Längsverbindung Fachwerk

[gonger]

Hallo,

ich habe in meiner Werkstatt folgende Situation:

Nun, das ist ein ehemaliger Stall gewesen, wo auch Mal kleine Pferde gewesen sind. Diese haben das untere Brett sehr gut angefressen. Ich habe mich dazu entschieden dieses zu entfernen. Nun möchte ich mir ein schöneres Brett so ca. 30 cm drunterbauen. Mit welcher Holzverbindung würdet ihr die beiden Bretter längs verbinden? Will nicht die ganze Scheune anheben, damit ich etwas über den Zapfen stecken kann...

 

[IngoS]

Hallo,

so wie ich das sehe, ist doch da in dem Stiel gar kein Zapfen. Du solltest rechts und links von dem Stiel je einen Pfosten unter die Deckenbalken keilen, bis der Stiel entlastet ist, dann das neue Brettchen unterschieben, die Hilfsstützen wegnehmen, fertig. Kannst auch einfach einen längeren Stiel einbauen, ohne das Brettchen.

Gruß

Ingo

 

[sonicbiker]

Moin,
so sehe ich das auch. Wo sollte ein Zapfen denn auch eingreifen? Der Zapfen würde sich vor allem in der Fuge zwischen den beiden aufliegenden Balken befinden und könnte bestenfalls gegen seitliches Verrutschen sichern. So wie es hier ausgeführt ist, wird durch den Stiel nur die Last abgetragen, die die improvisierte Balkenverlängerung nicht aufnehmen kann. Womöglich war früher unter den beiden Balken eine Mauer, wodurch das auch gar nicht nötig war.
Viele Grüße,
Wolfram

 

[Mitglied 67188]

das Brettchen ist hier aber das kleinste Problem.
Hier würde ich zusätzlich mit 2 schweren Flacheisen mit je 3 Bohrungen auf jeder Seite
mit M14 oder M16 die Balken verbinden.
Darunter ebenfalls ein Stück Balken der mit Holzbauschrauben fixiert ist und der Stütze/Stiel auch einen halt gibt.
Nicht dass du mal mit ner 3m Bohle auf der Schulter durch deine künftige Werkstatt läufst, dich einmal
damit drehst und die Stütze umhaust.

Habe ich damals so gelöst da ich jeden cm der Balkenlänge brauchte und so keinen
Gerberstoss oder sonst Blattung realisieren konnte.
(Flacheisen habe ich keine verbaut da andere Maßnahmen keinen Zug längs oder Druck von der Seite zulassen.
Kopfbänder brauchst du ja auch keine?)


wie kam es denn zu dieser nicht schönen aber seltenen Verbindungskunst?

 

[Gelöscht Mitglied 91199]

Du kannst auch zusätzlich beidseitig eine lasche über die Verbindung setzen u d gut verschrauben oder mit bulldogs verbolzen.

Dann wie beschrieben rechts und links was unterkeilen und ein Brett oder besser noch einen passenden Pfosten einsetzen und mit stichschrauben sichern.
Das auflager der beiden Blatt Seiten ist fachlich gesehen viel zu klein.
Gerne wird auch noch eine vollgewinde Schraube schräg eingedreht um das Blatt am aufreißen zu hindern...

Nachtrag: beim verbolzen muss das Loch größer gebohrt werden als der Durchmesser der gewindestange. Die Gewindestange soll nicht die Kraft aufnehmen, sondern die pressung

 

[magmog]

[...]
Nachtrag: beim verbolzen muss das Loch größer gebohrt werden als der Durchmesser der gewindestange. Die Gewindestange soll nicht die Kraft aufnehmen, sondern die pressung

Guuden,

im Metallbau sollte es so sein, bei Holz funzt das ehr nicht.
Da Holz mit den Feuchtigkeitswechseln quillt und schwindet,
drückt sich die Mutter/U-Scheibe in das Holz ein, beim Trocknen
ist die Pressung dann perdu.

 

[Gelöscht Mitglied 91199]

Das habe ich anders gelernt. Im Zweifel nachziehen

Quelle: bautechnik nach lernfeldern: zimmerer
Europa lehrmittel

Also mit Spiel 1 mm spiel bohren

https://www.klokow-gmbh.de/Holzverb...dog/Simpson-Strong-Tie-Bulldog-einseitig.html

Kann mich aber erinnern, dass wir das auch manchmal mit 2 mm spiel gebohrt haben. Weil bei ner m20 Stange ja meist kein 21 mm Bohrer vorhanden ist. Auf jeden Fall soll der bulldog/die bulldogs die Kraft aufnehmen und nicht die Stange. Aber seitdem es so hochwertige schrauben gibt schrauben wir das eigentlich meist mit einer Kombination aus vollgewinde und tellerkopfschrauben an. Es gibt meine ich Tabellen aus denen hervorgeht, wie viele vollgewindeschrauben eine bolzenverbindung ersetzen. Aber hier randabstände beachten!
Und an dieses enorme Quellen und schwinden in der Werkstatt da glaube ich auch noch nicht unbedingt und selbst wenn doch, alles was da gemacht wird ist besser als das, was jetzt da ist...

 

[gonger]

Im Rundholz ist doch ein Zapfen und in den beiden oberen Balken jeweils ein halber Schlitz.
Hab die Balken jetzt mit einer Baustützte angehoben. Neuerer Stiel ist mir zu aufwendig, da es nur gemietet ist.

Das die beiden nicht verrutschen können, das werde ich auf jeden Fall entweder mit einem Flacheisen oder mit einem Schwalbenschwanz lösen.

Nur weiß ich immer noch nicht wie ich das neue Brettchen verbinden soll...