Kante abrichten mit Oberfräse wenn Stärke des Bretts > Bündigfräser

patrick389

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Hallo zusammen,

ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.

Da ich keine Abrichte habe und auch leider keinen Platz mehr um eine aufzustellen, bin ich gerade am überlegen wie nun die Kante gut Abrichten kann.
Einiges gegooglet, dabei erschien mir die Möglichkeit dies mit der Oberfräse zu machen einfach am besten.

Meine Oberfräse ist eine Bosch POF 1400 ACE.

Nun kann ich das wunderbar mit einem Büdigfräser machen solange die Werkstückgröße dies zulässt.
Sprich solange ich genügend Auflagefläche habe um die OF zu führen.
Da ich mir gerade einen Frästisch baue, kann man bei bedarf auch diesen nutzen mit einem Bündigfräser. Je nach Größe des Werkstücks...

Nun stellt sich mir das Problem, was mache ich wenn mein Bündigfräser einfach nicht lang genug ist?
Sagen wir mal mein Fräser kann 25mm fräsen, mein Werkstück ist aber 40mm stark. Reicht ja nicht aus der Gute.
Da dachte ich mir, ginge es denn nicht, wenn ich dies in 2 Etappen mache?
Sprich, das ich zuerst mit dem BüF (entweder mit Anlauflager oben oder halt unten) die eine hälfte fräse und dann mit dem Anlauflage auf die zuvor gefräste Fläche gehe und so den Rest weg fräse?

Hoffe es ist etwas verständlich erklärt :emoji_grin:

Was meint Ihr, ginge das so oder wird das Ergebnis beschissen?

Besten Dank für eure Anworten.

Gruß Patrick.
 

ManuelS

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Hallo Patrick,
ehrlich gesagt habe ich nicht ganz verstanden wie du das machen möchtest.

Einige haben sich eine Vorrichtung gebaut um die Oberfräse waagerecht zu bewegen beispielsweise für Tischplatten oder ähnlich große Stücke. Dabei ist die Grundplatte der Fräse parallel zum Werkstück. Auf YouTube gibt es eine Menge Videos dazu

Du möchtest das Brett senkrecht zur Grundplatte führen und mit dem Schaft fräsen?

In deinem Fall würde ich einfach einen elektrischen Handhobel kaufen. Habe letzte Woche einen mit 102mm Breite für 25€ in top Zustand gekauft. Mit entsprechenden Gewinden am Gerät kann der Hobel fest am Tisch verschraubt werden quasi eine Mini stationär Maschine. Messerschutz nicht vergessen! Gibt's auch schon als fertige Vorrichtung von Bosch teilweise auch zum Dickenhobeln allerdings nur noch gebraucht.

Sicher keine überragende Lösung aber irgendwie einfacher wie mit einem langen Fräser von mehreren Seiten ...

Vielleicht habe ich deine Idee aber auch völlig falsch verstanden...
 

patrick389

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Danke dir für deine Antwort.
Also du meinst, das die OF auf der Kante der Platte etc. sitzt? Evtl. weiß ich auch gerade nicht was du genau meinst? Evtl mal eim Video dazu?

Meine Idee war dann diese... OF_Zeichnung 1.PNG

Im ersten Schritt würde ich dann erstmal so viel abnehmen, das mein Anlaufring an meiner Platte für die Führung entlanglaufen kann.
Im zweiten Schritt gehe ich ich dann tiefer. Dabei läuft der Ring dann auf der Fläche die ich gerade gefräst habe.
Somit wäre dann die ganze Fläche plan gefräst.
Sorry für meine genialen Zeichenkünste :emoji_grin: Bitte verzeiht mir die Proportionen von OF und Fräser :emoji_grin:

Ich hoffe ich konnte es soweit deutlich machen was ich vorhabe.

Frage wäre dahingehend, würde das dann eine plane Fläche ergeben oder "krumm und schief" bzw. unterschiedliche Höhen.
 

ManuelS

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Dir geht es nur um die reine Kante?
Wie machst du dann die Fläche? Wenn die Fläche nicht eben ist wird Kante ja auch wellig weil die Oberfräse nicht sauber aufliegt. Fräse im Tisch eingebaut das gleiche Problem wenn das Holz nicht eben ist und du umgreifst kann es etwas kippen und du hast eine Macke in der Kante.

Was genau möchtest du mit dem Holz machen
 

raziausdud

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Abrichten auf dem Frästisch kenne ich soweit: Dazu muss der zweiteilige Anschlag hinter dem Fräskopf genau in der Flucht mit dem selbigen sein. Mit dem vorderen Anschlag stellt man die Spanabnahme ein. Das ist dann quasi eine um 90 Grad gedrehte kleine Hobelmaschine. Nur mit Zuführ-ANSCHLAG und Abnahme-ANSCHLAG (statt -Tisch).

Soweit kenne ich es. Im Moment fehlt mir allerdings die Vorstellungskraft, ob man für die hier geforderte Überhöhe das Werkstück nicht einfach von der anderen Seite und auf den Kopf gestellt für die zweite Fräsung über den Tisch entlang der Anschläge fährt. Daher mehr eine Idee und ein Vorschlag zur Diskussion.

Ich muss aber auch schreiben: ein Elektro-Hobel wäre ein geeignetes Gerät dafür. Und hier hat auch schonmal jemand eine entsprechende Konstruktion zum Abrichten vorgestellt. Vielleicht findest Du es über die Such-Funktion hier. Oder „derjenige“ meldet sich.

Rainer
 

ManuelS

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Habe ich auf der Tischfräse auch schon gemacht um saubere Schnittkanten an Spanplatten zu bekommen. Aber die Einstellung bis der Anschlag sauber zum Messerkopf ausgerichtet ist und die Dicke exakt den Anleimern entspricht dauert schon ein paar Minuten.
Das ganze von zwei Seiten mit einer eventuell nicht parallelen Platte ( ober zu Unterseite ) ist viel Aufwand mit hohem Risiko von Fehlern.

Was spricht gegen einen normalen Handhobel ohne Strom? Damit sind die 40mm auch in einem Durchgang machbar.
Bequemer ist die Variante mit Elektro-Hobel. Im Vergleich zur Oberfräse ein größerer Durchmesser damit höhere Schnittgeschwindigkeit und entsprechend sauberes Ergebnis. Zudem gibt es die Messer günstiger als einen Fräser. Und die Höhe kann in einem Durchgang 80 oder 100 mm betragen.
Die fertige Vorrichtung von Bosch gibt es als adv82.
 

LaettaLight

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Tauchkreissäge, Führungsschiene, scharfes Sägeblatt und danach 1-2 Züge mit dem Handhobel. So habe ich es einige Zeit gemacht. Natürlich nur bei bereits in der Fläche abgerichtetem Material wie gekauften Leimholz.
Grüße
Tobias
 

McIlroy

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Was meint Ihr, ginge das so oder wird das Ergebnis beschissen?
Das geht und das Ergebnis wird auch gut, solange - wie schon gesagt wurde - die Oberfläche der Platte halbwegs gerade und parallel zur unteren Fläche ist.

Mit der Methode habe ich beim E-Gittarenbau die Korpuskonturen in zwei Durchgängen gefräst, bevor ich einen Bündigfräser mit 50mm Schneidenlänge hatte. Geht völlig problemlos. Allerdings habe ich das mit zwei separaten Bündigfräsern gemacht (einmal mit Lager am Schaft, einmal an der Spitze) und das Werkstück dann einmal gewendet. Ich konnte nach dem ersten Fräsen nicht viel weiter runter, dann war die Spindel bzw. Spannzangenmutter im Weg.

Ein Bündigfräser mit 50mm lohnt sich aber wie gesagt, wenn man das öfter macht. Wenn man einen mit Wendeplatten nimmt, hat man auch "ein Leben lang" was davon.

Bei geraden Kanten muss es nichtmal ein Bündigfräser sein, da reicht auch eine Führungsleiste und ein entsprechend langer Nutfräser.
 
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rafikus

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Tauchkreissäge, Führungsschiene, scharfes Sägeblatt und danach 1-2 Züge mit dem Handhobel.
Oder gleich den Handhobel in die Hand nehmen, dann braucht man nicht mal die Tauchsäge.
Ich nehme an, dass die Sägefläche schon einigermaßen gut ist, wenn der Themenstarter "nur noch" mit der Oberfräse abrichten möchte.
 

Time_to_wonder

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Nimm doch einfach den normalen Nutfräser und führte die Fräse nicht per Bündigfräser an der Kante, sondern zwinge ne Leiste auf eine solche Distanz zur späteren Kante, dass Du die Fräse mit der abgefachten Seite der Grundplatte führen kannst. In mehreren Zustellungen, bis die Tiefe erreicht ist. Folie1.JPG
 

dsdommi

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@Time_to_wonder
Warum mit der abgeflachten Seite?
Habe mal gehört dass man die Runde Seite nutzt weil man da nicht schief Fräsen kann.
Habe es bisher auch immer so gemacht nachdem ich mit der abgeflachten Seite ein Werkstück versemmelt habe.
Danke
 

rafikus

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Nimm doch einfach den normalen Nutfräser und führte die Fräse nicht per Bündigfräser an der Kante, sondern zwinge ne Leiste auf eine solche Distanz zur späteren Kante, dass Du die Fräse mit der abgefachten Seite der Grundplatte führen kannst. In mehreren Zustellungen, bis die Tiefe erreicht ist.
Das sollte auch gehen, aaaaaber:
1. muss der Durchmesser des Fräsers größer sein als des Schaftes (oder zumindest gleich)
2. der Fräserschaft muss recht lang sein, damit der Fräser noch sicher eingespannt ist und man die Fräse in der Tiefe noch absenken kann nachdem die Schneiden schon voll im Eingriff sind.

Wie viele Fräser würden dieser Anforderung bei der Schaftlänge genügen?
Bei Sauterschop gibt es z.B. einen 12mm Nutfräser mit 12mm Schaft, Schneidenlänge 63mm, Gesamtlänge 112mm . Die Spannzange in meiner Oberfräse ist 20,5mm lang. Mit dieser Methode könnte ich 90mm dickes Material bearbeiten. Die Frage ist nur, wie die Holzkante aussieht, wenn der Schaft da dran vorbei dreht?
Dann schon eher mit dem 22mm Nutfräser von Sautershop. Schneidenlänge 60mm, Gesamtlänge 110mm. Mit meiner Oberfäse könnte ich immerhin 88mm dickes Material bearbeiten. Dieser Fräser kostet aber schon einiges mehr.

Es geht also, man muss sich "nur" das passende Werkzeug beschaffen.
Und noch eines: die Berechnungen gelten nur für Oberfräsen bei welchen die Spannzange im eingetauchten Zustand bis zur Unterkante der Grundplatte reicht. Bei der Bosch POF 1400 ist das wohl nicht der Fall.

Ich würde einfach den Handhobel nehmen.
 

Time_to_wonder

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Es geht also, man muss sich "nur" das passende Werkzeug beschaffen.
Und noch eines: die Berechnungen gelten nur für Oberfräsen bei welchen die Spannzange im eingetauchten Zustand bis zur Unterkante der Grundplatte reicht. Bei der Bosch POF 1400 ist das wohl nicht der Fall.

Das stimmt. Meine Ex trägt auch das grüne Kleid und hört auf den Namen POF 1400. Mit meinen längsten Fräser (10mm, 8mm Schaft, 60mm Länge) erreiche ich ca. 25 mm Tiefe. Hätte jetzt ohne Messen nicht gedacht, dass es so wenig ist. Aber bei der Variante des TE geht das ja auch nicht, er möchte beispielsweise 40mm fräsen.
 

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rafikus

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Dass dieses grüne Ding nicht gerade das Gelbe vom Ei ist wurde hier im Forum schon öfter erwähnt.
Da lobe ich mir meine Hitachi M12VE.
 

LaettaLight

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Verstehe ich leider nicht.
Habe mich immer gefragt wofür die Flache Seite da ist. Mit der Flachen Seite am Anschlag kann ich die Fuge verziehen wenn ich die Maschine ein wenig drehe im Eifer des Gefechts. Mit der runden nicht. :emoji_innocent:
Na das mit dem "Verziehen" gilt nur wenn du eine Nut genau in der Fräserdicke fräst. Bei der Bearbeitung von Außenkanten kommst du mit dem Fräser immer weiter vom Werkstück weg, wenn du nicht sauber führst. Das lässt sich also Nachfräsen. Bei der Runden Seite habe ich die Bedenken, dass die Sohlen in der Regel nicht so perfekt rund sind und auch nicht immer sauber zum Fräser zentriert. Somit also ungenauer als die abgeflachte Seite (außer man zentriert die Grundplatte und nimmt immer einen Punkt als Referenz).
Viele Grüße
Tobias
 

dsdommi

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@LaettaLight
Ah verstehe deine Bedenken. Dann muss man bei einer Nut die breiter ist als der Fräser aber die Seiten wechseln.
Wie macht ihr anderen das denn?
Also ich habe meine Nuten etc nicht aufs 100stel gemessen, bisher war es für mich immer ok.
 

LaettaLight

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@dsdommi
Reihenfolge der bevorzugten Arbeitsweisen:
Wenn es geht mache ich die Nuten am Frästisch.
Wenn das nicht geht nehme ich den Parallelanschlag
Wenn das nicht geht, spanne ich eine Alulatte auf, fahre mit der flachen Seite meiner GOF1600 ab. Wenn die Nut breiter sein soll als der Fräser, setze ich die Latte um. Ich achte darauf, dass die Fräsrichtung so gewählt ist, dass bei der 2. Fräsung im Gegenlauf gefräst wird. <Edit> Ach ja es ist wichtig, dass die Führungslatte auf der Seite sitzt, auf der der Fräser im Eingriff ist, sonst zieht es die die Fräse weg vom Anschlag (im Gegenlauf)</Edit>
Für schmale Werkstücke habe ich eine Grundplatte aus Plexiglas mit zwei Holzanschlägen nach Marius Hornberger gebaut.
Wenn ich mehrere Nuten mit gleichen Abmessungen fräsen muss, baue ich mir eine Schablone aus MDF Streifen und nehme eine Kopierhülse. Dazu habe ich mir von einer 6mm MDF Halbformatplatte einiges an Resten aufgehoben.
Ach ja 1/100 mm kann ich nicht messen, 1/100 m schon :emoji_slight_smile:

Sorry für OT, das hat natürlich wenig mit der Frage des TE zu tun.
 
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dsdommi

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Junge junge?
Wer schaut denn in die BDA :emoji_yum: :emoji_scream::emoji_joy:
Ne. War nur Spaß. Die kenne ich natürlich. Aber wie erwähnt kann man das Werkstück damit recht schnell versauen wie ich finde. Das passiert bei der runden Seite nicht so schnell. Und bisher sind mir alle Fräsungen sowohl mit der Bosch als auch mit der Makita ( Nachbau) maßhaltig genug gelungen. Vielleicht eine Frage des Anspruchs. Brauche es nicht auf 100stel genau. Ich Messe mal bei Gelegenheit nach wie unmittig der Fräser sitzt. Würde mich echt interessieren.
 
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