

Große Sorgen mache ich mir über die Beständigkeit des Holzes. Ich möchte nicht dass das Holz verwittert bzw so aussieht. Und schon gar nicht möchte ich alle 3-5 Jahre ein Gerüst um das Haus aufstellen und es neu streichen.

Welches Holz würdet Ihr mir empfehlen? Wie sind die Kostenunterschiede?
Lohnt sich das druckimprägnierte Holz? Welchen Vorteil bringt das?
Wie würdet Ihr das Holz streichen/behandeln? Grundierung? Lasur? oder?

P.S. Das Schwedenrot (ist zwar kein blau :emoji_wink:) scheint ja ein "Naturprodukt zu sein; Hilft bei Holz das die ganze Zeit dem Wetter ausgesetzt ist "Naturprodukte" oder hilft da nur die "Chemiekeule"?
 

carsten

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Hallo

im Außenbereich würde ich Lärche nemen. Um das regelmäßige streichen 5 Jahre sind da durchaus ein schon recht langer Zeitraum wirst du je nach Verwitterung und Farbton( blau ist ja nun mal kein natürlicher Holzfarbton) nicht herumkommen.
Holzart wie gesagt Lärche oder auch Dougalsie ist teurer als Fichte aber im Außenbereich beständiger.
Kesseldruckimprägniert ist nicht notwendig wichtiger ist der konstruktive Holzschutz, hier wäre das Hinterlüftung und Schutz der Hirnholzkanten was mir auf anhieb so einfällt. Die höhere Dauerhaftigkeit von kesseldruckimprägnierten Holz spielt bei einer Fassdenverkleidung keine Rolle ( konstruktiver Holzschutz vorausgesetzt). Ich hab gut eErfahrungen mit Produkten aus dem Hause Remmers gemacht. Der örtliche Fachberater wird wenn du freundlich fragst sicher entsprechende Produkte empfehlen.
 

richyrich

ww-pappel
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Hallo Carsten,

Vielen Dank für deine Antwort.

Kennt jemand besonders Vorteilhafte Anbringung der Holzverschalung? Also ich meine ob es besser ist die Latten senkrecht oder Waagrecht zu befestigen? Müssen die irgendeine bestimmte Oberfläche (rauhigkeit?) haben oder mit etwas Grundiert werden?
Nur zum Verständnis: Warum hilft das kesseldruckimprägnieren nichts?
 

Simb05

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Hallo richyrich.
der Norweger der ja nun überwiegend seine Häuser aus Holz baut,befestigt die Bretter mit feuerverzinkten Nägeln. die Bretter sind sägerau weil nach seiner Aussage die Farbe besser haftet. Deine Hinterlüftung sollte 3cm betragen und oben und unten sollte die Luft ungehindert ein und austreten können. Die Farbe war auf Acrylbasis .
Moin, moin simb05
 

civil engineer

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Hallo reicher Richy,

ich habe mir unlängst mal eine Verschalung angesehen, die ich vor ca. 20 Jahren aus gehobelter Fichte angebracht habe. Sicher hat der Hauseigentümer da noch nachlasiert, aber man kann es immer noch ansehen. Die Ausführung ist senkrecht mit Kriecher und Deckel.

Wir haben früher auch mit feuerverzinkten Nägeln Außenbekleidungen genagelt. Das Problem ist aber, das Zink springt beim Einschlagen oft ab und es entstehen dann mit der Zeit Rostfahnen. Für mein Haus würde ich deshalb heute Schrauben verwenden.

Zur himmelblauen Farbe des Holzes kann ich nicht viel sagen. Für mich ist es dann kein Holz mehr, wenn es so behandelt ist. Hast Du schon mal über eine Metallausführung nachgedacht? Verzinkte und lackierte Trapezbleche sind sicher weniger wartungsintensiv als Holz. Ist jetzt kein Scherz, vielleicht gibt es was, was Dir gefällt.

Gruß
Jochen
 

richyrich

ww-pappel
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Hallo Jochen,

Das mit dem Metall nehme ich als Scherz! :emoji_slight_smile:

Aber sowas in der Art habe ich mir auch schon angeschaut. Es gibt Kunststoff Panelen. Sieht dann aus wie Kunststoffrolläden. Aussen haben die eine Folie "aufgeklebt". Sieht dann aus wie bei Kunststofffenster. Finde ich aber nicht schön.

In einem Holzfachmarkt wurde mir gesagt, dass zwar Lärche beständiger ist als Fichte aber man sollte es nicht mit z.B. einer Landhausfarbe von Osmo streichen da Lärche mehr Harz enthält und das würde man dann beim blau stark sehen. Ist das so?

Kennt jemand Vorteile zwischen dem Anbringen von Profilen waagrecht und von senkrechten Brettern?
 

Saittam01

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Lärchenholz - Fassade

Hallo Kollegen,

seit drei Jahren wohne ich (sehr zufrieden) in einem Holzhaus, das rundherum mit einer Lärchenholzfassade ausgestattet ist.

Nun zur Frage: Lärchenholz ist sehr harzhaltig, was schlussendlich auch zu seiner Beständigkeit beiträgt. Allerdings vergraut (versilbert) Lärchenholz relativ schnell und diese Patina bildet dann die Schutzschicht. Es gibt Lärchenholzfassaden (unbehandel), die mehrere 100-Jahre überdauert haben (konstruktiven Holzschutz vorausgesetzt).

Verändert man die natürliche Oberfläche, insbesondere durch einen Nicht-Holzton, also z.B. Blau, so komt man nicht umhin, alle paar Jahre nachzustreichen. Insbesondere bei Farbtönen wird man häufiger streichen müssen, da die Verwitterung natürlich deutlicher auffällt.

Übrigens: In Schweden, Norwegen und Finnland werden die traditionellen Holzfassaden alle paar Jahre neu gestrichen, nachdem die alte Farbe grob abgebürstet worden ist!

Waagrecht oder senkrecht? In langen Diskussionen mit der Zimmerei, die das Haus damals gebaut haben, hat sich ergeben, dass es primär eine Frage der Hinterlüftung und des Profils ist, also Abtropfkante, usw.

Grüße,

Matthias
 

civil engineer

ww-robinie
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Hallo richyrich,

also das mit der Metallfassade war nicht als Scherz gedacht. Meine persönliche Sicht ist die: Holz sollte auch wie Holz aussehen. Ich finde einen alten Stadel, dessen Verschalung nie behandelt wurde und der sich silbergrau verfärbt hat, einfach schön. Das ist eben die Art, wie sich Holz im Laufe der Zeit unter Bewitterung verwandelt.

Deine Anforderungen sind andere: Du willst eine Farbe, die Holz in der Natur nicht hat, also muß etwas "draufgeschmiert" werden. Nach dem deckenden Anstrich ist vom Holz nichts mehr zu sehen und der Anstrich muß irgendwann übererholt werden. Also Du hast Holz, das Du nicht siehst, in einer Farbe, die irgendwann abfällt. Diese Konstellation ist für nicht nicht vernünftig, also würde ich ein geeigneteres Material suchen. So bin ich auf eine Blechfassade gekommen.

Wirklich wartungsarm wäre eine Kupferverkleidung in handwerklicher Ausführung. Ich habe einen Kirchturm gesehen, dessen Kupferdeckung nach über 300 Jahren noch intakt ist.

Gruß
Jochen
 

richyrich

ww-pappel
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jaja ihr habt schon recht...

deshalb haben wir auch einiges an Holz im Haus und zwar so gut wie unbehandelt. Nur halt nicht an der Holzfassade.

Danke für die Tips
 
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