Küchenarbeitsplatte Stoß quillt - was tun

pius

ww-esche
Registriert
25. August 2003
Beiträge
477
Ort
Freiburg i. Br.
Hallo Kolleginnen und Kollegen,

ich habe den ganz ungünstigen Fall, das sich in einer neu eingebauten Küche der Stoss der Küchenarbeitsplatte als nicht dicht erwiesen hat. Die Platte ist bisher gering gequollen, was ich wider runterdrücken konnte. Den unteren Bereich der Stossfuge habe ich geleimt und oben eine Schnur Silikon angegeben, dann verbunden. Anscheinend war das Silikon nicht überall...

Leider ist die Arb-Platte so verwinkelt eingebaut, das neu machen einen wirklichen Schaden bedeuten würde.

Nun die Frage, gibt es irgendein Teufelszeug, was ich in diese (eigentlich geschlossene) Fuge einbringen kann? Das Zeug aus der Silikon-Spray-Dose vielleicht? Oder Öl? Oder hat noch wer ne andere rettende Idee?

mit bangen Grüßen

Pius
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.885
Spontane Idee ohne jeder Gewähr: dünnflüssigen Sekundenkleber einsickern lassen. Fuge ganz knapp abkleben, Kleber angeben, was nicht innerhalb von 5 Sekunden wegzieht sofort abwischen, am besten mit einem leicht Aceton-feuchten Tuch.
 

Neige

ww-robinie
Registriert
15. Mai 2014
Beiträge
3.519
Alter
66
Ort
78628 Rottweil
Ich fürchte allerdings, dass das Problem immer wieder auftauchen wird, du den Stoß nicht mehr ganz zu 100% dicht bekommst.
Die Stöße an Arbeitsplatten müssen immer flächendeckend versiegelt sein. In der professionellen Küchenmontage wäre das ein schwerer Montagefehler.

Nun die Frage, gibt es irgendein Teufelszeug, was ich in diese (eigentlich geschlossene) Fuge einbringen kann? Das Zeug aus der Silikon-Spray-Dose vielleicht? Oder Öl? Oder hat noch wer ne andere rettende Idee?
Von meiner Seite ein klares Nein. Einzig was hilft ist, Feuchtigkeit am Stoß vermeiden um ein weiteres aufquellen zu reduzieren.

Den Vorschlag von SteffenH ist ein Versuch wert, ob er dauerhaft hilft bleibt abzuwarten.
 

pius

ww-esche
Registriert
25. August 2003
Beiträge
477
Ort
Freiburg i. Br.
danke schonmal

für eure Antworten.

Damit es das nächste mal besser klappt: flächendeckend versiegeln heisst gesamtte Stossfuge mit Silikon verkleben?
Das mit dem unten Weissleim und oben Silikon ist eigentlich falsch?

Zu meinem Problem bin ich in einer schlaflosen Nacht auf die Idee gekommen, auf die Fuge Silikon aufzutragen und dieses dann mit einer selbstgebauten "Überdruck-Glocke" mittels Kompressor in die Fuge reinzudrücken. Zumindest bei einem Probestück, was ich heute früh gemacht habe ist das Silikon tatsächlich erfreuliche 3-4mm eingedrungen. Mal Schauen...
 

Neige

ww-robinie
Registriert
15. Mai 2014
Beiträge
3.519
Alter
66
Ort
78628 Rottweil
Damit es das nächste mal besser klappt: flächendeckend versiegeln heisst gesamtte Stossfuge mit Silikon verkleben?

so ist es, die einen machen es mit Silikon, andere wiederum mit wasserfestem Leim, ich bevorzuge letzere Methode
Das mit dem unten Weissleim und oben Silikon ist eigentlich falsch?
jain, besser ist es, sich für eine Methode zu entscheiden, aber flächendeckend!!

Zu meinem Problem bin ich in einer schlaflosen Nacht auf die Idee gekommen, auf die Fuge Silikon aufzutragen und dieses dann mit einer selbstgebauten "Überdruck-Glocke" mittels Kompressor in die Fuge reinzudrücken. Zumindest bei einem Probestück, was ich heute früh gemacht habe ist das Silikon tatsächlich erfreuliche 3-4mm eingedrungen. Mal Schauen...
Falls du damit Erfolg hast, würde mich das Ergebnis interessieren :emoji_wink:

Edit:
Apropos versiegeln....hast du Ausschnitt von Spüle und Kochfeld versiegelt? wenn ja gut, wenn nein nachholen, ansonsten hast du das Problem dort auch bald.
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Hallo Pius

denke du wirst dir da leider eine
Dauerbaustelle einrichten.

Wenn eine Spannplatte erst einmal
aufgequollen ist, gibt es keine Mögl-
keit die Spänne wieder mit Leim so
zu benetzen, das es dauerhaft hält.

Zu dem Thema Fugenversieglung haben
wir schon mal einen Beitrag hier gehabt.
Mischfuge geht nicht, Leim braucht Druck
in der Fuge - das Dichtungsmittel eher aber
eine gewisse Fugenbreite um seine Aufgabe
erfüllen zu können.

Auch wenn es jetzt ärgerlich ist, bau die
Platten ab und mach sie neu. Auf Dauer
wird es die kostengerechtere Lösung sein.

LG Harald
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.751
Alter
43
Ort
Oberbayern
Ich seh das ähnlich wie Harald, dass das vermutlich nix Dauerhaftes werden wird. Lieber gleich neu machen und dafür dauerhaft Ruhe.

Ein ähnliches Problem hatte ich mal bei einer Küchenarbeitsplatte aus massiver, geräucherter Eiche. Allerdings gingen da die Längsfugen der einzelnen Bretter auf....:eek:
Ich bin dann einmal hin und habe versucht das beim Kunden zu richten, musste aber schnell einsehen, dass das keine dauerhafte Lösung ist. Wir haben die Platte dann ausgebaut, in der Werkstatt die Fugen aufgeschnitten (dabei kam dann raus, dass der Lehrling beim Verleimen zuwenig Leim verwendet hat :mad:), neu Verleimt, neue Oberfläche, wieder eingebaut.

Das war zwar mit allem 1,5 Tage Arbeit aber seit dem passt´s und ich hab keine schlaflosen Nächte wegen der Platte.

Viele Grüße,

Florian
 

Holzwurm1952

ww-buche
Registriert
7. März 2014
Beiträge
288
Ort
Nördlich von München
hallo,
hab immer Silikon Transparent für Plattenverbindung genommen auch für alle ausschnitte Bohrungen aber auch alle Offenen Schnittkanten das heißt nirgends ( auch nicht die Kleinste Stelle ) darf unbehandelte Spanplatte sein.
Bei Masivholzplatten reicht das Lakieren aller Kanten Ausschnitte und Bohrungen.
Bei der Stoßfuge bin ich ganz leicht mit feinen Schleifpapier auf der Oberseite darüber gegangen
dann passt auch die Stoßfuge, das Silikon überbrückt die die 2-3 Zentelmilimeter und keine Kante spürbar
nach den anfräsen der Plattenverbindung ist die Kante so scharf das immer der Stoß ungleich war
immer mit den Fingern spürbar war.
Bei über Tausend eingebauten Küchen nie Probleme gehabt.
Habe schon viel Murks mitbekommen von anderen aber Sauber wird's nur durch Austausch der Platten.
Spanplatte die aufgequollen ist geht nie mehr zurück sondern es wird sich weiter heben, wenn richtig abdichten dann nur noch wenig, egal was man macht !!!
 

vollholz

ww-robinie
Registriert
17. Februar 2005
Beiträge
770
Hi,
Stöße an Schichtstoff-Arbeitsplatten sind nie 100%ig dicht. Auch wenn beim Verbinden alles richtig und sorgfältig gemacht wird, muß der Kunde bei der Nutzung der Platte darauf achten, daß auf den Stößen nie Wasser steht.
Gegen die Kapillarwirkung der Fuge hilft auch bestes Versiegeln nicht, die bleibt immer erhalten. Insofern würde ich das zwar erneuern, aber den Kunden finanziell beteiligen.
Grüße,
Jens
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.449
Ort
Wien/österreich
Hallo!
Versucht habe ich es noch nie, aber mir fällt da auf die Schnelle der Begriff Holzverfestiger ein. Eigentlich ein Produkt aus der Bautechnik zur Versiegelung von Rissen im Beton. Wird jetzt aber vielfach auch in der Holz Restaurierung verwendet. Ich habe damit schon gute Erfahrungen bei Sesseln gemacht, wenn sich irgendwo unsere lieben Freunde die Holzwürmchen eingenistet haben. Dieses Produkt ist dünnflüssig und zieht ins Holz ein. Es entsteht dann eine Verkieselung und verfestigt das Mehl der Würmchen und das Holz. dabei wird das ganze richtig hart und Wasserfest.
Wieweit es bei Spanplatten funktioniert kann ich nicht sagen.

lg
gerhard
 

sachsejong

ww-robinie
Registriert
27. Mai 2008
Beiträge
725
Ort
Fulda
nur so ne Idee...

die Fuge mit nem 45°- Fräser 1-3mm tief auffräsen, dann Silikon rein und bündig abziehen?
 

pius

ww-esche
Registriert
25. August 2003
Beiträge
477
Ort
Freiburg i. Br.
Kunsthart

Hallo, ich habe nun von einem Restaurator ein Zeug aus flüssigem Plexiglas bekommen (Plexogumm oder ähnlich) das kann sehr stark verdünnt werden und zieht wirklich super in jede Ritze. Ich habe zusätzlich mit der erwähnten Überdruckglocke reingepustet was geht) Das schöne ist, das man die Überstände mit der Verdünnung von der Arbeitsplatte gut wegkriegt. (Abkleben war witzlos, weil es sofort unter den Tesa gekrochen ist)

Ich habe zuhause in der Werkstatt mal einen Versuch gemacht und fand den Test eigentlich recht vielversprechend. Wenn ich nichts mehr vom Kunden höre, werdet ihr es wohl auch nie erfahren. Wenn ich die Platte erneuern muss, werde ich mich melden.

Danke für die Inspiration und drückt mir die Daumen
 

Obatzter

ww-robinie
Registriert
26. Dezember 2006
Beiträge
777
Ort
West-Wood-Forrest
Hallo,
ich hatte auch mal so einen Fall.
Um die Platte nicht auswechseln zu müssen habe ich dem Kunden vorgeschlagen ein Granitfeld mit Edelstahlrahmen einzulassen. Das gab es damals bei der Fa. Naber.
Da der Herd in unmittelbarer Nähe war bot sich diese Lösung als sehr gut an.
Die Kontur des Granitfeldes habe ich mit einer Oberfräse abgefahren und das Mittlere mit einem Stemmeisen und anschliesen mit einem Grundhobel sauber rausgeholt. Diese vorgehensweise war mit relativ wenig Dreck verbunden.
Das ganze hat ca. 1,5 std und das Granitfeld gekostet Ca. 200 Eu
gruss
 

Alterholzwurm

ww-esche
Registriert
23. Januar 2014
Beiträge
448
Ort
Manila
Ja genau,
waere vielleicht mal ganz gut zu erfahren, wie die Kueche aufgeteilt ist.
Wenn da dauernd Wasser steht, kann man machen was man will. Frueher oder spaeter wirds dann wieder Probleme geben.
 

pius

ww-esche
Registriert
25. August 2003
Beiträge
477
Ort
Freiburg i. Br.
Hallo zusammen,
bin grad zufällig auf diesen von mir losgetretenen Beitrag gestossen und sehe erschreckt, dass ich gar nicht geantwortet hatte...
Tatsächlich habe ich mich um den Holzverfestiger (Danke derdad) gekümmert und diesen zusätzlich mit Druckluft in die Fuge gepumpt. Wäre vermutlich tatsächlich auch so gegangen. Ich habe es mit einer Spritze+Kanüle auf die Fuge laufen lassen. Man konnte förmlich sehen, wie das kappilarisch weggesaugt wurde. Überstand ist einfach mit Azeton wegzuwischen gewesen.
Bis jetzt keine Probleme mehr aufgetaucht.
Also: ein reichlich verspätetes Danke an alle
 

KaiX0

ww-robinie
Registriert
2. November 2021
Beiträge
2.153
Ort
Stubben bei Bad Oldesloe
Spontane Idee ohne jeder Gewähr: dünnflüssigen Sekundenkleber einsickern lassen. Fuge ganz knapp abkleben, Kleber angeben, was nicht innerhalb von 5 Sekunden wegzieht sofort abwischen, am besten mit einem leicht Aceton-feuchten Tuch.
Genau so würde ich es auch machen.Bausatzkleber dünnflüssig. Sicherheitshalber in mehreren Durchgängen und von unten auch abkleben. Das Zeug läuft wie Wasser!
 

pius

ww-esche
Registriert
25. August 2003
Beiträge
477
Ort
Freiburg i. Br.
Hallo, ich hab mal eben bei dem Restaurator nachgefragt, wo ich das Zeug damals bekommen habe.
Hier seine Antwort:
Methylmetacrylat (im Prinzip Plexiglas) gelöst in Ethylacetat. Bestellbar bei Kremer Pigmente oder evtl. deffner&johann.
Besten Gruß
Pius
 

Micha701

ww-pappel
Registriert
14. April 2024
Beiträge
3
Ort
Regensburg
Ok, danke für die Info. Das ist dann quasi Paraloid™ B 72 in Ethylacetat, gibt's aber als 15%ig oder 25%ig. Was meinst du was besser ist? Für den Zweck wohl besser das 25%ige?
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.701
Ort
Dortmund
Ich mach das nach Gefühl. Mach doch erstmal die 15% und check, wie dünnflüssig es ist. Meine Mischung ist dünn wie Wasser.
 
Oben Unten