Kennt jemand diese Noll Bandsäge?

Holger K.

ww-pappel
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Hallo Forum, ich bin hier eifriger Leser und Lerner und habe nun eine Bitte an die "Pro`s".
Bei meiner Schiegermutter ist regelmäßig Brennholz zu schneiden. In der Werkstatt steht eine alte Bandsäge der Firma Noll, leider
kein weiteres Typenschild. Der Antriebsmotor kommt von der Fa. Bergmann in Berlin und ein weiterer Kasten, in dem Kabel verschwinden, lautet "DFO31".
Die Maschine läuft hervorragend, allerdings möchte ich sie nun einmal reinigen, fetten und einstellen (steht nicht gerade, Sägeblatt läuft unten mittig und oben eher links außen, die Führungen sind stark verschmutzt).
Ich traue mir die Demontage und Reinigung der Führungen zu, ebenso das Spannen des Bandes und die Neigung des oberen Laufrades; damit hat es sich aber auch.
Ich habe keine Kenntnis über die sonstigen Einstellmöglichkeiten bzw. Schrauben und Schräubchen.
Daher meine Frage an das Forum: kennt jemand diese Maschine bzw. gibt es eine Unterlage oder ein Buch oder einen Know-How-Träger, der Kurse anbietet, damit ich mich in die Materie einarbeiten kann? Idealer Weise würde ich die Maschine zerlegen, säubern, lackieren und dann wieder zusammenbauen. Benötige Holz für einen 6KW Ofen BJ 2023 zum Zuheizen für eine Person pro Winter.
Vielen Dank vorab.

Gruß Holger
 

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Holzfummler

ww-robinie
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Moin Holger,
als Buch kann ich dir vom Holzwerken.net-Verlag das Buch

Stationärmaschinen Bandsäge​

von Guido Henn empfehlen (38,-€).

Wenn du die wieder hergerichtet hast, ist die aber für Brennholz viel zu schade, dauert außerdem ewig. Besser dafür wäre eine Wippsäge.
LG
Thomas
 

carsten

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Hallo

sowohl Georg Noll als auch eine Nachfolge Firma von Bergmann scheint es noch zu geben.
Würde insbesondere bei Noll mal nachfragen um das Baujahr mgl genau bestimmen zu können.
Ich vermute mal vor 1930. Evtl sogar Anfangs mit Transmission gelaufen. Motor würde ich mal behaupten ist nicht unbedingt original. Berlin und Freiburg liegen ja doch nicht so nah beieinander.
Mit den Maßstäben modernen Maschinenbaus und auch heutiger Bandsägen würde ich an die nicht herangehen.
Bestenfalls die Elektrik bzgl Sicherheit updaten/ lassen. Nicht das da noch ein Stecker der Gattung Bauerntod dran ist. Ansonsten wenn eh nur Brennholz mit gesägt wird: "Never change a running system."
 

Holger K.

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Hallo Holzfummler und Carsten, vielen Dank für die prompten Antworten, sehr hilfreich. "Zu schade" für Brennholz verursacht Grummeln im Bauch, da ich exakt diesen Gedanken auch schon hatte und diesen geflissentlich ignoriere. Die Stromversorgung wurde vom Schwiegervater (Elektriker bei der Post) seinerzeit auf CEE umgestellt; never change..... ist absolut key, zumal die Laufräder kein Spiel haben und auch der Antrieb ohne Probleme läuft. Ich werde wahrscheinlich "drumherumputzen"und mich darüber freuen. Danke für den Buchtipp.
 

Johannes

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Hallo,
wenn du die Bandführungen reinigst, bitte beachten, die APA-Führungen und ähnliche brauchen ÖL und niemals Fett.

Es grüßt Johannes
 

Martin45

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Georg Noll ist (heute?) Maschinenhändler bei uns in der Gegend, gibt es aber noch. Statt in Düsseldorf und Rheydt inzwischen wohl genau dazwischen im schönen Neuss.
Ich denke auch dass die Maschine mal von Transmission umgebaut wurde. Wenn sie in Rheydt gebaut worden wäre, wäre ziemlich sicher ein Motor von der Fa. Schorch (auch aus Rheydt, früher war man lokaler orientiert) verbaut. Daher denke ich da hat jemand mal den Motor nachgerüstet, den er gerade hatte.

Viel an der Maschine würde ich auch nicht tun. Was du tun könntest, mal die (Gleit?)Lager (neu?) abschmieren, das schadet sicher nicht.
 

fahe

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Coswig
Georg Noll [...] scheint es noch zu geben.
...die Historie hatte ich gestern schon einmal auf dem Schirm. Es würde mich aber wundern, wenn von dort noch hilfreiche Hinweise zu dem antiken Teil kämen.

Interessant finde ich den Motor. 220-V-Drehstromnetz... so'n Ding habe ich in echt noch nie gesehen.
Die "Magie" dafür, dass der überhaupt am heute üblichen Netz läuft, muss wohl hier liegen:
und ein weiterer Kasten, in dem Kabel verschwinden, lautet "DFO31"


Da ist ja das Ding, das bei mir am Gusseisen hängt schon fast modern.
1740638859813.png

So oder so, der Motor sollte in beiden Fällen "jünger" als die Säge... in beiden Fällen aber wahrscheinlich dennoch Vorkriegsware sein. Aus den Resten von Bergmann wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ja recht schnell Bergmann-Borsig.

Ansonsten: Bei mir erfüllt die Guss-Oma ja eher einen dekorativen Zweck, auch wenn die einsatzfähig ist. Ob ich das Ding mit dem offenen Motor dauerhaft benutzen würde - gerade beim Brennholzsägen, wenn's um Masse geht - ähm, da würde ich noch einmal nachdenken. :emoji_wink:
Ist aber natürlich einfacher, wenn man noch anderthalb andere Bandsägen in der Werkstatt hat.
 

Coebi

ww-birke
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Hi,
ich hab eine Bandsäge aus den 1960ern. Noll hat da auch das Firmenschild draufgemacht, so dass ich ursprünglich dachte sie wären der Hersteller. Die Firma war aber nur der Händler. Hergestellt wurde meine Maschine in Bulgarien, der Motor in der damaligen DDR.
Ich kann mir gut vorstellen dass sie das bei deiner Bandsäge auch schon so gehandhabt haben. Wobei deine Säge ja um einiges älter ist und vielleicht haben sie damals auch noch hergestellt. Der Freiburger Teil der Firma ist auf meinem Schild schon nicht mehr aufgeführt.
Meine Säge sägt übrigens super, egal was draufsteht :emoji_wink:
 

Coebi

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Ich hab grad nochmal deine Frage vom Anfang gelesen.
Falls wirklich alles gut läuft, würde ich persönlich die Säge nur reinigen, fetten, ölen, nicht demontieren.
Beim Brennholzsägen steht man ja recht lange vor der Säge, sägt unregelmäßiges Material und will schnell fertig werden.
Da ist das Risiko vom unaufmerksam werden (zumindest bei mir) recht hoch.
Ich hab mir beim Palette-kleinsägen vor Kurzem mal das Sägeband runtergezogen, weil ich schnell-schnell machen wollte.
Da war es super, dass das Sägeband nirgendwohin wegspringen konnte.
Falls du Energie hast an der Säge was zu verbessern, bau vielleicht einen Rahmen drum. Also überall wo die Säge offen ist, ein Brett davor (außer natürlich da wo du sägst :emoji_wink:)Teilweise ist das ja auch schon gemacht. Den Motor zu verkleiden ist sicher auch gut. Mir fallen oft Restholzstücke runter. Die fallen auf das Blech unter dem sich mein Motor befindet. Das ist besser als direkt auf den Motor oder gar in die Antriebsriemen. Und Staub im Motor ist halt auch doof.
VG Jacob
 

Holger K.

ww-pappel
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Hallo Leute, was ein Forum!
Vielen Dank für die wertvollen Tipps bisher aus allen Ecken, auch aus dem Bereich Sicherheit.
Ich habe jedes Mal mächtigen Respekt vor dem Ding, in erster Linie natürlich vor dem Sägeblatt an sich und den einigen „offenen“ Stellen, die zu beobachten sind.
Zum Brennholz machen stünde auch noch eine alte Kreissäge zur Verfügung, völlig offen, ohne Spaltkeil und dergleichen- aber da bleiben die Finger weg……
Nochmals danke.
 
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