Küchen-Ess- und Arbeitstisch: Eiche vs. Kirsche?

schreinerheiri5

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Immer wieder denke ich über das mittelfristige Projekt eines Holztischs für eine grosse Küche nach, der mit geölter Platte zum Arbeiten dran und als Esstisch dienen soll.

Da jetzt eine grosse Hobelmaschine mit 60 cm-Welle zur Bewältigung der angestrebten Grösse vorhanden ist, beginne ich die Fühler auszustrecken nach dem Holz.

Zuerst hatte ich an Eiche gedacht. Nun sagt mir ein Bekannter, er habe vor ca. 12 Jahren viel Kirschbaumholz (frz. merisier) aus dem eigenen Wald sägen lassen, reichlich genug auch für meine angestrebte Grösse. War wohl ursprünglich für seinen Schwiegersohn gedacht, der aber ein Blockhausfanatiker ist und entsprechend sehen auch die Intérieurs aus...
Muss mir das ansehen und über die Preisvorstellungen reden (er würde mir wohl einen guten Preis machen; er steht in gewisser Hinsicht in meiner Schuld...), aber vorab möchte ich mal in die Runde fragen, was Ihr zu diesem Holz meint?

Da und dort ein Ast ist mir egal; das wird gespachtelt...
Zu berücksichtigen sind jedoch die klimatischen Verhältnisse des Raums: Gewölbe, Boden aus grossen Kalksteinplatten, geheizt nur durch den grossen offenen Kamin.
Das heisst also: Temperaturschwankungen, Schwankungen der Luftfeuchtigkeit...


Auf Eure Einschätzung würde ich mich freuen!
Felix
 

carsten

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Hallo

KB ist eines der edlesten einheimischen Hölzer. Da kann man selbstverstänldich auch einen Esstisch draus bauen. Auch wenn 12 Jahre "getrocknet" ist es nur lufttrocken als ca 12 -15 %. Wäre mir noch zu hoch.
Unter den Gesichtspunkten würde ich dann einfach die Regeln traditionellen Tischbaus befolgen.
 

schreinerheiri5

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Vielen Dank für das Feedback; werde also die Piste weiterverfolgen und das Holz baldmöglichst besichtigen.

'Schmale Streifen' werden es nicht... Ich denke an eine Platte von 4-5 cm, was das Holz eben hergibt.


Habe das wohl schon mal gepostet, doch formal möchte ich mich am Esstisch eines Freundes orientieren, aus Frankreich:

IMG_1430.JPG IMG_1431.JPG
 

schreinerheiri5

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naja; sooo rustikal würde das in meiner Version nicht, sondern saubere Kanten usw.!
würdest Du denn für die Beine eher Kanthölzer nehmen als drechseln?
 

derdad

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Man kann aus jedem Holz rustikale und elegante Möbel machen. Auch der Tisch auf den Bildern lässt sich elegant gestalten. Vielfach sind die Proportionen und Dimensionierung maßgeblich für das Bild des Möbels, und nicht die Holzart.
Und wenn es um Design geht hat sowieso jeder seinen eigenen Geschmack. Da sind wir Tischler meist zu konservativ. Leider.
LG Gerhard
 

teluke

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Ja, ich würde Kanthölzer verwenden, meine Drechselkentnisse sind nämlich bescheiden :emoji_sunglasses: .

Scherz beiseite.
Kommt drauf an was Du möchtest.
Der Tisch auf dem Bild war halt sehr rustikal und da passt halt m.E. Eiche besser dazu.

Bauen kann man so einen Stil natürlich auch mit Kirschbaum.
Kirschbaum ist, für mich, ein feines elegantes, richtig schönes Holz.

Eiche hat da einen anderen, eher robusten, Charakter.

Schön ist Eiche auch (sont würde ich nicht so viel damit bauen).
 
Zuletzt bearbeitet:

weissbuche

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Hallo,
würde zu der Kirsche auch lieber eine "leichtere" Bauart wählen. Im Biedermeier war Kirsche sehr beliebt ( Mahagoniersatz). Vielleicht dort mal Anregungen suchen.
Kirsche, zumal die heimische, ist häufig gegenläufig gewachsen und lässt sich schwer hobeln. Wenn möglich dicker lassen und auf Maß schleifen.
Gruß Eckard
 

schreinerheiri5

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Danke jedenfalls für all die Bemerkungen!
Ich werde daraus zu gegebenem Zeitpunkt eine Projektvorstellung machen.
Wird aber noch dauern. Die Restaurierung zweier Eichen-Türflügel wird mich noch eine Weile beschäftigen, und der grossen Hobelmaschine muss ich vor der Inbetriebnahme noch ein wenig Zeit zuwenden...

Betreffend Stil:
IMG_1382.JPG

Der neue Holztisch soll 4x1 m werden und die zwei Tische ersetzen, die hier mit Tischtüchern zugedeckt sind...

Werde von der Holzbesichtigung berichten!
 

hobbybohrer

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Mais oui, c'est formidable! Très rustique et très original. C'est la cuisine d'un château? Et c'est où?
richard
 

ChrisOL

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Ich bin befangen und möchte auch für Kirsche sprechen. Bei den Jahren musst du kritisch nach Wurmlöchern sehen. Die Viecher mögen das Holz auch sehr gerne.

Eiche ist ein stückweit härter. Unser Küchentisch ist aus Kirsche. Wenn mein Sohn mit der Gabel auf den Tisch trommelt und „Hunger“ schreit dann sieht man schon. Gebrauchsspuren. Mit etwas Erziehung bleibt das Besteck jetzt auf dem Teller.
 

schreinerheiri5

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Ich bin befangen und möchte auch für Kirsche sprechen. Bei den Jahren musst du kritisch nach Wurmlöchern sehen. Die Viecher mögen das Holz auch sehr gerne.
Eiche ist ein stückweit härter. Unser Küchentisch ist aus Kirsche. Wenn mein Sohn mit der Gabel auf den Tisch trommelt und „Hunger“ schreit dann sieht man schon. Gebrauchsspuren. Mit etwas Erziehung bleibt das Besteck jetzt auf dem Teller.

In dem Fall würde ich gar präventiv gegen Wurm behandeln vor dem Ölen! In dem Gebäude bin ich an verschiedenen Stellen ständig am Kämpfen dagegen!

P.S.: Ja, die Küche macht uns Freude, ist aber auch - nach Jahren der Anstrengungen - der einzige komplett renovierte Raum in einem ansonsten schönen, aber sehr ruinösen Gebäude, in dem von den 50er- bis zu den 70er-Jahren bei Umbauten übel gewütet wurde...
 

schreinerheiri5

ww-birnbaum
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melde mich dankbar wieder einmal aus aktuellem Anlass.
Habe nun das Kirschbaumholz ausgiebig besichtigt. DAS WIRD ES, allein schon aus dem simplen Grund, dass ich es geschenkt bekomme!

Es ist ein riesiger Bestand, der seit 15 Jahren in einer Scheune trocknet.
Es gibt 10-cm-Bohlen, aus denen ich die Beine machen kann. Dann reichlich genug 8-cm-Bohlen, für die Tischplatte. Gehobelt wohl mindestens 5-6 cm. Länge ist etwas mehr als 4 Meter; also Fertigmass wohl etwas darunter, aber damit kann ich leben.

Dann 5-6 cm-Bretter, die mir für Zarge und Gratleisten ausreichen.

Das Holz ist sehr schön. Wurde vor dem Einlagern behandelt, daher kein einziges Wurmloch.

Nun freue ich mich darauf, und bedaure meine broterwerbsbedingt allenthalben mangelnde Zeit...
Nächsten Sommer jedoch unterstützt mich ein Neffe mit der Restaurierung der grossen Hobelmaschine, und dann kann ich loslegen!
Aufgrund der Hobelbreite von nur 35 cm meiner Kombimaschine und aufgrund der räumlichen Verhältnisse in meiner Werkstatt wäre ein solches Projekt nicht machbar ohne das 'neue' 60-cm-Gussmonster, verschiebbar aufgebockt in grosszügigen räumlichen Verhältnissen.

Werde daraus einen Beitrag im Projektforum machen, auch in der Hoffnung auf fachlich fruchtbaren Austausch, für den ich hier stets sehr dankbar bin.

Herzlich,
Felix
 
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