Lärche Gewichtsunterschiede

ChrisOL

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Hallo,

heute habe ich > 40 Stücke Lärche durch den Dickenhobel geschoben. Dabei hat man die Teile ja mehrfach in der Hand. Mir sind immer wieder deutliche Gewichtsunterschiede aufgefallen.

Ein Teil hat die Abmessungen 403mm x 40mm x 56mm = 0,00090272 m³

Ich habe mir dann mal die schwersten und leichtesten Stücke rausgesucht.

Die zwei leichtesten wiegen zusammen 1053g = 583 kg/m³
Die zwei schwersten wiegen zusammen 1451g= 803 kg/m³
--> ca. 30% Differenz

Im Durchschnitt wogen die meisten Teile wohl ~640kg /m³, 80% der Teile stammen aus nur einer Bohle.

Die schwereren Teile haben etwas dichterer Jahresringe. Das Holz liegt seit Wochen trocken, zusammen am gleichen Ort und alle gewogenen Stücke sind frei von Ästen, Splint oder ähnlichem. Ergo mehr oder weniger vergleichbar.

Die Gewichtsunterschiede überraschen mich jetzt schon, auch das hohe Gewicht finde ich für Lärche beachtlich.

Gibt es dafür eine Erklärung oder ist das normal?
 

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WinfriedM

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Harzgehalt könnte eine Rolle spielen.

Mir ist das auch mal bei Douglasien-Terrassendielen aufgefallen. Extreme Unterschiede von Bohle zu Bohle. Da aber auch sehr unterschiedlich im Wuchs, was ja bei dir nicht der Fall ist.
 

Friederich

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80% der Teile stammen aus nur einer Bohle.
Heißt: Deine Extremwerte könnten durchaus aus verschiedenen Bohlen (und somit auch verschiedenen Bäumen?) stammen.
Und selbst wenn aus dem gleichen Baum, dann könnten sie, je nach Position im Stapel, unterschiedlich weit runtergetrocknet sein.
Und Reaktionsholz kann auch dabei sein...
 

carsten

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Hallo

das ist normal sogar recht allgemein für den Werkstoff Holz.
Ähnliche Erfahrungen schon mit Eiche, Yellow Poplar und Meranti gemacht.
Die Angaben bzgl Dichte, aber auch für das Schwinden sind immer nur als Mittelmaße zu verstehen. In vielen Tabellen lassen sich sogar von - bis Angaben finden, und selbst dazu gibt es dann noch Ausreißer.
Für Lärche habe ich z.B. Angaben von 400 bis 820 kg/m³ gefunden.
Da liegst du doch mit deinen Werten sauber in dem Bereich.
Holz ist nun mal ein Naturprodukt und läßt sich eben nicht in Regeln zwingen. Das kann neben den breiteren / dichteren Jahresringen z.B. auch an Holzinhaltstoffen liegen.
Bisweilen kann man die an unterschiedlichen Färbungen erkennen.
 

Fiamingu

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Habe ich mit Lärche schon oft gehabt. Ich dachte schon dass die
mir Fichte mit drunter geschoben haben aber da gibt es Teile die
so voller Harz sind, dass die nach Jahren noch tropfen. Und das
war Holz mit dem gleichen Feuchtewert welches für Carports bei
mir getrocknet ist. Wie Carsten schon schrieb kann man es schon
an der Farbe erkennen dass der Harzgehalt höher ist als anderes.
 

Orgelbauer

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auf jeden Fall der Harzgehalt ...und Jahresringe, dichter, breiter bzw. dünner und schmaler ... (mehr Splint oder breiter/ dicker Kern)
Äste lassen wir beim normalen Möbelholz mal Außen vor :emoji_wink:
 

ChrisOL

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Danke für die Antworten!

Es scheint tatsächlich am Harzgehalt zu liegen. Die leichteren Stücke sind viel heller, die schweren Stücke haben einen deutlich dunkleren, roten Farbton. Die schweren Stücke kann man auch besser bearbeiten. Beim Fräsen neigen die weniger zum splittern.

Die gut 30% Gewichtsunterschied finde ich aber immer noch sehr beachtlich.
 

Friederich

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Könnte theoretisch auch Reaktionsholz sein. Nennt sich bei Nadelbäumen ja auch "Rotholz"...
 

ChrisOL

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Hallo,

müsste man das Reaktionsholz nicht am Wuchs erkennen können, an den Jahresringen oder sonst wie?

Achja, es waren verschiedene Bäume, ich hatte ein paar 6m lange Bohlen alle direkt aus der Mitte mit Kern drin.
 

Orgelbauer

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...hab ich mit ner Kiefernbohle auch.
der Kern ist sowas "von saftig" durch Harz, und riechen ...einfach betörend.
Doch aus einer Bohle derart unterschideliche Gewichte zu schneiden, bei sonst gleichen maßen...ist schon wie Herr "Spock" sagt:
"faszinierend!"

Grüße
Klaus
 

teluke

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...hab ich mit ner Kiefernbohle auch.
der Kern ist sowas "von saftig" durch Harz, und riechen ...einfach betörend.
Doch aus einer Bohle derart unterschideliche Gewichte zu schneiden, bei sonst gleichen maßen...ist schon wie Herr "Spock" sagt:
"faszinierend!"

Grüße
Klaus

Das ist dann Kienspan.
 
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