Kleine Risse in Tischplatte.

Chris11211

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Hallo zusammen,

aktuell bin ich am Bau eines großen Tisches mit einer 40mm Kernbuchenplatte.

Nach dem Zuschneiden und dem ersten Ölen habe ich einige kleine Risse entdeckt. Die Risse sind beim "Drüberfahren" mit der Fingerkuppe eigentlich nicht ertastbar (außer dem Ast"), mit dem Fingernagel kann man sie spüren. Die Platte lagert seit einiger Zeit im beheizten Keller (annähernd gleiches Raumklima und Temperatur wie später auch im Esszimmer).
Geölt habe ich sie beidseitig, kann aber nicht sagen, ob die Risse bereits vor dem Ölen vorhanden waren (ich würde fast sagen das ja).

Rein optisch stören mich die Risse so gut wie nicht, allerdings hätte ich gerne mal eine Einschätzung ob
1. es sich um einen Reklamationsgrund bzgl. des Leimholzes handeln könnte
2. ich umgehend aktiv werden muss, um weiteres reißen zu vermeiden (falls ja, wie am besten vorgehen?)
3. das bei Buche ganz normal ist, und es normalerweise nicht weiter reißen sollte?

Es kommen von unten noch Gratleisten auf die Platte, wobei die ja ein seitliches auseinanderziehen auch nicht vermeiden werden oder??

Die Bilder habe ich versucht so groß wie möglich zu lassen, damit man die betroffenen Stellen möglichst gut erkennen kann.


Danke schon mal für Eure Hilfe.

Viele Grüße
Christian
 

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rorob

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Hallo zusammen,

aktuell bin ich am Bau eines großen Tisches mit einer 40mm Kernbuchenplatte.

Nach dem Zuschneiden und dem ersten Ölen habe ich einige kleine Risse entdeckt. Die Risse sind beim "Drüberfahren" mit der Fingerkuppe eigentlich nicht ertastbar (außer dem Ast"), mit dem Fingernagel kann man sie spüren. Die Platte lagert seit einiger Zeit im beheizten Keller (annähernd gleiches Raumklima und Temperatur wie später auch im Esszimmer).
Geölt habe ich sie beidseitig, kann aber nicht sagen, ob die Risse bereits vor dem Ölen vorhanden waren (ich würde fast sagen das ja).

Rein optisch stören mich die Risse so gut wie nicht, allerdings hätte ich gerne mal eine Einschätzung ob
1. es sich um einen Reklamationsgrund bzgl. des Leimholzes handeln könnte
2. ich umgehend aktiv werden muss, um weiteres reißen zu vermeiden (falls ja, wie am besten vorgehen?)
3. das bei Buche ganz normal ist, und es normalerweise nicht weiter reißen sollte?

Es kommen von unten noch Gratleisten auf die Platte, wobei die ja ein seitliches auseinanderziehen auch nicht vermeiden werden oder??

Die Bilder habe ich versucht so groß wie möglich zu lassen, damit man die betroffenen Stellen möglichst gut erkennen kann.


Danke schon mal für Eure Hilfe.

Viele Grüße
Christian

Servus,
bin kein Profi.

Zu 1. glaube ich nicht, du hast beim Kauf nicht vereinbart, dass sich die Holzfeuchtigkeit nicht verändert, egal wie sich das Raumklima ändert.:emoji_slight_smile:

zu 2.
Gib dem Holz Zeit zu akklimatisieren.

zu 3. Hat mit Buche explizit nichts zu tun.

Gruß
Robert
 

veter

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Hallo Chris,
ich nehme mit ziemlicher Sicherheit an, dass diese Risse schon beim Kauf vorhanden waren, unabhängig vom jeweiligen lokalen Klima, und nun nach der ersten Oberflächenbehandlung verstärkt/angefeuert sichtbar geworden sind (die sogenannte Farbeindringrissprüfung ist bei den Metallern ein Standardverfahren, um Risse sichtbar zu machen, eventuell hat Ölen bei Holz ähnliche Fähigkeiten).

Das ist m.E. dann aber kein Reklamationsgrund mehr; man hätte vor dem Kauf vielleicht besser darauf achten sollen.

-- veter
 

WinfriedM

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Nur mal so als Tipp: So recht schmale Risse lassen sich wunderbar mit dünnem Sekundenkleber füllen. Muss evtl. mehrmals wiederholt werden, bis gefüllt. Danach nochmal abschleifen und ölen. In der Regel funktioniert das fleckenfrei, trotzdem würde ich mal einen Vorversuch machen.

Die Rissbreite sollte aber nur maximal 0,3-0,5mm Breite haben. Alles darüber besser mit dünnem Epoxy machen.

Muss man überhaupt was machen? Nicht unbedingt, aber wenn du Spannungen auf die Platte bekommst, könnte es passieren, dass was weiter reißt. Außerdem setzt sich Schmutz in den Rissen ab und Lappen können auch dran hängen bleiben.
 

veter

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Rein technisch: Nehmen denn Sekundenkleber oder Epoxy-Kleber auch gleichmäßig das Öl auf wie das sie umgebende Holz, ohne dass dabei Verfärbungen und Absetzungen sichbar werden?

-- veter
 

WinfriedM

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Der Sekundenkleber dringt nicht sehr tief direkt ins Holz. Zudem feuert er selber ganz ähnlich an, wie das Öl. Wenn man nach Einbringung also nochmal drüberschleift und dann ölt, ist es nach meinen Erfahrungen nicht mehr sichtbar. Für Epoxy gilt das selbe. Harmoniert alles gut miteinander.
 

Chris11211

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Guten morgen,

vielen Dank schon mal für Eure Antworten.

@WinfriedM, kannst Du mir eine Empfehlung für ein sehr dünnflüssiges Epoxidharz geben, weil ich denke zumindest die astige Stelle werde ich damit behandeln müssen.
Die anderen zwei kleinen Risse werde ich mit Sekundenkleber in Angriff nehmen.


Viele Grüße
Christian
 

WinfriedM

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Wenn den Harz L + Härter L von r-g.de erwärmst, wird der sehr flüssig, fast schon wie Wasser. Das ist auch ein sehr universelles Harz, was man für alles Mögliche verwenden kann. Man kann auch einen schnelleren Härter nehmen, aber wenn du erwärmst, ist eine längere Zeit gut. Da musst du sowieso aufpassen. Ich hab mich schon einige Male verschätzt und dann gelierte das Harz früher, als erwartet.

Warm machen kannst du z.B. mit Heißluftpistole. Bei kleineren Mengen nehme ich auch eine 20 Watt Halogen-Schreibtischlampe mit vielleicht 5cm Abstand.

Wichtig: Du brauchst eine Feinwaage, weil du wirklich genau passend mischen musst. Gibts auch direkt bei r-g oder bei Ebay (Stichwort Feinwaage). Ich hab eine 200g/0,01g Waage, weil die sehr genau ist und ich oft nur kleinste Mengen (1-2g) anmische.

Die hier ist es:
http://tomopol.de/index.php?id_product=8&controller=product
 

Chris11211

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Habe jetzt mal eine kleine Menge bestellt. Den Sekundenkleber habe ich auch gleich mal mitbestellt.

Eine Frage hätte ich noch. Ich habe ja die Platte bereits zweimal geölt. Kann ich das Harz und den Sekundenkleber dennoch bedenkenlos reinfüllen oder muss ich die betroffenen Stellen zuerst abschleifen damit das Harz/der Kleber hält oder sollte das bei den kleinen Rissen auch auf der bereits geölten Oberfläche halten?

Viele Grüße
Christian
 

dermike

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Risse

Also die Vorschläge mit Sekundenkleber und Epoxy sind bestimmt gut, aber nach dem Ölen der Platte ist ja auch Öl in die Risse gelangt.
Ob dort noch eine gute Verbindung zustande kommt ist fraglich.
Das ist eigentlich ein Thema vor dem Ölen.
 

WinfriedM

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Optimal wäre, wenn in den Spalten kein Öl wäre. Daran kannst du aber jetzt nichts ändern, zumindest nicht bei schmalen Spalten. Wo geht, kannst du natürlich anschleifen. Wenn das Öl ordentlich durchgetrocknet ist und kein Wachs enthielt, hält Sekundenkleber und Epoxy trotzdem ganz gut. Spalte, die etwas breiter sind, kannst du ja mit etwas Schleifpapier oberflächlich aufrauen.

Was wars denn für ein Öl? (genaue Produktangabe)

Tipp: Bei Rissen, die bis zur Kante gehen, läuft dir der Kleber evtl. raus. Dort z.B. mit etwas Knete sichern. Bei Epoxy kannst du die Platte rund um den Riss auch mit z.B. Paketklebeband schützen. Dann musst du später weniger schleifen.
 

Chris11211

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Es handelt sich um das "BIOFA Universal Hartöl".

Ich füge mal die "Zutatenliste" an:

Inhaltsstoffe:
Aliphatische Kohlenwasserstoffe, Ricinenöl, Kolophoniumharzester, Safloröl, Kieselsäure, Mikrowachs, Quellton, Bernsteinsäureester, Cobaltbis(2-ethylhexan-oat), Zirkonium- und Manganoktoat-Trockner, Antioxidans.

Ich hoffe mal das aufgeführte Mikrowachs hat keinen allzu großen Einfluss?


Danke auch schon mal für die Tipps mit den Rissen an den Kanten, das hilft mir wirklich sehr weiter.

Viele Grüße
Christian
 

WinfriedM

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Dürfte unproblematisch sein. Das Mikrowachs ist bei so einem Öl in der Regel nur in ganz kleinen Mengen vorhanden, damit die Verarbeitung angenehmer ist.
 
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