Küchentisch aus Lärchenlatten

[Broda]

Hallo an alle Holzwürmer,

ich verfolge das gesamte Forum schon seit einiger Zeit und dachte es wäre Zeit für meinen ersten Thread.

Ich möchte einen Küchentisch aus Lärche bauen und habe die Bretter bisher mit der HC 260 abgerichtet und gehobelt. Die Latten haben bisher die Maße 130x4,5x1,5cm und sollen hochkant (also an der 4,5er Seite) verleimt werden. Die enden der Tischplatte sollen durch Versatz der Latten eine Art zinkung geben, damit die Tischbeine darin greifen können. Der Tisch soll in der Art, wie der im link gezeigte werden.
https://www.instagram.com/p/WidULlCQwV/
Bei der Tischplatte und den Beinen möchte ich wie folgt vorgehen.


1. Latten zu 25er Segmenten verleimen, das ganze dreimal.
2. alle Segmente nochmal dickenhobeln auf 4,2 cm
3.Tischplatte aus den 3 24er Segmenten verleimen
4. Tischplatte mit rauhbank Hobel und dann schleifen
5. Zusammenbau mit Tischbeinen und Ölen mit hartwachsöl.

Jetzt zu meinen Fragen:
Kann ich fürs verleimen d4 PU Leim von Soudal nehmen?
Reichen 8 Schraubzwingen aus temperguss fürs finale Leimen.
Habe ich einen eklatanten Denkfehler?
Reicht eine 4cm dicke Tischplatte auf 110cm Länge um nicht durchzubiegen.

Besten Dank schonmal für eure Hilfe!

Viele Grüße
Broda

 

[holz2006]

Hallo Broda,
das hört sich alles schon mal ganz gut an, ist auch einen tolle Idee.
Ich will Dir aber noch ein paar Tipps geben.
Ich würde erst mall alle Kanteln auf 3 cm verleimen, der Zinkenabstand von 1,5 cm
erscheint mir etwas zu verspielt. Dann alles auf 43 mm x 28 aushobeln mit einer Maschineneinstellung.
Jetzt würde ich allen genau Ablängen 110 und 102 cm für die Platte und entsprechend der Tischhöhe
für die Seitenteile, die kannst Du ja zum Schluß noch gerade schneiden.
Beim Verleimen schon genau die 40 mm Zapfeneinstand einhalten. Schlag Dir vor dem Leimauftrag
ein paar kleine Nägel ein und zwick die Köpfe ab dann kannst Du das genau positionieren und es verrutscht nicht
beim zusammenzwingen. Zum verleimen würde ich Weißleim nehmen, nur bei der Verleimung Platte/Seiten PU.
Wenn Du die drei Segmente dann verleimst, mach das auch mit den Nägeln dann sparst Du Dir das hobel der fertigen Platte.
Trag bei der Zinkenverleimung den PU nur dünn auf die Zapfen auf sonst schiebst Du den Kleber beim zusammenfügen in den
Zinkengrund. Beim Verleimen der Seiten mit der Platte von allen Seiten Zwingen mit Zulagen ansetzen sonst drück der Pu die
Zapen aus den Zinken. Der Kleber quillt beim abbinden. Auf die Zulagen Packetband das die nicht mit den Teilen verkleben.
Die Oberflächen sollten dann mit schleifen glatt zu kriegen sein.

Lese noch mal nach wie das mit den Verleimregeln ist. Dazu gibt es viele Abhandlungen
nicht das sich die Platte zu sehr verzieht
.
Ich wünsche Dir gutes Gelingen, vielleicht stellst Du das fertige Projekt
ja mal in der Rubrik "Projektvorstellung" ein.

Gruß, Axel

 

[Georg L.]

Den PU Leim kannst du natürlich nehmen, solltest aber alles abkleben, denn der PU Leim quillt auf und das Ganze kann eine Riesenrauerei werden. Den gequollenen Leim aus den Zwischenräumen herauszukriegen stelle ich mir nicht so prickelnd vor.
Ich würde einfach normalen Weißleim (Ponal, Kleiberit usw.) nehmen. Der lässt sich, solange er noch nicht abgebunden ist einfach mit einem feuchten Lappen abwischen. Halten tut der genau so gut und ist billiger.
Das Design wäre zwar nicht meines, aber im großen und ganzen sehe ich keine Schwierigkeiten den Tisch so zu bauen wie du dir das vorstellst.
Die 8 Schraubzwingen, falls entspechend lang; sollten für die Verleimung ebenfalls ausreichen.
Bezüglich des fertigen Projekts kann ich mich Axel nur anschließen.

 

[IngoS]

Hallo,

mir wären 15mm dicke Latten auch zu dünn. 30mm oder noch mehr finde ich stimmiger und macht wesentlich weniger Arbeit.
Ein interessanter Tisch, den allerdings die Hausfrau bald verfluchen wird, wenn sie an den Beinen zwischen den Lamellen mit Schraubenzieher und Lappen Staub putzen muss (vor allem bei 15mm Latten).
ich kann auch nur zu Weißleim raten.
Viel Spaß beim Bauen.

Gruß

Ingo

 

[Broda]

Vielen Dank für die Hinweise, die waren sehr hilfreich! Ich werde die Verleimung der Latten mit Weißleim machen und nur die Zinken mit PU. Ursprünglich war auch geplant die Seitenteile entgegen des Bildes durchgehend zu bauen, aber meine Frau möchte die jetzt doch. Ihre Beschwerden laufen also ins leere .

Ich wollte den Tisch dieses wochenende verleimen, bin mir aber jetzt nicht sicher ob ich das im Winter tun sollte, da sich das Holz ja dann im Sommer stark ausdehnt durch die steigende Luftfeuchtigkeit. Meine Werkstatt kann ich auch fast nicht heizen, sodass zusätzlich nicht mehr als 7-10 Grad herrschen. Das würde für den Leim gerade noch reichen, optimal wäre aber wohl was anderes. Sollte ich bis zum Frühling warten oder in einen zwar wärmeren aber auch feuchteren Keller ausweichen? Oder reichen 10grad in einer trockenen Garage zum verleimen und abbinden?

 

[Georg L.]

und nur die Zinken mit PU.

Aber gerade bei den Zinken bekommst du Probleme wenn der Leim rausläuft. Den dann aus den Zwischenräumen zu popeln stelle ich mir nicht so prickelnd vor. Wie gesagt, herausgelaufener Weißleim kannst du einfach mit einem feuchten Lappen abwischen.

 

[Broda]

Aber gerade bei den Zinken bekommst du Probleme wenn der Leim rausläuft. Den dann aus den Zwischenräumen zu popeln stelle ich mir nicht so prickelnd vor. Wie gesagt, herausgelaufener Weißleim kannst du einfach mit einem feuchten Lappen abwischen.

Stimmt, da hast du recht. Bei meinen werkstattvorrichtungen, habe ich das herausgequollene immer trocknen lassen und mit dem stechbeitel abgemacht. Wenn dann mal ein Kratzer im holz war, wars halt nicht so schlimm. Aber bei einem Tisch wäre das blöd...

Kann mir noch jemand bei dem Thema Luftfeuchtigkeit/Kälte einen tip geben?

 

[Broda]

Ich muss den Thread leider nochmal ausgraben, da ich noch eine wichtige Frage habe:

Der Tisch soll ja als Küchentisch fungieren. Daher stellte sich mir die Frage, ob hartwachsöl überhaupt die richtige Behandlung ist oder vielleicht doch Parkettöl die bessere Wahl. Mir geht es im wesentlichen darum, Fettflecke und glasränder und -Abdrücke zu vermeiden...

 

[schrauber-at-work]

Moin,

habe einen Küchentisch aus Kiefernholz aufgearbeitet. Geölt mit Festool HD, seit ~2 Jahren täglich in Benutzung (4 Personen, davon 1 Kleinkind und ein Pubärtier). Bisher nichts nachteiliges festzustellen.
Ich weiß nicht ob das Parkettöl Lebensmittelecht ist, das wäre mir an einem Tisch schon wichtig.

Gruß SAW

 

[Broda]

Hast du dieses Öl genommen und falls ja, wie stark feuert das im Vergleich mit anderen Ölen an?

 

[schrauber-at-work]

Guten Morgen,

ja das ist das Öl welches ich verwende. Das anfeuern hält sich in Grenzen.
Leider gerade kein Bild vom Tisch greifbar, hier mal das anfeuern auf gestockter Buche



Hatte schon andere Öle im Einsatz die wesentlich stärker angefeuert haben.

Gruß SAW

 

[Broda]

Super, danke dir für die schnelle Antwort! Ich werd mal sehen, ob ich evtl. ne kleinere Größe finde. 5 Liter sind dann doch bisschen viel.

 

[schrauber-at-work]

Gibt es in den kleinen 300ml Spendern. Ist relativ ergiebig und gut zu verarbeiten.

Gruß SAW