Holzzaun nach Renovierungsanstrich "unschön"

oxxmoxx

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Liebes Forum,

ich habe heute schon wieder eine neue Frage. Wir haben an unserem Grundstück zur Straße hin einen Holzzaun. Dieser wurde vom Vorbesitzer weiß gestrichen. Nun ist es so, dass ein Renovierungsanstrich fällig wurde, weil die Farbe schon partiell am abblättern/abplatzen ist/war.

Für den Renovierungsanstrich unseres Zaunes haben wir (schwedische) Leinölfarbe in weiß verwendet. Nach nunmehr einigen Wochen, die seit dem Anstrich vergangen sind (ca. 6 Wochen), zeigen sich jetzt am Holz viele kleine, weiche "Tröpfchen" (ggfs. Harz ?). Diese lassen vom Holz zwar "abfribbeln" sind dennoch aber unschön, auch weil Sie Farbe bzw. Farbrückstände enthalten. Zur Verdeutlichung habe ich mal zwei Fotos angehangen.

Die abblätternde/abplatzende Altfarbe haben wir mit der Drahtbürste entfernt, festsitzende Altfarbe haben wir nicht abgeschliffen. Danach erfolgte der Anstrich mit der Leinölfarbe.

Habt Ihr eine Idee, wie das entstehen kann bzw. woher das kommen kann? Liegt das an meiner Verarbeitung bzw. meiner mangelhaften Vorbereitung? Oder an der Farbe? Ich habe jetzt erst mal nur zwei Zaunfelder gestrichen (weil der Urlaub dazwischen kam), aber ich will keineswegs dass der (große) Rest auch so aussieht.

Bin für jeden Ratschlag/Tipp dankbar.

Danke & Grüße
Alex
 

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gepi

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War da evtl. boch Feuchtigkeit in den Rissen ? Wenn diese jetzt verdunstet können solche Bläschen entstehen.
 

Neumayr Robert

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Wenn sich nach dem Trocknen eine Haut oder Bläschen bilden kann es sein dass du zu dick aufgetragen hast. Dies passiert oft bei Profilen oder wie in deinem Fall bei Rissen im Holz. Ganz wichtig das Leinöl dünn (dafür öfters) auftragen und den Überschuß mit einem Fusselfreien Lappen oder Tuch vom Holz enfernen.
Achtung vor Ölgetränkten Lappen! Die können zur Selbstentzündung neigen!
Ein Zwischenschliff zwischen den Aufträgen sollte bei dem genannten Arbeitsablauf nicht notwendig sein.
 

Neumayr Robert

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Ach ja, Leinölprodukte aus dem Baumarkt sollten nicht verwendet werden, da diese oft chemisch oder heißgepresst hergestellt werden. Die Holzfeuchte sollte bei der Verarbeitung unter 15% liegen.
 

WinfriedM

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Das sieht mir eher nach Bläschen aus, Harzausdünstungen kenne ich anders, da diffundiert durch die Farbe das Harz und liegt dann oben auf. Bei dir hat sich hingegen die Lackschicht abgehoben (Blase) und die Blase selbst ist dann mit irgendwas gefüllt, wie du schreibst.

Was ist denn genau in den Blasen enthalten, wenn du die aufstichst? Von der Konsistenz bei kühlerem Wetter fest, zähflüssig oder flüssig? Oder nur Luft? Am besten mal mit Nadel aufstechen und untersuchen.

Wenn mit Leinölfarbe gearbeitet wird, sollten eigentlich alle vorherigen Kunstharzfarben komplett entfernt werden.

Kannst du auch mal die genaue Bezeichnung der Farbe mit Hersteller nennen?
 

frankundfrei

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Leinölfarbe und Tröpfchen....

Du hast noch nicht den exakten Typ von der Leinölfarbe genannt. Interessant wäre, ob da Sikkative mit dabei sind oder nicht.

Eigentlich ein ganz normaler Vorgang:

Du streichst satt mit pigmentierten Leinöl ein bewittertes Holz, das schon viele Schwundrisse hat. Öl ist stark kriechend und braucht seine Zeit bis es austrocknet.

Das flüssige Öl zieht in das Holz ein - auch in die Risse. Auf der Oberfläche beginnt es dann oxidativ zu trocknen - es verharzt - es bildet sich ein Film. Darunter ist das Öl noch weich und quillt mit der Zeit wieder aus den Rissen, Fugen aus.

Die Bläschen, Tropfen - oder wie Du es bezeichnen willst - enstehen also durch die Haut die sich auf der Oberfläche schon gebildet hat und dem noch nicht trocknem Öl, das wieder aus den Fugen herausquillt.

Lösung:

weniger fett auftragen. Leinöl muss man hauchdünn aufstreichen - ohne Trockner/Sikkative wenigstens eine Woche warten und dann wieder dünn auftragen. Aber eben nicht alles auf einmal.

Einfacher geht es mit Leinölfarben, die ausreichend Sikkative haben und nicht so fett eingestellt sind, also mehr verdünnt sind.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

oxxmoxx

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Vielen Dank für Eure Antworten.

Das Holz müsste beim Streichen trocken gewesen sein, denn es hatte ein paar Tage nicht geregnet. Allerdings gab es - tatsächlich - am Abend des Tages wo ich gestrichen habe, einen kurzen Regenschauer (die angegebene Trocknungszeit war noch lange nicht abgelaufen).

Die Farbe ist von Landora > Datenblatt. Nachher schaue ich mir die Blasen noch mal genauer an und kann dann berichten.
 

frankundfrei

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Kombination aus Leinöl und Alkyd

... steht im Datenblatt

und

... Leinölfarbe ist nicht geeignet für Renovierungsanstriche auf
Akrylatfarben oder wassergebundenen Dickschichtlasuren


--> Die Fotos mal da hin schicken und fragen, was sie von dem Ergebnis meinen.

Nach wie vor habe ich den Eindruck, dass es kapillar hochgezogenes Restöl aus den Fugen ist.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Matthias33

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Für mich scheint die Sache klar zu sein: Ich unterstelle, das Holz war beim Streichen wirklich trocken. Durch den Regenschauer ist Wasser in die Ritzen eingedrungen (weil diese offenbar auch nicht vollständig mit Ölfarbe gefüllt wurden), und so konnte das Holz genau dort Wasser ziehen. Das will natürlich hinterher wieder raus. Es ist klar zu sehen, dass sich die Bläschen nur an den Ritzen entlang finden, die eben teilweise ein bisschen offenliegen.
 

oxxmoxx

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Moin zusammen,

also, die Bläschen/Tropfen sind idT kein Harz, sondern Farbe. Die kleinen Teile lassen sich wie schon oben beschrieben abfribbeln, die größeren Teile kann ich auch abnehmen und wenn ich die zerreibe bekomme ich weiße Finger. Und @Matthias33, die Bläschen befinden sich ausschließlich an Ritzen/Rissen. Der Farbenhändler spricht: entweder austretendes Harz oder ein Wasser/Feuchte-Problem.

Ok, ich versuche mal zusammenzufassen. Wie es sich darstellt, sind wohl zwei Dinge zusammen gekommen: 1.) ein zu dickes Auftragen der Farbe und 2.) der nicht eingeplante Regenschauer relativ kurze Zeit nach dem Streichen.

Ich werde, da wo der Zaun schon gestrichen ist, die Bläschen abfribbeln (Spachtel oder Schleifen) und dann noch einmal neu streichen. Diesmal dann dünn(er) und gedanklich stelle ich mich darauf ein, dem Zaun dann einen doppelten Anstrich zu verpassen.

Dann sollte das passen ... :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Ritzen mit Farbe aufzufüllen, find ich keine gute Idee. Gerade Leinölfarben wollen ganz dünn gestrichen werden, sonst trocknen die nie.
 

frankundfrei

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Zuviel auf einmal tut nicht gut

Ja, sag ich doch? Beim nächsten Anstrich ist es, wie überhaupt, sinnvoll, die Farbe auch in die Risse einzustreichen. Da kann es auch ruhig ein bisschen mehr sein.

@Matthias33
Deinem Rat muss ich deutlich widersprechen. Genau das war das Problem bei diesem Anstrich. Hinzu kommt, dass man bei dieser Farbe wegen dem Film aus Alkydharzen einen ausquellenden Überstand nur mit einem sehr unschönen Gesamtergebnis abnehmen kann.

Lieber dreimal hauchdünn streichen als einmal zu fett.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
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