Kellertreppe erneuern

Winni_E

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Hallo zusammen,



ich möchte demnächst meine Kellertreppe erneuern.
Bei der Treppe handelt es sich um eine gerade Wangentreppe mit 10 Stufen.

Die eine Seite der Treppe ist an der Wand. Unten Steht sie auf einem Betonklotz auf und oben steht sie an einem Balken. Die Trittstufen sind in die Wangen eingestemmt und zum Teil von außen noch genagelt.
Die Wange an der Wand ist ziemlich wurmig und auch schon etwas morsch.
Die Trittstufen wurden vom Vorbesitzer des Hauses schon mal ein bisschen geflickt, da die auch ziemlich wurmig sind.

Mein Plan war es die Treppe neu zu bauen. Hierfür würde ich für die Wangen 60 x 220mm Leimbinder verwenden und die Trittstufen aus 35 – 40 mm Dielen fertigen.
Maße und Winkel kann ich ja direkt von der alten übernehmen. Ich würde gerne noch Setzstufen einbauen, da der Platz unter der Treppe als Regal genutzt werden soll.

Vom Plan her mache ich mir eine Schablone und fräse die Nuten für die Tritt und Setzstufen. Da die Wange 60mm dick ist würde ich die Nuten 20mm tief machen.

Die Kellerwand ist jedoch nicht ganz so trocken.. Sollte ich deswegen zwischen Wange und Wand noch was gegen die Feuchtigkeit dazwischen machen? Ich dachte da eventuell an Bitumenbahn ?

Da ich die Treppe nicht am Stück montieren und dann reinsetzen kann müsste ich die an Ort und Stelle montieren und dann nachträglich verspannen.

An die eine Seite komme ich dann aber nicht mehr dran. Kann ich hier Einschlagmuttern benutzen oder gibt es was Besseres oder Anderes?

Werden die Tritt und Setzstufen eingeklebt oder verschraubt?

Alternative könnte ich auch eine aufgesattelte Wangentreppe einbauen. Vom Aufwand her sollte es eigentlich fast das gleiche sein. Oder?

Welche Vorteile / Nachteile haben die aufgesattelte Wangentreppe und die Wangentreppe.


Vielen lieben Dank schon mal im Voraus
Gruß Winni
 

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holz2006

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Hallo Winni,
Bei einer Kellertreppe würde ich das nicht zu sehr Problematisieren.
Wie Du schon schreib, würde ich erst die Wangen zurichten und die Stufenaussparungen
einfräsen. Das geht recht gut mit der OF und einer Schablone. Bei den Stufen ist es zweckmäsig,
an der vorderen Kante eine Nut einzufräsen. Die Nut soll rechtwinklig zur Hinterkante der darunter liegenden Stufe sein.
Dort kannst Du dann zum Schluß die Setzstufe von unten in die Nut schieben und an der jeweils unteren Stufe
fest schrauben. Die Stufen würde ich von außen mit je 2 Schrauben verbolzen.
Dabei erst alle Stufen in die wandseitige Wange einschrauben danach auf die Wange einen Streifen Bitumenschweißbahn aufkleben.
Dann die freistehende Wange aufstecken und verschrauben. Als Schrauben empfehle ich Dir 6er Heco UnixTop, die
haben ein Vollgewinde mit enger werdender Steigung, dadurch zieht sich die Stufe sehr gut in die Wangennut.
Durch das Vollgewinde wird auch eine sehr stabile Verbindung hergestellt. Du kannst zusätzlich die Stufen noch verkleben (PU-Kleber)
bekommst das aber dann nie wieder demontiert.

Gruß Axel
 

carsten

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Hallo

gelernt habe ich das mit großen Spannstangen die entweder unter der Stufe oder In der Stufe ( eingefräste Nut VOR dem Verleimen der Stufe ) durchgesteckt wurden. Dimension M10- M12. Wandseitig wurde ein Flachstahl angeschweißt. Die Stufe wurde dann darübergesteckt.
Bei einem geraden Lauf übliche Stockwerkhöhe 3 Spann"Schrauben". 2. Stufe von oben bzw unten und noch einmal in der Mitte.
Letztens eine montiert gesehen bei der die Stufen mit Spax gesichert wurden.
Dann würde ich zuerst die wandseitige Wange anpassen. Nacheinader 3 Stufen in die Wandwange einstecken und mit jeweils 2 Schrauben sichern. Wandwange plazieren, alle anderen Stufen einstecken und Lichtwange aufstecken. Stufenkanten die in die Wangen gesteckt werden leicht anfasen. Wir haben die nicht selten mit Fäustel oder auch mal Vorschlaghammer und Zulage eingetrieben, Bei denen mit Spannschraube beim Drehen der Mutter ( Unterlegscheibe nicht vergesssen) wurde auch mal nur mit dem Gummihammer nachgeholfen.
Überstehendes Gewinde dann abgeflext und der "Schraubenkopf" mit einem "Deckel" abgedeckt.
Geleimt wurde bei der Montage an der Treppenkonstruktion nix. Wenn die Wand nicht trocken ist würde ich eher Abstand halten als da Bitumen draufzukleben.
 

Winni_E

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Erstmal vielen Dank für die Antworten..

Von der Wand wegbleiben kann ich leider nicht, da das Treppenauge nur eine Breite von 81cm hat…

Auch kann ich die Stufen nicht fertig in eine Wange fertig montieren und dann die zweite Wange draufschieben. Hier steht auf der einen Seite leider ein Stahlträger im Weg (siehe Fotos).

Ich überlege schon ob ich die Fräsung für die oberste Stufe nicht so machen soll das ich sie von vorne einschieben kann..
Oder gibt es da eine einfachere Möglichkeit?

Mit einer aufgesattelten Treppe, könnte ich dieses Problem vermeiden, und gleichzeitig Abstand zwischen die Wange und die Wand bringen…
Mit was würde ich die Ausschnitte für eine Aufgesattelte Treppe am besten machen?
Vorhanden sind eine Festo Basis 1 Tischkreissäge, eine Festool Tauchsäge und etliche Japan Handsägen.



Gruß Winni
 

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IngoS

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Hallo,

Du kannst auch einfach Leisten an die Wangen schrauben, auf die du die Stufen auflegst. So kannst du die Wangen ohne Stufen vorher montieren.
Bei einer aufgesattelten Treppe funktioniert das natürlich auch. Außerdem könntest du dann die Wangen etwas einrücken und so von der feuchten Wand abrücken.

Gruß

Ingo
 

Winni_E

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Wie stark würdest du die Leisten machen 40 x 40mm?

Das mit der aufgesattelten Treppe war auch eienr meiner Gedanken..
Da weiß ich nur nicht wie ich die Ausschnitte am besten sägen soll das sie genau werden ..
Einfach mit der TKS vorsägen und den Rest mit der Handsäge nacharbeiten?
 

fahe

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...ich würde als erstes die miese Erste Betonstufe dem Abbruchhammer opfern...:emoji_wink:

Viel Auslauf ist zwar nicht, ich denke aber anhand der Bilder, dass man da durchaus eine im Keller fertig montierte Treppe einfädeln könnte. Bist Du Dir sicher, dass der Platz dafür nicht reicht?

Eine eingestemmte Treppe fände ich ja schöner als aufgesattelte Stufen.

Und das Feuchtigkeitsproblem würde ich eher an der Wurzel angehen, als zu versuchen, dauerhaft damit zu leben. Als erstes würde ich den Putz entfernen, damit das Mauerwerk abtrocknen kann. Alle Versuche, da innen irgendwas abdichten zu wollen, sind meiner Erfahrung nach bauphysikalischer Mist. Gleichzeitig würdest Du damit zwei, drei Zentimeter Abstand zur Wange bekommen, ohne dass die Treppe schmaler würde. Und im Sommer gibt's dann ein schönes Projekt, Abdichtung von aussen einbauen...:emoji_wink:

Just my five cents.

LG,
Falk
 

Winni_E

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Hallo Falk,

da muss ich dir recht geben, das Feuchtigkeitsproblem muss von außen angegangen werden…
Steht auch für Sommer an, da auf die Seite des Hauses noch ein Unterkellerter Anbau kommt. Somit habe ich die eine Seite des Hauses abgedichtet.. die anderen folgen dann..
Mit der Bitumenbahn wollte ich nicht die Wand abdichten sondern nur die Treppenwange schützen.

Wenn man den ganzen Putz wegmachen würde, würde man die Treppe wahrscheinlich mit viel gefummel eventuell rein kriegen.

Den Putz wollte ich eigentlich nicht unbedingt entfernen und die Betonstufe sieht zwar nicht schön aus, stört mich aber auch (zumindest im Moment) nicht besonders. Der Keller wird immer nur ein Vorratskeller / Waschküche / Heizraum usw. bleiben. Er wird nicht zum Wohnraum oder so ausgebaut werden.

Wollte den Aufwand so gering wie möglich halten..

Gruß Winni
 

BnafetS

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...Und im Sommer gibt's dann ein schönes Projekt, Abdichtung von aussen einbauen...:emoji_wink:
Das Feuchtigkeitsproblem generell anzupacken halte ich auch für den richtigen Weg. Allerdings muss die Abdichtung von außen nicht zwangsläufig helfen.
Hab das erst hinter mir, komplettes Haus ausgebaggert, von außen abgedichtet und Drainage eingebaut. Leider hat es nicht viel gebracht, weil die Feuchtigkeit weiterhin von unten kommt. Das Haus hat Streifenfundamente und keine Dichtbahn im Mauerwerk.
Zumindest weiß ich jetzt, dass die Feuchtigkeit "nur" noch von unten kommt :emoji_wink:

Gruß
Stefan
 

magmog

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Guuden,

das Aufleimen von Keilen ist eine Möglichkeit, Sattelholme einfach zu fertigen.
Das Leimen kann durch Schrauben oder Nägel einfach unterstütz werden.
Ein bisschen Wandabstand ist kein Prob, selbst bei schmalen Treppen. Die Schulterfreiheit
ist von belang, die Füße treten eigentlich nie an den äußersten Rand der Stufen.
Für die Schönheit und einfacheren Pflege wäre meine Befestigungsart der Stufen und Setzstufen
die der "pocket hole" von unten/hinten.

Alle anderen Bauweisen sind mMn wesentlich aufwändiger zu fertigen,
und für eine einfache Kellertreppe überzogen,
so man nicht nach besonderen Herausforderungen sucht.
 

Winni_E

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Keile aufleimen klingt auch interessant..
Die Keile kann man dann einfach mit der Kappsäge zuschneiden
 

tobsucht

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Hi,

ich würd das machen wie fahe geschrieben hat.
Betonstufe wegkloppen, dann ließe sich die neue Treppe doch liegend montieren und
von unten "einschieben".
Wangentreppe fänd ich auch schöner...

Grüße,
Tobias
 

Winni_E

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Stimmt so habe ich das mit dem Betonklotz noch nicht gesehen.. Wenn der Weg ist kann ich die Treppe unten montieren und dann aufrichten..

Befestigung / Sicherung gegen verrutschen am Boden erfolgt dann mit Winkeln oder?

Gruß Winni
 

holzz

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Hallo!
Ich möchte ein paar Sicherheitsaspekte in den Raum werfen.
Ich schätze das Alter deiner vorhandenen Treppe auf ca. 40 Jahre.
Die neue Treppe muß vom handwerklichen Anspruch her mindestens diesem Standard genügen.
Es haben sich mittlerweile einige Dinge geändert, z.B. Treppenstufenstärken nicht unter 50 mm, es sei denn, du führst einen Standsicherheitsnachweis durch......
Wangenstärken bei eingestemmten Treppen sind durch die aARdT festgelegt.
Die Verankerung des Treppenfußes muss durch den evtl. vorhandenen Estrich direkt in die Bodenplatte erfolgen usw. usf.
Ich hänge einen Link an, bitte entfernen, wenn nicht gewünscht:
https://www.bau-sv.de/holztreppen-40mm-treppe-nicht-mehr-ohne-nachweis/

als Gedankenanstoss

Gruß, Henrik
 

Harrer

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Ich verstehe nicht warum der Betonklotz weg muss um eine komplette Treppe einzufädeln. Mit dem gehts doch leichter- wenn die einmal liegt dann braucht man keine Angst haben dass die sich selbständig macht.

Dammal
 

Winni_E

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Zum einfädeln müsste der weg, weil oben die Tür Schwelle über die Wangen ragt. ..
Die Schwelle habe ich eingeklebt und weiß das sie nicht so einfach wieder ab geht...

Wenn ich den Klotz weg machen würde, müsste ich die Wangen so weit verlängern das man nicht mehr richtig von der Treppe runter kommt .
Die vorder Kante des klotzes ist nämlich nur 77cm von der Wand entfernt .
Die Wange müsste aber weiterden reichen als der Klotz
Gruß Winni
 
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Harrer

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Dann halt einfach die Auflagefläche aufdoppeln-sprich ein dickes Brett oder ähnliches anbringen und gut. Dann würde auch die Schwelle nicht mehr überstehen. Ich würde den Klotz nicht wegmachen.

Dammal
 

Winni_E

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Erstmal vielen Dank für die vielen guten Ratschläge.
Am Wochenende habe ich die Treppe erfolgreich fertig gestellt.

Als Material haben ich für die Wangen und Trittstufen Fichte Leimholzplatte mit durchgehenden Lamellen und 42mm stark verwendet.
Da ich eine ganze Platte nehmen musste reichte es auch noch für den Handlauf und eine Stück habe ich sogar noch übrig.
Die Setzstufen sind aus 19mm Fichte Leimholzplatte.


Da die Wangen nun 18 mm schmäler sind (alte Wangen 60 Stark 220 hoch), habe dich die Höhe auf 260 erhöht.
Die Trittstufen liegen auf Kanthölzer auf und sind an diesen mit Terrassenschrauben geschraubt.
Die Setzstufen sind von hinten, unten an die Trittstufe und nach oben mit Sacklochbohrungen an die Obere Stufe verschraubt
Verspannt ist die Treppe mit M10 Gewindestangen..

Beim Aufbau bin ich so vorgegangen das ich erst die zwei Wangen aufgestellt habe und ausgerichtet habe. Dann die Trittstufen festgeschraubt am Schluss die Setzstufen.

Die alte Treppe lang nicht ganz an der Wand an. Nur oben und unten war bis auf die Wange verputzt worden. Dahinter war ein Hohlraum von ca. 3cm

Hier habe ich den Putz teilweise entfernt um Platz für die höhere Wange zu haben und damit die neue Treppe besser belüftet ist.

Geschliffen habe ich die Treppen nur mit 120 (Handlauf mit 180) die Woche wird die Treppe mit Treppenlack farblos lackiert.

Die Kosten für das Holz betrugen 380,-

Danke und Gruß
Winni 2019-01-18 10.15.12.jpg 2019-01-18 16.58.00.jpg 2019-01-18 16.58.14.jpg 2019-01-19 18.26.17.jpg 2019-01-19 18.26.39.jpg
 
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