"kleines" Problem mit der Holzfeuchte einer Tischplatte

Microberlinia

ww-birke
Registriert
26. Juni 2022
Beiträge
68
Ort
Halle Saale
Guten Abend allerseits,

Kurz vorweg: Ich möchte keine Diskussion über die Holzfeuchte bei Massivholzmöbeln im Innenbereich lostreten. Mir kommt es nur auf echte Erfahrungswerte an.

Ich habe es nun endlich nach fast 3 Jahren geschafft meine neue Esstischplatte Planfräsen und Schleifen zu lassen.

Die Platte, Pappelmaser 240cm lang, circa 100cm breit und original 95mm dick habe ich vor 3 Jahren Lufttrocken gekauft.

Das Holz lag bisher immer trocken, überdacht in einer teils SEHR heißen Garage, seit fast 3 Jahren. Ich hatte letztes Jahr oft mal Temperaturen weit über 40 Grad und unter 30% rel. Luftfeuchte dort.

Nach dem Fräsen wurde mal gemessen und dabei kamen Werte um die 25% Holzfeuchte raus. Ich konnte es mir ehrlich gesagt nicht erklären.

Die Platte ist jetzt super Plan, ich habe nur etwas bedenken dass sie nach dem Wechsel in den Innenbereich sich arg verziehen und reißen wird.

Übrig sind aktuell 62mm Dicke.

Wie seht ihr das? Mein Plan war DIPON B100 Ultra Pour Epoxy sättigend ins Holz ziehen zu lassen (pro qm2 saugen circa 800g ins Holz) zum stabilisieren der Oberfläche und dann Remmers Parkettlack für die Optik aufzubringen. Meine Hoffnung war damit das Atmen des Holzes stark zu unterbinden.

Unten 4 Gratleisten plus Spidergestell, mehr fällt mir da nicht ein.

Anbei sei noch erwähnt das sich das Holz seit dem Kauf kein bisschen verändert hat, im Anhang ist ein Bild der Platte
 

Anhänge

  • IMG_20231003_115933.jpg
    IMG_20231003_115933.jpg
    207,7 KB · Aufrufe: 79

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
19.014
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

1. mach mal ein Bild bzw 2 von den Hirnholzflächen ( ich hab da einen vermutlich für dich positiven Verdacht).
2. Deine Messungen sind Momentaufnahmen
3. Holz muss man laaaaaaaaaaaaaaaangfristig betrachten
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.788
Ort
am hessischen Main & Köln
Guuden,

ohne eine Diskussion über die Holzfeuchte bei Massivholzmöbeln im Innenbereich wird es nicht gehen.
Meine echten Erfahrungswerte sagen mir, das beschriebene Vorgehen kann klappen,
jedoch bei 25% Holzfeuchte ehr nicht. Die Beschichtungen können ein übermäßiges Arbeiten
nicht verhindern, nur verzögern.
 

Microberlinia

ww-birke
Registriert
26. Juni 2022
Beiträge
68
Ort
Halle Saale
Es ist tatsächlich ein "Herzschnitt", war nicht leicht zu finden. Vorwiegend stehende Jahresringe.
 

Anhänge

  • IMG_20230909_164434_083338.jpg
    IMG_20230909_164434_083338.jpg
    203 KB · Aufrufe: 81
  • IMG_20230909_164717_083431.jpg
    IMG_20230909_164717_083431.jpg
    108,4 KB · Aufrufe: 80

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
7.468
Ort
Ortenberg
Deine Vermutung hat sich bestätigt Carsten. Kernbohle.
Das ist auf jeden Fall schon mal sehr vorteilhaft. Bis auf die richtige Holzfeuchte runter getrocknet kannst zwar durchaus noch Risse in der Mitte der Platte geben, aber davon abgesehen sollte sie ruhig bleiben und keinen kompletten Korkenzieher ergeben.

Trockener muss sie vor der Verarbeitung aber trotzdem noch werden. Ab ins Haus in einem beheizten Raum. Und nächstes Jahr im Frühling geht's weiter.
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
19.014
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

Lorenzo hat es ja schon vorweggenommen.
Er hat den Hintergrund meiner Frage erkannt.

Die erste Frage die ich mir stelle: wie verläßlich sind die 25 %

Auch wenn Pappel fällfrisch mehr als naß ist, andererseits sind 40°C halt auch sehr warm und warme Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern als kalte, und in Garagen ist meist eine eher schlechte Luftbewegung. Und Holz orientiert sich an der umgebenden Luftfeuchte.
Ideal wäre ein selten genutztes Gästezimmer, 4 gleich hohe Böcke so dass rundum sauber Luft dran kann. Regelmäßi Lüften
Die Hirnenden würde ich mit je einem Streifen Tesa (klar, kein braunes Tesa Pack und auch kein MacGyver Gedächtnis Gaffatape) abkleben
schonendere Trocknung da so über Hrin weniger stark Feuchtigkeit abgegeben wird.
Platte wöchentlich wenden

Auf 4 Gartleisten und Epoxi kannst du getrost verzichten.
Dünnflüssige Beize zieht ca 1 mm ins Holz ein. Das wird ein dünnflüssiges Epoxi nicht übertreffen. Das ist bei 62 mm Dicke weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein.

Das Tischgestell über ausreichend lange Langlöcher verschrauben evtl je eine Gartleiste 200 -300 mm von den Enden entfernt.
 

Microberlinia

ww-birke
Registriert
26. Juni 2022
Beiträge
68
Ort
Halle Saale
Erstmal vielen Dank für eure Antworten! Irgendwie zweifle ich die 25% auch etwas an.

Ich werde mir beim Tischler mal ein gewerbliches Holzfeuchtemessgerät ausleihen und selber noch mal schauen.

Letzten Endes werde ich es so wie Carsten machen und die Platte demnächst in die Wohnung holen zum Trocknen. Vorher nur bis K180 schleifen damit es nicht zu sehr krümelt.

Ich bin gespannt was sich ergibt :emoji_slight_smile:
 
Oben Unten