Ideale Werkbankgröße MFT/3 oder Hobelbank ?

blues

ww-esche
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Hallo liebe Woodworker,

die letzten Tage treibt mich ein Thema um. Ich renoviere gerade meine "zweite, neue Werkstatt". (Bilder dazu gibt es bald im Blog)

Die Werkstatt ist natürlich größer als die alte Werkstatt. Nun habe ich in Sketchup meine Maschinen, Einrichtung und Werkbank nachgezeichnet und bisschen virtuell gespielt.

Wie das Leben so spielt, die neue, größere Werkstatt ist schon wieder voll :emoji_grin:

Da ich aber vor habe, die Werkstatt so luftig wie möglich zu lassen, kommt nun endlich die Werkbank und Gedanken dazu an die Reihe.

Meine derzeitige Werkbank ist eine gebrauchte, gut erhaltene Schlosserbank. (siehe Bild)


Was mich an der Bank nervt: Platte krumm, grüne Unterschränke und viel zu groß eigentlich.

Einen MFT/3 zu kaufen kommt zur Zeit aus finanziellen Aspekten nicht in Frage. Aber man könnte ja eine Werkbank/Tisch bauen.

Heiko Rech hat ja dazu eine spitzen Vorlage gegeben und scheint sehr zufrieden zu sein.

Nun stell ich mir die Frage, einen Werktisch/Bank zu bauen, die die Größe der MFT Platte hat, aber auf einem Holzuntergestell aufgebracht wird. Diese Selbstbau Alu Profile müssen es m.E. nicht sein.

Nun würde ich gerne einen Erfahrungstausch anstoßen, ob die Größe des MFT eigentlich okay ist, oder eigentlich generell zu klein.

Der Reiz, der Platz in der Werkstatt würde nicht strapaziert werden :emoji_grin:

Vielen Dank für eure Antworten,

Gruß Andi
 

michaelhild

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Hi Andi,

zu groß gibt es ja eigentlich nicht, wenn es die Räumlichkeiten zulassen.
Die Größe des MFT ist schon OK, gerade für Montage etc. ist es gut, der er deutlich tiefer ist als eine normale Werk- oder Hobelbank. Daher kannst Du dich was die Tiefe angeht, schon daran orientieren. Die Breite, da würde ich ja sagen, so breit wie geht und Platz da ist.
 

Dusi

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ich glaube auch, zu groß gibt es nicht. Allerdings musst du dich ja aber auch noch bwegen können in deiner Werkstadt.

Bei mir hat sich sehr bewährt, unter die Werkbank Schubladen für die Elektrogeräte unterzubringen. Hier kannst du sehen, wie das bei mir aussieht https://www.woodworker.de/forum/vorstellung-werkstattumbau-t85697.html

Ich würde an deiner stelle den Platz so gut es geht ausnutzen und lieber eine werkbank selber bauen. Die Löcher bekommt du problemlos in die Platte, wenn du es so machst, wie Heiko beschrieben hat. Habe ich auch mittlerweile gemacht.. und passt super
 

Dietrich

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Hallo Blues,

eine Hobelbank lässt sich durch nichts ersetzen außer mit einer schwerer gebauten Hobelbank:emoji_slight_smile:

Ob Kauf oder Selbstbau entscheidet jeder selbst, die z.Z. besten Bänke am Markt sind m.M. nach die von Epple, was sich auch im Preis wieder findet, preiswertere und dennoch gute Bänke von Ulmia/Anke bspw. bei feine Werkzeuge oder auch Herkules ab Werk, die Meisterbank von Sjöberg, also die schwerste, macht ebenfalls einen guten Eindruck.

Falls Du Dir den Selbstbau antun willst...2005 habe ich die Doku veröffentlicht:
Projekt Hobelbank || Holz-Seite.de

Gruß Dietrich
 

heiko-rech

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Hallo Andi,

ich gehe mal davon aus, dass du eine Werkbank bauen möchtest und keine Hobelbank. Das ist ja auch mein Ansatz gewesen. Dennoch kann ich an der Bank hobeln.

Ich habe inzwischen einige Monate an der Bank gearbeitet und kann daher meine Erfahrungen hier schildern:

Hier und da ist die Bank schon mal zu klein. Aber dann räume ich ein wenig auf und schon geht es wieder. Meine Bank ist ja 2,4 Meter lang. Inzwischen hängt sie an den vorderen Schürzen ein wenig in der Mitte durch. Das liegt aber auch daran, dass die oft schwer belastet wird. Ich baue darauf Möbel zusammen, schneide Bohlen und Platten darauf zu und bei Kursen arbeiten schon mal vier Leute daran. Sie wird nicht geschont. Ich werde aus der Not eine Tugend machen un in der Mitte noch eine aufrechte Stütze anbringen, aber auch mit 20mm Bohrungen versehen, so dass ich da spannen kann. Das ist der Vorteil an der Konstruktion, man kann schnell Anpassungen und Änderungen vornehmen.

Ich habe auch die Ecken der Füsse im Inneren verstärkt, damit die Kniehebelspanner sicher befestigt sind. Die erzeugen ordentlich Kraft und da war die 20mm Seekiefer dann zu schwach. Die Schrauben rissen aus.

Gestern habe ich an den Enden noch Hängeleisten (Neudeutsch "French Cleats") angebracht. Eigentlich sollten diese nur dazu dienen spezielle Werkzeugkästen während der Kurse aufzunehmen, aber inzwischen sind mir auch andere Dinge eingefallen, die man daran befestigen kann. Denn Manchmal sind Ablagen, etwas niedriger als die Bank sehr sinnvoll.

Der Stauraum unter der Bank ist sehr praktisch.

Die MDF Oberfläche ist erstaunlich robust und genau richtig, was die GLattheit betrifft. Nicht zu glatt und nicht zu grob. Inzwischen habe ich einmal leicht nachgeschliffen und nachgeölt, da die Platte bei zwei Oberflächenkursen doch sehr beansprucht wurde.

Vom Grunddesign her würde ich die Bank jederzeit wieder so bauen. Was ich bei einer zweiten Version noch einplanen würde wäre eine stabilere Frontschürze. Aus zwei Lagen Seekiefer mit einer T-Nut Schiene darin eingelassen.

Sehr hilfreich ist auch die Tiefe von 800mm. Eine Normale Hobelbank ist ja schmaler.. Wenn man aber so eine tiefe gewohnt ist, will man keine schmale Bank mehr haben.

So gesehen bin ich mit meiner Werkbank sehr zufrieden. Verbesserungspotential wird es immer geben. Dann ändert man halt ein wenig was ab und gut ist.

Gruß

Heiko
 
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