Kratzer in Stäbchenplatte

gleiter

ww-robinie
Registriert
5. November 2008
Beiträge
2.306
Ort
Österreich
Grüßt Euch!

Nach nun 30 Jahren Möbelbau habe ich erstmalig mit Stäbchenplatte gearbeitet, zehn Türen 2800 x 500 mm waren mir in Massiv doch zu heikel...

Im Zuge der Lieferung haben sich ein paar Kratzer in der Oberfläche (Erlefurnier) ergeben, kann passieren.

Übliches Programm: Kratzer einwässern, quellen lassen, plan schleifen hat hier nicht wirklich funktioniert, ich konnte zwar eine glatte Oberfläche schleifen, es blieben allerdings farbliche Veränderungen stehen, ich nenne das mal "Phantomkratzer". Ölen und Wachsen hat diesen Effekt übrigens eher verstärkt.

Ausschleifen war grenzwertig, bei 0,7 Deckfurnier ist es sich gerade eben noch ausgegangen.

Auch wenn ich wohl kein zweites Mal mit diesem Material arbeiten werde, es würde mich dennoch interessieren wie Ihr mit Kratzern in Stäbchenplatten umgeht.

Kann doch nicht sein dass man ein Element mit Kratzer(n) nur noch thermisch verwertet, oder doch?

Dank schon mal und Gruß, André.
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.751
Alter
44
Ort
Oberbayern
Servus,

das ist natürlich ärgerlich wenn sowas passiert.

:emoji_grin: Klugscheißermodus an:" Hätte man halt besser verpacken bzw. aufpassen müssen bei der Montage..." Klugscheißermodus aus :emoji_grin:

Im Ernst: Das Problem, dass der Kratzer sich zwar rausschleifen lässt, beim Ölen zwar nicht fühl- aber spürbar ist, kenne ich. Das Ganze funktioniert nur, wenn der Kratzer nicht sehr tief ist, also so 2-3 Zehntel.

Im Endeffekt ist hier die einzigste Lösung das Teil abzuschleifen und neu zu furnieren.

Wobei das Problem ja bei allen furnierten Plattenwerkstoffen besteht, nicht nur bei STAE. Starkfurnier mal aussen vor gelassen.

Gruß,

Florian
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.712
Ort
Dortmund
Nasser Lappen + Bügeleisen klappt oft besser, als nur feucht machen. Aber deine beschriebene Farbveränderung hatte ich auch schon öfters bei Buche Vollholz. Man bekommt zwar ziemlich tiefe Druckstellen wieder raus, aber man erkennt die Stelle trotzdem noch wg. der Farbveränderung. Außer schleifen ist mir da auch noch nichts eingefallen.

Hab nochmal nachgedacht, ich glaube, die Farbveränderung war immer nur, wenn das Material schon geölt war. Das Öl wird vielleicht in den Poren gestaucht, reflektiert dann das Licht anders und das ist dann auch nicht mehr reversibel. Ähnlich wie Fleckigkeit, wenn Öl nicht gleichmäßig eingezogen ist.
 

gleiter

ww-robinie
Registriert
5. November 2008
Beiträge
2.306
Ort
Österreich
Danke Euch.

Scheint wohl wirklich keine Rep. Möglichkeit zu geben.

Und nicht exakt formuliert - die Phantomstreifen waren auch VOR dem Ölen zu sehen, nach dem Ölen noch mehr.

An Lappen und Bügeleisen hatte ich auch gedacht, mich aber nicht drüber getraut, wenn sich das Furnier dann auch noch abgelöst hätte, undenkbar.

:emoji_grin: Klugscheissmodus an: Wenn ich die Möglichkeit hätte würde ich mir die Platten selbst furnieren, und zwar mit Starkfurnier oder zumindest mit was Stärkerem als dieses Abziehbild'lfurnier, ist ja ein echter Witz, dieses Dünnstfurnier. Klugscheissmodus aus :emoji_grin:

Wie auch immer, das Möbel habe ich heute aufgebaut, MIT sichtbaren Kratzspuren an ein paar Türinnenseiten, zwar glatt geschliffen, dennoch. Und was soll ich sagen, wenn man das Auge nicht direkt drauf hat oder nicht ganz genau weiß was da ist, fällt das kaum auf.

Trotzdem - war ein netter Versuch mit für mich neuem Material - dabei wird's auch bleiben, kann mich damit nicht anfreunden. Zum Glück sind Räume eher selten 2,9 Meter hoch... :emoji_wink:

Gruß, André.
 

Anhänge

  • DSC_5403.JPG
    DSC_5403.JPG
    114 KB · Aufrufe: 74
Oben Unten