Horizontal-Frästisch für Null Euro: schnell und einfach

Komihaxu

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Letztes Wochenende wollte ich für ein Hochbeet-Projekt Schwalbenschwänze an Bretter anfräsen. Dies sollte auf dem normalen Frästisch passieren. Hierbei kam mir die Deckenhöhe in die Quere: Die Bretter sollten 1,5m lang werden, der Abstand zur Decke beträgt leider nur 1,20m.

Was also tun auf die Schnelle? Einen Horizontal-Frästisch improvisieren!
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Eine Spanplatte war schnell an den MFT rangenagelt. Eine Seite hält in der Nut vom MFT über eine M8er Schraube. Aber die Höhe muss verstellbar sein, also die andere Seite nur geklemmt mittels Hebelzwinge. Hier ein wichtiger Hinweis: Für sowas niemals eine Schraubzwinge verwenden! Die Lösen sich durch Vibration. Die Hebelzwinge blieb bombenfest, während ich die 96 Schwalben angefräst habe (also rund 14 Meter Weg).

Aber wie die Oberfräse befestigen, ohne die original Grundplatte zu beschädigen? Ganz einfach, über die Stangen.
Also flott ein paar Brettchen auf Dicke gehobelt, Einschlagmutter rein. Auf gegenüberliegendes Stück mit 9mm-Bohrer eine Hohlkehle gebohrt, indem ich zwei Brettchen aneinandergespannt habe. So kann die Stange nicht seitlich weg.
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Einen 35er Topfbohrer eingespannt und die Platte durchgebohrt. Jetzt kann die Spannzange durch die Spanplatte durchtauchen. Dann gewechselt auf den 19er Zinkenfräser und eine erste Testfräsung. Macht eine riesen Sauerei, die Späne fliegen einem ins Gesicht und die Fingerchen haben auch keinen Schutz. Also kurzerhand die Plastikspänehaube montiert, die eigentlich zur Zinkenschablone gehört und aufs Brett gespaxt. Siehe da - die Absaugung über die Plastikhaube hat perfekt funktioniert, es ging nichts daneben und der Fräser war auch soweit abgedeckt, dass man nicht ran kommt, falls man mal abrutschen sollte.
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Dann noch die Überlegung, dass ein Schiebeschlitten ganz gut wäre, der das 1,5m lange Brett im 90°-Winkel zum Fräser hält. Also noch eine Spanplatte geholt und eine Leiste rangespaxt, die in der Nut vom MFT läuft. Hat sich aber als unnötig erwiesen. Die 145mm breiten Bretter lassen sich auch ohne völlig zufriedenstellend und ausreichend sicher gegen den Anschlag pressen. Bei unter 100mm gäbs sicher mehr Schwierigkeiten.

Diese grausam anzusehende Bastelei fällt sicher unter die Kategorie "quick'n'dirty", aber hat wunderbar funktioniert und der Bau hat weniger als eine Stunde gedauert. Vorteilhaft war der große Hub der OF1400 und die vielen Befestigungsmöglichkeiten des MFT.

Vielleicht baue ich das ganze nochmal in "schön". Aber bekanntlicherweise ist ja nichts so beständig wie ein brauchbar funktionierendes Provisorium...
 

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Komihaxu

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Nächste Herausforderung:

Wie sägt man eine 10°-Schräge von 4 Seiten an ein nur 85x85 mm großes Brettchen, ohne sich dabei die Finger abzuschneiden?

Die Lösung war hier die AIGNER Spannlade. Eigentlich für den Frästisch gebaut, hat sie mir auch hier den wertvollen Dienst erwiesen, meine Brettchen stramm festzuhalten und dabei Abstand und eine Wand aus Aluminium zwischen meine Finger und das gefräßige Sägeblatt zu bringen. Schönes Ding!
Ich verwende sie für viele Aufgaben, wo es um sicheren Halt kleinerer Teile geht. Sogar zum Auftrennen von kurzen Baumstämmen auf der Bandsäge habe ich sie schon missbraucht (runden, unförmigen Baumstamm am Parallelanschlag führen).
 

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