Kity 819 Motorbremse

DjMali

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Hallo Forum,

ich bin Hobbybastler und habe mir eine Kity 819 Baujahr 2001 mit 1600mm Schlitten und Vorritzer vor kurzem gekauft. IMG_20230509_161855.jpg

Mit ist aufgefallen, dass das Sägeblatt ca. 14s nach dem Ausschalten bis zum Stillstand benötigt (max. Grenze laut BG ist ja 10s). Ich habe mir dann den Motor angeschaut und keine elektromechanische Bremse gefunden.
IMG_20230509_115836.jpg
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Dann habe ich den Steuerkasten geöffnet und auch keine Bremsplatine gefunden. Im Steuerkasten habe ich einen Schaltplan gefunden. IMG_20230508_201736.jpg

Ich habe auch schon bei Tixit angerufen (ehemaliger Deutschland Vertrieb von Kity) und die meinten, dass bei den ersten Baujahren noch keine Bremse verbaut wurden.

Jetzt die Frage: Ist an euren Kity 819 Sägen eine Motorbremse vorhanden? Wenn ja was für eine?
 

uli2003

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Laut deinem Schaltbild gibt es keine Bremse.
Nachrüsten ist vielleicht eine Möglichkeit für dich?
 

DjMali

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Also es gibt Neuigkeiten. Ich war heute in einer Motorenwerkstatt in der Gegend und wir haben den Motor zerlegt. Innen drin ist eine Bremse verbaut, die sobald der Motor eingeschaltet ist anzieht und somit öffnet. Ist wohl keine Standard Variante einer Bremse. Auf jedenfall ist da irgendwas kaputt. Sie schließt nicht mehr im Ruhezustand. Der Mechaniker meinte, dass es da auch keine Ersatzteile mehr gibt.
IMG_20230519_123616.jpg
IMG_20230519_122716.jpg

Kennt ihr jemand der das reparieren kann? Ersatzteile? Hat jemand noch so ein Motor?
Hat jemand an der Kity 819 schon mal einen anderen Motor mit Bremse verbaut? Wenn ja was für einen?
 

DjMali

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Ich habe mirs nochmal genauer angeschaut. Das Bremssystem besteht aus dem Läufer, Feder und Bremsscheibe. Die Feder drückt die Bremsscheibe in Ruhezustand an den Bremsbelag (sitzt im Stator).
IMG_20230519_231232.jpg

Mir ist aufgefallen, dass wenn man den Rotor im zusammengebauten Zustand mit der Hand hin und her dreht ein Schlagen zu hören ist. Das hat mit dem Verschleiß in den 2 Nuten zu tun.
IMG_20230519_231624.jpg IMG_20230519_231437.jpg

Aus dem Grund hat mir der Mechaniker geraten den Motor so nicht mehr zu verwenden, da sich was verkanten und den Motor zerlegen könnte.

Der Witz ist jetzt, ich habe den Motor wieder zusammengebaut und jetzt bremst sie wieder. Also war da wohl echt was verkantet.

Eine Variante wäre jetzt die Feder und die Bremsscheibe auszubauen und den Motor einfach ohne Bremse zu nutzen aber eigentlich hätte ich gerne eine Bremse. Jemand ein Tip bzgl. Reparatur oder Ersatzmotor oder alternativen Motor mit Bremse?

Achja bzgl. elektrische Bremse meinte der Mechaniker, dass es wohl nicht so einfach sei es in den "großen" Stromkreis zu integrieren. Deswegen habe ich das mehr oder weniger abgehakt.
 

DjMali

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Also ich habe den Verschleiß in den Nuten wieder gerade gefeilt, damit da nix mehr verkanten kann.
IMG_20230625_215200.jpg

Alles wieder eingebaut und jetzt komme ich auf eine Bremszeit von ca. 9s.


Ich werde es nochmal zerlegen und die Bremsscheibe entfetten und aufrauen. Evtl. Versuche ich die Feder noch etwas zu längen um mehr Bremskraft zu bekommen.
 

DjMali

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Auf den Winkel habe ich gar nicht so wirklich geschaut. Ich schaue mirs aber nochmal an wenn ich es zerlegt habe. Meinst umso flacher der Winkel, desto mehr drückt es die Bremsscheibe in den Belag oder?
 

rafikus

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Gehst du an deinem Auto auch an die Bremsbelege dran und rauhst die an? Da sollte nichts aufgerauht werden, gründliche Reinigung reicht.
Der Winkel in den Nuten sollte genau dem Winkel der Nocken in der "Bremsscheibe" entsprechen. Die Nocken sollten möglichst großflächig auf die Flanken der Nuten passen, hier muss man zwei Winkel beachten.
Ist die "Bremsscheibe" magnetisch?
 

netsupervisor

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Die Keilnuten sind doch die Mitnehmer für die Bremsscheibe. Du kannst die Keile im Läufer mit Edding zB an den gefeilten Flanken anmalen und nachschauen wie viel der Keil sich in der Bremstrommel abzeichnet (Tuschieren). Die Keilform ist notwendig, damit die Bremstrommel in die Versenkung reinrutschen kann. Die Fläche sollte eher wenig Reibung haben.
Aufrauen würde ich die Reibfläche nicht, denn Bremsbeläge und Bremstrommel laufen aufeinander ein; umso höher die Reibkraft je mehr sie eingelaufen sind.
 

rafikus

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Die Keilform ist notwendig, damit die Bremstrommel in die Versenkung reinrutschen kann. Die Fläche sollte eher wenig Reibung haben.
So wie ich den Aufbau verstehe müssen die Nocken beim Zusammenbau schon in den Nuten sitzen und verlassen diese auch nicht, weder bei eingeschaltetem Motor, noch bei ausgeschaltetem Motor.
Die Keilform unterstützt die Andruckkraft der Bremstrommen auf die Bremsbeläge, deswegen muss der Winkel des Nockens und der Nut übereinstimmen.
 

netsupervisor

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Das dachte erst auch, aber wozu die Keilform? Dann mache ich Schlitze mit Passung, so dass diese nicht ausschlagen können.
Für mich ist die Bremstrommel der bewegliche Teil, aber nur nach eigener Logik.
 

rafikus

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Ich warte noch auf die Beantwortung der Frage ob die Bremstrommel magnetisierbar ist?
Wenn ja, dann kann ich mir die Wirkung der Bremse zusammenreimen.
 
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DjMali

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Ich habe den Motor gerade nicht zerlegt aber kann es noch nachliefern ob die Bremstrommel magnetisch ist.

Klingt für mich aber plausibel, dass die Keilform die Andrückkraft unterstützt. Ich werde mir den Winkel nochmal genau anschauen und nochmal nachfeilen.

Und ja, die Nocken verlassen die Nuten im zusammengebauten Zustand nicht. Das hört man wenn man den Motor hin und her dreht. Dann klackt es, dh da ist ein bisschen Spiel.
 

Da bin ich

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hallo, Motoren von Kity kenne ich nicht, die bremsen von Metabo kreissägen sind aber ähnlich aufgebaut.
Denke hier die Bremse funktioniert nach einem vergleichbaren prinzip. Der Magnetismus vom Läufer zieht die bremsscheibe an und stromlos drückt dann die Feder die Scheibe auf den Bremsbelag vom lagerschild. Diese Schrägen an beiden Teilen ist für mich so eine Art ,, bremskraftverstärker,, bzw wird dadurch wahrscheinlich auch der Verschleiß kompensiert. Dieses klacken im eingebauten Zustand halte ich für normal. Wenn der Motor jetzt nach 9 Sekunden steht , dann las s es so. Wobei eine Seite ist noch in Ordnung, Winkel messen und versuchen die beiden verschlissenen versuchen exakt im passenden Winkel nacharbeiten. Vieleicht lassen sich die neun sec noch verbessern
 

rafikus

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Der Magnetismus vom Läufer zieht die bremsscheibe an und stromlos drückt dann die Feder die Scheibe auf den Bremsbelag vom lagerschild.
So habe ich es auch vermutet und deswegen kam die Frage nach der Magnetisierbarkeit der Bremsscheibe gestellt. Wenn das so ist, dann muss die die Bremsscheibe und der Rotor gut gereinigt werden und ich würde in dem Bereich wo die zwei Teile sich berühren einen Hauch von niedrigviskosem Fett drauf geben.
 

DjMali

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Hallo zusammen,

sorry hat bissl gedauert aber jetzt habe ich den Motor nochmal ausgebaut und ein paar Sachen nachbearbeitet.
Zu der Frage ob die Bremsscheibe magnetisch ist: Ja sie ist magnetisch.

Folgendes haben ich gemacht:
- Nachfeilen der Winkel (ich bin davon ausgegangen, dass der Winkel der linken Flanke stimmt, da diese kein Verschleiß gezeigt hat. Um das nochmal abzusichern, habe ich die Flanke mit Edding tuschiert und das hat auch gepasst. Dann habe ich den Winkel ausgemessen. Da kam grob 60 ° raus. Ich habe dann angenommen, dass der Hersteller wohl keinen krummen Winkel definiert hat. Dann habe ich die 60° auf der rechte Flanke mit Bleistift abgezeichnet und gefeilt.)
IMG_20231104_142729.jpg
- Flanken ganz leicht mit schwarzem Fett eingeschmiert (wirklich minimal)
- Bremsbelag und Bremsscheibe mit Bremsenreiniger entfettet.
- Bremsbelag leicht mit 180er Schmirgelpapier angeraut. Aus meiner Sicht hat der Belag geglänzt. Was darauf hindeutet, dass der Belag verglast ist. Aus dem Grund habe ich ca. 5 mal kurz mit wenig Druck drüber geschliffen bis es wieder matt aus sah.
IMG_20231104_220058.jpg

Zum Schluss habe ich mir die Bremszeit angeschaut. Ich habe auch nochmal die vorherigen Stände am Laptop genauer ausgewertet (Zeit in den Videos genauer abgelesen):
- erster Stand: 15s (Bremse hatte keine Funktion da irgendwie verkantet, Sägeblatt ließ sich ganz leicht drehen)
- 2ter Stand: 10s (Flanken nachgefeilt aber mit falschem Winkel, Bremse wieder richtig zusammengebaut (nicht verkantet))
- 3ter Stand 8s (siehe oben)

Heißt die Maßnahmen haben wieder 2s gebracht. Kann mir jemand ein Vergleichswert von seiner Säge nennen? Fällt euch noch was ein um schneller zu werden? Oder würdet ihr es so lassen?
 

Sire Toby

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Lass es so. Du bist damit ja BG konform.
Und wenn Du selbst der einzige Nutzer bist, kennst Du ja Deine Säge.
Stell doch die Nachlaufzeit Deiner Absaugung auf die gleiche Zeit, dann hast Du als zusätzliche Sicherheit noch die Akustik der Absaugung.
Schönen Sonntag, Tobias
 
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