Kommode neben Kaminofen – Buchenleimholz Arbeitsplatten als Korpus geeignet?

eisenwurm

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Hallo,

langsam will ich mein erstes ernsthaftes Projekt angehen. Es soll eine Kommode oder ein Highboard mit Schubladen werden. Optisch und preislich gefallen mir für den Korpus die 28mm Arbeitsplatten aus dem Baumarkt.

Die Kommode soll ca. 1,20m hoch, 1m breit und 60cm tief werden. Boden und Deckel sollen stumpf mit Runddübeln verleimt werden, eventuell kommen innen in die Ecken noch schräg verschraubte Schrauben dran. Die Schubladenführungen sollen nur aus miteinander verbundenen Hölzern an beiden Seiten und der Vorderseite bestehen, so wie bei alten Kommoden.

Der Abstand zum Kaminofen wäre 60cm.
Nun befürchte ich aber, dass sich ein Korpus aus Buchenleimholz zu sehr verziehen könnte, besonders wegen der Nähe zum Ofen.

Was meint ihr?
 

Helmut60

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Hallo Eisenwurf,

stell doch einfach mal.. solange der Ofen noch läuft, ein nicht zu kleines Stück von dem Leimholz für 2 Wochen an die Stelle wo die Komode hin soll. Wenn schon Leimholz, dann möglichst mit durchgehenden Lamellen. Das arbeitet nicht so wild wie die billigere Varianten.

:emoji_slight_smile: Helmut
 

Durable

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Also ich habe eine Nussbaumtisch massiv 1m entfernt vom Ofen stehen, keine Probleme das Teil wird aber immer heller!
 

eisenwurm

ww-ulme
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Mittlerweile hab Ich das Projekt begonnen. Nur wer Fehler macht, kann was draus lernen.

Aktuell verleime ich die Führungsleisten (50x28mm Buche) für die Schubladen, mit jeweils 3 10er Dübeln an die Seitenteile.

Alle sichtbaren Kannten habe ich mit der OF abgerundet. Das Ergebnis hätte besser werden können. Scheinbar stimmt die Rolle am Billigfräser nicht ganz, dadurch bildet sich auf Höhe der Rolle ein 0,1mm überstand. :mad:

Die Dübel gehen sehr schwer in das Buchenholz, obwohl ich sie vorher schon in die Mikrowelle lege. Es braucht sehr viel Pressdruck, damit überschüssiger Leim aus den Bohrlöchern quillt.
Die Seitenteile liegen nun auf dem Boden und für ausreichend Pressdruck sorgen Maurerstützen unter einer Betondecke. Für den Korpus mit jeweils 2 x 4 Dübeln sind die Maurerstützen zu lang und die Schraubzwingen zu schwach.
Da werde ich wohl mit einem Wagenheber vorpressen und mit Schraubzwingen sichern.

Als Farbe habe ich Aqua Clou wasserlöslichen Klarlack gekauft.

In welcher Reihenfolge soll ich weiter machen? :confused:

Eigentlich halte ich es für sinnvoller, erst alle Außenseiten zu lackieren.
Ich hab nur Angst, dass dann der Leim nicht mehr so gut hält, weil sich doch bestimmt Lack in die Stirnseiten zieht.

Soll ich erst den Korpus verleimen und dann lackieren, oder erst lackieren dann den Korpus verleimen?
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Zu enge Dübellöcher und zu stark gepresste Verbindung sorgen dafür dass nicht mehr genug Leim zur Verleimung übrigbleibt.

Welchen Klarlack von Clou meinst Du? AquaClou protect?
Wasserlöslich ist in diesem Fall nicht richtig, wasserverdünnbar wäre richtiger, denn wäre so ein Lack wasserlöslich könnte man ihn ja hinterher einfach abwaschen ........ und beim abwischen der feuchten Leimreste nach dem Zusammenbau würde sich der Lack dann ja auch auflösen.

Im Übrigen würde ich mir wirklich mehr Sorgen machen über Deine hohen Pressdrücke die keinen Leim mehr übriglassen als über ein eventuelles Eindringen des Lackes in die Stirnseiten.
 

OlliT

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Hallo,

also Dein Problem mit den Dübeln hört sich krass an. Wenn die Dübel in der Mikro waren flutsch das bei mir. Du solltest der Probematik auf den Grund gehen.

Sind alle Dübellöcher tief genug gebohrt? Ich bohre auf jeder Seite ca. 1mm tiefer. Hast Du die Dübel nach der Mikro mit Schieblehre gemessen? Womit bohrt Du die Dübellöcher? Bohrer nachmessen! Wie genau fluchten die Dübellöcher zueinander? Wenn Du da Fehler gemacht hast, ist nicht der Leim das Problem, sondern die Dübel müssen durch den Pressdruck leicht abgeschert werden, damit die Verbindungen dicht wird. Bei Buche eher schwierig. Hast Du die Teile trocken zusammengesteckt? Nicht den ganzen Inhalt der Leimflasche in die Bohrlöcher geben! Erst die Dübel auf einer Seite einschlagen und prüfen, ob die Dübel vielleicht zu weit herausschauen.

Zum Lackieren kann ich nix sagen. Ich bin ein Öler.

Viel Erfolg

Olli
 

El Gringo

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Zum Lackieren:
Liegende/waagerechte Flächen lassen sich besser lackieren als stehende/senkrechte Flächen. Das würde für vorher lackieren sprechen, die Verbindungsflächen müssen vorher abgeklebt werde. Der Leim (normaler Holzleim) haftet nicht auf dem Lack, was das Verputzen nach dem Trocknen des Leimes vereinfacht, die Gefahr von Kratzern etc. bei unsauberem Arbeiten/Werkzeug jedoch erhöht.
Zum Lack: Hab bisher noch keine "gescheite" Oberfläche mit "Wasserlack" hinbekommen (Zweihorn Variocryl), schon gar nicht bei stehenden Flächen... ABER das möcht ich auf meine Kappe nehmen, ist MEINE Erfahrung. Andere können anders :emoji_wink:

LG
 

eisenwurm

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Danke für Eure Hilfe.

Die Dübellöcher sind mit dem Dübelking (Dübelhife) entstanden. Das Ding ist fast wie ein Bohrständer und ich kann damit umgehen. Die Bohrer waren neu und die 10er Dübel frisch aus dem Baumarkt.
Ich habe die Löcher mit leicht angeschnitzten Dübeln getestet, damit passt es. Auf ausreichend Tiefe habe ich auch geachtet, weil ich mit zu wenig Tiefe schon mal ein Kieferbrett zerstört habe.

Es ist fast unmöglich einen Dübel direkt aus der Packung in ein frisches trockenes Loch zu bekommen. Aus der Mikrowelle heraus kann man ihn weit genug einschlagen, braucht aber eine große Zange um ihn wieder raus zu bekommen.
Vielleicht sollte ich die Löcher nochmal mit dem Bohrer vorsichtig weiten und mal Dübel aus einem anderen Baumarkt holen.

Schade, dass mir jetzt an den Klebestellen Leim fehlt, denn da ist schon einiges herausgequollen. Wenigstens kann ich die Leisten von innen noch mit Spax verstärken, um beruhigt zu sein.

Zum Lack:
Sorry, es ist Aqua Clou wasserverdünnbar Holzlack L11 Seidenmatt
Darauf, nur die stehenden Teile vorher zu lackieren, wäre ich nicht gekommen – werde ich machen.
Mir erscheint vorher aber ein Probeanstrich auf Restholz ratsam.
 

Durable

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kann man mit dem Dübelking eigentlich präzise Arbeiten oder legst du nur wert auf haltbare Verbindungen?
 

fraenkin

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Also wenn die Führungsleisten quer zur Maserung an die Außenseiten gedübelt sind, hätte ich eher mal Angst, daß die abscheren, wenn das Holz arbeitet, sollte man hier nicht besser die Führungsleisten mit Langlöchern am Korpus befestigen, damit der Korpus arbeiten kann? Ist nur meine persönliche Meinung, soll jetzt keine Kritik sein.

Hast Du eigentlich Deine Dübel und Deinen Bohrer mal mit der Schieblehre ausgemessen? Ich hatte mal einen 8er Bohrer, der beim Nachmessen dann nur 7,5 mm hatte.
 

El Gringo

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Darauf, nur die stehenden Teile vorher zu lackieren, wäre ich nicht gekommen – werde ich machen.
Mir erscheint vorher aber ein Probeanstrich auf Restholz ratsam.

Ganz so war das nicht gemeint :emoji_slight_smile: Entweder alles vorher lackieren oder alles nachher. Sonst fängst du ja zweimal an.
 

Eddy

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Danke für Eure Hilfe.

Die Dübellöcher sind mit dem Dübelking (Dübelhife) entstanden. Das Ding ist fast wie ein Bohrständer und ich kann damit umgehen. Die Bohrer waren neu und die 10er Dübel frisch aus dem Baumarkt.
Ich habe die Löcher mit leicht angeschnitzten Dübeln getestet, damit passt es. Auf ausreichend Tiefe habe ich auch geachtet, weil ich mit zu wenig Tiefe schon mal ein Kieferbrett zerstört habe.

Es ist fast unmöglich einen Dübel direkt aus der Packung in ein frisches trockenes Loch zu bekommen. Aus der Mikrowelle heraus kann man ihn weit genug einschlagen, braucht aber eine große Zange um ihn wieder raus zu bekommen.
Vielleicht sollte ich die Löcher nochmal mit dem Bohrer vorsichtig weiten und mal Dübel aus einem anderen Baumarkt holen.

Versuch doch einfach mal einen 10,5 Bohrer.
Und immer drann denken:emoji_wink: "keinen Holzbohrer nehmen".
 

eisenwurm

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@ Durable
Ich denke schon, dass man mit dem Dübelking ausreichend präzise arbeiten kann. Senkrechte Bohrungen sind fast garantiert möglich und die Anschläge funktionieren auch ganz gut.
Es ist leider nur ein windiges PVC Teil, wovon sich schon mal die Fixierung der Bohrhülse löst. Aus Alu wäre es aber wohl unbezahlbar.

@ fraenkin
Deine Bedenken sind durchaus berechtigt. Bei der Planung habe ich mir grundsätzliche Gedanken darüber gemacht. Holz Arbeiten lassen, oder versteifen? Ich habe mich nur für die Versteifung entschieden, weil mir für andere Lösungen noch Ausrüstung und vor allem Wissen fehlen.
Beim Korpus mache ich mir mittlerweile Sorgen, ob nicht eine Verschraubung mit Langloch, oder ähnliches, sicherer wäre.

Wären Exzenterverbinder eine Lösung? - Wenn ich einseitig Dübel in die Löcher der Seitenteile Leimen würde und ich in Boden und Deckel Langlöcher fräsen würde, dann hätte der Korpus schon mal mehr Spielraum, als ein Verleimter Korpus.
Die Spannung der Exzenter müsste dann eigentlich reichen?
Die Dübel sind wirklich etwas dicker als die Bohrer. Der Unterschied ist aber auf der Schieblehre kaum ablesbar. Ich schätze 0,1mm.

@ El Gringo
Gut, manchmal stehe ich auf der Leitung.

@ Eddy
Es muss wirklich am Holzbohrer in Buche liegen. Mit 8mm in Nadelholz hatte ich nie Probleme. Die nächsten Löcher probiere ich zunächst mit einem 10er Metallbohrer, 10,5er hab ich auch da.

Die Bodenplatte hat nun angefangen sich einzurollen – ich lasse sie ein paar Tage unter Schraubzwingen. Vielleicht besorge ich mir Rampa Muffen und versuche diesmal Leisten mit Langloch anzubringen.
Es wird dauern bis es richtig weiter geht, weil ich erst eine Fräshilfe für die Zinken der Schubladen bauen will.
 
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