Sire Toby
ww-robinie
Hallo zusammen,
wie wahrscheinlich der eine oder andere von Euch habe ich die letzten Jahre mit einem Incra Ablänganschlag (Miter gauge) geliebäugelt.
Ich habe relativ viel recherchiert und will dies für Interessierte etwas leichter gestalten, deswegen dieser Beitrag.
Bei mir lag der Grund in der Unzufriedenheit mit dem eher labberigen Festool-Anschlag, der zudem nur mit hohem Aufwand feinjustiert werden kann.
(wenn jemand Interesse an diesem Thema hat-ich poste gern mehr zu meinen Problemen mit dem Festool-CMS-TS).
Allerdings baut das Incra-Systen auf einer amerikanischen Tischnut auf, die bei europäischen Sägen in den geeigneten Maßen so nicht vorkommt.
Also muss der Anschlag ggf. angepasst werden.
Zum Verständnis: das Ding besteht aus einem geraden Edelstahlstab (Miter Slider), der in einer entsprechenden Nut (Miter Channel oder Tischnut ¾ Zoll) gleitet. Über entsprechende Gewinde (2x10-24, 2x1/4 Zoll) sind in dem Miter Slider der eigentliche Anschlag sowie die Winkeleinstellung verschraubt.
Der Umbau auf europäische Systeme ist jedoch mit ein paar Tücken behaftet, die ich erläutern möchte. Ich selbst habe es an dem Miter 1000HD durchgespielt, bin mir aber relativ sicher, dass dies bei den anderen Anschlägen genauso sein wird.
Das Grundproblem liegt wie schon gesagt zunächst darin, dass es bei europäischen Tischkreissägen keine genormte Nut gibt, in der der sogenannte Miter Slider (eine Art Gleitleiste) gleiten könnte. Entsprechende Nuten sind mit 20mm zu weit oder unter ca. 19mm zu eng.
Der Miter slider selbst ist jedoch wichtiger Aufbauteil der Konstruktion, da die oberen Anteile des Anschlags an vier wichtigen Punkten direkt darauf festgeschraubt sind.
Damit kann man sich unterschiedliche Übergangsstellen zwischen beiden Welten (amerikanisches und europäisches System) überlegen:
1) Man schafft eine entsprechende Nut in/an seiner TKS. Freiwillig einfräsen werden diese wohl die wenigsten, insbesondere weil die europäischen Schiebeschlitten hierzulande eher als technisch überlegen angesehen werden (findet man so jedenfalls in dem einen oder anderen Forenbeitrag, dieses bedingungslos unterstützen kann ich mangels Vergleich nicht). Hier ein Beispiel einer Verbreiterung der vorhandenen Tischnut:
Integration des Incra-Miter 1000HD Bauanleitung zum selber bauen
2) Man passt den Miter Slider an die eigene Tischnut an, z.B. durch Abfräsen eines Randes. Beispiel z.B. hier:
Perfektionierung der Tischkreissäge Bosch PTS 10 Bauanleitung...
Damit verliert man allerdings zwangsläufig die Feinjustierung des Sliders in Form von kleinen 8-24er Senkkopfschrauben, die einen offenen Plastikring beim Eindrehen spreizen und so die Breite des Sliders (geringfügig) vergrößern. Wer auch dieses Detail in einem an die eigene Bedürfnisse zurechtgefrästen Slider umsetzen möchte: 8-24er Schraube, ca. 17mm Durchmesser flächige Einsenkung für die Plastikscheibe.
3) Eine Alternative kann so aussehen, dass man den von Incra angebotenen Miter Channel, also eine nur für diesen Zweck bestimmte T-Nut-Schiene auf einer oder beiden Seiten der TKS in eine Werkstoffplatte einfräst.
Nachteil davon: der Abstand zwischen dem Sägeblatt und dem Miter Channel wird größer sein als bei amerikanischen TKS; hier liegt die Nut 4-5,75 Zoll (also ca. 10-14,5 cm) vom Sägeblatt entfernt. Durch den größeren Abstand sinkt die Winkelstabilität durch den größeren Hebelarm. (Was sich nur bedingt bemerkbar macht, dazu mehr im Verlauf).
Weiteres lästiges Detail: Bei der relativ kleinen Auflagefläche bei den meist verwendeten Baukreissägen kommt hinzu, das ähnlich wie bei einem Schiebeschlitten die Konstruktion länger als der TKS-Tisch sein muss, um am Anfang des Schnittes genügend Führung für den Miter Slider zu bieten. Damit kommt man je nach gewünschter Größe der zu schneidenden Teile schnell auf 1,5m Länge Miter Channel. Kleinere Zuschnitte gehen wohl auch mit einem Miter Channel in Tischlänge. Hierzu findet man im Internet auch Beispiele, z.B hier:
http://holzwerkerblog.de/wp-content/uploads/2014/08/cms_felix_06.jpg
(Grüße an Heiko Rech und Felix, von dem das Bild im Blog ist, wenn ich mich recht erinnere)
Riesiger Vorteil dieser Variante ist die einfache Umsetzbarkeit-letztlich muss nur eine Unterkonstruktion für den Miter Channel her und die Ansenkungen für die eigentlich vorgesehenen Zollschrauben müssen etwas vertieft werden (damit metrische Senkkopfschrauben nicht in den Miter Channel überstehen und so das Gleiten stören: kein Hexenwerk und schnell gemacht.
4) Wer allerdings schon einen Schiebetisch hat und diesen weiterverwenden will, kann die Tischplatte des Schiebetisches durch eine Werkstoffplatte mit eingefräster Nut für den Miter Slider ersetzen. In meinem Fall mit dem CMS-System habe ich es mit einer 30mm Siebdruckplatte gelöst, musste jedoch um 5mm erhöhen, damit das Ganze auf dem Festool CMS nicht schliff...
Zunächst hatte ich geplant, dafür ein Stück Miter Channel zu kürzen und dann den den Miter Slider dort zu fixieren-aber: das Fixieren im Miter Channel ist technisch nicht leicht, da die Feinjustierungen des Sliders nicht weit genug gespreizt werden können, um eine Fixierung zu ermöglichen. Incra löst dieses Problem beim Miter Express (eine Art Gehrungslade) auch mit einer anderen Spezialschiene...). Da ich keine gute Idee dazu hatte, habe ich letztlich nur eine Nut eingefräst und darin den Slider über zwei eingebohrte Zusatzlöcher mit Schrauben fixiert....
Vorteil: überschaubarer Aufwand. Nur HSS-Bohrer u. Senker sowie Nutfräser erforderlich. Auch hier war ich nicht der Erste-ein Beispiel mit Schiebetisch an der Precisio mit Miter Channel und darin (irgendwie) fixiertem Miter slider:
http://festoolownersgroup.com/festo...re-gauge/?action=dlattach;attach=225636;image
Allerdings gilt auch hier: der Hebelarm ist relativ lang zwischen der Achse des Miter Gauge und dem Sägeblatt (s. 2. Punkt)
5) Wer natürlich nur den "Fence"-Teil des Anschlags verwenden will, weil die Winkeleinstellung des ursprünglichen Systems hinreichend genau ist (auch hier gibt es ein gutes Beispiel von Heiko Rech mit einer Erika), kann mit Zwischenstücken natürlich auch dies tun:
Pimp my CS50 - langer Anschlag
Für mich kam es nicht in Frage, weil mein Winkelanschlag nicht gut funktioniert hat (s. Einleitung.
6) Letzte und wahrscheinlich aufwendigste Möglichkeit: Man baut eine Art Schiebeschlitten bis nah an das Sägeblatt heran, bohrt hier entsprechende Löcher (2x10-24, 2x1/4 Zoll für den Oberteil des Miter Gauge (also den Anschlag und die Winkeleinstellung) und befestigt den Oberteil direkt auf dieser Platte. Incra hat selbst ein ähnliches System beim Miter 5000: INCRA TOOLS :: Miter Gauges :: Miter 5000
Vorteile: solide Unterlage und gute Möglichkeiten, kleine Werkstücke sicher zu fixieren und so eine geringere Gefahr für die eigenen Finger. Kein Zerkratzen von der Werkstückoberfläche durch Rutschen über den Sägetisch (Was beim CMS durchaus ärgerlich sein kann)
Nachteile: Einige-Verlust von Schnitttiefe durch den Schlitten (deshalb habe ich hierfür eine 8mm Aluplatte genommen, um möglichst wenig Höhe zu verlieren und hab hier die Gewinde reingeschnitten.) Aber auch Verlust von Schnittbreite: Man verliert praktisch die gesamte Breite, die der Fixierung der Mitergauge auf der Platte entspricht, also gut 20cm. Bei der Incra-Originalversion kommt hinzu, daß dies gewerblich in Deutschland auf keinen Fall durchgehen würde, da dies wohl nur ohne Schutzhaube für das Sägebatt funktioniert.
Auch ein Punkt: durch das Eigengewicht der Konstruktion drückt die Schlittenplatte auf die Tischplatte der TKS, die Rechtwinklichkeit des Schnittes wäre futsch oder die Reibung ohne weitere Maßnahmen sehr hoch. Ich habe deshalb Teflon-Möbelgleiter unter die Platte geklebt und die Schlittenhöhe danach eben ausgerichtet-dies klappt gut.
Weiterer Nachteil: ein schneller Abbau des Schlitten ist nicht so gut möglich. Ich bin dabei, das Schlittenoberteil (also die Aluplatte mit dem darauf festgeschraubten Miter Gauge) mit zwei Bolzen und zwei Sterngriffschrauben so zu fixieren, daß es schnell geht-hab es aber noch nicht umgesetzt. Von den Kosten ganz zu schweigen-zwei Sätze zollige Gewindeschneider, passende HSS-Bohrer für die Kernlöcher und die Aluplatte. Also locker über 100€ neben dem auch hochpreisigen Incra-Teil....
Fazit: Die Stabilität und Winkelgenauigkeit ist ein riesiger Schritt nach vorne gegenüber dem Festool-Teil, die Feinjustierung geht deutlich einfacher. Ich würde mir aber nicht mehr den teuren HD 1000 kaufen, sondern wäre mit einer einfacheren Variante genauso zufrieden (Wer braucht schon Winkelschnitte in Gradabständen? Ich wahrscheinlich nicht). Langfristig werde ich mich komplett von den CMS-Modulen verabschieden und eigene Platten nach meinen Vorstellungen CNC-fräsen lassen, die schmaler als die CMS-Teile sind und so Platz für zwei amerikanische Nuten auf beiden Seiten in geringeren Abstand zum Sägeblatt lassen-und dann einen passenden Schiebeschlitten mit beidseitiger Führung bauen, den ich schnell an- und abbauen kann.
Fotos der Varianten 4 und 6 anbei.
Schönen Restsonntag, Tobi
wie wahrscheinlich der eine oder andere von Euch habe ich die letzten Jahre mit einem Incra Ablänganschlag (Miter gauge) geliebäugelt.
Ich habe relativ viel recherchiert und will dies für Interessierte etwas leichter gestalten, deswegen dieser Beitrag.
Bei mir lag der Grund in der Unzufriedenheit mit dem eher labberigen Festool-Anschlag, der zudem nur mit hohem Aufwand feinjustiert werden kann.
(wenn jemand Interesse an diesem Thema hat-ich poste gern mehr zu meinen Problemen mit dem Festool-CMS-TS).
Allerdings baut das Incra-Systen auf einer amerikanischen Tischnut auf, die bei europäischen Sägen in den geeigneten Maßen so nicht vorkommt.
Also muss der Anschlag ggf. angepasst werden.
Zum Verständnis: das Ding besteht aus einem geraden Edelstahlstab (Miter Slider), der in einer entsprechenden Nut (Miter Channel oder Tischnut ¾ Zoll) gleitet. Über entsprechende Gewinde (2x10-24, 2x1/4 Zoll) sind in dem Miter Slider der eigentliche Anschlag sowie die Winkeleinstellung verschraubt.
Der Umbau auf europäische Systeme ist jedoch mit ein paar Tücken behaftet, die ich erläutern möchte. Ich selbst habe es an dem Miter 1000HD durchgespielt, bin mir aber relativ sicher, dass dies bei den anderen Anschlägen genauso sein wird.
Das Grundproblem liegt wie schon gesagt zunächst darin, dass es bei europäischen Tischkreissägen keine genormte Nut gibt, in der der sogenannte Miter Slider (eine Art Gleitleiste) gleiten könnte. Entsprechende Nuten sind mit 20mm zu weit oder unter ca. 19mm zu eng.
Der Miter slider selbst ist jedoch wichtiger Aufbauteil der Konstruktion, da die oberen Anteile des Anschlags an vier wichtigen Punkten direkt darauf festgeschraubt sind.
Damit kann man sich unterschiedliche Übergangsstellen zwischen beiden Welten (amerikanisches und europäisches System) überlegen:
1) Man schafft eine entsprechende Nut in/an seiner TKS. Freiwillig einfräsen werden diese wohl die wenigsten, insbesondere weil die europäischen Schiebeschlitten hierzulande eher als technisch überlegen angesehen werden (findet man so jedenfalls in dem einen oder anderen Forenbeitrag, dieses bedingungslos unterstützen kann ich mangels Vergleich nicht). Hier ein Beispiel einer Verbreiterung der vorhandenen Tischnut:
Integration des Incra-Miter 1000HD Bauanleitung zum selber bauen
2) Man passt den Miter Slider an die eigene Tischnut an, z.B. durch Abfräsen eines Randes. Beispiel z.B. hier:
Perfektionierung der Tischkreissäge Bosch PTS 10 Bauanleitung...
Damit verliert man allerdings zwangsläufig die Feinjustierung des Sliders in Form von kleinen 8-24er Senkkopfschrauben, die einen offenen Plastikring beim Eindrehen spreizen und so die Breite des Sliders (geringfügig) vergrößern. Wer auch dieses Detail in einem an die eigene Bedürfnisse zurechtgefrästen Slider umsetzen möchte: 8-24er Schraube, ca. 17mm Durchmesser flächige Einsenkung für die Plastikscheibe.
3) Eine Alternative kann so aussehen, dass man den von Incra angebotenen Miter Channel, also eine nur für diesen Zweck bestimmte T-Nut-Schiene auf einer oder beiden Seiten der TKS in eine Werkstoffplatte einfräst.
Nachteil davon: der Abstand zwischen dem Sägeblatt und dem Miter Channel wird größer sein als bei amerikanischen TKS; hier liegt die Nut 4-5,75 Zoll (also ca. 10-14,5 cm) vom Sägeblatt entfernt. Durch den größeren Abstand sinkt die Winkelstabilität durch den größeren Hebelarm. (Was sich nur bedingt bemerkbar macht, dazu mehr im Verlauf).
Weiteres lästiges Detail: Bei der relativ kleinen Auflagefläche bei den meist verwendeten Baukreissägen kommt hinzu, das ähnlich wie bei einem Schiebeschlitten die Konstruktion länger als der TKS-Tisch sein muss, um am Anfang des Schnittes genügend Führung für den Miter Slider zu bieten. Damit kommt man je nach gewünschter Größe der zu schneidenden Teile schnell auf 1,5m Länge Miter Channel. Kleinere Zuschnitte gehen wohl auch mit einem Miter Channel in Tischlänge. Hierzu findet man im Internet auch Beispiele, z.B hier:
http://holzwerkerblog.de/wp-content/uploads/2014/08/cms_felix_06.jpg
(Grüße an Heiko Rech und Felix, von dem das Bild im Blog ist, wenn ich mich recht erinnere)
Riesiger Vorteil dieser Variante ist die einfache Umsetzbarkeit-letztlich muss nur eine Unterkonstruktion für den Miter Channel her und die Ansenkungen für die eigentlich vorgesehenen Zollschrauben müssen etwas vertieft werden (damit metrische Senkkopfschrauben nicht in den Miter Channel überstehen und so das Gleiten stören: kein Hexenwerk und schnell gemacht.
4) Wer allerdings schon einen Schiebetisch hat und diesen weiterverwenden will, kann die Tischplatte des Schiebetisches durch eine Werkstoffplatte mit eingefräster Nut für den Miter Slider ersetzen. In meinem Fall mit dem CMS-System habe ich es mit einer 30mm Siebdruckplatte gelöst, musste jedoch um 5mm erhöhen, damit das Ganze auf dem Festool CMS nicht schliff...
Zunächst hatte ich geplant, dafür ein Stück Miter Channel zu kürzen und dann den den Miter Slider dort zu fixieren-aber: das Fixieren im Miter Channel ist technisch nicht leicht, da die Feinjustierungen des Sliders nicht weit genug gespreizt werden können, um eine Fixierung zu ermöglichen. Incra löst dieses Problem beim Miter Express (eine Art Gehrungslade) auch mit einer anderen Spezialschiene...). Da ich keine gute Idee dazu hatte, habe ich letztlich nur eine Nut eingefräst und darin den Slider über zwei eingebohrte Zusatzlöcher mit Schrauben fixiert....
Vorteil: überschaubarer Aufwand. Nur HSS-Bohrer u. Senker sowie Nutfräser erforderlich. Auch hier war ich nicht der Erste-ein Beispiel mit Schiebetisch an der Precisio mit Miter Channel und darin (irgendwie) fixiertem Miter slider:
http://festoolownersgroup.com/festo...re-gauge/?action=dlattach;attach=225636;image
Allerdings gilt auch hier: der Hebelarm ist relativ lang zwischen der Achse des Miter Gauge und dem Sägeblatt (s. 2. Punkt)
5) Wer natürlich nur den "Fence"-Teil des Anschlags verwenden will, weil die Winkeleinstellung des ursprünglichen Systems hinreichend genau ist (auch hier gibt es ein gutes Beispiel von Heiko Rech mit einer Erika), kann mit Zwischenstücken natürlich auch dies tun:
Pimp my CS50 - langer Anschlag
Für mich kam es nicht in Frage, weil mein Winkelanschlag nicht gut funktioniert hat (s. Einleitung.
6) Letzte und wahrscheinlich aufwendigste Möglichkeit: Man baut eine Art Schiebeschlitten bis nah an das Sägeblatt heran, bohrt hier entsprechende Löcher (2x10-24, 2x1/4 Zoll für den Oberteil des Miter Gauge (also den Anschlag und die Winkeleinstellung) und befestigt den Oberteil direkt auf dieser Platte. Incra hat selbst ein ähnliches System beim Miter 5000: INCRA TOOLS :: Miter Gauges :: Miter 5000
Vorteile: solide Unterlage und gute Möglichkeiten, kleine Werkstücke sicher zu fixieren und so eine geringere Gefahr für die eigenen Finger. Kein Zerkratzen von der Werkstückoberfläche durch Rutschen über den Sägetisch (Was beim CMS durchaus ärgerlich sein kann)
Nachteile: Einige-Verlust von Schnitttiefe durch den Schlitten (deshalb habe ich hierfür eine 8mm Aluplatte genommen, um möglichst wenig Höhe zu verlieren und hab hier die Gewinde reingeschnitten.) Aber auch Verlust von Schnittbreite: Man verliert praktisch die gesamte Breite, die der Fixierung der Mitergauge auf der Platte entspricht, also gut 20cm. Bei der Incra-Originalversion kommt hinzu, daß dies gewerblich in Deutschland auf keinen Fall durchgehen würde, da dies wohl nur ohne Schutzhaube für das Sägebatt funktioniert.
Auch ein Punkt: durch das Eigengewicht der Konstruktion drückt die Schlittenplatte auf die Tischplatte der TKS, die Rechtwinklichkeit des Schnittes wäre futsch oder die Reibung ohne weitere Maßnahmen sehr hoch. Ich habe deshalb Teflon-Möbelgleiter unter die Platte geklebt und die Schlittenhöhe danach eben ausgerichtet-dies klappt gut.
Weiterer Nachteil: ein schneller Abbau des Schlitten ist nicht so gut möglich. Ich bin dabei, das Schlittenoberteil (also die Aluplatte mit dem darauf festgeschraubten Miter Gauge) mit zwei Bolzen und zwei Sterngriffschrauben so zu fixieren, daß es schnell geht-hab es aber noch nicht umgesetzt. Von den Kosten ganz zu schweigen-zwei Sätze zollige Gewindeschneider, passende HSS-Bohrer für die Kernlöcher und die Aluplatte. Also locker über 100€ neben dem auch hochpreisigen Incra-Teil....
Fazit: Die Stabilität und Winkelgenauigkeit ist ein riesiger Schritt nach vorne gegenüber dem Festool-Teil, die Feinjustierung geht deutlich einfacher. Ich würde mir aber nicht mehr den teuren HD 1000 kaufen, sondern wäre mit einer einfacheren Variante genauso zufrieden (Wer braucht schon Winkelschnitte in Gradabständen? Ich wahrscheinlich nicht). Langfristig werde ich mich komplett von den CMS-Modulen verabschieden und eigene Platten nach meinen Vorstellungen CNC-fräsen lassen, die schmaler als die CMS-Teile sind und so Platz für zwei amerikanische Nuten auf beiden Seiten in geringeren Abstand zum Sägeblatt lassen-und dann einen passenden Schiebeschlitten mit beidseitiger Führung bauen, den ich schnell an- und abbauen kann.
Fotos der Varianten 4 und 6 anbei.
Schönen Restsonntag, Tobi