Kaufberatung Bandsäge Dictum BS 320-12 bzw. Axminster Craft AC2606B vs. Record Power BS300E

Diet

ww-pappel
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Guten Tag,
ich möchte mir als Hobbyschreiner für den Möbelbau zu Tauchsäge&Frästisch eine Bandsäge ergänzen. Ziel ist es, mit der Bandsäge im Design etwas flexibler zu werden und dass die neuen Projekte nicht mehr nur "vierkantgerade" werden. Ausgangmaterial für meine Projekte sind Holzbohlen bzw. bereits gehobelte Bretter - die groben Arbeiten (Besäumen und Hobeln) lasse ich normalerweise von meinem Schreiner durchführen - der ist leider voll mit Aufträgen und deshalb möchte ich mich etwas unabhängiger machen.
600-700 Euro ist meine Preisvorstellung. Ich würde gerne wissen, ob jemand schon Erfahrungen mit der Dictum BS 320-12 gesammelt hat (habe zu dem Modell noch kein Feedback gefunden) - die Dictum ist wohl baugleich mit der Axminster Craft AC2606B. Eine Alternative dazu wäre die stark beworbene Record Power BS300E.

Freue mich auf entsprechende Anregungen...

Danke & Grüße
Dietmar
 

seschmi

ww-robinie
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Das sind ja alles Kleinbandsägen, die aufgrund Größe, Schnittleistung etc nur ein sehr kleines Einsatzspektrum haben. Eigentlich eher wie eine größere Dekupiersäge, also das Aussägen von geschweiften Formen aus Brettern. Durch die kleinen Räder verdauen die auch nur recht dünne Blätter, die dann auch leicht verlaufen.

Wenn man eine Bandsäge zum Möbelbau verwendet, will man aber damit zB eine dicke Bohle in dünne Bretter auftrennen, um daraus Füllungen zu machen. Das geht mit so einer Tischbandsäge nur sehr eingeschränkt, wenn überhaupt.

Solche Geräte finden sich sehr oft in den Kleinanzeigen, oft für unter 100 Euro, von den üblichen Handelsmarken (Einhell, Güde, Scheppach), Die sind dann natürlich qualitativ schlechter als Dictum und Co, aber da kannst Du mit kleinem Investment ausprobieren, was mit so einer Tischsäge geht und was nicht.

Richtige Bandsägen gibt es gebraucht für ca. 1000 Euro. Das sind dann aber Geräte, mit denen man richtig Möbel bauen kann. Bei 40cm Raddurchmesser fängt es an, interessant zu werden.
 

KalterBach

ww-robinie
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Richtige Bandsägen gibt es gebraucht für ca. 1000 Euro. Das sind dann aber Geräte, mit denen man richtig Möbel bauen kann. Bei 40cm Raddurchmesser fängt es an, interessant zu werden.

Braucht man das wirklich, oder reicht nicht auch eine 230 Volt-Variante, bzw. eine kleinere Bandsäge mit bspw. 300er Rollen?

Mir schwirrt irgendwie sowohl die N2-35 von Hammer-Sommerangebot im Kopf rum, als auch das Video von @heiko-rech zur Nicht-Einstellung seiner Bandsäge und deren Austausch.
 

laubraupe

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Also ich kenne jetzt beide Sägen nicht, würde aber zur Record Power tendieren. Wenn du zu der Dictum Säge jetzt schon wenig Infos findest, dann wird das sicher nicht helfen wenn du mal ein Teil dafür brauchst oder eine spezifische Frage hast. Da die Record Power geräte einfach weiter verbreitet sind gibt es da natürlich auch mehr know how in den communities.
Die Sägen als größere Dekupiersäge einzuordnen mag für jemanden mit viel Erfahrung und einem ausgewachsenen Maschinenpark vielleicht passen, aber für Einsteiger sind das sicher ein ganz vernünftige Geräte.
 

Lorenzo

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Ich denk wenn man eine voll ausgestattete Werkstatt ohne Bandsäge hat, und sie bisher nicht wirklich vermisst hat, dann weiss man einfach nicht was einem entgeht :emoji_slight_smile:
Bei mir wars die erste Maschine und ich hab mich später klar für das Behalten der BS und dazu kaufen einer TKS entschieden statt die BS los zu werden und ne FKS zu kaufen. Platztechnisch ging nur entweder, oder.
Zwei Dinge kann die FKS besser: Besäumen, und Längsschnitte bei sehr kleinen Teilen mit Fritz und Franz. Ich sprech jetz nicht von ner Martin FKS mit beidseitig schwenkenden Sägeaggregat und Touchscreen mit alles-wird-motorisch-verfahren Gedöns. Die baut einem ja fast Möbel von selbst. Es geht um Maschinen die bei Amateuren rumstehen.
Aber: Nach dem Besäumen kommt eh noch Abrichten, Fügen etc, also kann ich genauso gut aber nicht ganz so komfortabel auf der BS besäumen. Das Sägen von ganz kleinen Teilen mach ich von Hand, lässt sich aber meistens durch bisschen Planung im Vorfeld vermeiden. Mit Schiebeschlitten der kleine Teile klemmt gehts auch auf der TKS, aber da is man oft von Hand schneller.
Was nur die Bandsäge kann:
Geschweifte Teile. Nicht zu verachten und ermöglicht ganz andere Designs.
Auftrennen hochkant! Allein dafür wird bei mir immer ne BS rumstehen. Und zwar ne Große! Gespiegelte Bilder für Füllungen, Tischplatten etc. Und man kann das Holz viel effizienter ausnutzen. Was ich im Praktikumsbetrieb durch den Hobel geschoben hab! Bevor ich 10mm runter hobel, schneid ich n 6 oder 7mm Brettchen runter und hobel dann erst. Dann hab ich Massivholz für Rückwände, Schubladenböden oder Basteleien.
Wenn ich nur eine klassische Maschine haben dürfte (CNC is also raus, aber selbst dann) dann wärs wieder die BS
Starkstrom, und na ja, 60cm Rollen. Gebraucht vom Qualtitätshersteller statt dem modernen Blechgraffel fürs gleiche Geld. Die Maschine is so stinkeinfach von der Konstruktion, da hat sich seit Jahrzehnten nix verbessert. Nur rationalisiert wurde viel.
Und einstellen nach Alex Snodgrass (youtube), dann schneidet sie auch richtig sauber.
Das is natürlich meine ganz persönliche Meinung als jemand der auch wirklich viel und gerne mit Handwerkzeug und fast ausschliesslich mit Massivholz arbeitet.
 

KrischanM

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Kann Lorenzos Ausführungen nur unterstreichen. Bei Massivholz ist eine BS die wichtigste Säge meines Erachtens. Habe zuerst eine TKS und dann eine Kappsäge zugelegt, die BS kam zum Schluss. Die Bandsäge nutze ich dennoch am häufigsten. Müsste ich aus den dreien zwei auswählen, würde ich eine BS und Kappsäge nehmen... Klar, Längsschnitte auf der Bandsäge dauern, aber der Faktor Zeit ist bei Hobbisten nicht so relevant. Außerdem weniger Dreck und Lärm. 1000 mal sichererer ist eine BS zudem auch noch.
Ich habe eine Record Power 350 Sabre, geht schon das Teil. Größer ist zwar immer schöner, aber der Platz ist beschränkt...
 

seschmi

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Ich habe auch nicht gesagt, dass er 1000 Euro ausgeben muss. Aber die Kleinbandsägen gibt es in den Kleinanzeigen wie Sand am Meer, eben weil viele Benutzer dann schnell was Größeres wollen.

Wenn er jetzt eine neu kauft, kriegt er nächstes Jahr nur noch 200 Euro dafür. Das ist ein ziemlicher Verlust. Wenn er eine billige gebrauchte Kleinbandsäge kauft, kann er mit minimalem Risiko ausprobieren, ob ihm das reicht. Oder gleich eine gebrauchte Große. Beides lässt sich dann für den gleichen Preis wieder verkaufen, wenn er die Erfahrung macht, dass es doch nicht das richtige ist.

Bandsägen sind einfache und ausgereifte Technik. Meine ist 20 Jahre oder so alt, das aktuelle Modell des Herstellers unterscheidet sich aber nur in der Farbe.
 

herumtreiber

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Diet

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Hallo zusammen und danke für eure Ansichten,
bei mir sieht es so aus, dass die Maschine in den Keller eines RM-Hauses einziehen muss, auch deshalb sollte es eine leise BS und keine TKS werden. Die Maschine sollte also am Stück nicht zu lang und nicht zu schwer sein (bis 100kg), und sie muss sich mit 230V begnügen.
Die Idee für eine BS kam, weil für mein neues Gästebett Bettpfosten nach oben als Bogen ausladend und verjüngend aus einem ca. 60mm starkem Erlenbrett ausgeschnitten werden müssen. Für diese Schnitte würden sich wohl auch die kleinen Bandsägen eignen, aber ich denke auch daran das eine oder andere Brett mal zu besäumen oder aufzutrennen - wie Lorenzo sagt, statt mit einem Hobel viel Abfall zu erzeugen, das Holz besser maximal nutzen. Und so wie ihr die Bandsägen beschreibt fahre ich sicher gut mit einer solch vielseitigen Maschine.

In der Einsteigerklasse, in der ich suche, möchte ich natürlich nicht in irgendeinen Schrott investieren. Bei den meisten meiner Geräten bin ich von Bosch grün auf Makita gewechselt und habe das auch nicht bereut. Nur bei der Bandsäge muss ich wohl mit Makita brechen und auf eine andere Marke setzen. Dictum kenne ich von diversen Bestellungen und der Laden und die Produkte wirken seriös - deshalb erschien mir die „größte“ Dictum BS als einer meiner potenziellen Kandidaten. Sie hat 32cm Umlenkräder, einen schweren Grusstisch und sie hat direkt unter dem Arbeitstisch bereits einen Absauganschluss. Wenn die 750 Watt der Dictum 320 zu schwach zum Auftrennen von - sagen wir mal - 15cm hohen Brettern ist, dann wäre auch die Record Power BS300E mit der gleichen Leistung zu schwach...?

Was das Sommerangebot der Hammer N2-35 betrifft - klar macht die Maschine einen seriösen Eindruck, nur kommt sie für die 800.- nackt daher und mit Unterschrank & Zubehör landet man dann doch schnell auch bei 1200 Euro.

Ich habe noch eine mir wichtige Frage zur Staubabsaugung von BS. Die meisten BS haben im unteren Kasten einen 100er Anschluss und zwar recht weit weg vom staubverursachenden Schnitt. Wie effektiv ist eine solche Staubabsaugung und kommt man hier auch statt mit 100er Absauganlage auch mit einem größeren Staubsauger (Staubklasse L) mit 38er Schlauch hin?

Danke & Grüße
Dietmar
 

Lorenzo

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Hey Dietmar. Hol dir die da :

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/bandsaege-frommia-typ-650/1441445940-84-9134
Und zusätzlich nen Frequenzumrichter. Dann hast du nen leisen Drehstrommotor den du an 240V betreiben kannst. Und eine der schönsten und besten "kleinen" Bandsägen dies gibt. Wenn du da langfristig wohnst hol dir irgendwann Drehstrom falls möglich. Wenn du irgendwann umziehst, oder dir nen Werkstattraum mietest weil du doch expandieren willst (oder zum Beispiel Werkstattzeit auch reine Werkstattzeit sein soll, das ist zuhause manchmal nicht ganz einfach..) dann hol dir da Drehstrom. Mit der Frommia bist du dann auf jeden Fall schon gut vorbereitet.

Was das Absaugen von Bandsägen angeht: Die sind sehr gutmütig, und du wirst auch mit nem normalen Werkstattsauger schon ziemlich viel auffangen. Durch die Drehung vom unteren Rad wird viel Staub sowieso hinten unten rausgeblasen. Am besten allerdings saugt man an zwei Stellen ab. Ganz nah am Schnitt, und eben unten am Absauganschluss. Je größer die Schnitthöhe umso mehr geht daneben. Da kann man machen was man will.
 

fahe

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Und zusätzlich nen Frequenzumrichter.
...im Prinzip ja/jein/vielleicht...:emoji_wink:

Die kleine Frommia hat irgendeine frühe Art elektrischer Bremse. Im Keller eines Reihenmittelhauses eine Drehstromdose setzen zu lassen/zu setzen, dürfte sinnvoller - und wahrscheinlich sogar weniger aufwendig - sein.
 

seschmi

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Ein FU macht aus 230 Volt keine 400 Volt, sondern höchstens 3*230. Das geht aber nicht für eine Bandsäge.

Es ist aber sicher kein Problem für einen Elektriker, hier eine 400V Dose zu legen - vermutlich ist ja der Sicherungskasten auch im Keller, also nicht weit weg.
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Moin, beide alten Frommia-Bandsägen sind Lichtjahre weit der Qualität der genannten Blechkistchen überlegen, das ist gar kein Vergleich. Die waren schon immer gut und werden immer noch gut sein, wenn all die Winzmaschinchen schon wieder recycelt worden sind.
M.E. der beste Kauf, den man machen kann, und dazu ein FU, wenns denn gar keinen Drehstrom gibt, und du bist immer noch wesentlich besser ausgestattet als alles mit allen Anderen zuvor genannten Maschinchen.
 

flow

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Wie effektiv ist eine solche Staubabsaugung und kommt man hier auch statt mit 100er Absauganlage auch mit einem größeren Staubsauger (Staubklasse L) mit 38er Schlauch hin?
Hallo,

meine EB BAS 315 hat auch eine solche Absaugung, an die ich einen Staubsauger+Zyklon angeschlossen habe. Gefühlt funktioniert das überhaupt nicht :-/ (bei Kreissäge und ADH funktioniert die Absaugung damit halbwegs). Das Gute an Bandsägen ist aber, dass die auf Grund der vergleichsweise geringen Geschwindigkeit den Staub nicht weit verteilen, und man nach dem Sägen einfach einmal um die BS herumsaugen kann.

Wolf
 

fahe

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Ein FU macht aus 230 Volt keine 400 Volt
...hat ja auch niemand behauptet. Im Gegenteil, ich hab' auf die vorhandene Bremsfunktion hingewiesen... und bin davon ausgegangen, dass man dann schon zum Nachndenken angeregt wird, ob es wohl ein sowohl im Stern als auch im Dreieck betreibbarer Motor sein dürfte.

Ich denke dennoch, dass es ein normaler Normmotor ist. Dennoch ist der Aufwand letztlich höher als eine Drehstromleitung zu ziehen - vor allem, falls der Zählerschrank auch im Keller ist. Die kleine Frommia gab es in zwei Motorvarianten.
 

Diet

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...o.k. Ihr habt mich mit der Frommia neugierig gemacht. Deshalb habe ich mal die Eckdaten dieser Maschine gesucht und gefunden - sie wiegt 220kg bei einer wohl nicht zerlegbaren Höhe von 1,80m - das sind zwei Ausschlusskriterien für den Weg in meinen Hobbykeller, die Kellertreppe ist zu steil und zu eng.
[Eine 50kg-Waschmaschine ist von den Ausmaßen schon eine kleine Herausforderung für diese Treppe und bei einem 140x72cm Schreibtisch mit fest verleimten Tischbeinen bin beinahe steckengeblieben - das waren nur wenige Zentimeter Spielraum]

Wie ich aus euren Empfehlungen so heraushöre könnt ihr keine der neuen "Amateur"-BS empfehlen?
Die etwas größeren Modelle haben ja schon 35cm Rollen und Motoren mit ~1KW (mal gedanklich an der RP BS350 orientiert) - und mit zerlegbaren 80-100kg Gesamtgewicht funktioniert dann auch der Transport über die steile Kellertreppe.

Und Drehstrom legen lohnt sich für das RMH nicht mehr - wir sind in spätestens 5-6 Jahren keinen Reihenhäusler mehr.

...ich bleibe mal im Nachdenkmodus.

Grüße
Dietmar
 

Dietrich

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Hallo,

bitte sucht Euch doch nicht immer die Ausschlußkriterien aus um eine gebrauchte Qualitätsmaschine zu umgehen und den Chinakracher aus Spindblech zu nehmen.
2 Ausschlußkriterien für die Kellerwerkstatt...das ist kindisch...die Frommia 650 (400er Rollen) ist für den Preis geschenkt, an einer Bandsäge ist es leicht den Motor und den Tisch ab zu nehmen, auch die Räder gehen runter, danach bist Du bei der Frommia sicher unter 130kg.
Also 15 kg mehr als eine Qualitätswaschmaschine von Miele, die der Werksmonteur mit einer speziellen Karre alleine jede Treppe hoch und runter schafft die nur irgendwie begehbar ist!
Mit der Frommia hast Du ein Leben lang eine Maschine.
Eine SR 400 die es bis vor ein paar Jahren noch von Hema gab, ist der Frommia maschinenbaumäßig unterlegen und kostete etwa das 10fache des hier verlinkten Angebotes.
Hinfahren, ausprobieren und aufladen.

Gruß Dietrich
 
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