Kreuzfuge Maserfurnier

_Silas_

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Moin, ich hab ne Frage zum erstellen von Kreuzfugen aus Maserfurnier, da ich dazu nichts finde und meine Kollegen auch nicht weiter wussten... Und zwar baue ich gerade mein Gesellenstück und habe mich für eine Kreuzfuge aus Olivesche Maserfurnier auf dem Deckel entschieden. Nun hab ich den Deckel furniert, aber auf der einen Seite ist die Fuge aufgegangen und ich bin sehr unzufrieden, weiß aber nicht was ich besser machen könnte... Jetzt frage ich mich ob man das erfahrungsgemäß einigermaßen hinbekommt oder ob ich es neu machen muss.
 

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_Silas_

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Achso ich bin folgendermaßen vorgegangen:
Zunächst Habe ich das Furnier Gewässer damit die Wellen sich legen, anschließend habe ich die Furnier Blätter kurz in die Presse geworfen um das ganze zu beschleunigen.
Dann hab ich die Blätter Parallel auf die Benötigte Breite geschnitten und einen rechten Winkel hergestellt. Beide Stöße zunächst mit dem cutter beigeschnitten und dann von Hand beigehobelt.
Anschließend je 2 Blätter an der längsseite gefügt und am stoß nochmal überlappen lassen und erneut beigeschnitten(beide Blätter übereinander in der Hoffnung das die Fuge clean wird)
Das sah auch zunächst so aus beim fügen, als ich das fügeband entfernt habe hab ich das Ergebnis leider gesehen...
Wüsste aber keinen besseren Ansatz und Zeit habe ich eigentlich auch nicht um den gesamten Deckel neu zu fertigen :/

Mein Lösumgsversuch wäre, dass ich mir irgend einen fugenfüller zulege und mit den Spähnen anmische um die selbe oder eine ähnliche Farbe zu erhalten. Die Platte soll allerdings auch noch gebleicht werden und ich weiß nicht wie sich das verträgt
 

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happyc

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Einen a.d. Waffel
Ich hab Furnier immer mit einer Säge mit Druckbalken geschnitten, der Balken drückt das Blatt / die Blätter glatt, damit der Sägeschnitt dann gerade zur planen Fläche ist. Wenn keine Säge mit Druckbalken vorhanden ist, dann die Blätter zwischen zwei dicke (ausreichend dicke) Spanplatten legen, die untere Platte verhindert auch das Ausreißen. Furniere hab ich noch nie vorher gewässert. Soweit meine Erfahrungen - hilft dir jetzt aber nicht weiter, die Fuge ist ja im Werkstück.
Hast du Furnierreste? dann probier‘ es doch jetzt übers Wochenende aus, mach ne Probeplatte mit absichtlicher Fuge, und probiere unterschiedliche Holzpasten aus, die gibt’s ja in unterschiedlichen Tönungen. Nimm zusätzlich ne neutrale / helle, und mische Sägestaub der Olivesche drunter, und schau ob die nach dem Trocknen (& evtl. Bleichen & Oberflächenbehandlung!) den selben Farbton haben. evtl kannst du auch einen hauchfeinen Span aus den Resten schnitzen und den einleimen.
viel Erfolg!
 

brubu

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Hallo
Ich vermute, dass das Furnier noch zu feucht war und geschwunden ist bevor es aufgeleimt war oder die Wellen schon wieder da bevor du mit Fügen fertig warst. Also muss das Furnier in der Presse gut getrocknet und geglättet werden. Dann sofort fügen, kleben und aufleimen bevor es sich wieder bewegen kann. Die Fuge wird kaum unsichtbar werden, statt basteln würde ich neu furnieren.
Gruss und viel Erfolg
brubu

Ergänzung: Zum Trocknen die Presse aufheizen, das Furnier auf dünnen Karton und die Presse mehrmals öffnen und schliessen damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
 

derdad

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Wellig Furnierblätter feucht machen und über Nacht in die Presse legen. Anschließend noch gut trocknen lassen.
Ich versteh nicht wieso du gefügt hast und dann nochmal beigeschnitten. Fügen ist der letzte Arbeitsgang vorm zusammenkleben. Wie beim Verleimen von Brettern.
LG Gerhard
 

_Silas_

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Danke erstmal an alle für die flotten Antworten

Material habe ich noch Problem ist nur das der Deckel ein wenig aufwändiger ist (beide Kopfkanten sind komplett rund und ich hab n Kabel durchlass drin in den ich vorgebogene Kanten eingeleimt habe)
Rundrum ist massivholz Anleimer... Bleibt wohl nur das neu machen oder mit der Breitband einfach das furnier abnehmen und neu furnieren - werde mich morgen dann probeweise nochmal damit befassen
Beim abschleifen hab ich nur die Sorge das ich es beim nächsten Mal nicht besser hinkriege - _-
naja Übung isses auf jeden Fall

-Träger ist multiplex
-habe es 2 mal beigemacht weil beim probelegen ne füge da war, die war hinterher aber auch noch top... Aufgegangen ist ne längsseite
 

anobium60

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Auch wenn meine Vorschreiber prinzipiell Recht haben, kannst du trotzdem etwas probieren:
Auch wenn das Furnier nur 0,5mm dick ist-, mit Wasser gut befeuchten, dass es etwas quillt, einwirken lassen und wenn es etwas getrocknet ist das noch feuchte Holz mit der Finne eines Hammers mit Gefühl etwas dengeln, in kleinen Schritten. Etwas Leim, Sekundenkleber sparsam (!) in die Fuge , trocknen lassen.
Eventuell wiederholen.
KEIN Kitt, KEINE Späne!!!
Vielleicht klappt es- abschleifen kannst du immer noch....
Und jede(r) die/ der denkt, das ist gefuschelt...ja, hat aber auch jede(r) schon mal gemacht...
Rainer
 

derdad

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Bei normalem Weissleim kann man auch nit einem heissen Bügeleisen versuchen die Fugen mit etwas Druck zusammenzuschieben. Ein sauberes Blatt Papier unterlegen hilft Verschmutzungen zu vermeiden.
Wie, und womit hast du die Fugen verklebt? Nur längs? Oder auch einige Klebenstreifen quer?
LG Gerhard
 

magmog

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Guuden,

Die Tipps befolgen und die Blätter richtig zusammensetzen.
Die Fuge liegt nicht auf der Symetrielinie und die Blätter sind nicht in unmittelbarer Folge gestützt.
In der konsequenten Symetrie liegt doch die Würze des gestürzten Bildes!

Nebenbei, eine Kreuzfuge kann ich auf dem Foto nicht erkennen.
 

brubu

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Hallo
Mit Wärme würde ich nichts versuchen, da wird das Furnier eher noch mehr schwinden. Ich würde versuchen wie in #8 das Holz in Richtung Fuge zu stauchen. Mit der Bahn des Hammers oder einem Schraubenzieher längs der Fuge entlangfahren. Mit Sekundenkleber habe ich keine Erfahrung, sofern er keine Flecken hinterlässt könnte es helfen die Fuge dicht zu halten.
Maserfurnier ist so oder so heikel. Leime 2 Reststücke mit offener Fuge auf für die "Stauchversuche" mit und ohne Sekundenkleber.
Gruss brubu
 

_Silas_

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Guuden,

Die Tipps befolgen und die Blätter richtig zusammensetzen.
Die Fuge liegt nicht auf der Symetrielinie und die Blätter sind nicht in unmittelbarer Folge gestützt.
In der konsequenten Symetrie liegt doch die Würze des gestürzten Bildes!

Nebenbei, eine Kreuzfuge kann ich auf dem Foto nicht erkennen.
 

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wasmachen

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HinternDiwan
Normaler D2 weissleim

Ok, dann kannst die Sachen, die dir hier bei 'weicher Leimfuge' vorgeschlagen wurden, probieren.
Ich persönlich mag Weissleime zum furnieren genau aus den bei dir aufgetretenen Problemen nicht. (Bin deswegen beim W-Leim)
Zudem neigen die 'weissen' oft dazu, die Fuge so extrem zu betonen, da die idR durchsichtig werden.
 

_Silas_

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Ok, dann kannst die Sachen, die dir hier bei 'weicher Leimfuge' vorgeschlagen wurden, probieren.
Ich persönlich mag Weissleime zum furnieren genau aus den bei dir aufgetretenen Problemen nicht. (Bin deswegen beim W-Leim)
Zudem neigen die 'weissen' oft dazu, die Fuge so extrem zu betonen, da die idR durchsichtig werden.
Ah okay, habe auch überlegt mir kaoritleim zu besorgen wenn ich es neu mache, in der Hoffnung dass das besser funktioniert - probiere es dann aber ersteinmal mit dem Pfusch
 

_Silas_

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Bei normalem Weissleim kann man auch nit einem heissen Bügeleisen versuchen die Fugen mit etwas Druck zusammenzuschieben. Ein sauberes Blatt Papier unterlegen hilft Verschmutzungen zu vermeiden.
Wie, und womit hast du die Fugen verklebt? Nur längs? Oder auch einige Klebenstreifen quer?
LG Gerhard
Sowohl längs als auch quer
 

brubu

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Ev. kann es bei solch heiklen Einzelteilen helfen zuerst nur die Längsfugen zu kleben. Dazu die Fuge leicht aufklappen und mit Leim bestreichen, zuklappen und die Furnieren im Fugenbereich flach auf eine Platte spannen damit alles bündig bleibt und keine Leimtropfen aufstehen.
Wenn alles gut ist die Querkanten fügen und genau gleich verleimen.
So hättest du ein gut verleimtes Blatt und könntest die Fugen kontrollieren vor dem Aufleimen des Furniers.
Gruss brubu
 

brubu

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Weissleim und Furnier hatten wir hier auch schon. Die Forderung kommt laut Leimhersteller aus der Industrie weil die einen fertigen Leim haben wollen.
Der Leimtechniker hat mir die Nachteile auch gleich erklärt. Weissleim hat bei schwierigen Furnieren eine schlechtere Haftung, ist weniger fugenfüllend bei Stärkendifferenzen des Furniers oder der Platten, ist weniger wärmebeständig, meist weniger feuchtebeständig.

Dann im Handwerk die Verarbeitung, man kommt kaum nach mit Auftragen, besonders im Winter in trockener Luft besteht die Gefahr, dass der Leim trocknet bevor die Beläge aufgelegt und die Platten in der Presse sind. Bei Harnstoffleimen ist es ganz anders, die binden ohne Wärme kaum ab, da hat man genügend Zeit.
Gruss brubu
 

brubu

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Hallo
Hatten wir nicht vor allzu langer Zeit hier einen Tischlerkunden mit Kürschnerproblemen an inneren Fensterverkleidungen von denen wir nicht wussten wieso? Da habe ich schon auf die Leimeigenschaften hingewiesen. Geklärt wurde die Leimfrage leider nicht. Mir ist aber mindestens ein Fall bekannt wo die Wärmebeständigkeit des Weissleims an der Sonne nicht ausgereicht hat. Wegen der erhöhten Wärmebeständigkeit braucht es für Fenster spezielle Weissleime, nicht nur wegen der Feuchtebeständigkeit.
Wir bleiben trotzdem beim Harnstoffleim, das erhöhte Risiko von Kürschner müssen wir nicht haben.
Gruss brubu
 
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wasmachen

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Hallo
Hatten wir nicht vor allzu langer Zeit hier einen Tischlerkunden mit Kürschnerproblemen an inneren Fensterverleibungen von denen wir nicht wussten wieso? Da habe ich schon auf die Leimeigenschaften hingewiesen. Geklärt wurde die Leimfrage leider nicht. Mir ist aber mindestens ein Fall bekannt wo die Wärmebeständigkeit des Weissleims an der Sonne nicht ausgereicht hat. Wegen der erhöhten Wärmebeständigkeit braucht es für Fenster spezielle Weissleime, nicht nur wegen der Feuchtebeständigkeit.
Wir bleiben trotzdem beim Harnstoffleim, das erhöhte Risiko von Kürschner müssen wir nicht haben.
Gruss brubu

Dito.
 
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