Korpus von Weinregal verbinden

Micoud

ww-pappel
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Hallo zusammen,

Ich bin seit längere Zeit passiv im Forum unterwegs und schätze das Fachwissen von vielen Mitgliedern des Forums. Ich bin Einsteiger im Holzwerken und plane des Bau eines Weinregals aus Eiche Leimholzplatten. Der Korpus hat die Abmaße 900mm x 320mm x 330mm und soll aufgrund der schöneren Optik auf Gehrung verbunden (auf dem Bild die Stelle 1). Die Frage ist mit welchem System und in welcher Reihenfolge man nun am besten die Einzelteile verbindet. Da ich mir sowieso eine Flachdübelfräse zulegen möchte kämen Lamellos in Frage. Ich stelle es mir aber zeitlich sehr kritisch vor alle Verbindungen ( 1 und 2) auf einmal mit Lamellos zu verleimen... Vielleicht bringen lösbare Verbinder von Lamello z.B. Clamex S Vorteile? Kann man vielleicht den äußeren Korpus mit der Klebeband Methode verbinden:confused:

Bin für sämtliche Tipps dankbar!

VG
Thorsten
 

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Biker1002

ww-kirsche
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Hi,

Das ist kein Problem.
Alle Teile vorher einmal trocken zusammenstecken ob alles passt, dann alles bereit legen und los gehts. Wenn du keine Kaffeepause einlegst ist genug Zeit um das sauber zu verleimen. Du solltest natürlich nicht grad Express Leim nehmen :emoji_slight_smile:

Zum verleimen von Lamellos habe ich mir einen kleinen Borstenpinsel der gut in die Schlitze passt besorgt. Der Pinsel kommt nach dem verleimen in eine Spritzflasche mit Wasser damit er nicht hart wird. Einfach den Schlauch passend abschneiden und den Pinsel durch den Schraubverschluss durchstecken. Dann soviel Wasser in die Flasche, das die Borsten grade bedeckt sind.


LG Andreas
 

AhornBay

ww-robinie
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Hallo Thorsten,
das wird schon! :emoji_slight_smile:

Vorneweg: wie sicherst Du die ganze Konstruktion gegen die seitlichen Kräfte? Eine Möglichkeit wäre eine Rückwand oder auch Seile. Ganz ohne fände ich kritisch - wäre ja schade um den schönen Inhalt...

Beim Verleimen könntest Du auch aufteilen.
Erst eine Seite, dann die andere. Also zwei "L". Dann bei einem die Einlegeböden und dann im letzten Schritt beide Teile zusammen. Das setzt natürlich sehr genaues Arbeiten voraus, sonst wird's schief.

Generell:
Versuche, so viel Zeit wie nur irgend möglich durch sehr gute Vorbereitung zu sparen. Nichts erhöht den Stressfaktor (neben nicht passenden Verbindungen...) mehr, als z. B. fehlende Zwingen oder Zulagen während des Verleimens.

Viel Erfolg.

Herzliche Grüße

Tom
 

Friesenbengel

ww-esche
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Wenn Du die äußeren und mittleren Einlegeböden verschraubst dann brauchst Du auch keine Angst haben, dass die Scherkräfte Deinem Regal den Garaus machen.

Die Gehrung solltest Du sägen, damit du eine wirklich schiere Kante bekommst.
 

Friederich

ww-robinie
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Also ich sehe da durchaus Stresspotiental. Da sind doch etliche Lamellos einzuleimen. Und dann auch noch die Schlitze mit einem Pinsel auspinseln?
Da würd ich eher Leimflache mit spitzer Düse nehmen, und je eine dicke Wurst knapp unter die Unterkante des Schlitzes aufbringen. Der Leim wird dann schon nach unten gedrückt.
Die Arbeit könnte man aufteilen, indem man erstmal nur die Unterteilungen mit dem Unterboden verleimt. Den Oberboden hierfür mit nur trocken eingesteckten Lamellos oben aufgelegen, damit man die Zwingen ansetzen kann.
Der Rest muß dann natürlich wegen der schrägen Lamellos in einem einzigen Durchgang erledigt werden.
Aber grundsätzlich würd ich nochmal überlegen, ob man nicht doch besser stumpfe Verbindung wählt. Am besten, die Seitenteile in gleiche Länge wie die Unterteilungen; alles zwischen Ober- und unterboden gesetzt.
Gehrungen sind einfach heikel, und leicht bleiben irgendwo offene Fugen die dann gepfuscht aussehen.
 

Big E

ww-ahorn
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Man kann auch erst den Korpus verleimen und die Böden später einfach mit nach hinten durchgehenden Schlitzen von vorne auf die Flachdübel schieben. Oder kann man das Regal von beiden Seiten sehen?
 

Micoud

ww-pappel
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Morgen zusammen,

erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

@Ahornbay: Über die seitlichen Kräfte habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Da das Regal später in einer Nische stehen soll, die seitlich geschlossen ist, dürfte aber eigentlich nichts passieren. Eine Rückwand hätte neben der verbesserten Stabilität auch den Vorteil einen weiteren Grund für den Kauf einen Oberfräse zu haben:emoji_grin:

@Friesenbengel: Was meinst Du mit Verschrauben? Pocket-Holes? Die Gehrung möchte ich mit meiner TS 55 R sägen.


@Friederich: Den Vorschlag zunächt nur einen Teil des Regals zu Verleimen find eich super! AUs optischen GRünden würde ich gerne mit den Gehrungen arbeiten. Doch wie spannt man beim Verleimen die Gehrtung am besten zusammen? Mit Schraubzwingen oder besser mit Spanngurten und entsprechenden Beilagen in den Ecken?

@Big E: Da das Regal nur von der Vorderseite zu shehen ist, wäre das auch eine Möglichkeit. Man müsste dann in die snekrechten Einlegeböden eine fast durchgängige Nut mit der Flachdübelfräse fräsen, oder? Wie verleimt man dann vorab den Korpus auf Gehrung? Mit Lamellos oder mit der Klebebandmethode?

Fragen über Fragen...:emoji_open_mouth:

Vielen Dank und VG
Thorsten
 

Dusi

ww-robinie
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Ich würde es so machen. Dazu muss ich sagen, dass ich Fan der Klebebandmethode bin, damit werden die Gehrungen viel dichter, als mit einem eingefrästen Lamello.

1) Lege die Außenbretter auf die innenseite und bringe das Klebeband an
2) Drehe die Bretter um
3) Nimm die Zwischenbretter und leime alle Lamellos ein
4) Bringe Leim auf die Gehrung auf und in die Schlitze der Lamellofräsungen des oberen Brettes
5) Alles zusammeklappen und stecken und Klebeband verstärken
6) Zum Schluss musst du Zwingen anbringen über den Zwischenbrettern


Wenn du nicht gerade Express Leim verwendest und alles vorher ausprobiert hast und die Zwingen bereit liegen sollte das alles ganz stressfrei gehen. Wenn du dir trotzdem unsicher bist, suche dir noch eine zweite Person, die zwei weitere Hände hinzufügt.
 

Friederich

ww-robinie
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AUs optischen GRünden würde ich gerne mit den Gehrungen arbeiten. Doch wie spannt man beim Verleimen die Gehrtung am besten zusammen? Mit Schraubzwingen oder besser mit Spanngurten und entsprechenden Beilagen in den Ecken?
Letzteres wäre besser. Korpus hierfür auf den Rücken legen. Die Spanngurte so anlegen, daß bei einem die Spannvorrichtung am rechten unteren Ecke liegt, beim anderen am linken unteren Eck. Die Kraftverteilung dürfte so am gleichmäßigsten sein.
Trotzdem Zwingen bereithalten. Falls der Korpus außerwinkelig gerät, kann man ihn damit geradedrücken. Zwingen hierfür an Ober- und Unterboden ansetzen, Diagonale des Korpus überprüfen. Wenn eine Diagonale länger als die andere ist, dann die Zwingen ganz leicht verschieben, so daß sie ein klein wenig in Richtung der zu langen Diagonale verschoben/verdreht werden. Mach dir diese Vorgehensweise ganz klar, bevor du anfängst einzuleimen. Sonst wirds hektisch.

Nchtrag: Gehrungsfuge ohne Lamellos ist viel stabiler als man erwartete. Das könntest du dann mit der Klebebandmethode machen.
 

hoffi70

ww-nussbaum
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Hallo,
ich hab da immer ein paar harthölzer .zum besseren Verständnis gleichschenklig
nen Falz ausgefrässt und das rückenteil auf 45 grad geschnitten in die Gehrung der hölzer ein Krebband rein wegen überschüssigen leim. Mit dem leim sparsam umgehen
Die Vier teile zusammenfügen hölzer auf die ecken und langsam zusammenzwingen funktioniert einwandfrei.
 
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