Kreis ausfräsen, Gleichlauf oder Gegenlauf?

gospat83

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Moin zusammen,

ich möchte meine neue Oberfräse gerne einweihen und ein paar Kreise als Herdplatten für die Matschküche der KiTa ausfräsen. Ich habe im Internet die "Rechte-Hand-Methode" gesehen und verstehe das Prinzip auch. Aber wie schaut es denn aus, wenn ich eine "frische" Platte komplett durchfräsen möchte, z.B. in der Mitte? Handelt es sich dann um eine Innenkontur und ich fräse im Gleichlauf oder ist die Richtung in diesem Fall sogar komplett egal?
 
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matadoerle

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Ich würde mich immer an der Kante mit der größeren Relativ-Geschwindigkeit orientieren, also in diesem Fall am Radius außen (gilt eigentlich grundsätzlich bei Kreisen). Auch wenn ich denke, dass es je nach Durchmesser und Fräser kaum eine Rolle spielt.
 

NOFX

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Im Prinzip ist ja einfach eine Nut mit minimal längerer Außenkante, also egal in welcher Richtung. Ich würde den Absaugschlauch ziehend nutzen wollen, das gibt dann die Richtung vor.

Wenn du nur einfräst und dann sägst und dann bündig fräst, sieht es natürlich anders aus.
 

zra_BA

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In dem Beitrag

So fräsen Sie immer sicher im Gegenlauf von Holzwerken finde ich das sehr gut beschrieben wie das funktioniert.
.. Aber wie schaut es denn aus, wenn ich eine "frische" Platte komplett durchfräsen möchte, z.B. in der Mitte? ...
Ich weiß zwar nicht warum man eine Platte durchfräsen und nicht durchschneiden muss, aber:

Mit einer Führungsschiene spielt es keine Rolle, von welcher Seite aus gefräst wird. Es sei denn die Führungsschiene ist zu kurz für das Werkstück.
 

gospat83

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Ich konkretisiere mal was ich meine, ist vielleicht etwas missverständlich. Ich möchte aus einer Platte einen Kreis fräsen. Dazu möchte ich einfach die Zirkelspitze verwenden. Die Frage war nur in welche Richtung ich fräsen muss oder ob es überhaupt keine Rolle spielt.
 

markusonlein

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Hallo Gospat,

ich würde die Kante die du brauchst im Gleichlauf fräsen, das gibt weniger Ausrisse, insbesondere bei Nadelholz. Also wenn du das Loch brauchst gegen die Uhr und wenn du die Scheibe brauchst mit der Uhr.
Und bevor du ans Ende kommst, klemme die Scheibe in der Platte fest, sonst verlierst du die Zentrierung der Mitte und das letzte Stück wird unsauber.

Gruß Markus
 

Helibob

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in welche Richtung ich fräsen muss
Was die Rückschlag-Gefahr betrifft, heben sich die Kräfte in einer Nut <edit¹>weitgehendst</edit> auf, den Rest würde ich dann schon fast als "Geschmacksache" betiteln.

BTW: Die Fixierung des mittleren Abfallstückes würde ich "immer" machen und nicht nur - wie hier aktuell - benötigten Zentrierung. Beim Letzten Schnitt - also wenn so ein Teil dann "lose" wird, wird dieses meist vom Fräser erfasst, innerhalb der Kontur geschleudert und gibt dann auf der Habenseite nicht selten Macken vom Fräser. Im blödesten Fall geht der Fräser drauf.

Gruß Matze

¹ siehe nachfolgende Post
 
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IngoS

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Was die Rückschlag-Gefahr betrifft, heben sich die Kräfte in einer Nut auf, den Rest würde ich dann schon fast als "Geschmacksache" betiteln.
Gruß Matze

Hallo,

ein weit verbreiteter Irrtum.
Kann man leicht ausprobieren, wenn man mit nem Nutfräser freihändig versucht, an einer Linie langzufräsen.
Je nach Vorschubrichtung zieht es die Fräse nach rechts, oder links.

Dieses Verhalten ist auch wichtig zu kennen, wenn man mit Anschlag fräst. Da wundert es Manchen, wenn der Fräser die Fräse Richtung Anschlag wegdrückt und die Nut nicht gerade werden will.

Gruß Ingo
 
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Helibob

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Je nach Vorschubrichtung zieht es die Fräse nach rechts, oder links.
Touché.
:emoji_thinking:Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, müsste diese Phänomen daherkommen, dass durch den (manuellen) Vorschub die vorlaufende Schneide (Gegenlauf) ein höhere Schnittgeschwindigkeit aufweist, als die rücklaufende Schneide (Gleichlauf) hat. Durch dieses Ungleichgewicht "zieht" der Fräser. (Frei Hand merkt man das selbst bei Styropor (mit 12mm Fräser und bei 25mm Zustellung).

Signifikante Auswirkung (Rückschlag-Gefahr) in dem Anwendungsfall mit geführten Zirkel sehe ich jedoch nicht wirklich, oder siehst du das anders? - bin mir nicht sicher welchen Punkt du von meinen Zitat aufgreifst.

Mit "einseitigem" Parallel-Anschlag und beim Nut fräsen stimme ich dir voll zu - gab hierzu ja auch schon mal 'nen Thread zu.

PS: Befürchte, dass wir den TE womöglich spätestens nach meinen Post jetzt dann maximal verwirrt haben. :emoji_innocent::sorry:

Gruß Matze
 

IngoS

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Hallo @Helibob,

ich bezog mich nicht auf eine Rückschlaggefahr, sondern auf die Aussage, dass sich die Kräfte aufheben.
Das dem nicht so ist, hast du ja selbst auch schon gemerkt.
Für den TE wichtig: die Fräse ist durch den Fräszirkel zu beiden Richtungen fixiert. Sie kann also nicht seitlich ausweichen. M.E. ist es da egal, wie rum man fräst.
Neben bei: beim abrunden von Kanten habe ich je nach Holz und Faserrichtung mal im Gleichlauf, mal im Gegenlauf schlechtere Ergebnisse erhalten. Ne pauschale Aussage ist da also auch nicht so einfach.

Gruß Ingo
 
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rafikus

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Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, müsste diese Phänomen daherkommen, dass durch den (manuellen) Vorschub die vorlaufende Schneide (Gegenlauf) ein höhere Schnittgeschwindigkeit aufweist, als die rücklaufende Schneide (Gleichlauf) hat.
Nicht ganz.
Beim Fräsen einer Nut, wenn man die Oberfräse von sich weg drückt, arbeitet Schneide ganz vorne und die Fräse wird nach links gedrückt. Wenn die Schneide auf der gegenüberliegenden Seite ist, dann gibt es dort nichts zu arbeiten, eine ausgleichende Kraft fehlt. In Summe wird die Fräse in diesem Fall nach links gedrückt.
Daher empfiehlt es sich einen Anschlag lins anzubringen, damit man beim Schieben nicht auch die Fräse daran hindern muss vom Anschlag weg zu laufen.
 

Helibob

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A bissle hab i gebraucht des zu verstehen, was du meinst - ist textlich nicht so einfach zu schreiben.

Wenn ich z. B. eine vorhandene Nut von 8mm mittig mit 12mm Fräser vergößere, taucht die Schneide im Gegenlauf in der hinteren Hälfte des Fräser-Ø früher ein um 2mm¹ Material wegzuschaffen, als auf der Gegenüberliegenden.
Da ist der letzte Schneideneingriff genau an der Aussenkante vom Fräser.

Ich hoffe @gospat83 lässt sich nicht gleich davon abschrecken, dass ich(/wir) hier etwas tiefer in die Materie eingetaucht sind.

Gruß Matze

¹ (12mm - 8mm) :2 = 2mm
 

NOFX

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Die Fräsrichtung ist nahezu egal, da seitliches ausweichen und eventuelle Drehmomente ja durch die Vorrichtung verhindert bzw. aufgenommen werden.

Es empfiehlt sich ein zu fräsen, auszusägen und dann im Gegenlauf bündig zu fräsen, da so nichts verrutschen kann.

Aber auch das ist relativ egal, da es ja keine Außenecken gibt, wo die Fräsrichtung zu hässlichen Ausrissen führen kann.
 

IngoS

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Hallo,

über das Fräsen von Kreisen ist wohl alles gesagt, aber was Anderes macht mir Kopfzerbrechen. Was sollen Kinder von runden Kochplatten halten, ist für sie das Vorgestrige gerade gut genug? Solche Platten gibt es doch so gut wie gar nicht mehr.
Ich bin da mit meinem Induktionskochfeld für die Matschküche schon eher auf aktuellem Niveau. hier ein Auszug aus meinem entsprechenden Faden.

Hallo,

die Matschküche ist fertig.
Das "Induktionskochfeld" kann abgenommen und unter der Tischplatte verstaut werden. So ergibt sich eine größere Spielfläche.
Der Wasserkanister hat gegenüber Schlauchanschluss den Vorteil, dass erstmal Pause ist, wenn der Kanister leer. So hält sich die Matschmenge in Grenzen.
Unter der Arbeitsfläche reichlich Platz für die Spielzeugkisten.
Bewusst verzichte ich hier auch auf Farbanstrich. Braucht ja nur einige Jahre zu halten.
Vom tischlerischen her, keine Meisterleistung, aber halt einfach und funktional und praktisch kostenlos aus Restholz gefertigt.

Gruß Ingo

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Zuletzt bearbeitet: 11. März 2021


Gruß

Ingo
 

zra_BA

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Hallo,

...
Bewusst verzichte ich hier auch auf Farbanstrich. Braucht ja nur einige Jahre zu halten.
...


Gruß

Ingo
Hallo Ingo,

und die Nachhaltigkeit? Ich habe mal, mittlerweile im letzten Jahrtausend, ein Puppenhaus für meine Tochter gebaut, mit dem heute die Enkelinnen spielen.

Wär also noch mal eine Überlegung wert, dieser schönen Küche einen Farbanstrich zu verpassen.
 

gospat83

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So sieht sie übrigens aus. Und bevor einer fragt, die ist bewusst nicht mit Lineal und Winkel gebaut. Unsere KiTa hat draußen sehr rustikale Zäune, die mal schief und unterschiedlich hoch sind. Fügt sich perfekt ins Gesamtbild ein. Gebaut überwiegend aus aufgearbeiteten Einwegpaletten (da Budget leider sehr sehr gering).

Die Herdplatten haben übrigens andere Eltern gestellt, sollte eigentlich ein Gemeinschaftsprojekt sein. Ich habe aber die "Vorarbeit" gemacht aus Zeitgründen.

Matschküche.jpg
 

gospat83

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Danke, die Löcher sind schon dicht. Das war mir persönlich auch zu gefährlich. Ich habe dann aus eigener Tasche ein paar Gummistopfen gekauft und in die Öffnungen eingeklebt. Bei solchen Dingen ist die KiTa Leitung - auch zurecht - sehr penibel.

Das Bild ist noch bei mir im Garten aufgenommen. In der Realität existiert auch noch ein weiterer Part, ein Wasserspiel an der rechten Seite. Das wurde dann wirklich vor Ort gebaut (und leider ziemlich hingeschustert). Das werde ich bei Zeiten aber noch einmal überarbeiten, das kann ich mit meinem Gewissen einfach nicht vereinbaren :emoji_slight_smile:
 

IngoS

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Hallo Ingo,

und die Nachhaltigkeit? Ich habe mal, mittlerweile im letzten Jahrtausend, ein Puppenhaus für meine Tochter gebaut, mit dem heute die Enkelinnen spielen.

Wär also noch mal eine Überlegung wert, dieser schönen Küche einen Farbanstrich zu verpassen.

Hallo,

Das war ja Holz in Zweitverwendung und Reste aus dem Altholzcontainer und wenn das vergammelt ist, kann ich es in Drittverwendung noch verheizen, oder kompostieren.
Kaskadennutzung nennt man das wohl. Viel nachhaltiger geht doch nicht.
Da die Matschküche nicht bei mir, sondern bei einem Mietshaus steht, mit zum Teil alternativen Eltern, wollte ich auch einer Diskussion über irgendwelche Schadstoffe in Farben, aus dem Wege gehen.

Gruß Ingo
 
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