Innentür lasieren

jnuernbe

ww-pappel
Registriert
24. August 2009
Beiträge
8
Ort
Berlin
Da ich hier ganz neu bin, erst mal ein herzliches Hallo.
Mein Problem:
Eine normale eichenholzfabene Innentür sollte letztes Wochenende von mir in Mahagoni umgewandelt werden.
Bei Obi empfahl man mir eine Holzlasur auf Wasserbasis. Man sagte mir das die Tür nur leicht angeschliffen (100er Papier) werden muß und dann mit einem sehr weichen Pinsel immer in Richtung der Maserung gestrichen werden soll.
Das habe ich auch getan, mit dem Ergebnis das doch Streifen zu sehen waren. Genau das wollen wir aber nicht. Also zurüch zu Obi und gefragt. Die empfahlen mir nun eine spezielle Rolle die keine Blasen aufwirft. Die Tür bis aufs helle Holz runtergeschliffen, und mit der Rolle bearbeitet. Supper Ergebnis, keine kleine Streifen. Aber nach ein paar Minuten entstanden plötzlich gleichmässige quer zur Rollrichtung (Maserung) dunkle Farbstriche so als ob an einer Stelle der Rolle mehr Farbe wäre oder diese eine Unwucht hat. Was soll ich nun zum Teufel mit dieser Tür machen? Wieder alle runter bis aufs Holz und dann?? Was haltet ihr vom Spritzen dieser Lasur.

Über rettende Tipps wäre ich sehr dankbar.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.673
Ort
Dortmund
Meine Erfahrung ist, dass mit wasserbasierten Lasuren viel schwieriger ein einheitliches Bild zu erreichen ist, als mit lösemittelbasierten Lasuren. Das ist auch bekannt, dass die Verlaufseigenschaften von lösemittelbasierten Farben und Lacken einfach besser sind.

Bei wasserbasierten Produkten braucht es also mehr Geschick und bei manchen Produkten ist es gänzlich unmöglich.

Das die Rolle nicht gleichmäßig überall mit Lasur benetzt ist, ist ein typischer Anfängerfehler. Dafür gibt es ja diese Ausrollbrettchen, wo man ein paar mal drüber geht, um die Farbe in der Rolle richtig zu verteilen. Auch hilft, beim Rollen öfters mal abzusetzen, damit die Rolle immer mal wieder anders gedreht aufsetzt und sich Ungleichmäßigkeiten mit ein paar mal drüberrollen dann nivellieren.

Spritzen: Geht, wenn die Lasur dafür geeignet ist - siehe technisches Merkblatt. Das man natürlich beim Spritzen auch jede Menge verkehrt machen kann, sollte klar sein.

Ich teste übrigens solche Dinge immer erstmal an einem Musterbrettchen und gehe erst dann ans Zielobjekt. Spart viel Arbeit und schiefgehen kann immer was.
 

jnuernbe

ww-pappel
Registriert
24. August 2009
Beiträge
8
Ort
Berlin
Hallo WinfriedM.
Danke für Deine Antwort. Also dieses Brettchen habe ich benutzt, merkwürdig war das diese Farbanhäufungen erst nach einigen Minuten hochkamen.
Was schlägst Du vor wie ich mit dieser vermurksten Tür nun weiter komme?
Gruß aus Berlin.
 

Unregistriert

Gäste
Wenn Du alles wirklich runterschleifst, also auch den aten Lack, kannst Du es ja auch richtig machen sprich beizen und dann lackieren. Dann ist es ne einfache Sache.

Gruß
 

jnuernbe

ww-pappel
Registriert
24. August 2009
Beiträge
8
Ort
Berlin
Hallo zusammen.
So kann das nicht bleiben, das soll vernünftig werden.
Ich habe vor das alles runterzuschleifen.
Was wäre eurer Meinung nach das Beste?
Schwingschleifer, Exenterschleifer oder Bandschleifer?
Mit welcher Körnung arbeiten?
Und dann, wie mein Vorredner meint, beizen?

L.G.
Jogi
 

lackpapst

ww-ahorn
Registriert
26. Mai 2009
Beiträge
115
Ort
Kirchheim
Hallo,

also, wenn abschleifen bis auf den Grund möglich ist, würde ich dies vorsichtig mit Körnung 150 und Excenterschleifer beginnen und dann Korn 180 nachschleifen.

Dann mit einer Lösemittelbeize beizen. (unbedingt Lösemittelbeize verwenden, falls noch Lackreste in den Poren sind, würde eine Wasserbeize evtl. nicht gleichmäßig werden).

(Alternativ zur Beize ginge z.B. auch GORI 33 als Lasur).

Danach würde ich das Ganze mit einem Klarlack überlackieren). Je nach Deinen Möglichkeiten entweder ein Hydro-Klarlack 1-oder 2 komponentig
oder ein KH-Klarlack beide zum spritzen oder streichen/rollen.

Falls Du eine Möglichkeit zum Spritzen hast wäre natürlich ein richtiger 2K Pur Möbellack die optimale Lösung.

Gruß Uli
 

jnuernbe

ww-pappel
Registriert
24. August 2009
Beiträge
8
Ort
Berlin
Danke für die Tipps.
Die Tendenz hier geht eindeutig zum Beizen. Leider habe ich das noch nie gemacht. Kleine Starhilfe wäre hierzu für mich sehr hilfreich.

Zum Thema Spritzen.
Ich habe mich entschlossen, am Wochenende Ein Wagner W665 Feinspritzgerät zu kaufen.
Damit sollte man einigermassen perfekte Oberflächen hin bekommen.
Gestern habe ich auch noch mal so einen Experten von Clou telefonisch um Rat gebeten. Er meinte das Spritzen das beste Ergebnis erzielen würde. Und zwar mit der Lack-Lasur 10% verdünnt.

Beizen oder nochmal Lasieren? :confused::rolleyes::emoji_frowning2:
 

jnuernbe

ww-pappel
Registriert
24. August 2009
Beiträge
8
Ort
Berlin
Au Backe, was ist, wenn ich das Furnier schon runtergeschliffen habe ???
Wie kann mann denn erkennen, wie stark das Funier ist ??

Das mit dem Spritzen lässt mich einfach nicht los.
Ich habe da das Wagner W665 im Auge.
Damit sollte mann doch perfekt diese Lasur auftragen können, oder?

Gruß jogi
 

jnuernbe

ww-pappel
Registriert
24. August 2009
Beiträge
8
Ort
Berlin
Hallo zusammen.
Also mein Wochenende war arbeitstechnisch sehr erfolgreich.
Als ich mir am Samstag im Bauhaus Berlin-Schöneberg mein Wagner Spritzgerät abgeholt habe, habe ich nocheinmal sicherheitshalber einen Fachverkäufer für Farben zu Rate gezogen. Habe auch Ihm meine Story mit der Tür erzählt, und er riet mir zum Beizen mit lösemittelhaltiger Beize. Als ich Ihm erklärte, daß ich damit noch keine Erfahrung hatte, holte dieser prompt ein schönes Stück Holz hervor und zeigte mit mit meiner Mahagoni-Beize wie das funktioniert. Als Versiegelung empfahl er mir die Tür zu ölen, gab mir alles notwendige mit. Also gleich ran ans Werk, alles super geschliffen, rauf die Beize und ein MEGA-starkes Ergebnis.
Keine Checkigen oder streifigen Stellen, alles Top.

Nun traue ich mich nicht an das Ölen heran, da er mir so ein spezieleln Öl-Pinsel mitgab. Meine Frage: Wie bekommt man das sauber aufgetragen, ohne das es Steifen gibt. Ich will mir meine jetzt noch Super aussehende Tür nicht versauen.
Bitte um Eure Meinung, am Wochenende soll es weitergehen.

Gruß Jogi
 

frankundfrei

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
2.125
Ort
Lichtenfels
Am besten mit einer härteren Schaumrolle

für einen gleichmäßigen Auftrag würde ich eine Schaumrolle nehmen.

Kommt natürlich noch ein wenig auf Dein Öl drauf an. Schreib mal, welches das ist und lese auch deren technisches Merkblatt durch.

Wenn du das Musterstückchen noch hast, dann fan da erst mal an, bevor Du auf die Fläche gehst.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.673
Ort
Dortmund
Bei Ölen ist es typischerweise fast egal, wie man sie aufträgt, weil man nach Einwirkzeit den Überstand mit Lappen sauber abnimmt. Hier kommt es dann drauf an, sauber abzuwischen.

Wie Frank schon sagte, nenn mal das Produkt und lies mal das technische Merkblatt.

Grundsätzlich ist Ölen eine relativ unkomplizierte Sache.
 

jnuernbe

ww-pappel
Registriert
24. August 2009
Beiträge
8
Ort
Berlin
Danke für die beiden Antworten.
Das aufzutragende Öl ist ein Hartwachsöl von Osmo 3032 farblos seidenmatt.

Wie werarbeitet man das richtig?
Satt auftragen und dann nach 10 Minuten mit einem sauberen Lappen abwischen??

Gruß Jogi
 

welaloba

ww-robinie
Registriert
26. August 2008
Beiträge
3.441
Ort
Hofheim / Taunus
Hallo Jogi, äusserst hilfreich sind Technische Merkblätter. In der Regel kann man da nachlesen, was der Hersteller an erprobten Methoden zum Auftragen / Anwenden empfiehlt. Ich habe das letzte Hartwachsöl, das ich verarbeitet habe, mit einem großen Spachtel aufgetragen, dann so lange verteilen, bis glatt. - das Wachs war allerdings von Jansen.
Gruß Werner
PS: Ich würde auch hier wieder Vorversuche anstellen. Ich könnte mir vorstellen, dass das Lösemittel der Hartwachsölpampe deine Lösemittelbeize wieder weich macht...
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.673
Ort
Dortmund
Die beste Oberfläche bei Osmo Hartwachsöl bekommst du, wenn du den ersten Auftrag dünn mit Pinsel machst und auf Furnier nach 10 Minuten mit einem fusselfreien Lappen abnimmst. Du kannst eine hauchdünne Schicht stehen lassen, was sich automatisch ergibt, wenn der Lappen etwas ölig ist (was er ja automatisch wird). Den zweiten und evtl. dritten Auftrag reicht dünn mit Lappen aufpoliert.

Beim ersten Auftrag vorsichtig beim abwischen sein wegen der Beize. Ich würd sowieso erstmal ein Testbrett machen.

Schau dir mal die Merkblätter sowohl vom Osmo-Hartwachsöl wie auch vom Osmo-Topoil an. Beim Letzteren wird auch die Lappenmethode beschrieben.

osmo Holz und Color GmbH & Co.
 

jnuernbe

ww-pappel
Registriert
24. August 2009
Beiträge
8
Ort
Berlin
Projekt abgeschlossen

Geschafft!
Ein dickes Lob an an die Personen hier im Forum, welche mir hier zu einer absolut einwandfreien Arbeit verholfen haben.
Die Tür ist nun fertig, und so super sah sie vermutlich noch nicht einmal aus als sie neu war.
Geschliffen, gewässert, geschliffen, 2*gebeizt und 2 mal geölt.
ABSOLUT TOP.
Herzlichen Dank von einem blutigem Anfänger der nun blut geleckt hat. Ich habe ja nicht nur eine Tür, :emoji_wink:

:emoji_slight_smile::emoji_wink::emoji_slight_smile:
 
Oben Unten